Wolfgang Loch: Perspek- tiven der Psychoanalyse, S.
Hirzel Verlag, Stuttgart 1986, 296 Seiten, 39 DM.
Dieses Buch ist eine Sammlung von Aufsätzen, Vorträgen und hier erstmals publizierten Originalien, die, zusammengenommen, Per- spektiven der Psychoanalyse auf einer breiten Basis ent- werfen. Einleitend weist der Autor auf die Angreifer (z. B. im Dritten Reich) bzw.
die falschen Vereinnahmer (z. B. '68er Studentenbewe- gung) hin, die die Geschichte der Psychoanalyse von An- fang an begleiteten. Aber auch gegenüber modernisti- schen irrationalen Heils- oder Erlösungsversprechen oder Verkürzungen der Betrach- tungsweise (z. B. manche Formen der Selbstpsycholo- gie) hält Loch am klassischen Lehrgebäude fest.
Das muß insoweit ergänzt werden, als der Autor sich zwar auf die wesentlichen Freudschen Grundpositionen beruft, aber dabei durchaus neuere Erkenntnisse (etwa der Ich-Psychologie) oder therapeutische Strategien (et- wa Winnicotts „holding func- tion" bei sog. Frühgestörten) berücksichtigt. Dabei ergibt sich insgesamt ein solides Ge- rüst, das die Stärke und Be- deutung der Psychoanalyse über die Gegenwart hinaus sicherstellt. Das Buch ist zum einen nützlich für den prak- tisch tätigen Psychotherapeu- ten; zum anderen aber wird es für den medizintheoretisch
Karl-Heinz Götze (Hrsg.):
Provence, fotografiert von Eberhard Grames, Ellert &
Richter-Verlag, Hamburg, 1986, 96 Seiten, 40 vierfarbige Abbildungen, bezogener Pappband mit Schutzum- schlag, 39,80 DM
Diese Neuerscheinung, verfaßt vom Lektor am Ger- manischen Institut der Uni- versität Nizza und reichlich bebildert mit Meister-Foto- grafien des Landschaftsfoto- grafen Eberhard Grames, be- sticht durch ihre Exaktheit und Originalität. Eine der schönsten, kulturreichsten und für ausländische Touri- sten attraktivsten Regionen Frankreichs wird in Wort und Bild authentisch beschrieben.
Avignon mit seiner berühm-
Interessierten mit Gewinn zu lesen sein. Dies gilt beispiels- weise für die Kapitel über den Krankheitsbegriff oder den Zusammenhang von Psy- choanalyse und Wahrheit.
Das Buch führt zu einem tie-
ten Brücke, mit seiner päpst- lichen Vergangenheit; Nimes mit dem Amphitheater und der Maison Carr6e, der alte Hafen von Marseille und der Cours Mirabeau in Aix, die schwarzen Stiere und die wei- ßen Pferde der Camargue.
Fünf berühmte Autoren ha- ben Teilbeträge dazu beige- tragen, so u. a. Kurt Tuchols- ky („Wandertage in Süd- frankreich"), Walter Benja- min („Haschisch in Marseil- le”) und Karl-Heinz Götze („Provenzalische Augenblik- ke"). Joseph Roth hat sehr treffend und in einer eigen- willigen Sprache Land und Leute von der Küste bis zur Hochprovence bei Blieux
„eingefangen".
Harald Clade, Köln
feren Verständnis der aufge- griffenen Themenkomplexe.
Der stellenweise hohe Schwierigkeitsgrad der Texte ist der Mühe des Durcharbei- tens wert.
Wolfgang Wölk, Münster
Hans Georg Bulla: Verzö- gerte Abreise, Gedichte, Ba- silisken-Presse, Postfach 15 03, D-3550 Marburg,/L.
(Alleinauslieferung), 1986, 70 Seiten, Zeichnungen von Rolf Escher, 68 DM
Keine Illustrationen — we- der die Gedichte zu den Bil- dern noch die Bilder zu den Gedichten. Und doch sind die Zeichnungen von Rolf Escher und die Gedichte von Hans Georg Bulla aufeinan- der bezogen, führen einen bereichernden Dialog. Die dem Schweigen sich zunei- genden Zeichnungen von Escher haben Bulla angeregt zu einem Umherblicken, des- sen subtile sprachliche Fixie- rung immer wieder über die Bilder hinausweist und ihnen gleichzeitig andere Deu- tungs-, besser noch: Erzähl- möglichkeiten beläßt.
Zwei Künstler haben sich getroffen, der eine erkannte im anderen seine Themen in einem anderen künstleri- schen Medium ausgedrückt.
Was lag näher, als die behut- same Annäherung, deren sichtbares Ergebnis nun als Gedicht-Bild-Band vor uns liegt. Wer das Buch zur Hand nimmt und langsam durch- blättert, wird es spüren — die langen Schweigepausen, das Zögern, den sich öffnenden Raum für eigene Empfindun- gen; er wird sich schwer nur trennen können von diesem Buch, das den Leser und Be- trachter gleichsam in sich hin- einzunehmen bereit ist.
Hartmut Kraft, Köln
BILDhmann
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Kurzer Zug und ausdauernd kräftige Kompression charakterisieren diese Lohmann-Binden. Die griffige Gewebestruktur sichert den Wickel- touren rutschfesten Halt.
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Rosidal — die griffige rutschfeste Binde
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A-1088 (80) Dt. Ärztebl. 84, Heft 16, 16. April 1987