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Archiv "Basaglias sel. Witwe" (12.05.1988)

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Lucas Carson: Elvis Presley, Taco Verlagsgesellschaft, 1988, 144 Seiten im Großformat, ca.

300 Farb- und S/W-.Abbildun- gen, 14,95 DM.

Detailliert und unterhaltsam er- zählt dieses ausgezeichnet il- lustrierte Buch die Lebensge- schichte von Elvis Presley.

Welches Erdbeben der „Sing of Rock'n Roll" Mitte der erz- konservativen fünfziger Jahre mit seiner Musik und dem un- nachahmlichen Hüftschwung in der damaligen Jugendgenera- tion auslöste wird ebenso be- schrieben, wie sein kometen-

hafter Aufstieg in die Hitparaden und als Schauspieler. Nicht nur Highlights, sondern auch die gekonnte Public-Relations werden aufgezeigt. Ein Leckerbissen für alle Elvis-Fans!

In gleicher Ausstattung und zum gleichen unglaublich günstigen Preis sind übrigens im selben Verlag bereits Bibliografien über Humphrey Bogart, Charlie Chaplin, James Dean, Marilyn Monroe, Marlene Dietrich und Woody Allen erschienen. HM

Der „neue Masters"

William H. Masters, Vir- ginia E. Johnson, Robert C.

Kolodny: Das verdrängte Ri- siko, Sexualverhalten im Aidszeitalter, Econ Verlag, Düsseldorf, 1988, 256 Seiten, 39,80 DM

Das Buch der beiden Se- xualforscher (der dritte Au- tor ist auch einer) hat bei sei- nem Erscheinen in Amerika ebenso wie in Deutschland großen Wirbel verursacht, und die AIDS-Experten wa- ren ziemlich erschüttert. Mit Recht! Zwar gibt es eine ei- gene Untersuchung der Au- toren; man hat einen Haufen Leute nach ihrem Sexualver- halten befragt und ihren Se- rostatus erhoben, aber was dabei herauskam, ist ziemlich irrelevant. Die Hauptfrage ist: Was haben Sexualfor- scher für eine Ahnung von der Virologie? Diese hier je- denfalls haben davon nicht viel. Sie beklagen die man- gelhafte Zuverlässigkeit von ELISA, weisen zum Beispiel auch darauf hin, daß es gele- gentlich Patienten mit dem AIDS-Vollbild gibt, bei de- nen ELISA negativ ist — jeder Virologe weiß, daß das vor- kommen kann, denn wahr- scheinlich gibt es keine Anti-

körper mehr, wenn die T- Zellen vernichtet sind. Und ein paar Seiten später — näm- lich bei der Propagierung des umfassenden Testens — loben sie die Zuverlässigkeit von ELISA. Quellen werden sehr selektiv zitiert: Da gibt es ei- ne völlig falsche Angabe über die Durchseuchung der Pro- stituierten von Las Vegas.

„Science" nannte den Durchseuchungsgrad dieser Gruppe im Februar 1988

„vemachlässigbar"; bei Ma- sters/Johnson liegt er bei stol- zen sechsundzwanzig Prozent

— Quelle: Wall Street Jour- nal. Dabei ist die Erklärung einfach: Die Luxusnutten in Nevada haben es nicht nötig zu fixen! Die Kohortenstudie bei den Homosexuellen von San Francisco wird nicht er- wähnt, trotz aller widerlegen- den Forschungen wird die Übertragung des HIV auf al- len möglichen Wegen vom Toilettensitz bis zur Mücke für möglich erklärt. Tatsäch- lich scheint ein anderes Motiv hinter diesem Buch zu stek-

Am 1. Juni erscheint

Antiquariatskatalog 22

Literatur und Kunst im 20. Jh.

Antiquariat Heuberger, Düp- pelstr. 20, 5000 Köln 21 (Deutz), Tel. (02 21) 88 49 14

„Posterbook`

M. C. Escher, Sechs Kunstdrucke, 31 x44 cm, Verlag Benedikt Ta- schen, Köln, 1988, 9,95 DM In dieser Mappe sind sechs sorgfältig farbig ge- druckte Beispiele für Eschers immer wieder anregende Auseinandersetzungen mit Symmetrie, Unendlichkeit und perspektivischen Parado- xien zusammengefaßt. Gera- dezu ideal für die Wechsel- rahmen im Wartezimmer.

Der Verlag hat insgesamt zehn dieser „Posterbooks"

vorrätig, darunter Impressio- nisten, Surrealisten und ganz Moderne. gb

ken: William H Masters und Virginia E. Johnson gehörten zu denen, die für den Aus- bruch der „Sexuellen Revo- lution" der sechziger Jahre mit verantwortlich waren. Ins konservative Reagan-Ameri- ka passen sie nicht mehr hin- ein, und nun nehmen sie AIDS, um ihren eigenen Bei- trag rückgängig zu machen.

Oder sogar die ganze sexuelle Revolution. Walter Burkart

Basaglias sel. Witwe

Franca Ongaro Basaglia:

Gesundheit, Krankheit, Das Elend der Medizin, S. Fi- scher Verlag, Frankfurt/M., 249 Seiten, 29,80 DM

Die Autorin ist die Witwe des italienischen Psychiatrie- reformers Professor Basaglia, der — konzentriert ausge- drückt — letztendlich leugne- te, daß es psychiatrische Er- krankungen überhaupt gäbe.

Er war ein charismatischer Mann, der seine (marxistisch begründete) Auffassung über Krankheit und Gesellschaft selbst einer mehrheitlich ka- tholisch gegründeten Gesell- schaft und ihren Parlamenta- riern zu „verkaufen" in der Lage war. Seine Witwe, mehr gutaussehend als charisma-

tisch, versucht nun das Werk ihres Mannes in soziologi- scher Terminologie nachzu- vollziehen. Wer an den krau- sen Pfaden solch interdiszipli- nären Spekulierens interes- siert ist, mag bei der Lektüre ein gewisses intellektuelles Vergnügen empfinden; ein praktisch verwertbares Er- gebnis findet man nicht. bt

Pionierhafte Modelle

Elisabeth Kühler-Ross:

AIDS, Herausforderung zur Menschlichkeit, Kreuz Ver- lag, Stuttgart, 1988, 320 Sei- ten, gebunden, 38 DM

In ihrem neuesten Buch schreibt die bekannte Auto- rin engagiert über die Aus- wirkungen von AIDS auf das Leben der Erkrankten: Die immense Einsamkeit, die oft schlimmer ist als der körper- liche Verfall, die gravieren- den Einschnitte in der Bio- graphie ganzer Bevölke- rungsgruppen und die fru- strierende Ratlosigkeit pro- fessioneller Helfer. Dabei läßt sie auch Patienten zu Wort kommen, die ihre posi- tiven und negativen Erlebnis- se eindrücklich beschreiben.

Mit dem ihr eigenen di- rekten und persönlichen Stil zeigt Dr. Kübler-Ross pio- nierhafte Modelle der ambu- lanten und stationären Le- benshilfen bei AIDS bis zur Sterbebegleitung. Der Leser wird manches aus früheren Büchern wiedererkennen, das hier aber umfassender ge- deutet und einheitlicher dar- gestellt wird. Die Thesen über den zeitgeschichtlichen Sinn der AIDS-Epidemie werden sicher für viele — wie kürzlich für das Spiegel-Ma- gazin — provozierend sein.

Auffallend stark, ja zu stark erscheinen darüber hinaus die moralischen Appelle in einzelnen Kapiteln. Insge- samt ist das Buch sehr emp- fehlenswert für alle, die mit AIDS konfrontiert sind.

Bernhard Mäulen A-1394 (86) Dt. Ärztebl. 85, Heft 19, 12. Mai 1988

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