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Archiv "Umfrage: Internet (noch nicht) für alle" (14.07.2003)

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staunt“ Patienten auf eine ärztliche Be- treuung durch einen Bundestagsabge- ordneten reagieren. „Die Leute finden das gut, wenn man sich die Normalität des Lebens erhält“, sagt er.

Der erst dreißigjährige Braun ist über einen Platz auf der Landesliste Hessen in den Bundestag gekommen.

Obwohl er Mitglied im Forschungs- und Bildungsausschuss ist, wird er – genauso wie die anderen Ärzte im Parlament – häufig von Ärzten angeschrieben. Viele suchten sich speziell die Ärzte heraus

„in der Hoffnung, dort auf mehr Rück- halt zu stoßen“, sagt er.

Die ersten politischen Schritte mach- te auch Braun auf gesundheitspoliti- schem Terrain. Noch als Schüler verfass- te er für die Junge Union ein Resoluti- onspapier zur Abtreibung. „Wenn man sich einbringt“, habe er dabei gelernt,

„wird man auch gehört.“ Seitdem ist Politik wie eine Sucht für ihn: „Wenn man einmal angefangen hat, kann man nicht mehr aufhören.“

Seine parteipolitischen Themen- schwerpunkte hatte er zunächst vor al- lem in der Umweltpolitik gesetzt. Über sein Studium ist er zur Hochschul- und dann zur Forschungspolitik gelangt.

Doch auch Braun kann sich aus den fraktionsinternen Diskussionen über das Gesundheitswesen nur schwer her- aushalten. Gesundheitspolitik sei lei- der manchmal zu sehr „Experimentier- feld für Volkswirte“, sagt er. Darum sei er im Ausschuss für Forschung und Bildung „goldrichtig“. Auch in die- sem Gremium werden zum Teil gesund- heitspolitische und bioethische Fragen erörtert. Es wäre „katastrophal“, wenn diese Fragen nicht auch aus ärztli- cher Sicht beleuchtet werden würden, mahnt er.

Als Kind träumte der Arzt aus dem Forschungsausschuss davon, Pfarrer zu werden. „Altruistisch“ sollte sein Be- ruf einmal sein – der Beruf des Politi- kers könnte dem durchaus entsprechen.

Hans Georg Faust hingegen hat seinen Berufswunsch aus Kinderzeiten relati- viert. Mittlerweile sind die Gestaltungs- möglichkeiten in der Politik, kombi- niert mit der „Arbeit am Narkose- gerät“, ein „Traumjob“. Auch wenn der Kontakt zu den Menschen – zumindest in seiner Tätigkeit als Anästhesist –

„eher einseitig“ sei. Timo Blöß

P O L I T I K

Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 28–2914. Juli 2003 AA1907

Umfrage

Internet (noch nicht) für alle

Zwar ist inzwischen die Hälfte der Deutschen online. Dennoch ist die digitale Spaltung noch nicht beseitigt.

D

as Verhältnis von Onlinern und Offlinern in Deutschland hat sich innerhalb eines Jahres nahezu um- gekehrt: Standen 2002 den 41,7 Prozent Onlinern immerhin noch 50,1 Prozent Offliner (= Nichtnutzer des Internets ohne Beschaffungsabsicht) gegenüber, surft 2003 bereits die Hälfte der Deut- schen über 14 Jahre im Internet. Die Zahl der Internet-Nutzer ist um 5,4 Mil- lionen auf 32,1 Millionen (50,1 Pro- zent) gestiegen. 7,2 Prozent der Bundes- bürger planen außerdem, innerhalb der nächsten zwölf Monate das Internet zu nutzen. Nur 42,7 Prozent der Deutschen sind offline. Noch immer sind allerdings überwiegend sozial Schwächere, Perso- nen mit niedrigerem Bildungsstand und ältere Menschen offline. Dies sind die Ergebnisse des „(N)Onliner Atlas 2003“, den TNS Emnid, Bielefeld (www.tns- emnid.com), und die Initiative D21 (www.initiatived21.de) kürzlich in Ber- lin vorgestellt haben. Mit mehr als 30 000 Interviews ist dies die größte Studie zur Nutzung des Internets, die auch regionale Unterschiede erfasst.

Seit die Initiative D21 vor drei Jahren die Diskussion über die „digitale Spal- tung in Deutschland“ angestoßen hat, ist auf Bundes- und Landesebene ei- ne Vielzahl von Aktivitäten gestartet worden, wie zum Beispiel „Frauen ans Netz“, „Internet für alle“ und „Bildungs- chance Internet“.

Kein West-Ost-Gefälle mehr

Besonders stark haben die neuen Bun- desländer bei der Internet-Nutzung aufgeholt. Hier stieg der Anteil der In- ternet-Nutzer von 37 (2002) auf 47 Pro- zent in 2003. Nur noch in Sachsen-An- halt und Mecklenburg-Vorpommern gibt es mehr Offliner als Onliner. Das West-Ost-Gefälle der Internet-Nutzung ist damit verschwunden. Einen unter-

durchschnittlichen Onliner-Anteil wei- sen eher ländliche und/oder struktur- schwache Regionen auf, wohingegen in Ballungszentren mehr Onliner zu fin- den sind. Dem entspricht, dass öffentli- che – kommerzielle oder soziale – Ein- richtungen, in denen das Internet ge- nutzt werde kann, ebenfalls in urbanen Räumen eher anzutreffen sind als auf dem Land.

Onliner und Offliner unterscheiden sich immer noch deutlich voneinander.

So liegt das Durchschnittsalter der In- ternet-Nutzer 2003 bei 37,7 Jahren, wo- hingegen der Altersdurchschnitt der Offliner bei 58,4 Jahren liegt. In der Al- tersgruppe zwischen 50 und 69 Jahren sind seit 2002 immerhin 1,8 Millionen neue Onliner, die so genannten Silver- Surfer, hinzugekommen. Allerdings ist die Hälfte der Offliner über 62 Jahre.

Je höher der Bildungsstatus, desto höher ist darüber hinaus der Onliner- Anteil. Unter den Personen mit Abitur, Hochschul- oder Fachhochschulreife sind immerhin 80 Prozent Onliner, bei Personen mit einfachem Bildungsab- schluss (Hauptschule mit Lehre) liegt dieser Anteil nur bei rund 36 Prozent.

Auch der Abstand zwischen Män- nern und Frauen hinsichtlich der Inter- net-Nutzung hat sich wieder vergrößert, weil entgegen den Erwartungen inner- halb des letzten Jahres der Online-An- teil bei den Männern stärker als bei den Frauen gestiegen ist. Etwas mehr als die Hälfte der Frauen sind 2003 immer noch offline – bei den Männern ist es nur rund ein Drittel. In keinem Bundesland liegt der Onliner-Anteil der Frauen über 50 Prozent. Bei den Männern unterschrei- tet nur in Mecklenburg-Vorpommern der Anteil der Onliner die 50-Prozent- Marke. 2003 sind 80 Prozent der Männer zwischen 14 und 40 Jahren online, je- doch nur 68 Prozent der Frauen. Die Abstände vergrößern sich in den höhe- ren Altersgruppen. Heike E. Krüger-Brand

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