THIEMANN
Arzneimittel GmbH
Harzol
zum neuen Festbetrag
1-10YER
Präparate für die Urologie
VAR 1 A AUS DER INDUSTRIE
Orales Terbinafin wirkt anhaltend
gegen Nagelmykose
mobilisieren. So ist schon lan- ge bekannt, daß sich in der Erholungsphase nach Che- motherapie Vorläuferzellen passager vom Knochenmark ins periphere Blut bewegen.
Das Konzept Derzeitiges Konzept in Freiburg ist es, bei Patienten mit Tumoren, die eine hoch- dosierte Chemotherapie be- nötigen, gleichzeitig hämato- poetische Wachstumsfakto- ren zu applizieren. Zehn Ta-
ge nach der Therapie werden periphere Blutstammzellen entnommen und nach Leuka- pherese tiefgefroren. Diese werden dem Patienten dann nach erfolgter Hochdosis- therapie wieder zurückinfun- diert. Diese Zugabe von peri- pheren Blutstammzellen ver- kürzt die Zeitdauer der schweren Neutropenie von zehn auf sechs Tage und die Zeitdauer der transfusions- pflichtigen Thrombopenie von neun auf drei Tage.
In Freiburg beschäftigt man sich außerdem mit ei- nem Verfahren, bei dem vor dem Tieffrieren in-vitro die CD 34 positiven Zellen selek- tioniert werden. Dieses Anti- gen wird auf den hämatopoe- tischen Vorläuferzellen expri- miert. Die Zellen werden nach der Leukaphorese hoch angereichert und durch Zuga- be von hämatopoetischen Wachstumsfaktoren ver- mehrt. Mit diesem Verfahren lassen sich zusätzlich potenti- ell kontaminierte Tumorzel- len, die sich noch im periphe-
ren Blut befinden könnten, zerstören.
Mit dem Einsatz von CSFs, so Kanz, hat die Hoch- dosis-Chemotherapie für eine Reihe von Tumorerkrankun- gen eine neue Wertigkeit er- halten. Die nächsten Jahre müßten allerdings zeigen, in- wieweit sich dies auch in ei- ner verbesserten Langzeit- prophylaxe für die Patienten niederschlägt.
Dr. med. C. Herberhol
Noch Monate nach Been- digung der systemischen anti- mykotischen Therapie mit dem neuen Allylaminantimy- kotikum Terbinafin lassen sich ausreichende Wirkkon- zentrationen in der Nagelsub- stanz nachweisen. Das bestä- tigten klinische Studien, dar- unter eine randomisierte Doppelblindstudie, die PD Dr. Heidelore Hofmann, München, auf einem von San- doz veranstalteten Workshop zur Frage „Lamisil, ein neuer Standard in der Onychomy- kosetherapie?" Ende Januar in Telfs vorstellte.
Patienten mit schweren Zehennagelmykosen vom di- stal-subungualen Typ wurden entweder 24 Wochen mit täg- lich 250 mg Terbinafin oder 48 Wochen mit 1000 mg Gri- seofulvin pro Tag behandelt.
Anfänglich vergleichbar gute Heilungsraten zeigten signifi- kante Unterschiede am Nach- beobachtungszeitpunkt nach 72 Wochen. Trotz der dop- pelt so langen Behandlungs- zeit mit Griseofulvin in hoher Dosierung war die Heilungs- rate von anfangs 82 Prozent bereits wieder auf 62 Prozent abgesunken, während sie sich nach der kürzeren Behand- lung mit Terbinafin von 88 Prozent nur auf 82 Prozent verringert hatte.
Zu Rezidiven der Zehen- nagelmykosen kam es in der Terbinafingruppe in fünf Fäl- len und in der Griseofulvin- gruppe in siebzehn Fällen.
Neben der signifikant bes- seren Wirksamkeit des Terbi- nafins sind die entscheiden- den Vorteile laut Dr. Hof- mann in der kurzen Behand- lungsdauer zu sehen, die zwölf Wochen nicht zu über- schreiten braucht, in der niedrigen Dosierung und in der geringen Rezidivrate. Ei- ne Behandlungsdauer von zwölf Wochen gilt für Zehen-
nagelbefall als ausreichend, Fingernagelmykosen können bereits nach sechs Wochen mykologisch geheilt sein.
Noch drei Monate nach dem Ende der medikamentösen Therapie mit Terbinafin nimmt die Länge des unbefal- lenen Nagelanteils weiter kontinuierlich zu, während sie nach einer Griseofulvinbe- handlung bereits nach einem Monat stagniert.
Das bestätigte auch eine von Prof. Dr. E. Haneke, Wuppertal, vorgestellte Stu- die mit 180 Patienten, die entweder 250 mg Terbinafin oder 500 mg Griseofulvin täg- lich erhalten hatten. Mykolo- gische Heilung unter Terbi- nafin wurde bei 83 Prozent der Fälle erzielt, jedoch nur in 47 Prozent der Fälle unter Griseofulvin. Auch gegen- über Griseofulvin therapie- refraktäre Onychomykosen sprechen auf Terbinafin an, wie Prof. Dr. Irene Tausch, Berlin, nachweisen konnte.
Die klinische Heilung mit Abnahme der Onycholyse, der Nagelbrüchigkeit und der Hyperkeratose korreliert mit der mykologischen Heilung.
An Nebenwirkungen kam es in allen Studien unter beiden Substanzen zu gastrointesti- nalen Beschwerden, unter Terbinafin in zwei Fällen zu Geschmackstörungen und in einem Fall zu einem Exan- them.
Jeder medikamentösen Therapie muß schon aus Ko- stengründen die mykologi- sche Diagnose vorausgehen, und jede Onychomykosebe- handlung muß, so Prof. Dr. S.
Nolting, von Begleitmaßnah- men wie dem Ausschalten der prädisponierenden Faktoren, in erster Linie der peripheren Durchblutungsstörungen, flankiert sein.
Dr. med. Irmin Trieloff A1-1456 (80) Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 19, 14. Mai 1993