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Archiv "Euthanasie“ und die aktuelle Sterbehilfe-Debatte" (02.02.2001)

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Gereon Heuft, Andreas Kruse, Hartmut Radebold: Lehrbuch der Gerontopsychosomatik und Alterspsychotherapie. UTB für Wissenschaft 8201, Ernst Rein- hardt Verlag, München, Basel, 2000, 371 Seiten, 36 Abbildungen, 20 Tabellen, kartoniert, 68 DM

Die Zahl der Bücher zur Geriatrie wächst mit dem An- teil der Alten in der Bevöl- kerung. Das Gemeinschafts- werk ist das Ergebnis lang- jähriger Zusammenarbeit in Forschung, Lehre und Praxis in Heidelberg, Münster und Kassel. Zielsetzung ist ein weiterführendes Lehrbuch,

„das erste seiner Art“. Das Lehrbuch soll vor allem umfassende Kenntnisse für die Weiterbildung vermitteln (Psychotherapeutische Medi- zin, Psychiatrie und Psycho-

therapie beziehungsweise zur psychologischen Psychothe- rapie).

Der Leser wird über die Grundlagen der Geronto- psychosomatik, der Bedeu- tung der Biografie eines Pa-

tienten zum Alternsprozess und den Dimensionen des Al- terns (biologisches, psycholo- gisches, soziales Altern) ge- führt.

Im Mittelpunkt stehen die allgemeine und spezielle Ge- rontopsychosomatik mit psy- chischen und körperlichen

„Entgleisungen“. Entspre- chend dem Buchtitel ist die Alterspsychotherapie mit ih- rer ganzen Bandbreite die tragende Säule des Konzepts.

Leitgedanke ist: Für über 60-Jährige – ohne Altersbe- grenzung – gelten dieselben schulspezifischen Therapie- ziele wie für unter 60-Jährige!

Der Qualitätssicherung die- ser Therapie gilt das besonde- re Anliegen der Autoren, fer- ner einer gesicherten Wirk- samkeit und der Kostenüber- nahme im Rahmen der ge- setzlichen Versicherung.

Die Prognose für das Buch fällt nicht schwer: Es wird ei- nen Spitzenplatz einnehmen.

Aus rechtsmedizinischer Sicht sei für die Autoren ein „Tran- quilizer“ erlaubt: Eine „Pro- duktenhaftung“ für Therapie- vorschläge gibt es im Arzt- recht nicht. Insoweit kann die von den Autoren und vom Verlag verfasste Vorsichts- klausel, wonach für therapeu- tische Interventionen „keine Gewähr“ übernommen wird, entfallen. Das gilt auch für den Hinweis, dass dies „auf eigene Gefahr des Benutzers“ ge- schieht. Hans-Joachim Wagner

Basistechnik

Ein Klassiker

Lynn S. Bickley (Hrsg.): Bates’

großes Untersuchungsbuch. 3.

Auflage, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, 2000, 816 Seiten, 578 Abbildungen, 116 Übersichten, 44 Tabellen, gebun- den, 128 DM

In den USA ist der (oder bes- ser die) „Bates“ (denn die Autorin ist eine Sie) längst ein Klassiker zum Erlernen von Anamnese und körperli- cher Untersuchung. Eine Übersetzung der neuesten Auflage ist kürzlich erschie- nen. Sie stellt ausführlich und

reich illustriert alle Techni- ken zur Anamnese und zur körperlichen Untersuchung sowie die wichtigsten patho- logischen Befunde vor. Die einzelnen Kapitel wurden, wenn nötig, den deutschen Verhältnissen angepasst. Das Kapitel über Säuglinge und Kinder etwa nennt die ge- setzlichen Vorsorgeuntersu- chungen.

Hervorzuheben sind die Tabellen am Ende jedes Ka- pitels. Sie stellen die Befunde den wichtigsten Erkrankun- gen gegenüber und geben da- mit wichtige Hinweise für ei- ne Differenzialdiagnose. Hier finden Ärzte wichtige Anre- gungen, um die einfachen Grundlagen der körperlichen Untersuchung zu rekapitu-

lieren. Für Medizinstudenten dürfte das Buch eine wichtige Motivation und fundierte Be- gleitlektüre für den „Klopf- und Horch“-Kursus sein. Lei- der sind spätere Enttäuschun- gen unvermeidbar. Denn selbst wenn viele Diagnosen im Prinzip auch ohne appara- tive Hilfe erahnt werden kön- nen, sind sie Labor und bild- gebenden Verfahren doch deutlich unterlegen. Ein Bei- spiel dafür ist die Pneumonie.

Auch die rektale Untersu- chung der Prostata hat ihre Bedeutung seit der Ein- führung des PSA-Screenings praktisch eingebüßt. Den- noch bleiben Anamnese und körperliche Untersuchung ei- ne medizinische Basistechnik – und sei es nur zur Freude, den endgültigen Befund doch richtig vorhergesagt zu ha-

ben. Rüdiger Meyer

A

A242 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 5½½½½2. Februar 2001

B Ü C H E R

Medizinethik

Denkanstöße

Andreas Frewer, Clemens Eick- hoff (Hrsg.): „Euthanasie“ und die aktuelle Sterbehilfe-Debatte.

Die historischen Hintergründe medizinischer Ethik, Campus, Frankfurt/Main, 2000, 492 Seiten, gebunden, 78 DM

In den Niederlanden wird ak- tive Euthanasie unter be- stimmten Voraussetzungen künftig legalisiert. Auch in Deutschland gibt es zahlrei- che Befürworter aktiver Ster- behilfe. Gegner solcher Be-

strebungen weisen allerdings zu Recht auf das dunkelste Kapitel in der deutschen Me- dizingeschichte hin, die Er- mordung von Kranken und Behinderten im Nationalso- zialismus. Zahlreiche Auto- ren des Buches gehen auf diese Kontinuität ideologi- scher Fundamente ein. Zu Beginn des Bandes wird in Grundzügen die Geschichte der Euthanasie von der Anti- ke bis in die Neuzeit darge- stellt.

Der zweite Teil des Bu- ches analysiert die Debatte um Euthanasie nach dem Zweiten Weltkrieg und die aktuelle Diskussion um Ster- behilfe – mit teilweise völlig unterschiedlichen Ansätzen.

Der dritte Teil widmet sich der Interaktion von Ge- schichte und Ethik in der Rechtsprechung und klini- schen Praxis. Man mag nicht mit den Überzeugungen aller Autoren übereinstimmen, dennoch bieten die meisten Aufsätze wichtige Denkan- stöße und für eine Auseinan- dersetzung mit dieser The- matik unentbehrliche Infor- mationen. Gisela Klinkhammer

Geriatrie

Weiterführendes Lehrbuch

Referenzen

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