Kurzgefaßt
Autodiebstahl – Läßt ein Autofahrer sein Fahrzeug mit kaputter Scheibe auf ei- nem Parkplatz stehen und wird es dort gestohlen, so hat er keinen Anspruch auf Scha- densersatz aus seiner Kasko- versicherung, weil ihm „gro- be Fahrlässigkeit“ vorzuwer- fen ist (Oberlandesgericht Hamm, Az.: 6 U 150/94).
Abbiegen – Auch wenn ein Autofahrer den linken Blinker betätigt hat, darf sich ein aus einer Seitenstraße kommender Fahrer darauf nicht verlassen und muß die Hälfte des Schadens tragen, wenn der „Blinker“ gerade- aus fährt und es deshalb zu ei- nem Zusammenstoß kommt (Oberlandesgericht Koblenz, Az.: 12 U 761/94).
Fahrtenbuch –Ein Auto- besitzer kann schon beim er- sten nachgewiesenen Verstoß gegen das Gebot der Höchst- geschwindigkeit (hier: um mehr als 100 Prozent) mit der
Führung eines Fahrtenbuchs belegt werden, wenn er sich im Bußgeldverfahren weigert anzugeben, wer zur „Tatzeit“
am Steuer des Wagens gewe- sen ist (Verwaltungsgericht Berlin, Az.: 20 A 26/94).
Falschparker – Wird ein Auto, das weniger als fünf Meter von einer Kreuzung entfernt parkt, durch einen einbiegenden Wagen ge- rammt, muß der Falschpar- ker 20 Prozent des Gesamt- schadens tragen (Amtsge- richt Frankfurt am Main, Az.: 31 C 252/95-44).
Krankenwagen – Fährt ein Krankenwagen mit 65 km/h bei „Rot“ über eine schlecht einsehbare Kreuzung und stößt er dort mit einem bei
„Grün“ gestarteten Pkw zu- sammen, dessen Fahrer das Martinshorn wegen eines an der Ecke stehenden Wohn- hauses erst in letzter Sekunde wahrgenommen hat, so hat der Pkw-Besitzer Anspruch auf vollen Schadensersatz (Oberlandesgericht Hamm, Az.: 13 U 94/95). WB
A-1130 (66) Deutsches Ärzteblatt 93, Heft 17, 26. April 1996
V A R I A AUTO UND VERKEHR
Die japanischen Automobilher- steller haben auf den Märkten der Welt kräftige Ein- bußen erlitten.
Insgesamt ex- portierten sie 1995 rund 3,8 Millionen Kraft- wagen (Perso- nen- und Nutz- fahrzeuge) – 15 Prozent weniger als im Jahr da- vor. Trotz dieses Rückgangs konn- te Japan seine Stellung als größter Autoex- porteur halten.
Zuwächse erziel- ten dagegen die deutschen Auto-
fabriken. Rund 2,6 Millionen Fahrzeuge verließen 1995 die Werkshallen in Richtung Ausland, fast zehn Prozent mehr als 1994. Damit festigten die Deutschen ihren zwei- ten Platz und rückten ein gutes Stück an die Japaner heran. Den mit Abstand größten Ausfuhrerfolg – plus 20 Prozent – erzielten die Italiener. Mit 807 000 exportierten Autos erreichten sie allerdings nur den neunten Rang. N