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Archiv "Ambulante Versorgung: KV München jetzt mit eigener Notfallpraxis" (29.11.1996)

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und Kreisen in Nordrhein-Westfalen erprobt werden, sehen sie aber oft nur Gremien mit hohen Fachkompe- tenzen, jedoch ohne Entscheidungs- befugnisse.

Nach dem geplanten neuen Landesgesundheitsgesetz sollen die Gesundheitsämter neue Funktionen in den Bereichen Koordinierung, Planung und Steuerung überneh- men. Dazu müssen sie auch Informa- tionsgrundlagen für lokale gesund- heitspolitische Entscheidungen erar- beiten. Die Gesundheitsämter ha- ben am Auf- und Ausbau einer kom- munalen Gesundheitsberichterstat- tung ein großes Interesse. Dabei wünschen sie sich eine Partnerschaft mit den vor Ort tätigen medizini- schen Einrichtungen und Leistungs- trägern.

Inhaltliche

Weiterentwicklung Eine Neuorientierung wird auf- grund leerer Kassen zur Zeit voraus- sichtlich nur durch eine inhaltliche Weiterentwicklung gesundheitspoli- tischer Zielvorstellungen in den Kreisen und Kommunen und durch Anpassung der Organisationsstruk- turen im Rahmen der Strukturre- form der öffentlichen Verwaltung er- folgen können. Eine Neuausrichtung und Umorganisation könnte durch Umwidmung von Ressourcen inner- halb der Gesamtverwaltung zugun- sten des Gesundheitsamtes erfolgen.

Hierzu erwarten die meisten Ge- sundheitsämter zur Stützung und Stärkung ihrer Institution von seiten des Landes Rechtsverbindlichkeit durch ein Landesgesundheitsgesetz.

In diesem sollten nicht nur Empfeh- lungen, Eckpunkte und Zielverein- barungen definiert werden. Je nach Interessen- und Finanzlage der Kommunen könnte dies zu unter- schiedlichen Aufgabenausrichtun- gen und Qualitäten in den einzelnen Gesundheitsämtern des Landes führen.

Anschrift des Verfassers:

Claus Weth MPH

Gesundheitsamt der Stadt Münster Stühmerweg 8

48127 Münster

A-3167

P O L I T I K AKTUELL

Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 48, 29. November 1996 (23) Am 7. November hat in der

bayerischen Landeshauptstadt die er- ste Notfallpraxis der Bezirksstelle München der Kassenärztlichen Verei- nigung Bayerns ihren Dienst aufge- nommen. Die ursprüngliche Idee, eine solche Einrichtung der Vertragsärzte innerhalb eines der Städtischen Kran- kenhäuser zu installieren, war an de- ren mangelnder Bereitschaft geschei- tert. Nun befindet sich die Notfall- praxis im „Elisenhof“, einem zentral gelegenen Ge- bäude schräg gegen- über dem Münch- ner Hauptbahn- hof, mit allen öffentlichen Ver- kehrsmitteln gut zu erreichen.

Auf mehr als 500 qm Fläche ist im vierten Stock eines Büro- und Geschäftskom- plexes eine modern eingerichtete, nach dem jeweiligen Facharztstan- dard ausgestattete Praxis ent- standen. Die Praxis umfaßt einen allge- meinen Warteraum sowie ein Kinder- Wartezimmer mit Spielecke, diverse Kurzwartezonen bei den Behandlungs- räumen, zwei Behandlungsräume für Allgemein- bzw. Praktische Ärzte und Internisten, zwei Behandlungsräume für Kinderärzte, je einen Behandlungs- raum für einen Augen-, Frauen- und HNO-Arzt, zwei septische OP-Räume für kleine Chirurgie mit Röntgen und kleinem Labor, einen Ruhe-/Infusions- raum, einen Multifunktionsraum für EKG, Ultraschall, CTG sowie ein sepa- rates Behinderten-WC.

Der Münchner KV-Vorsitzende, Dr. med. Axel Munte, niedergelasse- ner Internist, wies bei der Eröffnung auf mehr als 135 000 Notfälle pro Jahr hin, die in den Münchner Kranken- haus-Ambulanzen behandelt werden.

Selbst der vertragsärztliche Bereit-

schaftsdienst (Hausbesuchsdienst) in München veranlaßt jährlich rund 8 000 Krankenhaus-Einweisungen, von denen nach Muntes Einschätzung gut 5 000 auch ambulant versorgt wer- den könnten.

Da noch nicht abzuschätzen ist, wie die Akzeptanz der Notfallpraxis durch die Bevölkerung sein wird, versieht anfangs nur ein Arzt der jeweiligen Fachgruppe den Not- falldienst. In der Startphase erhält ein Arzt im Not- falldienst einen Stun- densatz von 56 DM als Grundvergü- tung. Geöffnet hat die Praxis in den sprechstun- denfreien Zei- ten am Montag, Dienstag und Donnerstag zwi- schen 19 und 1 Uhr, am Mitt- woch und Freitag zwischen 14 und 1 Uhr sowie samstags, sonn- und feiertags zwischen 7 und 1 Uhr.

Hausbesuche werden 24 Stunden rund um die Uhr von Allgemein- ärzten, Praktikern, Internisten und Psychiatern gefahren.

Munte schätzt, daß im ersten Jahr bis zu 30 000 Patienten in die Notfall- praxis kommen werden, später bis zu 100 000 pro Jahr. Er geht davon aus, daß mit dieser alternativen Form der Notdienstversorgung Krankenhaus- ambulanzen entlastet und Gelder ein- gespart werden können. Der KV-Vor- sitzende möchte die Praxis zur Basis für eine Vielzahl von Arztpraxen und Belegkliniken in einem integrierten Netz machen, das eine kostengünstige Behandlung der Patienten nicht nur im Notfall sichert. Die Krankenkas- sen haben signalisiert, daß sie zusätzli- che Gelder bereitstellen wollen, so- bald Einsparungen im Krankenhaus

nachweisbar sind. KS

Ambulante Versorgung

KV München jetzt mit

eigener Notfallpraxis

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