Die Information:
Bericht und Meinung NACHRICHTEN
Zuschuß für
privatversicherte Mütter
Privat krankenversicherte Arbeit- nehmerinnen sollen während des vorgesehenen Mutterschaftsur- laubs einen Zuschuß zum Beitrag erhalten. Wie der Sozialexper- te der FDP-Bundestagsfraktion, Hansheinrich Schmidt (Kempten), mitteilte, soll das Gesetz am 1. Juli dieses Jahres in Kraft treten. Privat krankenversicherte Mütter sollen dem Regierungsentwurf zufolge elf Prozent des Mutterschaftsgel- des von maximal 750 DM monat- lich vom Bundesversicherungs- amt, Berlin, ausgezahlt erhalten.
Dies entspricht dem Betrag, den der Bund als Beitrag für die gesetzlich versicherten Mütter zahlt.
Der Verband der privaten Kran- kenversicherung (PKV), Köln, be- grüßt die beabsichtigte Regelung, die im ursprünglichen Entwurf des Bundesarbeitsministeriums noch nicht vorgesehen war. EB
Themen des nächsten Interdisziplinären Forums
Das 4. Interdisziplinäre Forum
„Fortschritt und Fortbildung in der Medizin" wird einer Mitteilung der Bundesärztekammer zufolge vom 23. bis zum 26. Januar 1980 in Köln stattfinden.
Vorgesehen ist die Behandlung von neun Themenkreisen:
Entzündliche und stoffwechsel- bedingte rheumatische Erkran- kungen
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Katastrophenmedizin und me- dizinische Versorgung im Zivil- dienst® Indikationen, Kontraindikatio- nen und Durchführung der Lang- zeittherapie mit Antikoagulantien
® Aussagewert und Grenzen neuerer Diagnostikverfahren
(Ganzkörper-Computertomogra- phie; Sonographie)
® Präkanzerosen
C) Mammakarzinome, Karzinome im Becken der Frau
C) Fortschritte in der Chirurgie en- dokriner Organe (Hypophyse, Hy- pothalamus, Parathyreoidea, en- dokrines Pankreas)
® Schocklunge
® Neue Erkenntnisse zu den wich- tigsten, durch Arbeits- und Um- welt verursachten chronischen Er- krankungen. NJ
DIE GLOSSE
SPD
Das „Krankenhaus am Ur- ban" in Berlin-Kreuzberg hat eine Abteilung für Neurolo- gie und Psychiatrie. In einer Selbstdarstellung dieser Ab- teilung, nachzulesen in einer Übersichtsbroschüre aus Berlin, heißt es: „ . zusätz- lich vorhanden: ein Patien- tenclub, gemeinsam mit SPD-Kreuzberg". Fragt man sich: Icke dette kieke mal, da machen die Kreuzberger So- zialdemokraten aber tolle Sachen — kümmern sich so- gar um psychiatrische Pa- tienten! Das der Broschüre beigelegte Korrekturblatt er- nüchtert den Begeisterten allerdings wieder: SPD steht hier für „Sozialpsychiatri- scher Dienst", und zwar des Kreuzberger Gesundheits- amtes. Fragt man sich nun:
Wenn die Mitarbeiter dieser Krankenhausabteilung bei ihrer Selbstdarstellung das nicht bemerkt haben — liegt das daran, daß ihnen die an- dere Bedeutung der Abkür- zung SPD gar nicht bekannt ist? Denn: Gleichsetzen wollten sie SPD und SPD ja wohl nicht, oder? bt
Kuratorium ruft auf zur weltweiten
Tuberkulosebekämpfung
Im Zentralkrankenhaus Gauting der Landesversicherungsanstalt Oberbayern hat sich ein „Kurato- rium Tuberkulose in der Welt" als gemeinnützige, im wesentlichen auf Spenden angewiesene Institu- tion gebildet. Dr. h. c. Alfons Gop- pel hat die Schirmherrschaft über- nommen. Goppel: „Die Last mitzu- tragen, die die Tuberkulose vielen Ländern der Dritten Welt aufbür- det, ist christliche, humanitäre und weltgesundheitliche Pflicht. Initia- tiven zur Ausrottung dieser noch immer millionenfach todbringen- den Seuche verdienen die Unter- stützung des Staates und der Wis- senschaft, der Hilfsorganisationen und jedes einzelnen von uns."
Fachlich wird das Kuratorium vom Deutschen Zentralkomitee zur Be- kämpfung der Tuberkulose und von der Internationalen Union zur Bekämpfung der Tuberkulose be- treut. Nach Angabe des neugebil- deten Kuratoriums erkranken jähr- lich über 10 Millionen Menschen an Tuberkulose; es handele sich um die „wichtigste weltweite Seu- che". NJ
In einem Satz
Ersatzkasse — Die Kaufmännische Krankenkasse (KKH), Hannover, beabsichtigt, ihren erst zum 1.
September 1978 auf 11,2 Prozent gesenkten Beitragssatz bis minde- stens zum 31. Dezember 1979 kon- stant zu halten.
Private Krankenversicherung
—Die Unternehmen der privaten Krankenversicherung (PKV) gaben 1977 für Krankenhausleistungen rund 2,6 Milliarden DM (ein- schließlich Honorare an Kranken- hausärzte sowie Leistungen aus
Krankenhaustagegeldversiche- rungen) sowie für ambulante ärzt- liche Behandlung mehr als 890 Millionen DM aus. DÄ
550 Heft 9 vom 1. März 1979 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT