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Archiv "Glucose-Insulin-Therapie: Diabetiker mit Herzinfarkt profitieren nicht" (26.11.2004)

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Studien haben zur Hypothese geführt, dass eine frühzeitige intensiv-medizinische Inter- vention durch die Gabe einer Glucose-Insulin-Infusion die Sterblichkeit von Diabetikern mit akutem Myokardinfarkt von 29 auf 17,5 Prozent und damit in den Bereich von Nicht-Diabetikern senken kann. Aber nicht nur Diabeti- ker, sondern auch Nicht-Dia- betiker sollen von einer Opti- mierung der Stoffwechsellage durch eine Infusion aus Gluco- se und Humaninsulin profitie- ren, so die Ergebnisse einer Untersuchung. Auch in der er- sten DIGAMI-Studie (Diabe- tes Insulin-Glucose in Acute Myocardial Infarction trial) von 1999 verbesserte eine Glu- cose-Insulin-Infusion, gefolgt von einer multiplen Insulin- Applikation, die Überlebens- rate von Patienten mit Typ-2- Diabetes und akutem Myo- kardinfarkt.

Gegenteilige Ergebnisse brachte die DIGAMI-2-Stu- die, die von den Professoren Dr. Klas Malmberg und Dr.

Lars Ryden (Stockholm) vor- gestellt wurde. DIGAMI-2 wurde in 48 Krankenhäusern in Schweden, Norwegen, Dä- nemark, Finnland, den Nieder- landen und in Großbritannien durchgeführt. Die 1 253 Pati- enten (mittleres Alter 68 Jahre;

67 Prozent Männer) mit Typ-2- Diabetes, die wegen des Ver- dachts auf akuten Myokardin- farkt stationär aufgenommen worden waren, wurden rando- misiert zugeteilt zu verschiede- nen Behandlungsgruppen.

Die Patienten der Gruppe eins (n = 474) erhielten eine Insulin-Glucose-Infusion, ge- folgt von subkutanen multi- plen Insulin-Injektionen. Die Patienten der Gruppe zwei (n = 473) erhielten ebenfalls diese Behandlung, gefolgt von einer konventionellen The- rapie. Die Patienten der Grup-

pe drei (n = 306) erhielten von Beginn an nur die konven- tionelle Therapie. Die mittle- re Beobachtungszeit betrug maximal drei Jahre (Range null bis drei Jahre). Alle Pati- enten konnten nachuntersucht werden.

Die Befunde und die kar- diovaskuläre Therapie waren zum Zeitpunkt der Randomi- sierung in den drei Gruppen vergleichbar. Etwa 90 Prozent der Patienten in jeder Gruppe erfüllten die Risiken für einen Herzinfarkt. Fast ein Drittel aller Patienten bekam schon vor Eintritt in die Studie re- gelmäßig Insulin appliziert.

41 Prozent in Gruppe drei benötigten zusätzliche Insu- lingaben während des sta- tionären Aufenthaltes, und

14 Prozent benötigten sogar Insulin-Infusionen. Alle Pa- tienten, die eine Reper- fusion benötigten, wurden der Revaskularisierung zu- geführt.

Bei Entlassung aus dem Krankenhaus wurden mehr als 80 Prozent der Patienten mit Betablockern behandelt.

ASS erhielten etwa 90 Pro- zent von ihnen,ACE-Hemmer rund 65 Prozent, ebenso viele erhielten ein Statin. Dabei er- gaben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den drei Gruppen. Während des Follow-up-Zeitraumes wurde diese Therapie beibehalten, wobei der Einsatz von Sta- tinen ständig zunahm.

Die Mortalität zwischen der Gruppe eins mit 23,4 Prozent und der Gruppe zwei mit 22,6 Prozent unterschied sich nicht deutlich. Das gilt auch für die Mortalität zwischen den Gruppen zwei und der Grup- pe drei mit 19,3 Prozent. Es er- gab sich auch kein statistisch signifikanter Unterschied in der Morbidität zwischen den

drei Gruppen. Dabei wurden nichttödliche Reinfarkte und Insulte gewertet.

Die Hypothese, dass eine sofortige intensive Insulinthe- rapie die Überlebensrate von Typ-2-Diabetikern mit akutem Myokardinfarkt verbessert, konnte durch die DIGAMI-2- Studie ebenso wenig gestützt werden wie die Meinung, dass eine Behandlung mit einer In- sulin-Glucose-Infusion besser als eine konventionelle The- rapie ist. Auch konnte nicht bestätigt werden, dass eine insulinbasierte Behandlung die Zahl nichttödlicher Myo- kardinfarkte und Schlagan- fälle verringert. Die Gesamt- mortalität konnte besonders in der konventionell behan- delten Gruppe 3 gesenkt wer- den. Die Therapie mit Beta- blockern und Statinen hatte den Hauptanteil an dem An- stieg der Überlebensrate bei- getragen. Siegfried Hoc

Pressekonferenz „Erste Präsentation der DIGAMI-2-Studie“ im Rahmen des 40th EASD Annual Meeting in München V A R I A

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A3284 Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 4826. November 2004

Glucose-Insulin-Therapie

Diabetiker mit Herzinfarkt profitieren nicht

Unternehmen

Patienten mit mäßig bis schwer ausgeprägten Symptomen ei- ner benignen Prostatahyper- plasie profitieren auch langfri- stig von einer Behandlung mit dem dualen Alpha-Reduk- tasehemmer Dutasterid: Die anhaltende Wirkung auf Be- schwerden ist über vier Jahre nachgewiesen. In diesem Zeit- raum kam es ebenfalls zu einer Halbierung der Episoden mit akutem Harnverhalt.

Die Details der Untersu- chung hat Prof. Ulf Tunn (Of- fenbach) beim Urologenkon- gress in Wiesbaden vorge- stellt. Bereits in der über zwei Jahre laufenden doppelblind- randomisierten Studie mit 4 325 Männern hatte sich Du- tasterid (Avodart®) signifi-

kant wirksamer als Placebo gezeigt: Der Beschwerdescore (AUA-SI) nahm unter Verum um 4,4 Punkte (Placebo: 2,5) ab und zeigte eine weitere Reduktion in der anschlie- ßenden, offenen Phase, in der alle Patienten Dutasterid er- hielten.

Das Prostatavolumen ver- ringerte sich in der Verum- gruppe über vier Jahre um ins- gesamt 27 Prozent – und damit stärker als bei den Patienten, die zuerst Placebo erhalten hatten (minus 22 Prozent). Der maximale Harnfluss nahm ge- ringgradig, aber signifikant von 2,2 auf 2,7 ml/s zu (Ex-Pla- cebo-Gruppe: 1,9 ml/s). Die Rate von akutem Harnverhalt lag in der durchgängig mit

Dutasterid behandelten Grup- pe um 51 Prozent niedriger als bei den „Umsetzern“.

Hinsichtlich der uner- wünschten Wirkungen – in er- ster Linie Sexualstörungen, Impotenz und Ejakulations- probleme – berichtete Tunn von einem kontinuierlichen Rückgang. Die Rate sank von einem Ausgangswert von 15 Prozent im ersten Jahr der Behandlung auf 5,2 Prozent nach zwei Jahren und fiel auf 2,4 Prozent nach vier Jahren Therapie. Die Gynäkomastie- rate lag bei knapp über einem Prozent. Damit seien die posi- tiven Effekte auf Miktions- störungen unter Dutasterid anhaltend, und die Behand- lung senke effizient die Zahl notwendiger Eingriffe, fasste Tunn zusammen.

Dr. rer. nat. Renate Leinmülller

Bericht zum Satellitensymposium „Dual, kausal gegen das benigne Prostatasyn- drom“ im Rahmen des 55. Urologen- kongresses in Wiesbaden, Veranstalter:

GlaxoSmithKline

Benignes Prostata-Syndrom

Anhaltende Symptom-

Kontrolle angestrebt

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