gestoßen, die sich mit aufwen- digeren Themen und Arbeiten beschäftigt haben und nun- mehr feststellen müssen, dass der gleiche Titel auch ohne jegliche Arbeit erzielt werden kann.
Hier fordere ich Bestands- schutz ein und lasse lediglich Kritik zu an mangelnder Qua- lität vereinzelter Promotio- nen. Mich erinnert das an ei- ne ähnliche Begebenheit An- fang der 90er-Jahre: Ich hatte
zuvor meine damals erforder- liche vierjährige Fachweiter- bildung Allgemeinmedizin absolviert und an der Univer- sität Münster meine Facharzt- prüfung bestanden. Dies war mit erheblichem Fleiß und Lernaufwand verbunden.
Kurze Zeit später durfte ich feststellen, dass offensichtlich unter Einfluss der gleichen Gesellschaft, die jetzt die Pro- motion nicht anerkennen möchte, plötzlich mein Fach-
arzt-Titel auch für Ärzte zu- gelassen war, die keine Fach- arztausbildung gemacht hat- ten.
Sollte diese Methode Schule machen, brauchen wir bald weder Abitur noch Staatsex- amen noch irgendwelche an- deren Prüfungen, sondern er- halten alle unsere Titeleien einfach so. Bestandsschutz und Vertrauensbildung ade.
Dr. med. Raimund Struck, Göringsgraben 11, 34414 Warburg
Bürgerversicherung
Zu dem Beitrag „Probleme ohne En- de“ von Dr. rer. pol. Harald Clade in Heft 31–32/2004:
Vorschlag
. . . Mein Vorschlag ist, eine Grundversorgung bei Krank- heit für alle deutschen Staats- bürger in einer Gesetzlichen Krankenversicherung solida- risch entsprechend dem Ein- B R I E F E
kommen zu finanzieren. Der Arbeitgeberanteil des Berufs- einkommens könnte auf ei- nem bestimmten Niveau ein- gefroren werden, um die Lohnnebenkosten zu begren- zen.
Was in die Grundversorgung gehört, müsste von einer kom- petenten Kommission aus Po- litikern, Ärzten, Vertretern der Krankenkassen und ande- ren Beteiligten festgelegt wer- den.
Die Zahl der Krankenkassen müsste erheblich reduziert werden, denn ich bin der Mei- nung, auch bei 20 bis 25 Kas- sen ist noch ein Wettbewerb möglich.
Die PKV brauchte sich nicht an der „Volksbeglückung“ be- teiligen, sondern müsste alle Zusatzleistungen, angefangen beim Zahnersatz über Einzel- zimmer, Behandlung durch Heilpraktiker bis zu umstritte- nen Behandlungsmethoden
absichern. Damit würden mehr Personen als bisher in der PKV versichert sein, und deren Existenz wäre nicht ge- fährdet, wie Prof. Sodan be- fürchtet.
Betriebskrankenkassen soll- ten getreu ihrem Namen und ihrer ursprünglichen Bestim- mung nur für große Betriebe Zusatzleistungen überneh- men.
Falls eine neue Regierung im Jahr 2006 die Kopfpauschale
favorisiert, wie zu vermuten ist, wird ähnlich wie bei
„Hartz IV“ die Bürokratie den größten Sieg davontragen, denn bei einem Antrag auf Er- mäßigung werden dann sicher- lich mehr Personen als nur Arbeitslose und Sozialhilfe- empfänger mehrseitige For- mulare ausfüllen müssen und den Krankenkassen zur Bear- beitung vorlegen . . .
Dr. Johannes Werner,August-Bebel- Straße 22, 08340 Schwarzenberg B R I E F E