Die Panoramafreiheit im digitalen Zeitalter
Enno ter Hazeborg
Eine europäische Diskussion
Nomos
Schriften zum geistigen Eigentum und zum Wettbewerbsrecht
Herausgegeben von
Prof. Dr. Christian Berger, Universität Leipzig
Prof. Dr. Horst-Peter Götting, Techn. Universität Dresden Band 122
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Enno ter Hazeborg
Die Panoramafreiheit im digitalen Zeitalter
Eine europäische Diskussion
Nomos
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1. Auflage 2021
© Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2021. Gesamtverantwortung für Druck und Herstellung bei der Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. Alle Rechte, auch die des Nachdrucks von Auszügen, der fotomechanischen Wiedergabe und der Über- setzung, vorbehalten. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier.
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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Zugl.: Dresden, TU, Diss., 2020 ISBN 978-3-8487-7729-7 (Print) ISBN 978-3-7489-2125-7 (ePDF)
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Vorwort
Die vorliegende Arbeit wurde im Wintersemester 2019/2020 von der juris- tischen Fakultät der Technischen Universität Dresden als Dissertation an- genommen. Es wurde die Rechtsprechung und Literatur bis Ende Januar 2020 berücksichtigt. Die in der Arbeit zitierten Internetquellen wurden zu- letzt am 10. Januar 2020 abgerufen. Mit Blick auf den Reformprozess des Urheberrechts in der Europäischen Union konnte die Richtlinie (EU) 2019/790 des Europäischen Parlaments und des Rates über das Urheber- recht und die verwandten Schutzrechte im digitalen Binnenmarkt und zur Änderung der Richtlinien 96/9/EG und 2001/29/EG in der verabschiedeten Fassung vom 17. April 2019 vollständig berücksichtigt werden. Die bis zum Januar 2020 erschienene Literatur zu der verabschiedeten Richtlinie wurde ebenfalls berücksichtigt.
Mein herzlicher Dank gilt sämtlichen Personen, die mich während der Erstellung dieser Arbeit unterstützt haben. So möchte ich mich bei Prof.
Dr. Anne Lauber-Rönsberg für die durchgehend engagierte Betreuung die- ser Arbeit und die stets wertvollen Anmerkungen bedanken. Die Zeit und Mühe, die Sie für die Begleitung der Arbeit investiert haben, weiß ich sehr zu schätzen. Prof. Dr. Horst-Peter Götting danke ich für das Interesse an meiner Arbeit, für die schnelle Erstellung des Zweitgutachtens sowie für die Aufnahme meiner Arbeit in diese Schriftenreihe, über die ich mich sehr freue.
Meinem Freund Matthias Walker danke ich für den wertvollen Aus- tausch und die gemeinsam verbrachten Zeiten in den Bibliotheken Ber- lins.
Der größte Dank gebührt meinen Eltern Kati und Bernhard sowie mei- nem Bruder Maximilian und insbesondere meiner Frau Vida, die mich ne- ben zwei Staatsexamen auch während der gesamten Promotionsphase un- eingeschränkt unterstützt haben. Ihnen widme ich diese Arbeit
5
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 15
Problemaufriss
A) 15
Forschungsfragen und Ziel der Arbeit
B) 24
Gang der Untersuchung
C) 25
Historische Entwicklung des Urheberrechts und der Panoramafreiheit
1. Kapitel:
27 Entwicklung des Urheberrechts
A) 27
Das Urheberrecht in Antike und Mittelalter
I. 28
Das Urheberrecht in der Antike
1. 28
Das Urheberrecht im Mittelalter
2. 30
Das Urheberrecht und das Privilegienwesen
II. 32
Das Urheberrecht im 18. und 19. Jahrhundert
III. 36
Das Statute of Anne aus dem Jahre 1710
1. 37
La propriété littéraire et artistique 1791 und 1793
2. 37
Das Allgemeine Landrecht für die Preußischen Staaten aus dem Jahre 1794
3.
38 Badisches Landrecht 1809/1810
4. 38
Deutsche Bundesakte von 1815
5. 39
Verbot des Nachdrucks durch den Deutschen Bund
6. 40
Preußisches Gesetz zum Schutz des Eigentums an Werken der Wissenschaft und Kunst gegen Nachdruck und Nachbildung von 1837
7.
40 Gesetz des Norddeutschen Bundes betreffend das
Urheberrecht an Schriftwerken, Abbildungen, musikalischen Kompositionen und dramatischen Werken vom 11. Juni 1870
8.
41 Die urheberrechtliche Gesetzgebung des Jahres 1876
9. 43
Gesetz betreffend das Urheberrecht an Werken der Bildenden Künste vom 9. Januar 1876
a)
43 Gesetz betreffend das Urheberrecht an Mustern und
Modellen vom 11. Januar 1876 b)
45 Gesetz betreffend den Schutz der Photographien
gegen unbefugte Nachbildung vom 10. Januar 1876 c)
46
7
Die Berner Übereinkunft von 1886
10. 47
Das Urheberrecht im 20. Jahrhundert
IV. 49
Das Gesetz betreffend das Urheberrecht an Werken der Literatur und der Tonkunst vom 19. Juni 1901
1.
50 Das Gesetz betreffend das Urheberrecht an Werken der
bildenden Künste und der Photographie vom 9. Januar 1907
2.
50 Das Urheberrechtsgesetz vom 9. September 1965
3. 52
Das internationale Urheberrecht
V. 56
Welturheberrechtsabkommen
1. 57
TRIPS-Abkommen
2. 58
Sonstige Abkommen
3. 59
Das europäische Urheberrecht
VI. 61
Entwicklung der Schrankenregelungen
B) 65
Sinn und Zweck der Schrankenregelung
I. 66
Historische Entwicklung
II. 67
Ausgestaltung der Schrankenregelungen
III. 68
Vergütungsfreie Nutzung
1. 68
Gesetzliche Lizenz
2. 69
Zwangslizenz
3. 69
Verwertungsgesellschaftspflicht
4. 70
Unionsrechtliche Vorgaben
IV. 71
Auslegung der Schrankenregelungen
V. 73
Entwicklung der Panoramafreiheit
C) 74
Deutscher Bund
I. 75
Norddeutscher Bund
II. 78
Deutsches Reich
III. 78
Das Gesetz betreffend das Urheberrecht an Werken der bildenden Künste vom 9. Januar 1876
1.
78 Das Gesetz betreffend das Urheberrecht an Werken der
bildenden Künste und der Photographie vom 9. Januar 1907
2.
81 Bundesrepublik Deutschland
IV. 87
Zusammenfassung
D) 90
Inhaltsverzeichnis
8
Die Panoramafreiheit nach § 59 UrhG
2. Kapitel: 95
Verfassungsrechtliche Gestaltungsspielräume des Gesetzgebers
A) 95
Begründung der Panoramafreiheit nach § 59 UrhG
I. 95
Begründung der Panoramafreiheit durch Verzicht bzw.
Widmung des Urhebers 1.
96 Begründung der Panoramafreiheit durch Wandlung zum Gemeingut
2.
97 Begründung der Panoramafreiheit durch einen
urheberrechtlichen Interessenausgleich 3.
98 Schützenswerte Interessen bezogen auf die
Panoramafreiheit nach § 59 UrhG a)
98 Interessen des Urhebers
aa) 98
Ideelle Interessen des Urhebers
(1) 99
Materielle Interessen des Urhebers
(2) 101
Interessen der einzelnen Werknutzer
bb) 103
Interessen der Allgemeinheit
cc) 111
Zwischenergebnis
b) 112
Verfassungsrechtliche Betrachtung der Panoramafreiheit
II. 113
Grenzen des Urheberrechts
1. 114
Die Panoramafreiheit und die Eigentumsgarantie
2. 114
Die Eigentumsgarantie gemäß Art. 14 Abs. 1 S. 1 GG
a) 115
Sozialbindung des Eigentums gemäß Art. 14 Abs. 2 GG
b)
116 Berücksichtigungsfähige Interessen im Sinne des
Art. 14 Abs. 2 GG c)
117 Interessen der Allgemeinheit
aa) 118
Interessen der einzelnen Werknutzer
bb) 119
Verhältnismäßigkeit
3. 121
Legitimer Zweck
a) 122
Geeignetheit
b) 122
Erforderlichkeit
c) 123
Angemessenheit
d) 123
Ergebnis
4. 127
Tatbestandsvoraussetzungen des § 59 UrhG
B) 127
Werke
I. 128
Werke der bildenden Künste einschließlich der Werke der Baukunst und der angewandten Kunst
1.
128 Sprach und Musikwerke
2. 129
Lichtbilder, Lichtbild- und Filmwerke
3. 129
9
Weitere Werkarten
4. 130
Bleibend
II. 130
Problem der Schaffensphase
1. 130
Problem der kurzlebigen Werke
2. 131
Neonrevier
a) 132
Der verhüllte Reichstag
b) 134
Kritik aus der Literatur
aa) 135
Lösung des BGH
bb) 137
Stellungnahme
cc) 138
Problem der aufgedrängten Kunst
3. 141
Weitere Entscheidungen
4. 141
Liebe deine Stadt
a) 141
AIDA Kussmund
b) 142
East Side Gallery
c) 144
Grassofa
d) 144
Sonstige Probleme
5. 145
Feuerwerk
a) 145
Plakate und Spruchbänder an Litfaßsäulen und Haus- oder Plakatwänden
b)
145 Werke in Schaufenstern und Schaukästen
c) 146
An öffentlichen Wegen, Straßen oder Plätzen
III. 146
Öffentliche Wege, Straßen oder Plätze
1. 146
An einem öffentlichen Ort
2. 148
Privilegierte Werknutzungen
IV. 150
Zu vervielfältigen, zu verbreiten und öffentlich wiederzugeben
1.
150 Vervielfältigung
a) 150
Verbreitung
b) 151
Öffentliche Wiedergabe
c) 152
Mit Mitteln der Malerei oder Graphik, durch Lichtbild oder durch Film
2.
153 Allgemeines
a) 153
Multimediawerke
b) 155
Allgemeines
aa) 155
Zulässige Verwertungsformen mittels Multimediaerzeugnissen
bb)
157 Einbindung von Werken in
Computerprogrammen und -spielen cc)
157 Multimediale Zusatzfunktionen und digitale
Speicherung dd)
159 Inhaltsverzeichnis
10
Änderungsverbot gemäß § 62 UrhG
3. 160
Allgemeines
a) 160
Rechtsprechung zu § 62 UrhG im Rahmen der Panoramafreiheit
b)
160 Quellenangabe gemäß § 63 UrhG
4. 162
Allgemeines
a) 162
Umfang der Quellenangabe
b) 163
Notwendigkeit der Reform/Präzisierung der Schrankenregelung
C) 163
Erstreckung der Panoramafreiheit auf digitale Verwertungstechnologien
I.
163 Einführung einer Vergütungspflicht für gewerbliche
Nutzungsmöglichkeiten II.
165 Die Panoramafreiheit in der Europäischen Union
3. Kapitel: 170
Einleitung
A) 170
Gestaltungsspielräume der Gesetzgeber innerhalb der EU
B) 170
Allgemeines
I. 170
Die Vereinbarkeit der deutschen Panoramaausnahme mit dem europäischen Recht
II.
171 Art. 5 Abs. 3 lit. h InfoSoc-Richtlinie
1. 171
Vereinbarkeit mit dem Dreistufentest
2. 172
Sonderfall
a) 172
Keine Beeinträchtigung der normalen Verwertung des Werks
b)
173 Keine ungebührliche Verletzung der berechtigten
Interessen des Rechtsinhabers c)
175 Regelungen anderer Mitgliedstaaten
C) 179
Frankreich
I. 179
Rechtslage vor der Einführung der Schrankenregelung vom 7. Oktober 2016
1.
180 Rechtsentwicklung und Rechtslage nach der Einführung der Schrankenregelung vom 7. Oktober 2016
2.
182 Ausblick und Diskussionen über die Einführung der
Schrankenregelung 3.
186 Vereinigtes Königreich
II. 187
Österreich
III. 190
Allgemeines
1. 190
Werke der Baukunst
2. 191
11
Andere Werke der bildenden Kunst
3. 192
Privilegierte Nutzung
4. 192
Urheberpersönlichkeitsrecht
5. 193
Belgien
IV. 193
Gesamtüberblick über die Regelungen der EU- Mitgliedstaaten
V.
197 Zusammenfassung/Ergebnis
D) 203
Die Panoramafreiheit in einer zunehmend digitalisierten Welt
4. Kapitel:
207 Einleitung
A) 207
Tatsächliche Rahmenbedingungen
B) 207
Soziale Medien
I. 208
Online-Datenbanken und Webenzyklopädien
II. 210
Rechtliche Rahmenbedingungen
C) 211
Urheberrechtsrelevante Handlungen und täterschaftliche Haftung im digitalen Umfeld
I.
212 Nutzer im digitalen Umfeld
1. 212
Vervielfältigungsrecht
a) 213
Recht der öffentlichen Zugänglichmachung
b) 214
Zwischenergebnis
c) 219
Plattformbetreiber im digitalen Umfeld
2. 221
Haftung der Plattformbetreiber nach der Rechtsprechung des EuGH
a)
222 Haftung der Plattformbetreiber nach der Richtlinie
über das Urheberrecht und die verwandten Schutzrechte im digitalen Binnenmarkt b)
226 Allgemeines
aa) 226
Diensteanbieter
bb) 226
Haftung
cc) 228
Akzessorietät
(1) 229
Schutzmaßnahmen bei fehlender Berufung auf eine Schrankenregelung
(2)
229 Ausnahmen für Start-Ups
(3) 230
Uploadfilter
(4) 231
Gewährleistung der Panoramaausnahme
(5) 234
Zwischenergebnis
3. 236
Anwendbares Recht
II. 239
Allgemeines
1. 239
Inhaltsverzeichnis
12
Folgen
2. 242
Die Panoramafreiheit und die kommerzielle Nutzung von Werken aus dem öffentlichen Raum
III.
244 Definition und Subsumtion
1. 244
Websites mit geschalteter Werbung
a) 250
Soziale Netzwerke
b) 251
Allgemeines
aa) 251
Eingreifen der Panoramafreiheit
bb) 252
Zwischenergebnis
cc) 253
Creative Commons Lizenzen
c) 254
Definition nicht-kommerzieller
Nutzungshandlungen nach der Creative Commons Lizenz
aa)
256 Folgen einer Beschränkung der
Panoramaausnahme auf nicht-kommerzielle Nutzungshandlungen für Online-Datenbanken und Webenzyklopädien
bb)
258 Zwischenergebnis
d) 259
Rechtmäßigkeit der Beschränkung auf nicht- kommerzielle Nutzungshandlungen
2.
260 Reformbestrebungen auf EU-Ebene
D) 267
Zusammenfassung
E) 270
Gesamtfazit und Ausblick
5. Kapitel: 275
Gesamtfazit
A) 275
Ausblick
B) 276
Harmonisierung und verpflichtende Einführung einer Panoramaausnahme auf EU-Ebene
I.
277 Ausgestaltung der harmonisierten und verpflichtenden
Panoramaausnahme auf EU-Ebene II.
280 Freigabe kommerzieller Nutzungshandlungen
1. 281
Von der Panoramaausnahme umfasste Werkarten
2. 284
Verhältnis zu anderen Regelungen
3. 285
Vergütungspflicht
4. 286
Anhang: Gesetzestexte zur Panoramaausnahme 287
Literaturverzeichnis 295
13