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Archiv "NS-ZEIT: Beweis innerärztlicher Toleranz" (11.05.1989)

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NS-ZEIT

Zu unserer Serie „Medizin im Nationalsozialismus" und der Le- serbriefdiskussion dazu:

Beweis innerärztlicher Toleranz

Ich möchte dem Deut- schen Ärzteblatt ausdrücklich dafür danken, daß es in der Diskussion um die Medizin im Nationalsozialismus auch Lesermeinungen zu Wort kommen läßt, deren Wert we- niger in ihrer sachlichen Richtigkeit als darin liegt, daß sie eine unter manchen Kollegen verbreitete Stim- mung zum Ausdruck bringen.

Ich halte das für einen Beweis innerärztlicher Toleranz und Dialogoffenheit. Aus man- chen empörten Leserbriefen der „kritischen" Seite spricht

dagegen schon fast der Wunsch nach einer redaktio- nellen Zensur apologetischer oder sehr konservativer Posi- tionen. Ich denke, damit ist uns nicht gedient. Wenn wir im jetzigen Augenblick eine Chance wahrnehmen sollten, dann die, alle Generationen und politischen Richtungen ausreden zu lassen, ihnen zu- zuhören und aus dem erst so entstehenden Gespräch zu lernen.

Die „Verteidiger" und

„Kritiker" der Medizin im Dritten Reich haben sich lan- ge genug gegenseitig be- schimpft und dabei im Grun- de mißverstanden. Vielleicht haben aber beide Gruppen gerade damit Schwierig- keiten, daß unser heutiges Wissen über die Verführbar- keit der Menschen und Ärzte aller Epochen zur Aggression

sowohl den moralischen Re- lativismus vieler „Verteidi- ger" als auch die moralische Arroganz vieler „Kritiker"

unhaltbar gemacht hat. Wir können die Vergehen und Verbrechen der Medizin im Dritten Reich heute nicht mehr verharmlosen; genauso- wenig aber können wir noch behaupten, daß wir gegen die ganz anders gelagerten ethi- schen Schwächen der heuti- gen Medizin schon dadurch gefeit seien, daß wir später geboren worden sind.

Die nationalsozialistische Medizin war nicht der einzige Sündenfall der Medizinge- schichte, und es steht uns jün- geren Kollegen nicht an, die notwendige Kritik an den da- maligen Verfehlungen in eine Generalabrechnung mit der damals aktiven Generation umzumünzen. Auch heute

fällen wir viele ärztliche Ent- scheidungen, die vielleicht ei- nes Tages von einer Folge- generation als fehlerhaft er- kannt werden. Daß wir dabei in einer freiheitlichen Demo- kratie leben und arbeiten können ist unser Glück, nicht unser Verdienst, genausowe- nig wie es die Schuld der da- maligen Ärzte war, unter ei- ner Diktatur leben und arbei- ten zu müssen.

Das ärztliche Ethos lebt davon, daß es sich den Ver- führungen der eigenen Epo- che gewachsen zeigt. So viel wir aus den Fehlern der Ver- gangenheit lernen können, der eigenen Fehlbarkeit Herr zu werden, bleibt eine täg- liche und täglich andere Auf- gabe an uns selbst.

Sebastian Fetscher, Kai- ser-Joseph-Straße 174, 7800 Freiburg i. Br.

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DM 20,63.

denn ... auf das Salz kommt es an!

Verla Pharm, Arzneimittelfabrik, 8132 Tutzing

Dt. Ärztebl. 86, Heft 19, 11. Mai 1989 (13) A-1373

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