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Archiv "Nur ein halber Arzt bleibt arbeitslos" (12.02.1982)

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TUT MIR LEID , ICH BIN ALL EINE HIER - ABER IN EINER STUNDE IST DIE MITTAGS -

PAUSE. VORBE i .

Eines Tages im Notaufnahmebereich

Das Gegenteil ist auch nicht wahr

: Dr. med. Werner Schü © DEUTSCHES ÄRZTEBLATT • Karik

Die Information:

Bericht und Meinung SATIRE

Nur ein halber Arzt bleibt arbeitslos

„Für den öffentlichen Gesund- heitsdienst sind drei schon mehr als viel", sagte mal im Scherz ein leitender Med izi nalbeamter. Da- hinter steckt Wahrheit: Der öffent- liche Gesundheitsdienst ist klein;

zum Beispiel sind in den schles- wig-holsteinischen Kreisgesund- heitsämtern 75,5 Ärzte tätig, und 16,6 Ärzte fehlen (da wird also schon mit Bruchteilen von Ärzten gerechnet!). Daß aus der Sonder- zuteilung von Studienplätzen jetzt jedes Jahr fünf (besser: 5,0) Ärzte neu in den Dienst eintreten, ist für den Sozialminister bereits eine große Erleichterung.

Der Ministerkollege in Hessen sieht das anders. Er klagt zwar auch über unbesetzte Planstellen im öffentlichen Gesundheitswe- sen seines Landes, benutzt dann aber die — im Vergleich zu 12 000 Studienanfängern jährlich relativ kleinen — Zahlen dazu, Warnungen vor einer künftigen Ärzteschwem- me als „ausgestreutes Gerücht"

und als „Gerede" zu bezeichnen.

Er läßt seine Überzeugung verbrei- ten, „Arbeitsmarktprobleme für Mediziner wird es auf absehbare Zeit nicht geben", und macht dazu folgende Rechnung auf: Die Lan- desversorgungsverwaltung könne überhaupt nur noch mit Außengut- achtern der Antragsflut nach dem Schwerbehindertengesetz Herr werden (was ja ein möglicher Weg ist; der Berliner Sozialsenator zum Beispiel hat gerade ausdrücklich die Berliner Ärzte gelobt, die sich in großer Zahl als Gutachter zur Verfügung stellten, um einen Eng- paß bei der Behörde abzubauen).

Jedenfalls seien in Hessen bei der Versorgungsverwaltung 15,5 Plan- stellen unbesetzt, bei den Gesund- heitsämtern 31, im Sozialärztli- chen Dienst der Landesversiche- rungsanstalt 32 und beim Landes- wohlfahrtsverband 54.

Über das Mißverhältnis zwischen diesen 132,5 offenen Stellen und den zehntausenden von Medizin-

studenten hat sich der Minister nicht geäußert. Er geht auch nicht darauf ein, daß sein Kollege im Wirtschaftsressort des Nachbar- landes Rheinland-Pfalz ausdrück- lich von den „zunehmenden Be- schäftigungsrisiken für die Freien Berufe" gesprochen hat. Und über die Gründe, warum junge Ärzte nicht den öffentlichen Gesund- heitsdienst gehen, schweigt er sich ganz aus. Sondern er zählt flugs noch ganze sieben Stellen hinzu, die in den Medizinalunter- suchungsämtern, bei den Regie-

rungspräsidien und nicht zuletzt in seinem Ministerium selbst un- besetzt sind (warum wohl?), ad- diert alles zusammen und kommt somit auf 139,5 offene Stellen, die er dann den zum Jahresende 1980 in Hessen ermittelten „arbeitslo- sen" Ärzten gegenüberstellt — und siehe da: Das waren genau 140!

Fazit des hessischen Sozialmini- sters: „Mediziner kennen keine Ar- beitsmarktprobleme wie andere Berufsgruppen." — So einfach kann man sich das machen! gb DEUTSCHES ARZTEBLATT 79. Jahrgang Heft 6 vom 12. Februar 1982 25 Ausgabe NB

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