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Archiv "Rabattverträge: AOK zieht Erfolgsbilanz" (27.07.2007)

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A2084 Deutsches ÄrzteblattJg. 104Heft 3027. Juli 2007

A K T U E L L

Auf die Sinnhaftigkeit mancher Selbstzahlerleistungen (Individuel- le Gesundheitsleistungen, IGeL) hat die Kassenärztliche Bundesvereini- gung (KBV) hingewiesen. Sie rea- gierte damit auf eine Untersuchung der AOK, wonach der IGeL-Markt sich zum Teil in einer rechtlichen Grauzone abspiele. „Die Zusatzleis- tungen können im Einzelfall sinn- voll sein“, betonte KBV-Pressespre- cher Dr. Roland Stahl. Er wies die Vermutung zurück, Ärzte könnten aus finanziellen Gründen „ihre Pati- enten über den Tisch ziehen“. Ent- scheidend sei das individuelle Ver- trauensverhältnis zwischen Arzt und Patient. Ähnlich argumentierte der Vorstandsvorsitzende der Kassen- ärztlichen Vereinigung Bayerns, Dr. med. Axel Munte: „Die gesetzli-

che Krankenversicherung kann kei- ne Optimalversorgung gewährleis- ten, dafür sorgt das Wirtschaftlich- keitsgebot. Als Ergänzung zu dem Leistungskatalog sind IGeL wichtig.“

Die AOK hatte 3 000 gesetzlich Krankenversicherte telefonisch zu ihren Erfahrungen mit IGeL befragt.

Demnach boten Ärzte vor allem ein- kommensstarken Patienten die Leis-

tungen an. Bei der Mehrheit der IGeL (63,6 Prozent) unterblieb die schriftliche Vereinbarung zwischen Arzt und Patient vor der Behand- lung. Ein Fünftel (21,1 Prozent) der Leistungen erfolgte ohne Rechnung.

Bei den Angaben zu den einzelnen Leistungen zeigte sich eine große Bandbreite. An der Spitze lagen mit einem Anteil von 19,7 Prozent Ultra- schalluntersuchungen, gefolgt von Augeninnendruckmessungen (14,6 Prozent) und ergänzenden Krebs- früherkennungsuntersuchungen bei Frauen (13,8 Prozent). Auf diese drei Gruppen entfiel die Hälfte der ange- botenen Leistungen. Fachärzte mach- ten im Vergleich zu Allgemeinmedi- zinern deutlich mehr private Leis- tungsangebote. Am häufigsten boten Gynäkologen und Augenärzte IGeL an. An dritter Stelle nannten die Versi- cherten die Urologen, gefolgt von Hautärzten und Orthopäden. hil

RABATTVERTRÄGE

AOK zieht Erfolgsbilanz

Es habe sich sehr viel auf dem ver- krusteten Arzneimittelmarkt be- wegt, lobte Dr. Christopher Her- mann die Entwicklung bei den Ra- battverträgen der AOK. Dem stell- vertretenden Vorstandsvorsitzenden der AOK Baden-Württemberg zu- folge gaben die Apotheken im April mehr als 80 Prozent rabattierter Arzneimittel an AOK-Versicherte ab. Der Wegfall von Zuzahlungen durch die Umstellung auf Rabatt-

Zahl der Woche

149 300

Kinder sind im ersten Quartal 2007 in Deutschland lebend geboren worden.

SELBSTZAHLERLEISTUNGEN

Ärzte wehren sich gegen Vorwürfe

produkte habe Versicherte im zwei- ten Quartal dieses Jahres um etwa vier Millionen Euro entlastet, beton- te Hermann.

Die 16 Ortskrankenkassen haben Anfang Februar erstmals Rabatte mit elf Herstellern für 42 Wirkstoffe und Kombinationen festgelegt.

Grundlage hierfür ist das Arzneimit- telversorgungs-Wirtschaftlichkeits- gesetz (AVWG). Das Gesetz, das zum 1. Mai 2006 in Kraft getreten ist, soll Anreize für mehr Wirt- schaftlichkeit bei der Verordnung von Arzneimitteln schaffen.

Auch die elf Rabattpartner der AOK zogen eine positive Zwi- schenbilanz. Ihr Marktanteil stieg von Januar bis Juni von 2,9 auf 12,6 Prozent. „Wir haben die Umwäl- zung weg von den großen Herstel- lern auf dem Markt geschafft“, sag- te Michael Ewers, Geschäftsführer von Teva Deutschland.

Während es nach Angaben der AOK nahezu keine Lieferprobleme bei den rabattierten Arzneimitteln gab (98 Prozent seien lieferbar ge- wesen), weist der Deutsche Apothe- kenverband (DAV) darauf hin, dass es inbesondere bei Antibiotika noch immer Lieferschwierigkeiten gebe.

„Wir fordern deshalb die Kranken- kassen auf, Antibiotika aus Rabatt- verträgen auszuschließen“, heißt es aus dem DAV.

Nach Angaben der AOK soll noch im Juli eine zweite wirkstoffbezoge- ne Ausschreibung für 2008 und 2009 folgen. Die neuen Verträge sollen Hermann zufolge zwei Jahre laufen und 82 Wirkstoffe mit einem Um- satzvolumen von etwa 2,7 Milliar- den Euro umfassen. Die Kasse geht von finanziellen Entlastungen der Versicherten durch die geplanten Rabattverträge von bis zu einer Mil- liarde Euro jährlich aus. MM Ultraschallunter-

suchungen lagen an der Spitze der von den Ärzten angebote- nen Selbstzahlerleis- tungen.

Foto:ddp Foto:dpa

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