Die Information:
Bericht und Meinung
BRIEFE AN DIE REDAKTION KALENDARIUM
HOMÖOPATHIE
Zu dem Leserbrief von Medizi- naldirektor Dr. med. H. Schnei- der „Hetzkampagnen" (Heft 23/1983):
Kurzsichtig
. . . Es handelt sich hier keineswegs um eine „Het- ze", sondern einwandfrei um eine Kritik, die vielleicht manchem überzogen er- scheint, aber sehr ernst ge- nommen werden sollte. Der in den Vordergrund gestell- te Vergleich mit den Heil- praktikern ist dabei zweit- rangig. Jeder muß vor sei- ner eigenen Türe kehren, und wir sind klar angespro- chen und vor allem von die- ser Kritik auch abhängig, die doch sehr interessant ist.
Die „Ausbildung in unkom- plizierten Heilmethoden"
auf der Hochschule wird ja einwandfrei vernachläs- sigt. Sie wird von der Mehr- zahl der Patienten minde- stens als zusätzliche Mög- lichkeit verlangt, bei denen sich die zahlreichen Arz- neimittelschäden herum- gesprochen haben, wäh- rend die natürlichen Heil- methoden durch Genera- tionen bewährt, sehr wir- kungsvoll und unschädlich sind. Dieselben wurden von den Heilpraktikern sehr geschickt aufgegriffen und ausgenützt.
Dabei sind es zum größten Teil rein ärztliche Metho- den. So geht ja die Homöo- pathie auf Hahnemann zu- rück, der ein hochbedeu- tender Arzt und hervorra- gender Wissenschaftler war, der in vielem bis heute noch nicht erreicht ist. Er war zu seiner Zeit eigent-
lich schon anerkannt (Hu- feland!) und hat sich seine Stellung durch überzogene Reaktion auf unsachliche Angriffe leider selbst ver- dorben.
Seither ist sein Heilsystem von wissenschaftlicher Sei- te nie mehr ernstlich ge-
prüft worden. Die wenigen Versuche, die gemacht wurden, hatten ganz fal- sche Ansatzpunkte. Jede Wissenschaft muß ja nach ihren eigenen, entwickel- ten Methoden nachgeprüft werden, was nie beachtet wurde.
Der „historische Beweis"
der Wirksamkeit der Ho- möopathie ist auf alle Fälle längst erbracht. Warum wird die Möglichkeit der Erforschung dieses Gebie- tes in eigenen Instituten von den Hochschulen ab- gelehnt? Das ist doch ganz kurzsichtig, und der medi- zinische Nachwuchs prote- stiert zu Recht dagegen.
Warum sollen wir diese Me- thoden den Heilpraktikern überlassen?
Im übrigen kann ja immer- hin noch jeder, der will, sich das, was auf der Hoch- schule versäumt wurde, in diesen oder in anderen, sehr wirkungsvollen, natur- ärztlichen Methoden in vie- len angebotenen Kursen noch nachholen und da- durch der Kritik den Wind aus den Segeln nehmen.
„Wunderheilungen" sind das natürlich nicht, wenn auch einfache, kritiklose Gemüter sie manchmal so ansehen mögen. Vielmehr sind sie durchaus gut be- gründet, auch durch mo- derne Forschungen! Die Gebiete ihrer Anwendung liegen allerdings weniger in der klinischen als in der praktischen Medizin drau- ßen, die ja sowieso noch viel zu wenig erforscht ist.
Von den übrigen angege- benen Kritikpunkten muß man vor allem auch die oft sehr überzogenen Rech- nungen der Chefärzte und Spezialisten als berechtigt anerkennen, die uns in der Bevölkerung sehr schaden können!'
Dr. med. Helmut Dinkelaker Am Waldheim 12
7744 Königsfeld- Erdmannsweiler
Bundesärztekammer VIII. Interdisziplinäres
Forum
„Fortschritt und Fortbildung
in der Medizin"
in Köln
vom 11. bis zum 14. Januar 1984 Crest Hotel am Stadtwald
Eröffnungsvortrag
(11. Januar 1984, 15.00 Uhr)
„Stand und Rückstand der Organtransplantation"
Prof. Dr. E. Buchborn, München
Themen und Moderatoren
Thema I (11. Januar 1984, 16.00 bis 18.15 Uhr) Schrittmachertherapie
Moderator: Prof. Dr. G. Riecker, München
Thema II (12. Januar 1984, 9.00 bis 13.15 Uhr)
Diagnostik und Therapie von Viruserkrankungen in der Praxis
Moderator: Prof. Dr. R. Haas, Kempten
Thema III (12. Januar 1984, 15.00 bis 18.15 Uhr) Nachbehandlung Unfallverletzter
Moderator: Prof. Dr. S. Weller, Tübingen
Thema IV (13. Januar 1984, 9.00 bis 11.00 Uhr) Therapie der chronisch-venösen Insuffizienz
Moderator: Prof. Prof. h. c. Dr. Dr. h. c. N. Klüken, Essen
Thema V (13. Januar 1984, 11.15 bis 13.15 Uhr) Das maligne Melanom
Moderator: Prof. Dr. G.-W. Korting, Mainz
Thema VI (13. Januar 1984, 15.00 bis 18.15 Uhr) Pilzerkrankungen: Häufigkeit, Diagnostik und Therapie Moderator: Prof. Dr. W. Meinhof, Aachen
Thema VII (14. Januar 1984, 9.00 bis 12.15 Uhr)
Kardioprotektion: medikamentöse Verhütung von Herz- infarkt und akutem Herztod
Moderator: Prof. Dr. H. P. Wolff, München
6 Heft 33 vom 19. August 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A