DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
BUCHBESPRECHUNGEN
Medizin
Naturwissenschaften
Gerhard Langer, Hans Heimann (Hrsg.): Psycho- pharmaka, Grundlagen und Therapie, Springer- Verlag, Wien/New York, 1983, XIX, 762 Seiten, 81 Abbildungen, gebunden, 185 DM
Die Psychopharmaka sind in den letzten Jahren, vor allem durch ihren enor- men Umsatz, etwas in Ver- ruf gekommen — vielleicht nicht ganz zu Unrecht — als Mittel zur Dämpfung orga- nischer und psychosomati- scher Störungen, statt ei- ner exakten Diagnose. Der Mißbrauch kann aber nicht den Präparaten, allenfalls einigen Ärzten angelastet werden. Gerade diese be- dürfen solider Informatio- nen, die das Kurz-Hand- buch unter Federführung von Langer/Wien und Heimann/Tübingen mit 42, zum Teil namhaften, Auto- ren gibt. Besonders erfreu- lich sind die ausführlichen Verzeichnisse, die sowohl von den Generic names wie von den Präparatena- men her die jeweilige Um- setzung ermöglichen. Wer das im gleichen Verlag 1980 erschienene 2bändi- ge Handbuch der experi- mentellen Pharmakologie über Psychotropic Agents
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besitzt, wird das neue Buch kaum benötigen.
Wer ohne dieses relativ häufig mit Psychopharma- ka im weitesten Sinne ar- beitet, findet in dem Werk von Langer und Heimann eine hervorragende, pra- xisnahe Zusammenstel- lung von Indikationen, Wir- kungen und Nebenwirkun- gen.
Rudolf Gross, Köln
F. Küster: Das Geheimnis östlicher Weisheit und das Christentum, Verlag Wer- ner Kristkeitz, Weidenthal, 1984, 128 Seiten, karto- niert, 16,80 DM
In einem jähen Sprung wandelte sich der Mensch in seinem Übergang zur hi- storischen Zeit aus einem in seinem Kollektiv innig verwurzelten Wesen zu ei- nem Individuum. In diesem Wandel gewann er unge- heure Macht über die Welt, und hemmungslos wurde sie von ihm zum Objekt seiner Manipulation degra- diert. Damit degradierte er zugleich aber auch sich selbst zu einem heimatlo- sen Wesen in seiner Welt.
Das Grauen der Sinnleere fiel über ihn, und das Ge- spenst des Nihilismus wur- de der unheimlichste Gast in seinem Hause. Diese Ka- tastrophe im Selbstver- ständnis des Menschen ha-
CONSORTIA
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ben die großen alten Wei- sen Asiens viel früher durchlitten als der im Fort- schrittsrausch befangene Mensch des Abendlandes.
Aus ihrem Leiden und sei- ner meditativen Überwin- dung erwuchsen ihnen Kraft und Weisheit für ein neues Leben in sinnerfüll- ter Geborgenheit.
Der Autor hat sich lebens- lang und besonders inten- siv nach seiner Emeritie- rung als Ordinarius für Kin- derheilkunde im Universi- tätsklinikum Essen 1975 vergleichenden Studien des östlichen und des westlichen Weges gewid- met. Das Ergebnis seiner lebenslangen Bemühun- gen legt er in diesem Buch vor. Bei den größten öst- lichen und westlichen Den- kern findet er weitgehend übereinstimmende Emp- fehlungen für ein Leben in sinnerfüllter Geborgenheit.
Den gleichen Weg weist die Bibel. Er führt zur großen Gemeinschaft aller Men- schen, ja allen Lebens. Die Schrift kann nachdenk- lichen Lesern dringend empfohlen werden.
Hermann Olbing, Essen
Luc Ciompi: Affektlogik, Reihe: Konzepte der Hu- manwissenschaften, Ver- lagsgemeinschaft Klett- Cotta, Stuttgart, 1982, 413 Seiten, kartoniert, 38 DM Das Buch ist im Endeffekt ein Beitrag zur Schizo- phrenieforschung und wird deshalb überwiegend wohl nur den Spezialisten interessieren. Es ist trotz- dem in einem gut lesbaren Stil geschrieben und be- schäftigt sich in den ein- zelnen Kapiteln u. a. mit:
Beziehungen zwischen Psychoanalyse und Sy- stemtheorie, Affektlogik, Klärung verwirrlicher Be- griffe wie Differenzierung und Struktur, Sprache und Bewußtsein im Sinne von Piaget, Theorie der schi- zophrenen „Verrückung"
und mit den daraus resul- tierenden Konsequenzen für eine Behandlung. Prak- tisch handelt es sich also um eine Integration von Piagets kognitiver Ent- wicklung, der psychoanaly- tischen Affektlehre und verschiedener system- theoretischer Ansätze. In- halt, Ausstattung und Preis des Buches bleiben im Rahmen vergleichbarer Neuerscheinungen.
Günter Last, Straubing
Viktor Puppert: Asthma- fibel, Handbuch für Praxis und Klinik. Dritte, überar- beitete und erweiterte Auf- lage, Schwarzeck-Verlag, München, 1985, 360 Sei- ten, über 100 Abbildungen und Tabellen, kartoniert, 68 DM
Die Fibel hat seit ihrem er- sten Erscheinen vor elf Jahren bei Ärzten in Klinik und Praxis große Zunei- gung gefunden. Eine Gruppe von mehreren Au- toren hat sich darum be- müht, den Inhalt des Bu- ches zu überarbeiten und ihn auf den neuesten Stand wissenschaftlicher Erkenntnisse zu bringen.
Das Buch besticht nicht nur durch die didaktisch kluge Bearbeitung des zu einem immensen Komplex herangewachsenen Stof- fes, sondern auch durch die übersichtliche Darstel- lung desselben. Das Abbil- dungs- und Tabellenmate- rial ist prägnant und er- gänzt den klargehaltenen Text in sinnvoller Weise.
Hervorzuheben sind die je- dem Kapitel angeschlosse- nen Literaturangaben so- wie die Tabelle der Genric Names und Handelspräpa- rate. Ein Band, den sich, ob seines reichhaltigen Informationsgutes, neben dem Internisten vor allem auch der Arzt für All- gemeinmedizin zulegen sollte.
Hellmut Schrüffer, Augsburg
3726 (96) Heft 49 vom 4. Dezember 1985 82. Jahrgang Ausgabe A