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Archiv "Beta-Amyloid auch bei ALS entdeckt" (11.04.1997)

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Als Soforttherapie bei in- stabiler Angina pectoris oder Myokardinfarkt wird heute immer häufiger eine Angio- plastie (PTCA, Ballondilata- tion) erwogen. Limitierender Faktor für den Langzeiterfolg ist die nicht unerhebliche Ra- te an Wiederverschlüssen be- sonders bei Hochrisikopati- enten. Ob die Komplikati- onsrate durch die Nachbe- handlung mit Tirofiban ver- mindert werden kann, wurde deshalb an 2 139 Patienten untersucht, bei denen in- nerhalb von zweiundsiebzig Stunden nach Schmerzbeginn

eine PTCA durchgeführt worden war. Tirofiban (MSD Sharp & Dohme) ist ein neu- er, sehr spezifisch wirksamer Hemmer von Glykoprotein- IIb/IIIa.

Die Blockade dieses Re- zeptors auf der Zellmembran der Thrombozyten verhin- dert die Bindung von Fibri- nogen und damit – laut Prof.

Pierre Theroux aus Montreal – den „letzten und obligatori- schen Schritt zu Plättchenag- gregation beziehungsweise Thrombusentstehung und -wachstum“.

In der Studie „Restore“

wurde Tirofiban nach PTCA als Bolus von 10 µg pro kg Körpergewicht über drei Mi- nuten verabreicht, gefolgt von einer Infusion über 36

Stunden mit 0,15 µg/kg/Minu- te. Erfolgskriterium war das Verhindern von Tod oder Myokardinfarkt beziehungs- weise Bypassoperation, er- neuter Angioplastie oder Stentinsertion. Nach Anga- ben von Prof. William Wein- traub (Atlanta) konnte durch Tirofiban die Rate aller klini- schen Ereignisse/Interventio- nen im Vergleich zu Plazebo statistisch signifikant gesenkt werden.

Der Unterschied betrug nach zwei Tagen 38 Prozent, nach sieben Tagen 27 Prozent und nach dreißig Tagen 16 Prozent. In etwa zwei Drittel der Fälle mußte eine notfall- mäßige Revaskularisierung durchgeführt werden.

Auch in dieser Hinsicht, so Weintraub, waren die Tiro- fiban-Patienten im Vorteil – diese Eingriffe waren 24 Pro- zent seltener innerhalb von dreißig Tagen nötig als bei Patienten unter Plazebo. Blu- tungskomplikationen waren in beiden Gruppen gleich.

Gabriele Blaeser-Kiel

A-1002 (62) Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 15, 11. April 1997

V A R I A AUS UNTERNEHMEN

Direktangioplastie

Nachbehandlung mit Tirofiban

Atemwegsinfektionen neh- men seit Jahren kontinuier- lich an Häufigkeit zu. Bei Patienten mit chronischen Grunderkrankungen – wie Diabetes mellitus oder koro- narer Herzkrankheit – kön- nen sich schwere Bronchitiden oder eine Pneumonie rasch zu einem gravierenden Krank- heitsbild auswachsen.

Cefpodoxim gut verträglich

Dieses Risiko gilt es zu vermeiden, betonte Dr. Horst Luckhaupt (Bochum) bei ei- ner von der Albert-Roussel Pharma GmbH veranstalte- ten Pressekonferenz in Köln.

Schon initial sollte nach sei- nen Worten auf die Verord- nung eines möglichst breit wirksamen Antibiotikums ge- achtet werden. Dies gilt auch für Risikogruppen wie etwa starke Raucher, Alkohol- kranke oder Patienten mit schlechter Lungenfunktion.

Bei Infektionen der obe- ren wie auch unteren Atem- wege hat sich der Wirkstoff Cefpodoxim, ein orales Ce- phalosporin der dritten Ge- neration, bewährt. Es umfaßt nicht nur die Leitkeime von Atemwegsinfektionen, son- dern bekämpft generell gram- positive wie auch gramnega- tive Erreger. Cefpodoxim wirkt klinisch und bakteriolo- gisch genauso gut wie gängige Antibiotika, zeichnet sich je-

Antibiotika bei Atemwegsinfektionen

Auf breites

Wirkprofil achten

doch durch eine deutlich bes- sere Verträglichkeit und nur geringe gastrointestinale Ne- benwirkungen aus, so Dr. Joa- chim Lorenz (Lüdenscheid).

Mit Orelox® 200 gibt es nun eine neue patienten- freundliche Darreichungs- form: die Patienten müssen nur zweimal täglich eine Ta- blette einnehmen, also halb soviel wie bei herkömmli- chen Präparaten. Dies kann laut Luckhaupt entscheidend zum Therapieerfolg beitra- gen, da nur 50 Prozent der Pa- tienten die ihnen verordneten Antibiotika korrekt einneh- men. Christine Vetter

Beta-Amyloid auch bei ALS entdeckt

In der Haut von Patienten mit Amyotrophischer Late- ralsklerose (ALS) finden sich Ablagerungen des für die Alzheimer-Demenz typischen Proteinsb-Amyloid. Der im- munhistologische Nachweis gelang Berliner Dermatolo- gen und Neurologen an sie- ben Patienten mit ALS-typi- schen Hautveränderungen (Lancet 347: 1226, 1996). Ihre Haut zeigte schon bei einfa- chen Drucktests eine verrin- gerte Elastizität. Durch licht- und elektronenmikroskopi- sche Untersuchungen von Biopsien konnten die Wissen- schaftler bereits früher be- schriebene Veränderungen der Kollagen- und Elastin- struktur in der Dermis be- stätigen.

Besonders auffällig sind Veränderungen im Wandauf- bau der Blutgefäße. Die Ge- fäßwände sind durch nicht- entzündliche, „zwiebelscha- lenähnliche“ Duplikationen der Basalmembran deutlich verdickt. Zu den Eigenartig- keiten der ALS gehört, daß die gelähmten Patienten ge- gen Wundliegen geschützt sind, obwohl sie durch die fortschreitende Zerstörung der Motorneuronen im ZNS meist über längere Zeit bett- lägerig sind. Die Autoren ver-

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muten, daß die Verdickungen der Gefäßwände zusammen mit einem typischen leichten Hautödem und den Binde- gewebsveränderungen die Gründe für diese Unemp- findlichkeit gegen anhaltende Kompression sind.

Zwischen den Schichten der Gefäßwände fanden die Autoren unregelmäßige Ab- lagerungen von b-Amyloid.

Nach Ansicht der Autoren verstärkt das den bereits früher geäußerten Verdacht, daß Demenzen wie die Alz- heimer-Krankheit, zu deren Kennzeichen b-Amyloid-Ab- lagerungen gehören, und die Amyotrophische Lateralskle- rose eine gemeinsame Ursa- che haben könnten. Bislang ist die Datenlage allerdings widersprüchlich. kch

Heuschnupfen

Der Pollenflug hat wieder begonnen. Das Unterneh- men Janssen-Cilag bietet Ser- vicematerial an, um über Heuschnupfen und Kreuzal- lergien zu informieren. Das empfohlene Therapieschme- ma soll dem Arzt die Behand- lung der allergischen Rhino-

konjunktivitis erleichtern, und die Kreuzallergietabelle kann bei der Diagnose einer zu- sätzlichen Nahrungsmittelall- ergie helfen. Bei der Heu- schnupfentherapie hat sich der Wirkstoff Levocabastin (Livocab®) bewährt. Das Ser- vicematerial kann kostenlos angefordert werden: Janssen- Cilag, Info Livocab, Raiffei- senstraße 8, 41470 Neuss. pe

A-1003 Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 15, 11. April 1997 (63)

V A R I A AUS UNTERNEHMEN

Jährlich infizieren sich et- wa 40 000 Deutsche mit dem Hepatitis-A-Virus und zirka 50 000 mit dem Hepatitis-B- Virus. Während die Übertra- gungswege der beiden Hepa-

titiden unterschiedlich sind (HAV wird fäkal-oral über kontaminiertes Wasser oder über Lebensmittel übertra- gen, HBV über Kontakt mit Blut und Körperflüssigkeiten oder bei Verletzungen bezie- hungsweise medizinischer Be- handlung mit kontaminierten Gegenständen), sind ihre Verbreitungsgebiete weitge- hend deckungsgleich. Ein

großer Teil der Infektionen wird als Reisemitbringsel aus dem Ausland eingeschleppt.

Mit der neuen Kombinati- onsvakzine gegen Hepatitis A und B Twinrix®Erwachsene

(SmithKline Beecham) kön- nen sich Reisende und andere gefährdete Personen wirksam gegen beide Infektionsrisiken schützen. Dieser erste aktive Impfstoff gegen Hepatitis A/B stützt sich auf die be- währten Komponenten der Einzelimpfstoffe (Havrix® und Engerix®-B). Er enthält pro Dosis (1 ml) 720 ELISA- Einheiten inaktiviertes Hepa-

titis-A-Virus, das auf huma- nen diploiden Zellen gezüch- tet wurde, sowie 20 mg gen- technisch in der Bäckerhefe hergestelltes HBs-Antigen.

Die Einführung einer Kombinationsvakzine gegen Hepatitis A/B für Kinder wird für das zweite Quartal 1997 er- wartet. Nach Ansicht der Ex- perten auf dem 4. Deutschen Kongreß für Infektions- und Tropenmedizin in Berlin sind Kombinationsimpfstoffe der geeignetste Weg zu über- schaubaren Impfplänen und einem möglichst vollständigen Impfschutz für Kinder und Er- wachsene. pe

Kurz informiert

Etopophos® Das Bun- desinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat das Zytostatikum Etopophos® (Etoposidphosphat) von Bri- stol- Myers Squibb zur paren- teralen Behandlung in Kom- bination mit anderen anti- neoplastischen Substanzen zugelassen. Etopophos® ist das Nachfolgepräparat von Vepesid® (Etoposid). Das Zytostatikum ist indiziert zur Therapie von kleinzelligen und nicht-kleinzelligen Bron- chialkarzinomen, von Mor- bus Hodgkin und Non-Hodg- kin-Lymphomen, Leukämien sowie Hoden- und Cho- rionkarzinomen.

Novuxol®Zur enzymati- schen Wundreinigung hat das Unternehmen Knoll das Mo- nopräparat Novuxol® ein- geführt. Die auf Kollage- nase basierende enzymati- sche Wundreinigung löst ne- krotische und schmierige

Wundbeläge bei guter Ver- träglichkeit für den Patienten.

Im Gegensatz zum bekannten Iruxol® wurde bei Novuxol® auf das Lokalantibiotikum verzichtet. Dafür sind das En- zym Kollagenase und die Be- gleitproteasen in doppelter Konzentration enthalten.

Anti-Thrombose-Strumpf Comprinet®pro – Das Unter- nehmen Beiersdorf bietet zur physikalischen Kompression bei Venenleiden den Anti- Thrombose-Strumpf Compri- net®pro in sechs Größen an.

Aufgrund der hohen Deh- nungsreserve durch zwei-zug- elastischen Spezialstrick kann der Strumpf problemlos vom Patienten selbst angezogen

werden. pe

Sarkoidose-Zentrum – In Norden/Ostfriesland ist in der Klinik Norddeich ein Sarko- idose-Zentrum gegründet wor- den. Es ist das erste Zentrum dieser Art im Bereich von Nord- und Westdeutschland.

Es dient der Beratung und Betreuung von Patienten mit chronischer Lungensarko- idose, Hautsarkoidose und sy- stemischer Sarkoidose sowie deren Begleitsymptomatik.

Das angeschlossene The- rapiezentrum ermöglicht zu- sätzlich eine orthopädisch/

rheumatologische Behand- lung der häufigen sarkoido- seassoziierten Polyarthritis.

Das Angebot besteht in der ambulanten Behandlung, AHB-Verfahren und statio- nären Rehabilitationsmaß- nahmen.

Adresse: Klinik Nord- deich, 26506 Norden-Nord- deich, Tel 0 49 31/9 85-2 22;

Fax 0 49 31/9 85-1 11. WZ

Kombinationsvakzine gegen Hepatitis A/B

Wirkprinzip des Kombinationsimpfstoffes: Nach der Injektion in den Mus- culus deltoideus werden die an Aluminiumhydroxid und -phosphat adsorbierten gentechnisch hergestellten HBV-Hüllproteine (HBsAG) – orange – und die inaktivierten Hepatitis-A-Viren – blau – freigesetzt. Die beiden Antigene werden vom Immunsystem erkannt und lösen eine spezifische, körpereigene Immunantwort aus. Dieser Effekt wird durch die Adjuvanzien Aluminiumhydroxid – weiße Kugel – und Aluminiumphosphat noch verstärkt. Nach dreimaliger Injektion im Abstand 0, 1 und 6 Monaten ist ein Langzeitschutz erreicht.

Foto: SmithKline Beecham

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