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Archiv "Randnotiz: Dicke Schlitten in der Kritik" (13.12.2013)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 110

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Heft 50

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13. Dezember 2013 A 2399

Foto: Caro

Was müssen Studienab-

solventen können? Das soll der Lern-

zielkatalog festlegen.

Die Forderung der Deutschen Ge- sellschaft interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin (DGINA), einen Facharzttitel für Notfallmedizin zu schaffen, ist seit längerem ein Streit- punkt. Das Präsidium der Deut- schen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) hat nun Konsequenzen ge- zogen und die DGINA als fördern- des Mitglied ausgeschlossen.

Mit der Forderung für einen ei- genen Facharzt für Notfallmedizin (Deutsches Ärzteblatt, Heft 30/2010) habe sich die DGINA gegen ein wichtiges satzungsgemäßes Ziel der DIVI ausgesprochen: Dass die Aus- bildung zum Facharzt für Notfall- medizin sich eher an der Breite als an der Tiefe des Wissens orientiert, heißt es in der Begründung. Die DIVI fordert eine zweijährige Zu- satzweiterbildung „Interdisziplinäre FACHGESELLSCHAFTEN

Streit um Notfallmedizin eskaliert

Notaufnahme“ als Voraussetzung für die eigenverantwortliche Tätigkeit.

Zugang dazu sollen aber nur Fach- ärzte der Inneren Medizin, Chirur- gie, Anästhesiologie, Pädiatrie und Neurologie/Neurochirurgie haben – also Fachärzte mit mindestens fünf- jähriger Weiterbildung, die unter anderem die fachbezogene Notfall- behandlung beinhaltet.

Die DGINA verfolgt nach eige- nen Angaben jedoch ein „ganzheit- liches Konzept für eine qualita- tiv hochwertige Notfallversorgung in Deutschland“. Wie ihr Präsident Prof. Dr. med. Christoph Dodt, Mün- chen, erläutert, werden in den Not- aufnahmen mehr als 20 Millionen Patienten versorgt. Sie hätten das ge- setzlich verbriefte Recht, auf Fach- arztstandard behandelt zu werden.

Diese Forderung könne das deutsche System nicht erfüllen. zyl

Die Erstellung des Nationalen Kom- petenzbasierten Lernzielkatalogs Me- dizin (NKLM) verzögert sich. Er soll nun erst auf dem Medizini- schen Fakultätentag (MFT) 2015 verabschiedet werden. Derzeit gebe

es im Abstimmungsprozess „inten- sive Diskussionen“, sagt Prof. Dr.

med. Martin R. Fischer, Vorsitzen- der des Vorstandes der Gesell- schaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bis Mitte November hatten Fachgesellschaften und Fakultäten die Möglichkeit, den Entwurf des MEDIZINSTUDIUM

Verzögerung beim Nationalen Lernzielkatalog

NKLM auf einer Internetplattform zu kommentieren. Dabei habe es große Zustimmung gegeben, aber auch etwa 5 000 Anregungen. Diese müssten nun analysiert und ausge- wertet werden.

Öffentliche Kritik kam unter an- derem von der Deutschen Rönt - gengesellschaft. „Was dem NKLM fehlt, ist die Tiefe“, sagte deren Prä- sident, Prof. Dr. med. Norbert Hos- ten. Das Abstimmungsverfahren sei schwierig zu bedienen. Die Bun- desvertretung der Medizinstudie- renden in Deutschland sprach sich für eine Verabschiedung 2014 aus.

Die Umsetzung der Lernzielkatalo- ge in anderen Ländern habe ge- zeigt, dass ohnehin eine kontinuier- liche Anpassung erfolgen müsse.

Die Anregung zum NKLM kam 2009 von der Kultusministerkonfe- renz. GMA und MFT bildeten eine Lenkungsgruppe. Der NKLM soll die Approbationsordnung und die Gegenstandskataloge nicht ersetzen, sondern ergänzen. Der Katalog de- finiert Kompetenzen. BH

RANDNOTIZ

Sabine Rieser

Nikolaus und Weihnachtsmann sind in Sachen Bewegung schlechte Vor- bilder, zumindest wenn man analy- siert, was ihnen die Medien allwin- terlich andichten: Stundenlanges Herumsitzen im Schlitten, nur ein bisschen Wolkensurfen – und das trotz Übergewichts! Und die untrai- nierten Herren hegen auch noch ei-

ne Vorliebe für Extremsportarten:

Bungee-Jumping in Kamine.

Das sind natürlich alles Weih- nachtsmärchen. Die Wahrheit über die Fortbewegungsvorlieben des Bi- schofs von Myra, dem historischen Vorbild des Nikolaus, kennen wir nicht. Deshalb kann dem histori- schen Bischof auch keiner zum Vor- wurf machen, dass er mit dickem Schlitten unterwegs war oder sich zu wenig bewegt hat.

Seine Nachfolger haben es da bedeutend schwerer. Das legt zu- mindest eine Pressemitteilung der Deutschen Umwelthilfe nahe. Diese hat kurz vor dem Nikolaustag die Dienstwagenflotte des kirchlichen Spitzenpersonals analysiert und ist unzufrieden. Zwar halten 14 Dienst- wagen von Bischöfen, Landesbi- schöfen und Kirchenpräsidenten die geltenden Grenzwerte für Kohlendi- oxid (CO2) ein. Doch zu viele Fahr- zeuge sind noch CO2-Schleudern, und zu wenige Kirchenvertreter sind bereit, überhaupt Auskunft über ihre Dienstwagen zu geben.

Das alles wird detailreich mit Ver- weisen auf den BMW 730d oder den Mercedes Benz E300 Blue Tec Hy- brid geschildert. Soll man nun auf ein Wunder oder auf Einsicht hof- fen? Vielleicht später. Gute Vorsätze wie die, ein sparsameres Auto zu fahren und sich mehr zu bewegen, reifen eher an Silvester als an Weih- nachten. Dann sind die beiden schlechten Vorbilder in den dicken Schlitten auch wieder weg.

Dicke Schlitten in der Kritik

A K T U E L L

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