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Archiv "Schmerztherapie: „Lichtblick“ für die zertifizierte Fortbildung" (14.11.2003)

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Die kardiale Letalität von Pa- tienten nach Nierentrans- plantation lässt sich statistisch signifikant durch ein anti- atherosklerotisches Manage- ment mit Fluvastatin min- dern. Dies ist die Kernbot- schaft von ALERT (Assess- ment of Locol in Renal Transplantation), der ersten prospektiven Studie mit kar- dialen Endpunkten und gleich- zeitig größten Interventions- studie bei Transplantations- patienten. Dieses Ergebnis ist nach Aussage von Prof. Hans- H. Neumayer (Berlin) beson- ders relevant, weil kardio- vaskuläre Komplikationen die häufigste Ursache für das Versterben von Patienten mit funktionsfähigem Transplan- tat darstellen.

An ALERT teilgenommen hatten in Europa und Kanada 2 102 Patienten, deren Nie- rentransplantation im Mittel sieben Jahre zurücklag. 75 Prozent waren Hypertoniker, 19 Prozent Diabetiker, und in 15 Prozent der Fälle gab es bereits ein vaskulär bedingtes Ereignis in der Anamnese.

Die Lipidwerte lagen mit ei- nem Gesamtcholesterin von im Durchschnitt 243 mg/dl beziehungsweise LDL-Cho- lesterin von 159 mg/dl im Normbereich (Einschlusskri- terium). In allen Fällen be- stand eine Immunsuppressi- on mit Cyclosporin – über- wiegend in Kombination mit Azathioprin und Predniso- lon – und in 95 Prozent mit einer kardiovaskulär aktiven Komedikation. Die Rando- misierung erfolgte in einer Doppelblindstudie zu Fluva- statin (Locol®, Cranoc®) oder Placebo.

Primäre Endpunkte waren Herztod, nichttödlicher Myo- kardinfarkt und Angioplastie/

Bypass-Operation. Dabei er- gab sich nach der mittle- ren Studienlaufzeit von fünf

Jahren eine relative Risiko- reduktion um 17 Prozent zu- gunsten der Fluvastatin-Grup- pe – allerdings ohne stati- stische Signifikanz. Das lag vor allem an der nur gering unterschiedlichen Zahl von Koronarinterventionen, die aber gleichzeitig mit 41 und 37 Prozent einen hohen An- teil am primären Endpunkt hatten.

Betrachtet man nur die Inzidenz von kardialen To- desfällen (minus 38 Prozent) und eindeutig mit EKG und Laborparametern bestätigten nichtletalen Myokardinfark- ten (minus 32 Prozent), dann zeigten sich sowohl zusam- men als auch jeweils einzeln

statistisch signifikante Unter- schiede.

Insgesamt sei die Ereignis- rate wesentlich niedriger ge- wesen als vor Beginn von ALERT angenommen, erläu- terte Neumayer. Deswegen habe man nach dem ersten Studienjahr die Zahl der Teil- nehmer von zunächst geplan- ten 1 500 auf 2 000 aufge- stockt und nach etwa zwei Jahren die Fluvastatin-Dosis von zunächst 40 mg/Tag auf 80 mg/Tag verdoppelt.

Nur selten Veränderungen der Werte von ALT und CK Diese Intensivierung der The- rapie ließ sich auch an den Ver- laufskurven der Lipidsenkung nachverfolgen. Nach sechs Wochen war die LDL-Kon- zentration im Verumkollektiv im Mittel um etwa 25 Prozent abgefallen. Nach zwei Jahren gab es einen weiteren „Ab- wärtsschub“ auf eine Gesamt- reduktion von 32 Prozent be-

ziehungsweise 39 mg/dl. Sehr genau habe man auch nach der Leber- und Muskelver- träglichkeit geschaut, betonte Neumayer.

Veränderungen von ALT (Alaninaminotransferase) und CK (Kreatinkinase) – mehr als das Dreifache beziehungs- weise Zehnfache des obe- ren Normwerts – seien in bei- den Studienarmen mit 1,1 Prozent beziehungsweise 0,3 und 0,4 Prozent gleich sel- ten gewesen. Obwohl es sich um ein Studienkollektiv mit hohem Risiko für ma- ligne Tumoren, Infektionen und Arzneimittelinteraktio- nen gehandelt hatte, unter- schied sich unter Fluvastatin und Placebo auch die Rate an unerwünschten Ereignissen nicht. Gabriele Blaeser-Kiel

Pressekonferenz „ALERT – Weltweit größte Studie nach Nierentransplantati- on“, veranstaltet gemeinsam von Novar- tis Pharma, Fujisawa und Fournier Phar- ma in München

V A R I A

A

A3034 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 4614. November 2003

Nierentransplantation

Fluvastatin reduziert Spätkomplikationen

Unternehmen

Chronische Schmerzen sind mehrdimensional und fast ausschließlich eine Mixtur aus körperlicher Schmerz- empfindung und psychischem Schmerzleiden. Erst vor ei- nigen Jahren brachte die Schmerzforschung ans Licht, dass dauerhafte wie auch star- ke Schmerzen zur Bildung ei- nes Schmerzgedächtnisses füh- ren. Dadurch wird die Über- tragung von Schmerzreizen verstärkt. Auch wenn nur ein schwacher oder gar kein Auslöser vorhanden ist, wer- den vom Patienten starke Schmerzen im Sinne einer Hyperalgesie empfunden.

Experimentelle Untersu- chungen einer Forschergrup- pe um Prof. Jürgen Sand- kühler (Institut für Hirnfor- schung, Wien) gaben Hinwei-

se darauf, dass Opioide zur Löschung des Schmerzge- dächtnisses beitragen kön- nen. Durch eine kurzzeitige Erregung eines bestimmten Opiatrezeptors konnte die gesteigerte Empfindlichkeit der Nervenzellen für Schmerz- reize über viele Stunden nach Beendigung der Opiatgabe wieder normalisiert werden.

Diese Wirkung müsse jetzt auch beim Menschen bestätigt werden, erklärte Sandkühler in Hamburg. Die tragende Säule der modernen Schmerz- therapie ist die medikamentö- se Behandlung nach einem von der Weltgesundheitsor- ganisation entwickelten Stu- fenschema. „Bei konsequen- ter Therapieplanung und -an- passung kann bei 80 bis 90 Prozent der Patienten eine zu-

friedenstellende Schmerzre- duktion erreicht werden“, be- tonte Dr. Michael Stumpf (Bremen).

Unter dem Slogan „Licht- blick Schmerztherapie“ bie- tet der Bundesverband Deut- sche Schmerzhilfe e.V. ge- meinsam mit der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. und der Deut- schen Schmerzgesellschaft e.V.

eine bundesweite, zertifizier- te Fortbildungsreihe zum The- ma Schmerz an. Unterstützt wird sie von der Firma Jans- sen-Cilag. Ziel ist die praxis- orientierte Vermittlung von Diagnose- und Behandlungs- optionen bei akutem und chronischem Schmerz. Auch sollen Forschungsergebnisse zur Schmerzentstehung und Chronifizierung vermittelt werden. Alexander Wehr

Informationen zu den Veranstaltungen findet man im Internet unter: www.

schmerzselbsthilfe.de. Bei Anfragen und Anmeldungen zu den einzelnen Terminen können sich Interessenten unter der Tele- fon-Nummer: 0 41 42/81 04 34 direkt an die DSH wenden.

Schmerztherapie

„Lichtblick“ für die

zertifizierte Fortbildung

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