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Archiv "Orale Kontrazeptiva und Vitamine" (14.06.1979)

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Academic year: 2022

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin Parasitosen der Leber

(Zysteninhalt in den Gallenwegen, Kompressionen u. a.) nachweisen zu können (13).

FÜR SIE GELESEN

Orale Kontrazeptiva und Vitamine

Während in zahlreichen Studien ei- ne Beeinflussung des Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsels, der Blutge- rinnung, des Blutdrucks und der Psyche sowie eine Veränderung von über 60 verschiedenen klinisch-che- mischen Parametern durch hormo- nale Kontrazeption nachgewiesen werden konnte, existieren nur weni- ge Berichte über die Wechselwir- kung zwischen oralen Kontrazeptiva und Vitaminen. Als Folge einer Ein- nahme von Ovulationshemmern tritt eine Beeinflussung der Vitamine A,

B6, Folsäure, B12 und C auf.

Vitamin A

Im Falle von Vitamin A findet man unter der Einnahme von Ovulations- hemmern eine signifikante Erhö- hung der Plasmakonzentration. Die- ser Befund ist im Hinblick auf die bei trächtigen Versuchstieren beobach- teten fetalen Mißbildungen nach Applikation von hochdosiertem Vit- amin A möglicherweise von Bedeu- tung. Im Mittel entspricht die Zunah- me von Vitamin A im Plasma wäh- rend der Einnahme oraler Kontra- zeptiva einer zusätzlichen täglichen Applikation von 900 µg (3000 1E).

Vitamin B6

Das Auftreten von Depressionen bei Frauen, die Ovulationshemmer ein- nehmen, wird auf ein durch Vitamin- B6-Mangel verursachtes Serotonin- defizit im Gehirn zurückgeführt. Mit dem durch Östrogene hervorgerufe- nen Vitamin-B6-Mangel tritt eine Verminderung an Pyridoxalphos- phat und damit eine unvollständige Umwandlung von Tryptophan in 5- Hydroxytryptamin auf. Auf Grund dieser experimentell nachgewiese- nen Zusammenhänge wird bei Auf- treten entsprechender Symptome unter Ovulationshemmern die Be- handlung mit täglich 30 mg Pyrid- oxin empfohlen. Allerdings besteht bei einer hochdosierten Vitamin-B 6- Medikation das potentielle Risiko ei- nes vermehrten Aminosäureabbaus,

so daß eine routinemäßige Substitu- tion bei Einnahme von Ovulations- hemmern nicht durchgeführt wer- den sollte. Keine Nebenwirkung auf den Vitamin-B6-Stoffwechsel übt Norethisteron in Form der „Minipil- le" aus. Eine Erniedrigung der Fol- säurespiegel im Plasma unter Ovula- tionshemmereinfluß wurde von ver- schiedenen Autoren beobachtet, konnte durch andere jedoch nicht bestätigt werden.

Vitamin B 12

Dagegen war ein Zusammenhang zwischen oralen Kontrazeptiva und Folsäuremangelanämien nur in Ein- zelbeobachtungen nachgewiesen worden. Eindeutig sind im Gegen- satz zur Folsäure die Berichte über erniedrigte Vitamin-B 12-Spiegel bei der Einnahme der oralen Kontrazep- tiva. Allerdings ist kein Fall einer Vit- amin-B 12-Mangel-Anämie bekannt, der auf die Einnahme von Ovula- tionshemmern zurückgeführt wer- den kann. Diese Tatsache dürfte darauf beruhen, daß die Körperre- serven an Vitamin B12 für 3 bis 10 Jahre ausreichen. Im Gegensatz da- zu verfügt der menschliche Organis- mus über Folsäurereserven, die nur für maximal 6 Monate ausreichen.

Vitamin C

Eine Erniedrigung der Vitamin-C- Konzentration in Serum, Leukozyten und Thrombozyten durch orale Kon- trazeptiva soll auf einer durch Östro- gene hervorgerufenen Erhöhung der Serumkonzentration des kupfer- haltigen Proteins Coeruloplasmin, das die Ascorbinsäure-Oxidase akti- viert, beruhen. Allerdings dürfte den erniedrigten Vitamin-C-Spiegeln nach Einnahme von Ovulationshem- mern kaum eine klinische Bedeu- tung beizumessen sein. Rue

Heilmann, E.: Orale Kontrazeptiva und Vitami- ne, Dtsch. med. Wschr. 104 (1979) 144-146, Medizinische Universitäts-Poliklinik Münster

So günstig die chirurgischen Be- handlungsergebnisse bei E.c. oft sind, so ungünstig sind sie bei E.a.

Eine Teilresektion der Leber mit ku- rativem Effekt ist recht selten, da die Diagnose in aller Regel zu spät ge- stellt wird. Unter 65 Patienten der Chirurgischen Universitätsklinik Tü- bingen aus den Jahren 1957 bis 1975 gelang die radikale Entfernung ei- nes peripher sitzenden Parasiten zweimal (1).

Die Chemotherapie der Echinokok- kosen ist bisher ungelöst, neue Sub- stanzen werden derzeit auf ihre Wirksamkeit geprüft.

Literatur

(1) Bähr, R. und Koslowski, „Echinokokko- se", Dtsch. med. Wschr. 102 (1977), 1098-1101

— (2) Bücheler, E.; Grenzmann, M.; Thurn, P.

und Paquet, K. J.: „Die vasographische Dia- gnose des Leberechinokokkus", Fortschr.

Röntgenstr. 119 (1973) 530 — (3) Dick, W.:

„Echinococcus alveolaris", Wien med. Wschr.

118 (1968) 637-641 — (4) Drolshammer, I.; Wies- mann, E. und Eckert, J.: „Echinokokkose beim Menschen in der Schweiz 1956-1969", Schweiz. med. Wschr. 103 (1973) 1337-1341 und 1386-1392 — (5) lwamura, K.: „Chronische Leberkrankheiten durch Wurmbefall", Thera- piewoche 27 (1977) 6618-6638 — (6) Kourias, B.: „Der gegenwärtige Stand der chirurgischen Behandlung des Leberechinococcus", Chirurg 32 (1961) 145 — (7) Lutz, H.: „Ultraschalldiagno- stik in der Inneren Medizin", Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg/New York 1978 — (8) Mann- weiler, E.; Thöle, A. und Lederer, 1.: „Beiträge zur Immundiagnostik der Echinokokkose des Menschen", Zbl. Bakt. Hyg., I. Abt. Orig. A 238 (1977) 494-502 — (9) Mohr, W.; Schumacher, H.

H. und Weyer, F.: „Lehrbuch der Tropenkrank- heiten, 4. Aufl., Thieme, Stuttgart 1975 — (10) Mörl, M.: „Lebertumoren — laparoskopische Aspekte", Fortschr. Med. 94 (1976) 1876-1878

— (11) Piekarski, G.: „Medizinische Parasitolo- gie", Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg/New York 1973 — (12) Römer, M. A.: „Was ist gesi- chert in der Therapie der Amöbiasis?", Inter- nist 19 (1978) 680-686 — (13) Stücker, F.-J., und Rau, W. S.: „Die Echinokokkuserkrankungen", Dtsch. Ärzteblatt 71 (1974) 2515-2524 — (14) Vogel, H.: „Über den Entwicklungszyklus und die Artzugehörigkeit des europäischen Alveo- Iarechinococcus", Dtsch. med. Wschr. 80 (1955), 931-932

Anschrift der Verfasser:

Dr. med. Manfred Mörl

Dr. med. Hans-Jürgen Herrmann Gastroenterologische Abteilung an der Stoffwechselklinik 6990 Bad Mergentheim

1626 Heft 24 vom 14. Juni 1979 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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