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Archiv "Wolfgang Plischke: Am besten sachlich bleiben" (14.12.2007)

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Deutsches ÄrzteblattJg. 104Heft 5014. Dezember 2007 A3493

P E R S O N A L I E N P E R S O N A L I E N

Die Nachricht ging um die ganze Welt: Forschern ist es gelungen, aus differenzierten menschlichen Haut- zellen pluripotente Stammzellen her- zustellen. Nicht nur wis- senschaftlich ist das ei- ne Sensation. Viele ver- binden damit die Hoff- nung auf eine Stamm- zellforschung ohne Em- bryonen und ohne ethi- sches Konfliktpotenzi- al. Einer der Wissen- schaftler, dem die Um- wandlung von Fibrob- lasten zu „induzierten pluripotenten Stamm- zellen“ gelungen ist:

Prof. Dr. Shinya Yamanaka (45) von der Universität Kyoto, Japan.

Durch den Transfer von nur vier Genen, die er mithilfe von Re- troviren in die Zellen einschleus- te, gelang dem Mediziner die Re-

programmierung. Dafür erhielt er während eines Symposiums des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) den mit 50 000 Euro do- tierten Meyenburg-Preis. Yamana- kas Ergebnisse seien auch für die Krebsforschung von zentraler Be- deutung, so das DKFZ. Körperzel- len durchliefen bei der Krebsentste- hung wahrscheinlich ein vergleich- bares biologisches Programm, wie es Yamanaka durch den Transfer der Gene habe auslösen können. Die Entschlüsselung dieses Programms zeige Möglichkeiten auf, gezielt in den Mechanismus der Zellentartung einzugreifen.

Neben Yamanakas Team gelang auch der Arbeitsgruppe von James Thomson aus den USA die Herstel- lung künstlicher Stammzellen. Zeit- gleich publizierten sie ihre Ergeb- nisse in „Cell“ und „Science“ (dazu DÄ, Heft 48/2007). Birgit Hibbeler

Studium der Biologie an der Uni- versität Hohenheim, verheiratet, zwei Söhne. Das und ein paar brave Firmeninterviews – mehr findet man auf die Schnelle nicht über Dr. Wolfgang Plischke. Er ist seit 2006 Bayer-Vorstand, verantwort- lich für Innovation, Technologie, Umwelt und die Region Asien/Pazi- fik, und nun neuer Vorstandsvorsit- zender des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA).

Beim Abendessen mit Journalis- ten lautet einer seiner ersten Begrif- fe „nüchtern“: „Wirtschaft und Po- litik müssen nüchtern die Stärken unseres Standorts herausarbeiten und diese ausbauen.“ Deutschland sei drittgrößter Pharmamarkt der Welt und daher von strategischer Bedeutung, sagt Plischke. Für die Forschung sei es in Großräumen wie München, Berlin oder entlang der Rheinschiene gut aufgestellt.

Doch Plischke erkennt wie viele Manager, die länger im Ausland ge- lebt haben und vergleichen, Lücken.

Noch immer gebe es Probleme, Ideen in marktreife Produkte zu über- führen, und keine vernetzte Wirt- schafts-, Forschungs- und Gesund- heitspolitik. Er legt aber Wert auf maßvolle Kritik. Was verbesserungs- würdig ist, will der Po-

litikneuling Thema für Thema angehen, und zwar sachlich: „Wir werden eine konstruk- tive Meinung abgeben und sicher nicht nur jammern.“

Wichtig ist ihm, „ei- ne Lanze für die Phar- maforschung zu bre- chen“. Wenn er da über Mühen und Erfolge er- zählt, wirkt er auf ein-

mal lebhaft. Als Bayer für Nexavar, das bislang einzige Präparat bei Leberkrebs, die Zulassung erhielt, hätten viele Forscher aus anderen Unternehmen gratuliert. Solche Er- folge bewegten die Leute eben, sagt Plischke. Auch ihn. Sabine Rieser

NAMEN UND NACHRICHTEN

Prof. Dr. med. Hans-Joachim Dulce (80), ehemaliger Direktor des Instituts für Klinische Chemie und Klinische Bioche- mie der Freien Universität Berlin und früherer Ärztlicher Direktor des Klinikums Benjamin Franklin in Berlin, ist das Ver- dienstkreuz am Bande des Verdienst- ordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen worden.

Dr. med. Ulrich Oesingmann (67), Präsi- dent des Bundesverbandes der Freien Be- rufe, hat auf dem Deutschen Zahnärztetag in Düsseldorf die Ehrennadel der Deut- schen Zahnärzteschaft in Gold erhalten.

Dr. med. Fritz Ebner,ehemaliger Leiter der Abteilung medizinische Information bei der Firma Merck, Darmstadt, Ehren- mitglied der Liebig-Gesellschaft, Gießen, wird am 15. Dezember 85 Jahre alt. EB

AUFGABEN UND ÄMTER

Dr. med. Cornelia Goesmann (55), Vize- präsidentin der Bundesärztekammer und niedergelassene Fachärztin für Allgemein- medizin in Hannover, ist zur Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen der Arzthelferinnen/

Medizinischen Fachangestellten gewählt worden. Goesmann tritt die Nachfolge des langjährigen Vorsitzenden Sanitätsrat Peter Sauermann (68) an, der nicht mehr zur Wiederwahl angetreten war.

Zu Goesmanns Stellvertretern wurden Dr. med. Gunter Hauptmann (51), Vorsitzender der Kassenärztlichen Ver- einigung Saarland, sowie Dr. med. Max Kaplan (55), Vizepräsident der Bayeri- schen Landesärztekammer, gewählt.

Priv.-Doz. Dr. med. Karsten Krakow (39), zuvor Oberarzt in der Klinik für Neu- rologie der Johann Wolfgang Goethe-Uni- versität Frankfurt am Main, ist neuer Chefarzt der Asklepios Neurologischen Klinik Falkenstein. Er tritt die Nachfolge von Dr. med. Gudrun Japp(66) an.

Prof. Dr. med. Peter M. Markus (47), Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie, St. Elisabeth-Stiftung Essen, ist von der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen zum außerplanmäßigen Professor ernannt

worden. EB

SHINYA YAMANAKA

Das Gesicht zur Forschungssensation

Wolfgang Plischke

Foto:VFA

Shinya Yamanaka

Foto:DKFZ

WOLFGANG PLISCHKE

Am besten sachlich bleiben

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