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Im Fokus: Die Unverträglichkeit von Implantaten und Dentalmaterialien

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© Deutscher Ärzte-Verlag | zzi | Z Zahnärztl Impl | 2016; 32 (1)

30 NACHRICHTEN / NEWS

DGI-Sommersymposium in Frankfurt

Im Fokus: Die Unverträglichkeit von Implantaten und Dentalmaterialien

Was ist dran an Meldungen über Unverträglichkeitsreaktionen auf Zahnimplantate? Antworten auf diese Frage liefert eine Studie der DGI. Ihre vorläufigen Ergeb- nisse stehen im Mittelpunkt des ersten DGI-Sommersymposiums am 18. Juni 2016 in Frankfurt.

Hochkarätige Experten beleuch- ten aus dem Blickwinkel ver- schiedener Disziplinen die kom- plexen Prozesse allergischer, to- xischer und entzündlicher Reak- tionen auf Implantate und Den- talmaterialien und schlagen da- bei den Bogen zu periimplantä- ren Erkrankungen.

AllergoMat – so heißt die einzige For- schergruppe in Deutschland, die aller- gologisch-immunologische Aspekte von Unverträglichkeiten untersucht, unter denen Implantatpatienten lei- den. Angesiedelt ist das Team an der Klinik und Poliklinik für Dermatolo- gie und Allergologie der Ludwig-Maxi- milians-Universität München. Sein Leiter, Prof. Dr. Peter Thomas, ist seit 2013 Referenz-Allergologe der DGI – aus gutem Grund. Zwar handelt es sich bei den meisten Patienten, die sich an das Zentrum wenden, um Trä- ger orthopädischer Endoprothesen.

„Doch etwa fünf bis zehn Prozent der Patienten führen ihre Beschwerden auf Zahnimplantate zurück“, erklärt Professor Thomas.

Dass es so etwas wie „metal sensiti- vity“ gibt, also Unverträglichkeits- reaktionen beim Kontakt mit be- stimmten Metallen, ist inzwischen unbestritten. Das australische Endo- prothesen-Register weist beispielswei- se solche Reaktionen aus. Sie sind bei einem Prozent der Knie- und fünf Pro- zent der Hüft-Endoprothesen die Ur- sache für Probleme.

Die als Allergene bekannten Me- talle Nickel, Kobalt und Chrom kom- men zwar in künstlichen Knie- und Hüftgelenken vor, im Wesentlichen jedoch nicht in enossalen dentalen Implantaten. „Titan ist im Grunde gut verträglich“, sagt Professor Tho- mas, „und es gibt nur wenige Daten zu überschießenden Entzündungen

sowie zur allergenen Potenz von Ti- tan-Aluminium-Vanadium-Legierun- gen.“ Gleichwohl geistern Berichte über Unverträglichkeitsreaktionen auf Zahnimplantate aus Titan seit Jahren immer wieder durch die Publi- kumsmedien und verunsichern Pa- tienten.

Darum startete die DGI unter Lei- tung von Priv.-Doz. Dr. Gerhard Iglhaut, Memmingen, damals Vize- präsident der Gesellschaft, im Jahr 2011 eine Querschnittstudie, um die Vorwürfe zu überprüfen. An dieser

„Peri-X-Studie“ genannten multizen- trischen Untersuchung beteiligten sich neun Praxen und Universitäten.

Zusammen mit dem Münchener Al- lergologen-Team erhoben und ana- lysierten die Experten die klinischen Daten von insgesamt 200 Patientin- nen und Patienten, die in den vergan- genen zehn Jahren Zahnimplantate erhalten hatten. Erfasst wurden dabei nicht nur der Mundstatus, sondern auch andere Erkrankungen und Risi- kofaktoren. Auch die Mundflora wur- de dabei analysiert. Im Zentrum in

München untersuchten die Wissen- schaftler die Zytokin-Produktion von Immunzellen, wenn diese mit Titan- partikeln oder Kontrollsubstanzen in Kontakt kommen. Gewonnen wur- den diese Abwehrzellen aus dem Blut der Patienten.

Die vorläufigen Ergebnisse dieser Studie wird auf dem Sommersympo - sium DGI-Pastpräsident Priv.-Doz. Dr.

Gerhard Iglhaut präsentieren. Profes- sor Thomas beleuchtet das Thema Al- lergie gegen Dentalmaterialien. Weite- re Themen sind die Toxikologie von Nanopartikeln, die beispielsweise von Füllmaterialien freigesetzt werden, so- wie die Palette der Zytokine, die Ent- zündungs- und Immunprozesse steu- ern. Drei Vorträge beleuchten das The- ma periimplantäre Erkrankungen.

Und weil nicht jeder chronische Schmerz im Mundbereich oder im Ge- sicht etwas mit Unverträglichkeiten und Allergien zu tun hat, rundet ein Beitrag von Prof. Dr. Dr. Monika Daub - länder, Mainz, zu diesem Thema das Symposium ab.

Barbara Ritzert, Pöcking Im Duett: Auf dem DGI-Kongress 2013 in Frankfurt berichteten Priv.-Doz. Dr. Gerhard Iglhaut, Memmingen, und Prof. Dr. Peter Thomas erstmals über die „Peri-X-Studie“.

Fotos: David Knipping

18. Juni 2016 | Frankfurt/Main InterCityHotel Frankfurt Airport

Am Luftbrückendenkmal 1 | Cargo City Süd, 60549 Frankfurt/Main Mehr Informationen und Anmeldung:

www.dginet.de/event/frankfurt

Zahnimplantat-Unverträglichkeit

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