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Archiv "Blasenkrebs bei Patienten unter 40 Jahren" (18.01.1979)

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Academic year: 2022

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

FÜR SIE GELESEN

Verschiedene Studien der letzten Jahre postulieren, daß bei Adipösen die Zahl der Fettzellen schon in der Kindheit zunimmt. Diese vermehrten Adipozyten sollen die Tendenz ha- ben, zeitlebens verstärkt Triglyzeri- de zu speichern. Bestärkt wurde die- se Annahme durch die häufige klini- sche Beobachtung, daß bei adipö- sen Patienten mit einer bioptisch nachgewiesenen Fettzellhyperplasie nur sehr unbefriedigende Gewichts- reduktionen möglich waren. Man empfahl deshalb eine Umstellung in den Ernährungsgewohnheiten schon in der Kindheit um Adipositas beim Erwachsenen verhindern zu können.

Eine englische Autorengruppe konnte jetzt anhand einer Untersu- chung an 107 normalgewichtigen und adipösen Versuchspersonen zeigen, daß die Bedeutung der „hy- perplastischen Adipositas" in der Li- teratur weit überschätzt und deren

Bei der Durchsicht der Krankenge- schichten von 2139 Patienten mit Blasenkrebs, die in den Jahren von 1944 bis 1975 am Anderson-Kran- kenhaus und Krebsinstitut behan- delt wurden, fanden die Untersucher 22 Patienten (etwa 1 Prozent) unter 40 Jahren. Diese Blasenkrebse wur- den nach den Richtlinien der Welt- gesundheitsorganisation (1) nach Tumorstadium und Grad der Diffe- renzierung klassifiziert.

19 der 22 Patienten waren Männer.

15 Patienten präsentierten sich mit Blasenbluten, die anderen mit Mi- krohämaturie und einer mit Reizbla- se. Von den 9 Patienten mit ober- flächlichem Stadium 0 oder A leben 8 sechs Monate bis 28 Jahre nach der Diagnose, ein Patient konnte nicht für die Nachuntersuchung ge- funden werden. Die restlichen 13 Patienten mit infiltrierendem Bla- senkrebs in oder durch den Blasen-

klinische Bedeutung überinterpre- tiert worden ist.

So zeigt diese neue Studie beispiels- weise, daß der Triglyzeridgehalt der Adipozyten eine sehr hohe Streu- breite hat. Ferner wurde beobachtet, daß die Anzahl der Fettzellen adipö- ser Patienten identisch war, ganz gleichgültig in welchem Alter und zu welchem Zeitpunkt die Adipositas erstmals auftrat.

Man kann davon ausgehen, daß das strikte Konzept der hyperplastischen Adipositas auf der einen und der hy- pertrophischen auf der anderen Sei- te doch äußerst fraglich und umstrit- ten ist. Als sicher kann jedoch gel- ten, daß eine Vermehrung von Adi- pozyten allein noch keine Adipositas ausmacht. Dem

Jung, R. T.; Gurr, M.I.; Robinson, M. P.; James, W. P. T.: Does adipocyte hypercellularity in obesity exist? British Medical Journal, Vol. 2 (1978) 319-321

muskel sind alle verstorben, davon 11 Patienten als direkte Folge des Blasenkrebses.

Diese Ergebnisse sprechen gegen Erfahrungen einiger anderer Auto- ren, daß sich Blasenkrebse bei jün- geren Patienten gutartiger verhal- ten. Die Autoren empfehlen daher, daß auch jüngere Patienten, beson- ders Männer mit Blasenblutung, Mi- krohämaturie oder persistenter Reizblase, urologisch untersucht werden. Bei Blasenkrebsbefund muß eine genaue Diagnose mit Sta- dium (Infiltrationstiefe und Differen- zierungsgrad) gestellt werden. Infil- trierende Tumoren müssen auch im jüngeren Lebensalter aggressiv be- handelt werden. Krh

Johnson, D. E.; Hills, 5.: Carcinoma of the bladder in patients less than 40 years old: J.

Urology 120 (1978) 172-173, Department of Urology, M. D. Anderson Hospital and Tumor Institute, Houston, Texas, USA.

Aufklärung Krebskranker

Der 'Begleiter ist zunächst nicht der kluge Ratgeber, der Fachmann in vielen Lebenslagen mit Informa- tionsvorsprung, oder ein Mensch, der Antworten auf alle Fragen weiß.

Er ist zunächst einer, der geduldig mitgeht und zuhört, ein Ort, wo Kla- gen nicht ungehört verhallen, son- dern verstehend und mitfühlend auf- genommen werden. Nur dort kann sich häufig die notwendige Trauer- arbeit eines Schwerkranken entfal- ten: im Aufbegehren gegen die en- ger werdenden Grenzen, im Aus- sprechen der Sehnsucht nach dem Verlorenen, in der Angst vor weite- ren Verlusten, in Schrecken davor, daß am Ende vielleicht gar nichts mehr übrig bleibt, im zugelassenen Neid auf die Gesunden, im Hadern, in der glimmenden Hoffnung, die nie verlöscht, und in der schrittweisen Anerkennung der Realität. Der wirk- liche Begleiter bringt den Schwer- kranken zur Erfahrung seiner eige- nen Stärke gerade in der Einmalig- keit seines Krankheitsprozesses und seines Sterbens. So bleibt der Kran- ke Subjekt seiner letzten Lebens- phase und wird nicht Objekt medizi- nischer Versuche der Lebensverlän- gerung um jeden Preis und aperso- naler religiöser Magie.

Wer einem Schwerkranken und Sterbenden zum wahrhaften Beglei- ter wird, kann selbst zu einem Zei- chen werden, durch das dem Kran- ken vielleicht eine entscheidende Transzendenzerfahrung möglich wird. In solchen Begegnungen kann gerade einem Kranken die Dimen- sion des Lebens aufgehen, die im Alten und im Neuen Testament als die Erfahrung des mitgehenden Got- tes beschrieben wird. Hier liegt die theologische Dimension des Beglei- ters, ja prinzipiell einer jeden Kom- munikation von Menschen in der Krise.

(1) Mayer-Scheu, J.: Der mitmenschliche Auf- trag am Sterbenden, Concilium 4 (1974) 286- 293 — (2) Mayer-Scheu, J., a.a.O. — (3) Plügge, H.: Über die Hoffnung, in: Sborowitz, A. Michel, E., Der leidende Mensch 1960. Mayer-Scheu, J., a.a.O. — (4) Mayer-Scheu, J., a.a.O.

Dr. Artur Reiner Klinikpfarrer

Albert-Mays-Straße 11 a 6900 Heidelberg

Fettzellhyperplasie bei Adipösen

Blasenkrebs bei Patienten unter 40 Jahren

160 Heft 3 vom 18. Januar 1979 DEUTSCHES PIR,ZTEBL ATT

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