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Archiv "Feinstäube: Hinweise werden ernst genommen" (13.02.1998)

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A-316 (8) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 7, 13. Februar 1998

S P E K T R U M LESERBRIEFE

Bereichen ist eine adäquate stationäre Betreuung durch Schließung von pädiatrischen Abteilungen immer mehr ge- fährdet und gerade bei aku- ten Erkrankungen nur noch mit unzumutbaren Entfer- nungen vom Wohnort des Kindes zu realisieren.

Die Folgen hätten Sie nicht besser illustrieren kön- nen als mit dem zugehörigen Foto eines Kindes im Kran- kenhaus (Erwachsenenabtei- lung?). So sehr Kranken- schwester, Mutter und Kind auch lächeln mögen, so be- fremdlich mutet es doch an, daß hier mit einer Erwachse-

nenmanschette bei einem zir- ka vierjährigen Kind der Blutdruck gemessen wird!

(Schon mal was von angepaß- ter Manschettenbreite ge- hört?) Schon an dieser Klei- nigkeit läßt sich ganz augen- scheinlich darstellen, daß die Erwachsenenmedizin eben nicht so im Vorbeigehen auch noch die Versorgung der Kin- der kompetent übernehmen kann. Gegenfrage: Welcher Herzinfarktpatient würde sich wohl auf einer Säuglings- oder Kleinkinderstation gut betreut fühlen?

Dr. med. Sabine Hoppe, Am Hang 8, 29614 Soltau

e-mail

Briefe, die die Redaktion per e-mail erreichen, werden aufmerksam gelesen. Sie können indessen nicht veröf- fentlicht werden, es sei denn, sie würden ausdrücklich als

„Leserbrief“ bezeichnet. Voraussetzung ist ferner die vollständige Anschrift des Verfassers (nicht die bloße e-mail-Adresse). Die Redaktion behält sich ohne weitere Mitteilung vor, e-mail-Nachrichten, die als Leserbrief er- scheinen sollen, zu kürzen. DÄ

Feinstäube

Zu dem Beitrag über das Umweltfo- rum der Bundesärztekammer „Die Gesundheitsgefahr: Feinstäube“ von Dr. Sabine Glöser in Heft 48/1997:

Hinweise werden ernst genommen

Bislang ist eine eindeutige Assoziation zwischen Lun- genkrebs und Dieselrußexpo- sition lediglich im Tierver- such bei der Ratte überzeu- gend nachgewiesen. Bei an- deren Nagetierarten konnte in Inhalationsexperimenten keine eindeutige Assoziation festgestellt werden. Intensive histologische Vergleiche zwi- schen Ratten- und Primaten- lungen zum Retentionsver- halten von Dieselrußparti- keln und die zellulären Ge- webereaktionen zeigen gra- vierende Unterschiede zwi- schen beiden Tierarten, die als wissenschaftlicher Beweis gelten können, daß es sich bei der dieselrußinduzierten Lungenkrebsinduktion bei

Ratten um eine tierartspezifi- sche Reaktion handelt. Diese Lungenkrebsinduktion ge- lingt nicht nur mit Diesel- rußpartikeln, sondern auch mit technischem Ruß und mit Titandioxidpartikeln, die völ- lig frei von angelagerten or- ganischen Kohlenwasserstof- fen sind. Somit sind die nach- gewiesenen Tumorinduktio- nen auch noch dieselrußun- spezifisch.

Die vorliegenden epide- miologischen Studien aus be- ruflich hochexponierten Kol- lektiven belegen keine ein- deutige Assoziation. Eine um- fassende Wertung der Studi- en und ihrer Störeinflüsse ist erst kürzlich von Stöber und Abel publiziert worden. Eine qualitative Risikoeinschät- zung ist demnach schon schwierig; eine quantitative Risikoabschätzung ist derzeit nicht möglich. Dieselmotor- abgase sind zudem nur eine Partikelquelle; Hausbrand (Ölheizungen), Heizkraft- werke und Müllverbrennun- gen werden nur selten be- rücksichtigt.

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A-317 Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 7, 13. Februar 1998 (9)

S P E K T R U M LESERBRIEFE

Die neuen Hinweise, daß vermutlich doch nicht die Partikelmasse, sondern die Anzahl feiner und ultrafeiner Partikel entscheidend ist, werden seitens der Automo- bilindustrie ebenso ernst ge- nommen wie die bisherigen Daten. Im Gegensatz zu der mechanistischen Wirkungs- hypothese der Partikelmas- sen wird bei der Wirkung von feinen und ultrafeinen Stäu- ben derzeit zwar intensiv über statistische Zusammenhänge diskutiert, ein biologisch plausibler Wirkungsmecha- nismus kann als Hypothese jedoch nicht zugrunde gelegt werden.

Dr. med. M. Spallek, Leiten- der Werksarzt der Volkswa- gen Nutzfahrzeuge, 30405 Hannover

GOÄ

Zu dem „Seite eins“-Beitrag „Lieber beim Staat“ von Dr. Harald Clade in Heft 40/1997:

Klingt gut, endet aber in neuem Fiasko

Sie plädieren für die freie Verhandelbarkeit der GOÄ zwischen der ärztlichen Selbstverwaltung und der PKV. Es klingt ja alles ganz gut, nur ahne ich, daß dieses Vorhaben, wenn es denn

durchgesetzt würde, in einem Fiasko endet.

Wenn ich mir die politi- schen und fachlichen Höchst- leistungen der KVen und der Ärztekammern der letzten Zeit so ansehe, so kann ich angesichts des kompletten Versagens der sogenannten Selbstverwaltung in der GKV-Honorarpolitik nur for- dern, daß die niedergelasse- nen Ärzte unbedingt vor den Aktivitäten ihrer eigenen Selbstverwaltung geschützt werden müssen.

Die BÄK sollte tunlichst vermeiden, an der jetzigen GOÄ etwas zu ändern oder sogar zu versuchen, direkt mit den Privatkassen zu verhan- deln. Die greisen Köpfe der ÄK werden gegenüber der PKV den kürzeren ziehen, genauso wie die KVen ge- genüber den Krankenkassen überhaupt keine Chance ha- ben. Viel eher sollte man dis- kutieren, ob nicht den Beam- ten freie Wahl zwischen Pri- vatversicherung und GKV gegeben werden sollte, trotz zu erwartender kurzfristiger Einkommensverluste der Ärzte, alleine um den Einfluß der Politik, die angesichts knapper Kassen die GOÄ herunterregulieren will, zu verhindern.

Dr. med. Klaus Bogner, Al- brechtstraße 67, 88045 Fried- richshafen

Sprachliches

Zu Abkürzungen im Text des Deut- schen Ärzteblattes:

Glosse?

In den diversen Ausgaben des DÄ haben verschiedene Autoren, so A. M., L. T., K. S.

und H. F. das Problem des NTS bei UVO und OTU we- gen TTK ausführlich und sehr gut beschrieben. Ich finde aber, daß es nicht nur interes- sant, sondern zum besseren Verständnis wichtig gewesen wäre, in diesem Zusammen- hang auch über ZYX, PVST, KMT, TTS und insbesondere über LMA zu berichten. Wir sehen, daß Abkürzungen, in

denen nur die Anfangsbuch- staben der diversen Begriffe erscheinen, Verwirrung stif- ten können; meines Erach- tens ist es deshalb überfällig – zur Vereinfachung –, die An- fangsbuchstaben der diversen Abkürzungen durch Zahlen zu ersetzen, so zum Beispiel A = 1, B = 2 usw.; um die Pro- venienz (vergleiche bisheri- ges System) zu wahren und den Fachbezug insbesondere zu betonen, ist eine Buchsta- benbeiordnung unverzicht- bar (so A = 1M[M= medizi- nisch] oder A = 1C[C= che- misch], usw.).

Dr. med. M. Bauer, Psychia- trisches Zentrum Nordba- den, Heidelberger Straße 1a, 69168 Wiesloch

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(Schon mal was von angepaß- ter Manschettenbreite ge- hört?) Schon an dieser Klei- nigkeit läßt sich ganz augen- scheinlich darstellen, daß die Erwachsenenmedizin eben nicht so

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