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Archiv "Croup? Krupp?" (09.10.1985)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

FUR SIE GELESEN Pseudo-Kru pp

Croup? Krupp?

Da in den beiden auf diesen Seiten abgedruckten Manu- skripten zwei verschiedene Schreibweisen verwendet worden waren, mußte sich die Redaktion über „Croup"

oder „Krupp" einig werden.

Sie entschied sich für

„Krupp", nicht weil eine in- dustrielle Ätiologie vermutet wird, sondern nach Befra- gung der Ethymologie. Das Wort ist abgeleitet aus dem altschottischen Verb „kro- pan", was „schreien" be- deutet und auf die quälen- den Atemgeräusche hindeu- tet. Die Engländer allerdings sind nicht für alles Schotti- sche zu haben: Im engli- schen Wörterbuch heißt es

„croup"! ed

Syndroms war in den belasteten Gebieten nach Berücksichtigung der genannten zusätzlichen Ein- flußgrößen eineinhalb- bis dreimal so hoch wie in Gebieten mit nied- rigen Schadstoffkonzentrationen.

Als bemerkenswerter Nebenbe- fund stellte sich heraus, daß bei Kindern von Eltern mit höherem Schulabschluß die Diagnose

„Krupp-Syndrom" häufiger ge- stellt wurde und daß die Ortsun- terschiede bei den sozial schlech- ter gestellten Familien deutlicher ausgeprägt waren (3, 4, 5).

Es scheint insgesamt gerechtfer- tigt, diese Studien als einen Beleg für den Zusammenhang zwischen Krupp-Syndrom und Luftverunrei- nigungen anzusehen, wenn sie auch keine Aussagen über Schwellenwerte oder Dosis-Wir- kungs-Beziehungen gestatten.

Für diejenigen, die die Diskussion um die CHESS-Studien genauer kennen, sei angemerkt, daß die Kritik an einigen Teilen der CHESS-Auswertungen für die hier dargestellten Zusammenhänge

nicht gültig ist.

Hinsichtlich der kritischen Bewer- tung weiterer in- und ausländi- scher Studien sei auf eine um- fangreiche Zusammenstellung verwiesen, die sich zur Zeit im Druck befindet (6). Als weitere Er- gänzung sei angeführt, daß der Wissenschaftliche Beirat der Bun- desärztekammer eine Stellung- nahme zur Frage des „Zusam- menhangs zwischen stenosieren- der Laryngitis (Pseudo-Krupp) und Luftverunreinigung" erarbei- tet hat, die im gleichen Heft, Seite 2971, abgedruckt ist. In dieser werden neben einer Bewertung des wissenschaftlichen Erkennt- nisstandes Empfehlungen für zu- künftige Studien gegeben.

Literatur

(1) Hoffmeister, H., Junge, B.; Tietze, K. W.:

Pseudokrupp: Luftverunreinigung als Auslö- ser? DEUTSCHES ARZTEBLATT 82 (1985) 329-330 — (2) WHO: Sulfur Oxides and Suspen- ded Particulate Matter. Environmental Health Criteria 8, WHO Genf (1979)— (3) Nelson, W. C.;

Finklea, J. F.; House, D. E.; Calafiore, D. C.;

Hertz, M. B.; Swanson, D. H.: Frequency of acute lower respiratory disease in children:

Retrospective Survey of Salt Lake Basin Com- munities, 1967-1970. In: Health Consequences of Sulfur Oxides: A report from CHESS, 1970-1971 U. S. Environmental Protection Agency. Research Triangle Park, N. C. Publi- cation No. EPA-650/1-74-004, 2.55-2.73 (1974)

— (4) Finklea, J. F.; Hammer, D. 1.; House, D. E.;

Sharp, C. R.; Nelson, W. C.; Lowrimore, R.:

Frequency of acute lower respiratory disease in children: Retrospective Survey of Rocky Mountains Communities, 1967-1970. In:

Health Consequences of Sulfur Oxides: A Re- port from CHESS, 1970-1971 U.S. Environ- mental Protection Agency. Research Triangle Park, N. C. Publication No. EPA-650/1-74-004, 3.35-3.56 (1974) — (5) Hammer, D. I.; Miller, F.

J.; Stead, A. G.; Hayes, C. G.: Air Pollution and Childhood Lower Respiratory Disease I. Expo- sure to Sulfur Oxides and Particulate Matter in New York, 1972. In: Clinical Implications of Air Pollution Research, American Medical Ass. Air Pollution Medical Research Conference, Dec 5-6, 1974, Publishing Science Group, Acton, Mass. — (6) Wichmann, H. E.; Krämer, U.;

Schlipköter, H. W.: Luftverunreinigung und stenosierende Laryngitis („Pseudokrupp") — Bewertung epidemiologischer Studien. Staub

— Reinhaltung der Luft (1985) im Druck

Anschrift des Verfassers:

Privatdozent Dr. med.

Dr. rer. nat. Heinz E. Wichmann Medizinisches Institut für Umwelthygiene an der Universität Düsseldorf Auf'm Hennekamp 50 4000 Düsseldorf 1

Cholezystektomie bei steinloser Gallenblase

Die Indikation zur Cholezystekto- mie bei steinloser Gallenblase muß sehr kritisch gestellt werden.

Die Autoren belegen dies an ih- rem umfangreichen Krankengut von über 3600 Cholezystektomien innerhalb von fünf Jahren, wovon nur 33 ohne Steinnachweis durch- geführt wurden.

Erst nach jahrelangen rezidivie- renden unklaren Oberbauchbe- schwerden mit frustranen konser- vativen Behandlungsversuchen und dem Ausschluß extrabiliärer Krankheitsursachen wird primär vom behandelnden Hausarzt oder Internisten die Indikation zur Cho- lezystektomie gestellt. Sie sollte nur in diesen wenigen Fällen befür- wortet werden, aber nicht bevor mit dem Patienten über die beson- dere Problematik und eine mög- liche Persistenz seiner Beschwer- den gesprochen wurde.

Eine generelle Ablehnung halten die Autoren nicht für gerechtfer- tigt. Bei mehr als 40 Prozent der Patienten fanden sich erst intra- beziehungsweise postoperativ folgende pathologischen Verän- derungen:

C) Cholesteatose

© Anatomische Deformitäten der Gallenblase

® Siphopathien der Gallenblase

®

Gallenblasenpolypen

0

Diffuse Papillomatose der Gal- lenblase

Unter dieser kritischen Indika- tionsstellung konnte in 85 Prozent der Fälle eine Beschwerdefreiheit erzielt werden. btg

Cholecystektomie bei steinloser Gallenblase, Böttger Th., Brandt P., Ungeheuer E., Diagno- stik 18 (1985) Nr. 4 S. 13-19

Dr. Th. Böttger, Tornowstraße 17, 6000 Frank- furt/Main

2982 (74) Heft 41 vom 9. Oktober 1985 82. Jahrgang Ausgabe A

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