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Archiv "Nahrungsmittel-Asphyxie mit tödlichem Ausgang" (11.06.1982)

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Leichte Hypertonie ohne Behandlung

Die Frage, ob eine leichte Hyperto- nie medikamentöse Behandlung er- fordert, untersuchte eine australi- sche von Juni 1973 bis März 1979 laufende Studie an Patienten mit Werten für den diastolischen Blut- druck von 95-109 mmHg und für den systolischen Blutdruck von

< 200 mmHg.

Bei den 1943 Patienten der Placebo- gruppe fielen die Blutdruckwerte in- nerhalb eines Zeitraumes von 3 Jah- ren im Mittel von 158/102 auf 144/91 mmHg. 32 Prozent der Patienten blieben danach weiterhin im Bereich leichter Hypertonie, 12 Prozent der Patienten lagen über diesem Be- reich, bei 48 Prozent der Patienten war jedoch ein Rückgang des Blut- druckwertes zu verzeichnen. Dies war unabhängig von Geschlecht, Al- ter, Familienanamnese hinsichtlich Hypertonie oder Schlaganfällen, Rauchen oder Cholesterinspiegel sowie Gewichtszu- oder -abnahme.

Herzischämie und zerebrovaskuläre Zwischenfälle führten bei 8 Prozent der Patienten zur Beendigung des Versuchs. Hier suchte man aus- schließlich den Zusammenhang bei den ermittelten Blutdruckanfangs- werten. Die Werte der 22 Patienten mit zerebrovaskulären Zwischenfäl- len lagen zu Beginn des Versuchs über den Werten einer vergleichba- ren Gruppe ohne Komplikationen.

Die Anfangswerte der 88 Patienten mit Herzischämiezwischenfällen la- gen in demselben Bereich wie die in einer vergleichbaren Placebo- gruppe.

Eine Beendigung wurde darüber hinaus auf den durchschnittlichen Blutdruckwert — über den ganzen Versuchszeitraum hin gesehen —zu- rückgeführt. Wurden die Blutdruck- werte durch medikamentöse Be- handlung auf den Durchschnittswert von 95 mmHg oder darüber ge- bracht, konnte bei diesen Patienten das Risiko hypertonischer Kompli- kationen reduziert werden, doch war das Risiko von Zwischenfällen bei

Patienten, deren Blutdruck sich oh- ne Medikamente auf diesen Wert einpendelte, niedriger. Bei Patienten mit diastolischen Werten unter 95 mmHg wurde eine Beendigung nicht mit der Blutdruckhöhe oder Thera- pie in Beziehung gebracht.

16 Prozent der Placebopatienten mit leichter Hypertonie hatten bei den ersten drei Kontrolluntersuchungen einen diastolischen Wert unter 95 mmHg. Eine Beendigung der Be- handlung hätte nach 3 Jahren bei einem Viertel dieser Patienten (bzw.

4 Prozent aller Patienten mit leichter Hypertonie) zu Bluthochdruck oder zu einem hypertonischen Zwischen- fall geführt, bei 12 Prozent der Pa- tienten wäre ein Blutdruck unter 95 mmHg ohne hypertonische Kom- plikationen festgestellt worden. Srb

Management Commitee of the Australian Therapeutic Trial in Mild Hypertension: Un- treated Mild Hypertension, The Lancet 1(1982) 185-191, National Blood Pressure Study, Na- tional Heart Foundation of Australia, PO Box 2, Woden, A. C. T. 2606, Australia

Gestörte Glukosetoleranz nach ERCP

Eine passagere Hyperamylasämie gehört zu den gängigen Komplika- tionen der endoskopisch retrogra- den Cholangio-Pankreatikographie, die Induktion einer klinisch eviden- ten akuten Pankreatitis hingegen ist extrem selten. Wie Untersuchungen aus Budapest gezeigt haben, kann es jedoch durch die retrograde In- stillation eines hyperosmolaren Kon- trastmittels in den Pankreasgang zu einer Störung der Glukosehomöo- stase kommen. Die orale Glukosebe- lastung war 72 Stunden nach der Untersuchung noch deutlich gestört und normalisierte sich bei einigen Patienten erst nach 6 bis 12 Mona- ten. Die Ursache dieser lang-anhal- tenden Interferenz ist unklar; disku- tiert wird eine Abnahme des Quo- tienten Insulin zu Glukagon.

Tu lassay, Z.; Papp, J.; Szathmari, M.; Kisfalu- dy, S.; Koranyi, L.; Tamas, G.: Changes in glu- cose tolerance after endoscopic retrograde cholangio-pancreatography, Gut 22 (1981) 575-578, Medical Clinic and Endoscopic Cent- re of Semmelweis University, Budapest

Nahrungsmittel-Asphyxie mit tödlichem Ausgang

Der Verschluß der oberen Luftwege durch Nahrungsmittel kann den so- fortigen Tod zur Folge haben. Eine von 1960 bis 1979 laufende Studie analysierte 141 Todesfälle durch Nahrungsmittel-Asphyxie und ermit- telte als Ursachen vor allem Fakto- ren, die auf bestimmte Veranlagun- gen der betroffenen Personen sowie demographische Charakteristika ba- sierten.

So gehörten vor allem hohes Alter, schlechter Zustand des Gebisses so- wie Alkoholkonsum zu den Feststel-

lungen dieser Untersuchung. Weiter waren Personen meist prädisponiert für eine langfristige Unterbringung in Privatkliniken oder Pflegeanstal- ten, für Sedativa oder litten unter angeborenen Krankheiten, vor- nehmlich der Parkinsonschen Krankheit.

Da Patienten, die in Kliniken oder Pflegeanstalten untergebracht wa- ren, dazu neigten, eine Asphyxie nach Genuß von weichen, bröckeli- gen oder Imbiß-ähnlichen Nah- rungsmitteln zu entwickeln, sollte diese Feststellung bei der Verbesse- rung von Hilfsmaßnahmen in Zu- kunft Berücksichtigung finden.

Die Häufigkeitsrate des Auftretens einer Asphyxie betrug 0,66 auf eine Bevölkerungszahl von 100 000 und blieb unverändert während des ge- samten Zeitraumes der Studie von zwei Jahrzehnten. In 85 Prozent der Fälle waren während des Zwischen- falles mit tödlichem Ausgang weite- re Personen anwesend. Nur bei ei- nem Drittel der Betroffenen setzte sich das zu dem Zwischenfall füh- rende Nahrungsmittel über dem Kehldeckel fest. Die Ergebnisse die- ser Studie führen zu dem Schluß, daß die Gefährdung durch Asphyxie weiterhin mit größter Aufmerksam- keit verfolgt werden sollte. Lng

Mittleman, R. E.; Wetli, C. V.: The Fatal Cafe Coronary, JAMA 247 (1982) 1285-1288, Dr. R.

E. Mittleman, Office of the Medical Examiner, 1050 NW 19th St, Miami, FL 33 136, U.S.A.

48 Heft 23 vom 11. Juni 1982 79. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A/B

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