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Archiv "Malaria: Kombinationstherapie könnte vor Resistenzen schützen" (06.02.2004)

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Morbus Alzheimer

Erhöhte Cholesterinserumkonzentra- tionen werden als Risikofaktor für die Entwicklung der Alzheimer-Krankheit kontrovers diskutiert (66, 80, 94). In vitro begünstigt Cholesterin die Bil- dung von β-Amyloid (12, 31, 62), wohin- gegen Statine dies verhindern (29). Die- ser Zusammenhang wird durch epide- miologische Untersuchungen gestützt, die eine geringere Prävalenz für M.Alz- heimer und vaskuläre Demenz bei Pati- enten nachweisen, die mit einem Statin behandelt werden (45, 97, 105). Im ZNS wird Cholesterin zu 24S-Hydroxychole- sterin abgebaut. Die Serumkonzentrati- on von 24S-Hydroxycholesterin gilt als Indikator einer neuronalen Degenera- tion (71, 99) und ist bei Alzheimer-Pati- enten im frühen Stadium erhöht (60, 86). Statine reduzieren nicht nur die 24S-Hydroxycholesterinkonzentration im Serum und im Liquor (59), sondern auch die von β-Amyloid (92). Ob je- doch Statine in prospektiven Untersu- chungen die Inzidenz von M.Alzheimer senken, bleibt nachzuweisen (90).

Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Vielzahl der Stoffwechselvor- gänge, in die Statine eingreifen, beein- druckend ist. Die Beobachtungen un- terstreichen den Stellenwert der Chole- sterinbiosynthese in der Physiologie der Zelle. Ob alle genannten Effekte auch tatsächlich klinische Relevanz haben, bleibt abzuwarten und sollte gezielt in prospektiven Studien untersucht wer- den.

Manuskript eingereicht: 27. 8. 2003, revidierte Fassung angenommen: 10. 11. 2003

Zitierweise dieses Beitrags:

Dtsch Arztebl 2004; 101: A 352–356 [Heft 6]

Anschrift für die Verfasser:

Prof. Dr. med. Klaus von Bergmann Abteilung für Klinische Pharmakologie Universitätsklinikum Bonn

Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Sigmund-Freud-Straße 25

53127 Bonn

E-Mail: vonbergmann@uni-bonn.de

M E D I Z I N

A

A356 Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 66. Februar 2004

Bei der therapieresistenten schwer ver- laufenden Colitis ulcerosa wird unter anderem auch der Einsatz von intra- venösem Ciclosporin diskutiert. Un- klarheit besteht derzeit noch über die Dosierung, sodass die Autoren eine randomisierte Studie durchführten, in der neben der Standardtherapie Ciclo- sporin in einer Dosierung von 4 mg pro Kilogramm beziehungsweise 2 mg pro Kilogramm zum Einsatz kamen. Auch wenn bezüglich unerwünschter Wir- kungen kein Unterschied zwischen bei- den Dosen war, empfehlen die Autoren

die Gabe von 2 mg pro Kilogramm Ciclosporin intravenös, da kein Unter- schied zwischen niedriger und hoher Dosierung bezüglich klinischer An- sprechrate (84,2 Prozent versus 85,7 Prozent) zu finden war. w

Van Assche G, Haens G D, Noman M et al.: Randomized, double-blind comparison of 4 mg/kg versus 2 mg/kg in- travenous cyclosporine in severe ulcerative colitis. Ga- stroenterology 2003; 125: 1025–1031

Dr. G. A. Van Assche, Department of Gastroenterology, University of Leuven, 49 Herestraat, Leuven 3000, Belgi- en; E-Mail: gert.vanassche@uz.kuleuven.ac.be

Ciclosporin bei Colitis ulcerosa

Referiert

Eine Kombinationstherapie könnte für Millionen von Menschen, die an Malaria erkrankt sind, eine Möglich- keit bieten, der Resistenzentwicklung der Erreger entgegenzuwirken. Zu diesem Ergebnis kommt die Interna- tional Artemisinin Study Group.

Die Resistenz gegenüber den stan- dardmäßig eingesetzten Medikamen- ten stellt nach Ansicht der Autoren die größte Hürde für eine effektive Mala- riabehandlung dar. Vor diesem Hin- tergrund halten die Forscher Artemi- sinin, einen Extrakt aus dem Korb- blütler Artemisia annua, der in der chinesischen Heilmedizin eingesetzt wird, sowie dessen Abkömmlinge Ar- temether und Artesunat in der Be- handlung von Malaria für potenziell bedeutsam. Die Vorteile dieser mala- riawirksamen Verbindungen, über die bisher keine Resistenzentwicklungen berichtet wurden, liegen in der schnel- len Elimination der Erreger und einer hohen Effektivität. Diese Eigenschaf- ten bedingen nach Ansicht der Auto- ren wahrscheinlich die geringere Ten- denz einer Resistenzentwicklung der Erreger gegenüber diesen Verbindun- gen. Die Gabe von Artemisinin oder einem seiner Derivate allein erfordert eine Behandlungsdauer von sieben Tagen. Bei einer Kombinationsbe- handlung zusammen mit einem Stan-

dardmedikament genügt eine Anwen- dung von drei Tagen.

Die Wissenschaftler führten eine Metaanalyse von 16 randomisierten Studien (zwölf aus Afrika südlich der Sahara, drei aus Thailand und eine aus Peru) durch. Etwa 6 000 Patienten nahmen an den Studien teil. Es zeigte sich, dass Artesunat in der Kombinati- on mit anderen Malariamitteln hoch- effektiv gegen Malaria wirkte. Die Kombinationstherapie mit Artesunat verminderte die Parasitenresistenz um 80 Prozent und verdoppelte die Rate der Erregerbeseitigung im Ver- gleich zu Patienten unter Standardbe- handlung.

Die Frage, ob durch die Einführung einer Artemisinin-Kombinationsthe- rapie die Malariahäufigkeit reduziert und die Ausbreitung von Medika- menten-resistenten Erregern in Afri- ka verhindert werden kann, so Patrick E. Duffy und Theonest K. Mutabing- wa in einem begleitenden Kommen- tar, muss in zusätzlichen Studien ge-

klärt werden. Se

International Artemisinin Study Group: Artesunate combinations for treatment of malaria: meta-analysis.

Lancet 2004; 363: 9–17.

Prof. P. Garner, International Health Research Group, Liverpool School of Tropical Medicine, Liverpool, Groß- britannien; E-Mail: pgarner@liv.ac.uk

Malaria: Kombinationstherapie könnte vor Resistenzen schützen

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literatur- verzeichnis, das beim Verfasser erhältlich oder im Internet unter www.aerzteblatt.de/lit0604 abrufbar ist.

Referenzen

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