Praxisleitfaden: Partizipation im digitalen Zeitalter Erfolgsfaktoren Prozessdesign
Hinweis:
Die dargestellten Informationen bzw. fiktive Beispiele wurden von Einzelpersonen/Institutionen zur evidenzbasierten Erarbeitung des Praxisleitfadens Partizipation im digitalen Zeitalter eingebracht.
Die dargestellten Informationen spiegeln nicht die Position des BMKÖS oder der Donau-Universität Krems wieder.
Version: 04.03.2020
Beteiligungsprojekt Phase des Policy Cycle
Intensität der
Beteiligung (Information/
Konsultation/
Kooperation)
Thema und Ausrichtung Prozessdesign Handlungsbefähigende Erfolgsfaktoren
Thema Zielgruppe Design Beteiligte Ablauf
Themenforum 1 Konsultation Welche Fragen soll ich stellen, in denen ich von BürgerInnen Antworten/
Beiträge wünsche? Wie komme ich zu einer Agenda? Wohin muss ich gehen, um Pain-Points, Ideen etc. zu etablieren?
Wer ist eingebunden?
Bottom-up oder Top-down; vorgegeben oder offen (Ideenfindung durch TN; Hineinhören – Anlass/Probleme erkennen – Identifizieren)
BürgerInnen, Verwaltung, Politik
Aktueller Anlassfall
"Griffigkeit" bzw. Detaillierung des Themas
Zieldefinition und -kommunikation vorab
Klar definierte Zielgruppe
Klarheit über Rahmen und Möglichkeiten/
Reichweite der Beteiligung
Einhaltung von Fristen
Push/Pull
EU-RL Lärmschutzpläne (v.a. Verkehr,
https://www.laerminfo.at/)
2 Information/
Konsultation
Lärmschutzpläne Lokal Betroffene (Zivilgesellschaft), NGOs, Kommunen, Stakeholder, breite Öffentlichkeit, aber auch ÖBB, Asfinag, Flughafen
Information durch Dissemination (möglichst
breit/umfassend), Kommunikation + NGOs digital, UVP (Umweltverträglichkeitsprüfung) > fachlich unabhängig, Expertise anbieten, Zivilgesellschaft und BürgerInnen
Breite Öffentlichkeit Organisation der Beteiligung:
Information, dann Online-Konsultation
institutionalisierte, unabhängige fachliche Expertise für BürgerInnen und Zivilgesellschaft anbieten
zuständiges Bundesressorts sollte Phase 2 übernehmen und Prozess starten (Kommunen, Betroffeneninitiativen, Online-Beteiligung aller Lärmbetroffenen)
Kommunen Gemeindezeitung, Websites
Betroffeneninitiativen einbeziehen diesen im Rahmen der Aktionsplanung eine Plattform bieten
Info über Start des Prozesses kommt bei den Zielgruppen an (Bringschuld)
Infrastrukturausbau in Österreich
3 Information/
Konsultation
Unterschiedliche Formate auf unterschiedlichen Ebenen (bundesweit: eher Stakeholder-Prozesse, regional/lokal:
eher BürgerInnenforen) und zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Prozess (z.B. Gesetzeserstellung:
vorbereitend ExpertInnen-Input, z.B. Begutachtung:
möglichst breit angelegte Feedback-Phase), aktive Information nicht nur von Stakeholdern und Institutionen, sondern auch von interessierten Einzelpersonen, Information/Veröffentlichung von Zwischenergebnissen während des Prozesses
Zivilgesellschaft, Stakeholder, Verwaltung, Politik
Identifikation und Erreichen der richtigen
Stakeholder (insbesondere auch jene, die nicht so gut institutionalisiert sind)
Ziel- und Zielgruppendefinition
Zielgruppengerechte Formulierung und Kommunikation
Verständlichkeit von Gesetzen/Inhalten (verständliche Sprache)
Heubergbrücke Scheibbs 4 Konsultation Entscheidung über eine neue Brücke unter Nutzung von VR- Technologie zur Visualisierung und Darstellung der Brücke zur Entscheidungs- unterstützung der BürgerInnen („Sich ein Bild machen“)
BürgerInnen mit Wohnort Scheibbs
500 BürgerInnen von Scheibbs wurden per persönlichem Brief eingeladen, sich an einem Online-
Konsultationsprozess zur Gestaltung der Heubergbrücke zu beteiligen. Um sich ein besseres Bild von den drei Varianten zu machen, hatten die BürgerInnen die Möglichkeit, die Varianten mittel VR-Brille vor Ort zu begutachten.
Die Konsultation wurde anonymisiert mit einem Fokus auf Datensicherheit und Transparenz abgewickelt
(umfassendes Durchführungsprotokoll).
BürgerInnen, Verwaltung, Politik
Alle Scheibbser haben ein pers.
Einladungs- schreiben mit Informationen zu Zielsetzung und Prozess sowie Token zur Online- Beteiligung erhalten
Iteratives Prozessdesign
Persönliche Einladung zur Beteiligung
Gute Informationsaufbereitung
Transparente Kommunikation
Gemeinsames Bild schaffen (Thema „angreifbar“
machen)
Keine Änderung der Befragtengruppe ab Start der Konsultation
Keine Dateneinsicht für Auftraggeber vor Ende der Konsultation
Vertrauen stiften/Nachweisbarkeit gewährleisten
Kopplung On-/Offline-Elemente
Barrierefreiheit
Freiraum für Eigeninitiativen/intensivere Beteiligung einzelner Gruppen schaffen
Kulturwandel zu transparenter Kommunikation/Offenheit
Praxisleitfaden: Partizipation im digitalen Zeitalter Erfolgsfaktoren Prozessdesign
Hinweis:
Die dargestellten Informationen bzw. fiktive Beispiele wurden von Einzelpersonen/Institutionen zur evidenzbasierten Erarbeitung des Praxisleitfadens Partizipation im digitalen Zeitalter eingebracht.
Die dargestellten Informationen spiegeln nicht die Position des BMKÖS oder der Donau-Universität Krems wieder.
Version: 04.03.2020
Umsetzung Gesetz 5 Information Bsp. Umsetzung UN- BRK
Zweck der Beteiligung (Kommunikationsarbeit/Information) Ziele/Präferenzen der betroffenen Strukturen erkennen
Aushandlungsmöglichkeiten (Incentives) schaffen
Einbindung bereits in Planungsphase
Tauschpartnerschaft in der Implementierung (Personen nicht auf ein Ziel einschwören) BürgermeisterInnen-
dialoge zur Aufnahme von Flüchtlingen in Gemeinden
6 Kooperation Ermutigung der BürgermeisterInnen (positive Einschätzung/
Zufriedenheit der Gemeinde), Schaffung und Qualität von Wohnraum,
Freiwilligenmanagement, quantitativ (Anzahl untergebrachter Flüchtlinge)
BürgermeisterInnen Erfahrene BürgermeisterInnen als Storyteller,
Veranstaltungen in wiederholtem Format (siehe Ablauf), Erstellung eines Handbuchs, Begleitende Studie (Beauftragung durch Gemeindebund und
Flüchtlingskoordination, Durchführung GfK). Ideal:
Evaluierung der Ergebnisse und des Prozesses.
Begleitende Nutzung sozialer Medien.
insgesamt 400 Bürger- meisterInnen, Betroffene,
ExpertInnen aus 10 Bereichen
Auftakt- veranstaltung (2015) mit 140 Personen (Überlegung fachlicher
Voraussetzungen, Storytelling, World Café);
Wiederholung in 5 Bundesländern, danach Erstellung eines Handbuchs
Relevanz von Evaluierung von Anfang an im Blick behalten
Frühe Festlegung von Indikatoren zur Evaluierung
Systematische Steuerung und Dokumentation (v.a. der Indikatoren) von Beginn an
Regelmäßige Rückkopplung und Kommunikation
Ausreichende Ressourcen für Monitoring &
Evaluierung