PERSONALIA
Verstorben
Prof. Dr. med. Gustav Mestwerdt, Hamburg, ist am 28. Dezember 1979 kurz vor Vollendung seines 70. Le- bensjahres gestorben.
Mestwerdt, 1910 in Hamburg gebo- ren, studierte und promovierte in seiner Heimatstadt. Er war Assi- stenzarzt, später Oberarzt bei Pro- fessor Hinselmann in Hamburg. Sei- ne Lehrer an der Universitäts-Frau- enklinik Jena, wo er Oberarzt war und sich 1943 habilitierte, waren die Professoren Walter Haupt und Gu- stav Döderlein. 1948 wurde Mest- werdt auf den Lehrstuhl für Geburts- hilfe und Gynäkologie an der Univer- sität Greifswald berufen; er war da- mals jüngster Ordinarius seines
Gustav Mestwerdt Foto:
privat
Fachs in Deutschland. Von 1952 bis 1956 war er Ordinarius an der Uni- versitätsklinik Halle/Saale, ab 1966 bis 1975 Leiter der Frauenklinik des Allgemeinen Krankenhauses Ham- burg-Barmbek.
Mestwerdt, der zu den großen und bekannten Persönlichkeiten in der Gynäkologie der Nachkriegszeit zählt, hat sich besonders erfolgreich mit den Problemen des Zervixkarzi- noms sowie der Krebsfährtensuche bei der Frau beschäftigt. Der Begriff des sogenannten „Mikrokarzinoms"
der Zervix geht auf ihn zurück. Sein
„Atlas der Kolposkopie" ist ein inter- nationales Standardwerk. Professor Mestwerdt erhielt die Ehrenmitglied- schaft zahlreicher in- und ausländi- scher Fachgesellschaften. Auch nach seiner Pensionierung war er als Referent auf europäischen sowie
überseeischen Kongressen gefragt.
Unlängst erschien die Neubearbei- tung seines Handbuchbeitrages über das Zervixkarzinom. RM Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Oskar Bock, Leiter der Abteilung für Funk- tionelle Gebißanalyse an der Univer- sität Erlangen, verstarb während ei- nes kurzen Studienaufenthaltes in London. Bock, der 1937 bis 1941 in Erlangen und Wien Medizin studier- te, absolvierte 1941 in Würzburg das medizinische Staatsexamen. Ob- wohl er erst 1949 aus russischer Ge- fangenschaft zurückkehrte, setzte er im gleichen Jahr das zahnmedizini- sche Studium fort und schloß dieses 1951 ab. Nach Assistententätigkeit in Erlangen und zweijähriger Tätig- keit in niedergelassener Praxis bau- te er ab 1964 an der Universitätskli- nik Erlangen die erste Abteilung für Funktionelle Gebißanalyse im deutschsprachigen Raum auf. 1965 ist Dr. Bock zum außerplanmäßigen Professor und 1966 zum Abteilungs- vorsteher ernannt worden. EB Dr. med. Carl-Rudolf Nagel, Arzt für Angemeinmedizin in Frankfurt am Main, ist am 29. Oktober 1979 im Alter von 62 Jahren verstorben.
Nagel, am 19. September 1917 in Bremen geboren, studierte Medizin in Freiburg im Breisgau, Jena und Frankfurt, legte 1944 dort sein Staatsexamen ab und promovierte Ende desselben Jahres. 1951 ließ sich Dr. Nagel als praktischer Arzt/
Geburtshelfer in Frankfurt nieder und erhielt später die Bezeichnung
„Arzt für Allgemeinmedizin". Neben seiner umfangreichen ärztlichen Praxis engagierte er sich für die Be- rufspolitik. Er war unter anderem als Prüfarzt in der KV-Bezirksstelle Frankfurt tätig. Als Gründungsmit- glied des Verbandes der Niederge- lassenen Nichtkassenärzte (später NAV) war er mehr als 25 Jahre für die Belange der niedergelassenen Ärzte aktiv. Dr. Carl-Rudolf Nagel war Vor- sitzender der NAV-Bezirksgruppe Frankfurt, Schatzmeister und Pres- sesprecher des NAV-Landesverban- des Hessen sowie Delegierter bei den NAV-Bundeshauptversammlun- gen. EB
Neugründung
Im November 1979 ist eine „Ärzte- gesellschaft für Sauerstoff-Mehr- schritt-Therapie", München, ge- gründet worden. Erster Vorsitzender ist Dr. med. Karl Heinz Caspers, Bad Füssing; Dr. med. Leo Krutoff, Inter- nist in München, hat das Amt des Zweiten Vorsitzenden inne. Der Ver- ein sieht seine vorrangigen Aufga- ben u. a. im Austausch der prakti- schen und wissenschaftlichen Er- fahrungen, in der Förderung der kli- nischen und theoretischen For- schungsarbeit und in der Herstel- lung von Kontakten zu Verbänden und Körperschaften, Universitäten und wissenschaftlichen Gesellschaf- ten. Dabei soll aber eine konsequen- te Abgrenzung gegenüber den Heil- praktikern gezogen werden. EB
Hochschulnachrichten
Zum Honorarprofessor ernannt — Dr. med. Fritz Dehnhard, Leitender Arzt der geburtshilflich-gynäkologi- schen Abteilung des Kreiskranken- hauses Bad Hersfeld; Dr. med. Ger- hard Goubeaud, Leitender Arzt der Abteilung für Innere Medizin des Krankenhauses Lich des Lahn-Dill- Kreises (beide Lehrkrankenhaus des Bereiches Humanmedizin der Uni- versität Gießen).
Ernannt — Privatdozent Dr. med.
Hans-Josef Grosse-Wilde, bisher Institut für Hämatologie, Abteilung Immunologie der Gesellschaft für Strahlen- und Umweltforschung mbH, München, wurde zum Wissen- schaftlichen Rat und Professor am Institut für Medizinische Virologie und Immunologie des Universitäts- klinikums Essen ernannt.
Berufen — Prof. Dr. med. Ulrich Schwabe, Institut für Pharmakolo- gie und Toxikologie der Medizini- schen Hochschule Hannover, hat ei- nen Ruf auf den Lehrstuhl für Phar- makologie und Toxikologie an der Universität Bonn angenommen. EB