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Archiv "Morbus Alzheimer: Zusammenhang mit Cholesterin entdeckt" (21.10.2005)

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Arzneimittel für Kinder

Mehr Studien, mehr Sicherheit

Kinder- und Jugendärzte loben EU-Vorstoß.

D

ie Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendme- dizin (DGKJ) hat auf ihrer Jah- restagung Ende September die neue Verordnung für Arznei- produkte in der Pädiatrie aus- drücklich begrüßt, die das Eu- ropäische Parlament kürzlich in erster Lesung verabschiedet hat. Dadurch sollen Pharma- unternehmen verpflichtet wer- den, mehr kindgerechte Medi- kamente zu entwickeln und vorhandene Präparate auf ihre Wirkung bei Kindern hin zu te- sten. Im Fall von Innovationen verlängerte sich der Patent- schutz zum Ausgleich um sechs Monate. Bei eingeführten Me- dikamenten sollen die Firmen für ihre Studien Gelder aus dem EU-Forschungsrahmen- programm erhalten.

„Bislang ist rund die Hälfte aller Medikamente, die Kin-

dern verschrieben werden, nicht spezifisch für sie getestet und zugelassen“, erläuterte DGKJ-Präsident Prof. Dr.

med. Erik Harms. Dies berge

„ein gewisses Risiko für klei- ne Patienten und bedeutet zu- gleich große Rechtsunsicher- heit für behandelnde Ärzte“.

Zwar sind nach der 12. Novel- lierung des Arzneimittelge- setzes erstmals klinische Stu- dien mit Kindern in Deutsch- land möglich. Sie seien aber

„aus Kostengründen kaum durchführbar“, so Harms.

Der DGKJ-Präsident kriti- sierte zudem den Abbau von

pädiatrischen Kliniken und Abteilungen in den letzten Jahren. Ein Drittel der Kinder bis 15 Jahre werde heute in Erwachsenenkli- niken behandelt, ohne dass primär Kinder- und Ju- gendärzte zuständig wä- ren. Harms begrüßte zu- dem die Entscheidung des Bundesgesundheitsmi- nisteriums, selbstständige Kinderkrankenhäuser zu

„besonderen Einrichtun- gen“ zu erklären und sie aus dem Fallpauschalenge- setz herauszunehmen. Rie

Großbritannien

Liberalisierung der Sterbehilfe

Neuregelungen sehen die Möglichkeit des assistierten Suizids vor.

N

ach einer ersten Sterbehil- fedebatte des britischen Oberhauses kündigt sich eine Änderung des umstrittenen

Gesetzentwurfs zur Liberali- sierung der aktiven Sterbehil- fe an. Der Initiator, Lord Joel Joffe, sagte, er wolle die Neu- regelungen auf die Beihilfe zum Suizid beschränken. Dem- nach sollten Ärzte in Groß- britannien die Möglichkeit erhalten, unheilbar kranken Patienten tödliche Medika- mente zu verschreiben. Diese könnten die Patienten dann aber nur selbst einnehmen.

Die bisher vorgesehene Lega- lisierung der Tötung auf Ver- langen durch Mediziner solle gestrichen werden.

Joffe rechnet damit, dass etwa 650 Patienten pro Jahr von der Neuregelung Ge- brauch machten. Der überar- beitete Gesetzentwurf soll im November dem Unterhaus vorgelegt werden. Eine end- gültige Abstimmung wird nicht vor dem kommenden Som- mer erwartet. Mehrere Mit- glieder des Oberhauses warn- ten in der Debatte am 10. Ok- tober vor der Annahme der Neuregelungen. Im Juli hatte die British Medical Associa- tion ihre ablehnende Haltung zu einer Gesetzesänderung aufgegeben und sich als „neu- tral“ erklärt. KNA A K T U E L L

Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 42⏐⏐21. Oktober 2005 AA2825

Morbus Alzheimer

Zusammenhang mit Cholesterin entdeckt

F

orscher des Nationalen Genomfor- schungsnetzes (NGFN) haben die physiologische Funktion jenes Eiwei- ßes entschlüsselt, dessen Akkumulati- on im Gehirn zum Morbus Alzheimer führt. Nach ihrer Publikation in der Online-Ausgabe von Nature Cell Biol- ogy (2005; doi:10.1038/ncb1313) hat Amyloid-Beta eine wichtige Rolle im Cholesterinstoffwechsel, was nicht nur die Grundlagenforscher interessieren dürfte. Die Bildung von amyloiden Plaques ist das zentrale pathogeneti- sche Kennzeichen des Morbus Alzhei- mer. Die Ablagerungen bestehen im Wesentlichen aus Amyloid-Beta, das auch in normalen Nervenzellen vorhan-

den ist, dessen physiologische Funktion aber bisher unbekannt war. Die Grup- pe um Dr. Tobias Hartmann (NGFN) vermutet dagegen seit Jahren, dass Amyloid-Beta mit dem Cholesterin- stoffwechsel in Zusammenhang steht, was jetzt durch eine Reihe von Experi- menten bestätigt wurde, welche die Gruppe an der Bäckerhefe durchführ- te. Danach greift Amyloid-Beta an zen- traler Stelle in den Cholesterinstoff- wechsel der Nervenzelle ein.

C

holesterin ist normaler Bestandteil der Zellmembran; der Gehalt dieser Fettfraktion ist vor allem in den Mye- linscheiden besonders hoch. Die Ner- venzelle ist in der Lage, Cholesterin zu produzieren. Das zentrale Enzym der Synthese ist die HMG-Reduktase.

Nach den jetzt vorliegenden Ergebnis- sen hemmt Amyloid-Beta die Aktivität der HMG-Reduktase. Außerdem akti- viert Amyloid-Beta die Sphingomyeli-

nasen. Das sind Enzyme, die für den Abbau von Sphingomyelin, ein weite- res besonders häufig im Gehirn vor- kommendes Fett, verantwortlich sind.

Die Forscher sehen sogar einen direk- ten Zusammenhang zwischen der Alz- heimer-Krankheit und dem Fettstoff- wechsel. Sie postulieren einen Regel- kreis, bei dem ein zu hoher Lipidgehalt in den Zellen die Produktion von Amy- loid-Beta steigert – mit der Gefahr, dass das Enzym zu Amyloid „ver- klumpt“ und akkumuliert.

D

ie Forscher könnten sich vorstellen, dass eine Therapie mit Statinen die- se Akkumulation verhindern könnte.

Diese bereits 2001 geäußerte Hypothe- se hat zur Durchführung klinischer Stu- dien geführt, deren Ergebnisse aber noch nicht vorliegen. So lange besteht auch kein Grund für den Einsatz der Medikamente in dieser nicht zugelasse- nen Indikation. Rüdiger Meyer Akut

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