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Archiv "90. Deutscher Ärztetag: Lange demokratische Tradition" (07.05.1987)

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och wenige Tage, dann beginnt am 12. Mai in Karlsruhe der 90. Deut- sche Ärztetag. Er wird bis zum 16. Mai dauern. Auf der Tages- ordnung stehen drei schwerge- wichtige gesundheits- und be- rufspolitische Themen: Struk- turreform des Gesundheitswe- sens, Überarbeitung der Weiter- bildungsordnung sowie der Be- rufsordnung.

Außerdem wird gewählt:

Die vierjährige Amtsperiode des Präsidenten der Bundesärz- tekammer (jetzt: Dr. Karsten Vilmar, Bremen), der beiden Vizepräsidenten (Dr. Gustav Osterwald, Oldenburg; Dr. Hel- muth Kotz, Darmstadt) und der beiden Vertreter der angestell- ten Ärzte im Vorstand der Bun- desärztekammer (Dr. Jörg Hop- pe, Düren; Prof. Dr. Paul Jans- sen, Dortmund) läuft aus.

Neu gewählt werden außer- dem die ordentlichen Mitglieder des „Deutschen Senats für ärzt- liche Fortbildung" (der sich un- ter anderem mit der Gestaltung der Fortbildungskongresse der Bundesärztekammer beschäf- tigt) sowie die Vorstände der

„Deutschen Akademie für Allgemeinmedizin" und der

„Deutschen Akademie der Ge- bietsärzte" (erstere vertritt ge- genüber dem Arztetag und dem BAK-Vorstand mit Verve die Belange der Allgemeinärzte, letztere genau so nachdrücklich die der Gebietsärzte, früher Fachärzte genannt).

z

um Deutschen Ärztetag sind alle Ärzte herzlich eingeladen (eine Öffent- liche Einladung, die auch die ausführliche Tagesordnung und viele Details enthielt, stand in Heft 12/1987). In seinem Gruß- wort zum 90. Deutschen Ärzte- tag hebt der Präsident der Bun- desärztekammer und des Deut- schen Ärztetages, Dr. Karsten Vilmar, die Bedeutung der dies- jährigen Versammlung hervor:

„Der 90. Deutsche Arzte- tag wird sich auf der Grundlage seiner gesundheits- und sozial- politischen Vorstellungen mit

90. Deutscher Ärztetag

Lange

demokratische Tradition

den Überlegungen für eine Strukturreform ebenso einge- hend befassen wie mit einer Neufassung der Weiterbildungs- ordnung, die wegen der weiter- hin stürmischen Entwicklung der Medizin ebenso wie eine Anpassung von Bestimmungen der Berufsordnung notwendig wurde."

D

ie 250 Delegierten des 90. Deutschen Ärzteta- ges werden", fährt Vil- mar fort, „als gewählte Reprä- sentanten von nunmehr 206 934 Ärzten in der Bundesrepublik Deutschland einschließlich Ber- lin (West) wichtige Entschei- dungen zu treffen haben. Die Nutzung der Chancen moderner Medizin wird ebenso wie die Be- wältigung vieler Probleme ein- schließlich der Sicherung der Fi- nanzierbarkeit nur durch Kon- zentration aller Kräfte gelingen.

Nur so ist eine medizinisch-wis- senschaftlichen Erkenntnissen und -technischen Möglichkeiten entsprechende individuelle Ver- sorgung aller Patienten mit per- sönlicher ärztlicher Zuwendung auch in Zukunft zu gewährlei- sten. Nur so ist die Prävention auf gesicherter wissenschaft- licher Grundlage auszubauen und die Rehabilitation zu ver- bessern. Der 90. Deutsche Ärz- tetag kann entscheidend dazu beitragen, ärztliche Argumenta- tionen in den politischen Mei- nungsbildungsprozeß zur Struk- turreform im Gesundheitswesen einzubringen."

Der Deutsche Ärztetag ge- hört zu den ältesten heute noch bestehenden demokratischen Institutionen unseres Landes.

Er wurde 1873 begründet: Aus- druck des erklärten Willens der

Ärzte, ihre Angelegenheiten selbst zu regeln, soweit das in- nerärztlich möglich war, oder gegenüber dem Staat zu vertre- ten. Zunehmend haben sich die Deutschen Ärztetage und ihre Delegierten darüber hinaus auch als Anwälte der Patienten und, allgemeiner, als Sachver- ständige für das Gesundheitswe- sen verstanden.

Heute ist der Deutsche Ärz- tetag, der während der NS-Zeit nicht zusammentreten konnte, formell zudem die Hauptver- sammlung der Bundesärztekam- mer (weshalb die Tagesordnung auch umfängliche Finanzbera- tungen vorsieht). De facto for- muliert der Ärztetag die politi- schen Auffassungen der demo- kratisch verfaßten Arzteschaft in der Bundesrepublik; er hat somit politisches Gewicht. Nicht weniger wichtig ist seine inner- ärztliche Funktion: Meinungs- bildung in aktuellen Fragen, die schon apostrophierte Regelung der eigenen Angelegenheiten.

Ohne den Arztetag gäbe es wahrscheinlich keine weitge- hend übereinstimmenden Be- rufs- und Weiterbildungsord- nungen in den Bundesländern.

Die kontinuierlichen Anpassun- gen dieser Grundordnungen der Arzteschaft an die Entwicklung im Beruf und in der Wissen- schaft gehört zu den großen Lei- stungen des Ärztetages.

W

as der Ärztetag be- schließt, hat Empfeh- lungscharakter — bis auf die Finanzbeschlüsse, die die Bundesärztekammer direkt binden. Umgesetzt werden sei- ne Empfehlungen in den Lan- desärztekammern, ein Aus- druck des bundesdeutschen Fö- deralismus. Es spricht für die konstruktive föderale Haltung der Ärzteschaft, daß das ärzt- liche Berufsrecht im Bundesge- biet weitgehend übereinstimmt.

Und das wiederum spricht auch für den Deutschen Ärztetag: er ist offensichtlich so zusammen- gesetzt, daß seine Beschluß- empfehlungen bundesweit trag- fähig sind. D Ä DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Dt. Ärztebl. 84, Heft 19, 7. Mai 1987 (1) A-1249

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