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Archiv "Tschernobyl in tausend Kinderschuhen" (04.10.1996)

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Pädiatrie

Gründliche Übersicht

Martin Schmidt, Bernd Blanz: Psychopharmakothe- rapie im Kindesalter. Ein Kompendium für Kinderärz- te, Bücherei des Pädiaters, Band 102, Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart, 1996, X, 118 Seiten, kartoniert, 48 DM

Bekanntermaßen ist die Thematik nicht ohne Brisanz.

Um so erfreulicher ist diese klare, sehr sachliche und gründliche Übersicht: Nach Diskussion des Stellenwertes psychotroper Medikamente überhaupt werden Präpa- rategruppen und Einzel- substanzen dargestellt, an- schließend folgt die Syste- matik der Krankheitsbilder, schwerpunktmäßig wieder die Therapieindikation hinter- fragend. Eine tabellarische Auflistung der Nebenwirkun- gen rundet den Band ab. Bei der Vielzahl von Entschei- dungskriterien bliebe ledig- lich eine Lockerung der Ka- pitelabstände vorzuschlagen.

Manfred Doerck, Würzburg

Auto und Verkehr

Bedeutung des Sehvermögens

Bernhard J. Lachenmayr:

Sehen und gesehen werden:

Sicher unterwegs im Straßen- verkehr, Reihe: Berichte aus der Medizin, Verlag Shaker, Aachen, 1995, 225 Seiten, 110 Abbildungen, 79 DM

Titel und Untertitel lassen das Ziel des Autors erkennen:

Aufklärung aller Verkehrs- teilnehmer über die Bedeu- tung des Sehvermögens für die Verkehrssicherheit, um die Zahl der Verkehrsun- fälle zu verringern. Auf- klärung vor allem über die Grenzen des Wahrnehmungs- vermögens, über die vielfälti- gen Beeinträchtigungen des

visuellen Systems, vor allem mit zunehmendem Alter.

Die besondere Gefahr er- gibt sich daraus, daß das Aus- maß dieser Leistungseinbuße subjektiv zumeist nicht er- kannt wird. Mit aller Deut- lichkeit und ausführlich wer- den die physiologischen Lei- stungsgrenzen des Verkehrs- teilnehmers bei Dämmerung und bei Dunkelheit aufge- zeigt. Aufbauend auf diesen Forschungsergebnissen, wer- den auch Empfehlungen zur Gestaltung des Verkehrsrau- mes ausgesprochen. Ange- sichts der vermeidbaren Un- fälle bei Dunkelheit wird be- klagt, daß es noch keine kon- kreten Bestimmungen zur Feststellung der Dämme- rungssehschärfe und der Blendempfindlichkeit gibt, wenngleich sich jeder Fahrer- laubnisbewerber einem Seh- test und eventuell auch wei- tergehenden Untersuchungen unterziehen muß.

Die Broschüre kann jedem Arzt empfohlen werden, weil er pflichtgemäß im Krank- heitsfall auch über Leistungs- mängel und daraus für die Verkehrssicherheit resultie- rende Folgen aufzuklären hat.

Im Text und im Literaturver- zeichnis werden Hinweise auf grundlegende Arbeiten von Pionieren wie Gramberg-Da- nielsen und Piper ebenso ver- mißt wie auf das vom Bundes- minister für Verkehr heraus- gegebene Gutachten: „Krank- heit und Kraftverkehr.“

Hans-Joachim Wagner, Homburg/Saar

Anamnese

Didaktisch geschickt

Walter Thimme, Georg Schulze, Hans-Peter Vogel (Hrsg.): Anamnese und all- gemeine Krankenuntersu- chung.Ferdinand Enke Ver- lag, Stuttgart, 1996, XVI, 246 Seiten, 245 Abbildungen, 32 Tabellen, 39,80 DM

In dem runden Jahrzehnt, in dem der Rezensent das

Praktikum der allgemeinen Krankenuntersuchung ab- hielt, hat er alle einschlägige Literatur gesammelt – weni- ger wegen der ziemlich ein- heitlichen Substanz als viel- mehr wegen der Form ihrer Darstellung. Seither sind noch viele Anleitungen dazuge- kommen. Innerhalb dieser recht umfangreichen Spezies gehört das schmale Buch von Walter Thimme und Mitarbei- tern zur Spitzenklasse, und dies vor allem aus zwei Grün- den: weil auf 245 Grafiken und 32 Tabellen einfach und didaktisch geschickt das We- sentliche gezeigt wird – ferner:

weil das Buch über die Innere Medizin und Kinderheilkun- de hinausgeht und das Ner- vensystem, den Bewegungs- apparat, die Haut, die HNO- ebenso wie die Augenheil- kunde mit ihren wichtigsten Methoden berücksichtigt.

Rudolf Gross, Köln

Gedichte

Um der

Opfer willen

Tschernobyl in tausend Kinderschuhen.Eine medita- tive Collage mit Texten von Elke Tashiro, Aktion Sühne- zeichen Friedensdienste Ver- lag, Berlin, 1996, 38 Seiten, kartoniert, 12,80 DM

Zehn Jahre nach Tscher- nobyl erinnert dieser biblio- phil gestaltete Gedichtband der Hautärztin Elke Tashiro an das Elend der Verstüm- melten und an die um ihre Lebensperspektive Betroge- nen: Texte im Rang poeti- scher Sühnezeichen, wie der Verlagsname es sagt, im Na- men der Opfer und zu ihrer Unterstützung (der Erlös der Erstauflage kommt einem Hilfsfonds zugute, bei weite- ren Auflagen 5 DM pro Buch).

Dem politischen und me- dizinischen Kampf gegen die Instrumentalisierung der Atomkraft stellt die Autorin nun den Versuch künstleri- scher Überformung zur Seite.

Das ergibt nachdenkliche, ernste Töne; die Botschaft kritischen Mitleidens sucht und findet ihre Worte, doch tragen zum düsteren Reiz des Buches nicht zuletzt die Illu- strationen bei, die das Be- drohliche einer verwüsteten Landschaft wie das Tabuisier- te ihrer Erwähnung in ein Zwischenlicht tauchen, das dem Gegenstand angemesse- ner erscheint als der gesuchte Hintersinn der Worte.

Eindringlicher aber als durch den Bericht eines strahlenverseuchten Kindes, der dem Buch anstelle eines Vorwortes vorangestellt ist, kann nicht verdeutlicht wer- den, daß das Ästhetische und die Kriterien seiner Beurtei- lung verstummen müssen vor der Unmittelbarkeit eines Leidens, das so sinnlos wie würdevoll ist und noch das Mitleiden auf Distanz zu hal- ten versteht.

Hanns-Marcus Müller, Köln

A-2517 Deutsches Ärzteblatt 93, Heft 40, 4. Oktober 1996 (13)

S P E K T R U M BÜCHER

Ephraim Kishon bezeichnet die Bibel

„als ein einmaliges, ein wunderbares Werk“, das das menschliche Fassungs- vermögen übersteigt. In seinem Buch

„Ein Apfel ist an allem schuld“ widmet sich der Satiriker den Zehn Geboten.

Auf seine unnachahmliche, humorvol- le Art beschreibt er vor allem die Schwächen der Menschen und ihre vergeblichen Versuche, die Gebote zu befolgen (Ephraim Kishon: Ein Apfel ist allem schuld. Gebrauchsanweisung für die Zehn Gebote, aus dem Hebräi- schen von Ephraim Kishon, Ursula Ab- rahamy und Friedrich Torberg, Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach, 1996, 397

Seiten,12,90 DM). Kli

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