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Die MotettevonGuillaume de Machautbis Johann Sebastian Bach

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Academic year: 2021

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Die Motette von

Guillaume de Machaut bis

Johann Sebastian Bach

(2)

Tenormotette II

Psalmmotetten

(3)
(4)

Tenormotette II / Psalmmotette

Josquin

Miserere mei, deus

(5)

Josquin – Miserere mei, deus

- Josquins fünfstimmige Psalmvertonung umfasst den kompletten 50. Vulgata-

Psalm (vierter Bußpsalm)

- Der Psalm umfasst ohne Überschrift 19 Verse

- die Josquin in drei Partes zu 2x 7 und 1x 5 Versen einteilt

- Hinzu tritt ein eigens strukturierter

Tenor, der in Sekundschritten von e‘

nach e, von e nach e‘ und von e‘ nach a schreitet

(6)

Josquin – Miserere mei, deus

Tenorstimme nach Ottaviano

Petrucci, Motetti de la Corona.

Libro tertio, Venedig 1519

Prima pars

(7)

Josquin – Miserere mei, deus

Secunda und Tertia pars

(8)

Josquin – Miserere mei, deus

Zur Ordinatio des Tenors - Josquin hat 19 Verse

- und pro pars 8 Tenor-Soggetti

- damit bei zwei Partes mit 16 Soggetti 3 zu wenig

- oder bei drei Partes mit 24 Soggetti 5 zu viel

- Als Kompromiss macht Josquin nur 2,5 Durchläufe mit insgesamt 21 Soggetti, also 2 Soggetti zu viel

(9)

Josquin – Miserere mei, deus

- mit den überzähligen Soggetti teilt Josquin die Verse 3 und 15

- Damit beginnt die Secunda pars mit der Bitte „audi tui“ und die Tertia pars mit

dem Vesperversikel „Domine, labia mea aperies“

- Die Finalis des Tenors endet dafür auf a anstatt auf e, der eigentlichen Finalis der Motette

(10)

Josquin – Miserere mei, deus

- Der Tenorsoggetto zeichnet sich durch Repetitionstöne, die markante Anfangs- punktierung und den Halbtonschritt zum Adressat des Bußrufs „Deus“ aus

- Mit dem Lamentoschritt und der

Konzentration auf Gott hin enthält der Soggetto bereits den Inhalt des Psalms in nuce

(11)

Josquin – Miserere mei, deus

- Josquin komponiert jeden der

Tenoreinsätze als deklamatorisch ausgeführten Block

- Diese Blöcke wirken wie Pfeiler,

zwischen denen die Psalmverse die Verbindungen schaffen

- Eine weitere Herausforderung ist die Erhaltung des e-Modus trotz der durch den Oktavgang wandernden Miserere- Blöcke

(12)

Josquin – Miserere mei, deus

- Wirken die das gesamte Werk von 425 Mensuren prägenden Miserere-Blöcke schon als Einheit schaffend, lässt

Josquin noch eine das Werk

übergreifende motivische Struktur hinzu treten

- Durch diese zum Tenorprinzip

hinzutretenden Strategien verhindert Josquin, dass das umfangreiche Werk

„auseinander fällt“.

(13)

Josquin – Miserere mei, deus

Motivische Rahmung in den Versen 3 und 4

(14)

Josquin – Miserere mei, deus

(15)

Josquin – Miserere mei, deus

Das Quartmotiv am Ende der Prima pars

(16)

Das Terzsprungmotiv am Ende der Prima und der Tertia pars

(17)

Josquin – Miserere mei, deus

- Die Repetitionstechniken schaffen einerseits eine formale Einheit des umfangreichen Werke

- Die Repetition der Miserere-Blöcke hat zudem eine stark rhetorische Wirkung auf die Zuhörer

- Dies auch durch den Wechsel von melismatischen Abschnitten zu den deklamatorisch gebauten Blöcken

(18)

Josquin – Miserere mei, deus

„... wie auch die gewaltige Wiederholung, mit der er Erbarmen erfleht, nicht

gestattet, daß die Seele müßig denkt oder nicht zur Hoffnung des Glaubens bewegt wird.“

Johann Ott, Nürnberg 1538

(19)

Psalmmotetten II Josquins

Memor esto und

Domine, ne in furore tuo

(20)

Psalmmotetten II – Memor esto

- Josquins Psalmmotette Memor esto

umfasst zweimal 8 Verse aus dem 118.

Vulgatapsalm – dem längsten Psalm des Psalters

- Josquin verwendet keinen Tenor oder Cantus prius factus

- Die 328 Mens. umfassende Motette ist völlig frei komponiert

(21)

Wie lässt sich eine lange Motette ohne Cantus prius factus bzw.

Tenor strukturieren, so dass der musikalische Zusammenhang

erhalten bleibt?

(22)

Psalmmotetten II – Memor esto

- Josquin verteilt die 16 Verse auf zwei Pares zu je acht Versen

- Josquin komponiert daher einen

motivischen „Rahmen“ um die Motette - Und er verbindet die „Nahtstellen“

durch eine ähnliche rezitativische Gestaltung des Satzes

Schematische Form der Motette:

A B | B B Dox. A

(23)

Psalmmotetten II – Memor esto

- Der „Rahmen“ besteht aus einem charakteristischen Motiv, das zu

Motettenbeginn aus einem punktierten Terzaufgang und einem Quintfall

besteht

- Dieses Motiv wird insgesamt acht mal (4+4) wiederholt

- Am Motettenende wird das Motiv in verkürzerter und den Quintfall zum

Terzschritt reduzierenden Form wieder- holt.

(24)

Psalmmotetten II – Memor esto

- Am Ende der Motette wiederholt

Josquin das variierte Eingangsmotiv an prominenter Stelle in der Doxologie

- Hinzu tritt eine Änderung des Textes:

anstelle des „[Gloria Patri et Filio et

Spiritui Sancto], sicut erat in principio et nunc et semper et in saecula

saeculorum. Amen“ tritt das wiederholte

„memor esto verbi tui“

(25)

- Dieses Überraschungsmoment sichert zum einen die Aufmerksamkeit auf die (variierte) Wiederholung des Motivs

- Zum andern spielt der wiederholte Text

„memor esto verbi tui“ - „Gedenke an dein Wort“ eine besondere Rolle,

- weil er das Moment des Erinnerns durch die Wiederholung ausdrückt - Dies lässt sich auch schon für den

Anfang der Motette sagen, wo das Motiv regelrecht „memoriert“ wird

Psalmmotetten II – Memor esto

(26)

Psalmmotetten II – Memor esto

(27)

Psalmmotetten II – Memor esto

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Psalmmotetten II – Memor esto

- Auch die Psalmverse sind vielfach in Wiederholungsstrukturen komponiert - Teilweise finden sich auch motivische

Verbindungen zwischen einzelnen Versteilen

- Teilweise finden sich auch plakativere Wiederholungsstrukturen

(29)

Psalmmotetten II – Memor esto

(30)

Psalmmotetten II – Memor esto

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