Magnesi card®
o
g
.c dE
vä NS-ZEIT
Zu unserer Serie „Medizin im Nationalsozialismus" und der Le- serbriefdiskussion dazu:
Beweis innerärztlicher Toleranz
Ich möchte dem Deut- schen Ärzteblatt ausdrücklich dafür danken, daß es in der Diskussion um die Medizin im Nationalsozialismus auch Lesermeinungen zu Wort kommen läßt, deren Wert we- niger in ihrer sachlichen Richtigkeit als darin liegt, daß sie eine unter manchen Kollegen verbreitete Stim- mung zum Ausdruck bringen.
Ich halte das für einen Beweis innerärztlicher Toleranz und Dialogoffenheit. Aus man- chen empörten Leserbriefen der „kritischen" Seite spricht
dagegen schon fast der Wunsch nach einer redaktio- nellen Zensur apologetischer oder sehr konservativer Posi- tionen. Ich denke, damit ist uns nicht gedient. Wenn wir im jetzigen Augenblick eine Chance wahrnehmen sollten, dann die, alle Generationen und politischen Richtungen ausreden zu lassen, ihnen zu- zuhören und aus dem erst so entstehenden Gespräch zu lernen.
Die „Verteidiger" und
„Kritiker" der Medizin im Dritten Reich haben sich lan- ge genug gegenseitig be- schimpft und dabei im Grun- de mißverstanden. Vielleicht haben aber beide Gruppen gerade damit Schwierig- keiten, daß unser heutiges Wissen über die Verführbar- keit der Menschen und Ärzte aller Epochen zur Aggression
sowohl den moralischen Re- lativismus vieler „Verteidi- ger" als auch die moralische Arroganz vieler „Kritiker"
unhaltbar gemacht hat. Wir können die Vergehen und Verbrechen der Medizin im Dritten Reich heute nicht mehr verharmlosen; genauso- wenig aber können wir noch behaupten, daß wir gegen die ganz anders gelagerten ethi- schen Schwächen der heuti- gen Medizin schon dadurch gefeit seien, daß wir später geboren worden sind.
Die nationalsozialistische Medizin war nicht der einzige Sündenfall der Medizinge- schichte, und es steht uns jün- geren Kollegen nicht an, die notwendige Kritik an den da- maligen Verfehlungen in eine Generalabrechnung mit der damals aktiven Generation umzumünzen. Auch heute
fällen wir viele ärztliche Ent- scheidungen, die vielleicht ei- nes Tages von einer Folge- generation als fehlerhaft er- kannt werden. Daß wir dabei in einer freiheitlichen Demo- kratie leben und arbeiten können ist unser Glück, nicht unser Verdienst, genausowe- nig wie es die Schuld der da- maligen Ärzte war, unter ei- ner Diktatur leben und arbei- ten zu müssen.
Das ärztliche Ethos lebt davon, daß es sich den Ver- führungen der eigenen Epo- che gewachsen zeigt. So viel wir aus den Fehlern der Ver- gangenheit lernen können, der eigenen Fehlbarkeit Herr zu werden, bleibt eine täg- liche und täglich andere Auf- gabe an uns selbst.
Sebastian Fetscher, Kai- ser-Joseph-Straße 174, 7800 Freiburg i. Br.
Magnesium-L-aspartat-hydrochlorid
•OptimaleResorption•Säure-Basen-Neutral
Magnesiocard e Verla-Pharm
Zusammensetzung: 1 Kapsel/1 lackierte Tablette/1 Amp. i. m. zu 5 ml enthalten: Magnesium- L-aspartat-hydrochlorid • 31-1 20 614,8 mg, Magnesiumgehatt: 2,5 mmol = 60,8 mg. 1 Ampulle i. v. zu 10 ml enthält: Magnesium-L-aspartat-hydrochlorid • 3H20 737,6 mg. Magnesiumgehalt: 3 mmol = 72,9 mg. 5 g Granulat zum Trinken (1 Beutel) enthalten: Magnesium-L-aspartat-hydrochlorid • 3H20 1229,6 mg, Magnesiumgehalt: 5 mmol = 121,5 mg. Verdauliche Kohlenhydrate 3,1 g. indikationen:
Zur Behandlung des primären und sekundären Magnesium-Mangel-Syndroms, besonders zur Prophylaxe und Therapie der durch Magnesiummangel und Streß bedingten Herzerkrankungen.
Bei Magnesium-Nlangelzuständen, zum Beispiel infolge Fastenkuren, Hypercholesterinämie, Arteriosklerose, Leberzirrhose, Pankreatitis, Schwangerschaft, Stillzeit, Einnahme östrogenhal- tiger Kontrazeptiva, zur Calciumoxalatstein-Prophylaxe. Kontraindikationen: Niereninsuffizienz mit Anurie, Exsikkose, Calcium-Magnesium-Ammoniumphosphatsteine. Magnesiocard Ampul- len sollen nicht angewandt werden bei AV-Block, Myasthenia gravis. Die Injektion von Magne- siocard bei gleichzeitiger Herzglykosid-Therapie ist nur irr Fällen von Tachykardle bzw. Tachy- arrhythmie angezeigt. Nebenwirkungen: Ampullen: Bradykardie, Überleitungssterungen, peri- phere Gefäßerweiterungen. Handeisformen und Preise: 25 Kps. DM 10,34, 50 Kps. DM 19,72, 100 Kps. DM 35,51. 25 Tbl. DM 10,09, 50 Tbl. DM 19,37, 100 Tbl. DM 34,70. 20 Btt. DM 13,46, 50 Btl. DM 30,02, 100 Btl. DM 50,39.2 Amp. i. m. DM 3.89, 5 Amp. i. m. DM 8,68.3 Amp. i. v. DM 6,91, 10 Amp. i. v.
DM 20,63.
denn ... auf das Salz kommt es an!
Verla Pharm, Arzneimittelfabrik, 8132 Tutzing
Dt. Ärztebl. 86, Heft 19, 11. Mai 1989 (13) A-1373