fund vor Linksherzkatheteruntersu- chung oder Operation sichern. In ei- nem Fall mit paravulvulärem Leck der Mitralklappenprothese (Kipp- scheibe) war die Regurgitation infol- ge des Schallschattens durch die Klappe nicht darstellbar. Zwei Pa- tienten wurden ohne invasive Kon- trolluntersuchung reoperiert.
Pulmonale Hypertonie
An der Trikuspidalis läßt sich insbesondere bei pulmonaler Hyper- tonie in nahezu allen Fällen eine meist geringe Regurgitation darstel- len (Abbildung 4). Wird der CW- Dopplerstrahl durch diesen Regurgi- tationsjet gelegt, kann der systoli- sche Druck in der Pulmonalarterie (genauer: im rechten Ventrikel) an- hand der gemessenen Strömungsge- schwindigkeiten berechnet werden.
Fehlermöglichkeiten
Durch unzulängliche Erfahrung oder unbefriedigende Schalleitungs- bedingungen können physiologische
Strömungen (zum Beispiel Aorten- klappeninsuffizienz, Protheseninsuf- fizienz) überschätzt, Wandbewe- gungsartefakte fehlinterpretiert oder wirksame Regurgitationen (zum Beispiel Mitralis) übersehen wer- den. Dies ist teilweise durch Unter- suchung von zahlreichen „unübli- chen" Schallpositionen vermeidbar.
Bei Verlaufsuntersuchungen müssen Variabilität der Methode und der Hämodynamik berücksichtigt wer- den. Die Farbdopplersonographie kann nicht Anamnese, Untersu- chung mit sorgfältiger Auskultation, Belastungs-EKG und konventionel- le Echokardiographie ersetzen.
Schlußfolgerung
Mit der zweidimensionalen, farbkodierten Dopplerechokardio- graphie gelingt es in hohem Prozent- satz angeborene und erworbene Vi- tien zuverlässig zu diagnostizieren (Tabelle 2). Bei Klappeninsuffizien- zen ist eine für klinische Entschei- dungen ausreichende semiquantita- tive Einschätzung des Schweregra- des möglich (Tabelle 1). Erfahrung
vorausgesetzt, kann man insbeson- dere bei akuter Endokarditis und Prothesendysfunktion, auch ohne die möglicherweise riskante invasive Diagnostik, eine Klappenersatzope- ration durchführen lassen.
Die überragenden diagnosti- schen Möglichkeiten und sinkenden Herstellerpreise lassen erwarten, daß die Methode in den nächsten Jahren in allen größeren Kranken- häusern und kardiologischen Praxen eingesetzt werden wird. Um unange- nehme Fehlinterpretationen zu ver- meiden, sollten zur Anwendung gu- te kardiologische Kenntnisse und profunde Erfahrung in der Echokar- diographie vorausgesetzt werden.
Die in Klammern gesetzten Ziffern bezie- hen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonderdruck, zu beziehen über die Ver- fasser.
Anschrift für die Verfasser:
Privat-Dozent
Dr. med. Nicolaus Reifart Abteilung Kardiologie Rotes-Kreuz-Krankenhaus Königswarterstraße 16 6000 Frankfurt/Main
Thrombozytenaggregationshemmer als sekundäre Prävention
Einunddreißig randomisierte Versuche mit einer Behandlung mit Thrombozytenaggregationshem- mern bei Patienten mit Anamnesen von transienten ischämischen Attak- ken, okklusivem Schlaganfall, nicht stabiler Angina pectoris oder Myo- kardinfarkt wurden aufgearbeitet.
Sechs von diesen Versuchen befan- den sich zum Zeitpunkt der Analyse noch im Verlauf, und die Ergebnisse der restlichen 25 wurden untersucht.
Sie umfaßten eine Gesamtanzahl von 29 000 Patienten, von denen 3000 starben. Insgesamt betrachtet wurde mit der Thrombozytenaggre- gationshemmung keine offensicht- liche Wirkung auf die nicht vaskulä- re Letalität beobachtet, sie reduzier- te jedoch die vaskuläre Letalität um 15 Prozent (SD 4 Prozent) und die
nicht tödlichen Ereignisse (Schlag- anfall und Myokardinfarkt) um 30 Prozent (4 Prozent). Diese Ergeb- nisse lassen — so die Autoren — den Schluß zu, daß zusammen mit einer guten Compliance diese Behandlung die vaskuläre Letalität um ein Sech- stel oder die okklusiven vaskulären Erkrankungen um ein Drittel und somit die vaskulären Fälle insgesamt um ein Viertel reduzieren könnte.
Es konnte ein signifikanter Unter- schied weder zwischen den Aggrega- tionshemmern (300-325 mg Aspirin täglich, höhere Aspirin-Dosen, Sul- finpyrazon oder hoher Dosis Aspirin mit Dipyridamol) noch bei der Wir- kung bei Patienten mit einer
zere-
brovaskulären Erkrankung oder ei- ner KHK gefunden werden. Somit kann eine Behandlung mit Throm-
bozytenaggregationshemmern bei Patienten mit Risiko für eine okklu- sive vaskuläre Erkrankung schwere vaskuläre Ereignisse um ein Viertel reduzieren. Die Risiko-Nutzen-Ab- wägung zeigte bei der „primären"
Prävention bei Personen mit einem niedrigen absoluten Risiko für eine okklusive Erkrankung unter Throm- bozytenaggregationshemmung einen leichten Anstieg für eine zerebrale Blutung, so daß die primäre Präven- tion nicht ohne weiteres empfohlen werden kann. Lng
Antiplatelet Trialists' Collaboration: Sec- ondary prevention of vascular disease by prolonged antiplatelet treatment, Brit.
Med. Joum. Vol. 296 (1988) 320-331 Antiplatelet Trialists' Collaboration, Clin- ical Trial Service Unit, Nuffield Depart- ment of Clinical Medicine, Radcliffe Infir- mary, Oxford OX2 6HE, Großbritannien
Dt. Ärztebl. 85, Heft 28/29, 18. Juli 1988 (49) A-2081