Geburtstage
Dr. med. Manfred Richter- Reichhelm, niedergelassener Urologe in Berlin, Vorsitzen- der des Vorstandes der Kas- senärztlichen Bundesvereini- gung (KBV), zugleich Vorsit- zender des Vorstandes der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin, wurde am 22. Februar 60 Jahre alt.
Manfred Richter-Reich- helm, in Krefeld geboren, stu- dierte an den Medizinischen Fakultäten der Universität zu Köln und an der Freien Uni-
versität Berlin Medizin; an der FU Berlin absolvierte er das Medizinische Staatsex- amen 1967. Danach wurde er mit einem klinisch-experi- mentellen anästhesiologischen Thema zum Dr. med. promo- viert. Medizinalassistent war Richter-Reichhelm von 1967 bis 1969 an den Kliniken der FU Berlin. Ab 1969 absol- vierte er am Klinikum Steglitz der Freien Universität Ber- lin eine Weiterbildung zum Facharzt für Urologie. Die Facharztanerkennung als Uro- loge erwarb er 1974. Im sel- ben Jahr ließ sich Richter- Reichhelm in Berlin als Uro- loge nieder.
Seit 1981 ist er in der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin berufspolitisch tätig, zunächst als Mitglied der Ver- treterversammlung. Zugleich war er viele Jahre Delegierter in der Ärztekammer Berlin, deren Vorstand er 1983 und 1984 angehörte. Im Vorstand der KV Berlin war Richter- Reichhelm von 1985 bis 1988 als Mitglied, als Vorstandsvor- sitzender von 1989 bis 1992 und dann wieder von 1997 bis
heute tätig. 1987 ist er zum zweiten Vorsitzenden des Be- rufsverbandes der Deutschen Urologen e.V. gewählt wor- den, ein Amt, das er Ende Mai 2000 abgab, als er an die Spitze der Kassenärztlichen Bundes- vereinigung gewählt wurde; in deren Vorstand war er bereits 1997 gewählt worden. Zuvor schon war er in der Vertreter- versammlung der KBV aktiv (ab 1985).
Aus der Feder von Rich- ter-Reichhelm stammen zahl- reiche gesundheits- und be- rufspolitische Grundsatzbei- träge. Richter-Reichhelm ist auch Vorsitzender des Kura- toriums des Zentralinstituts der kassenärztlichen Versor-
gung (ZI). DÄ
Dr. med. Sigurd Pütter, Inha- ber des Iserlohner Pharma- Unternehmens Medice, wur- de am 17. Januar 60 Jahre alt.
Pütter studierte an den Universitäten Bonn, Essen und Tübingen Medizin. Ne- ben seinen unternehmeri- schen Aufgaben widmete er sich der medizinischen For- schung im Unternehmen mit den Schwerpunkten Diurese, Analgesie und Vitaminman- gel, vor allem den medizini- schen Risiken erhöhter Ho- mocystein-Spiegel.
Prof. Dr. med. Karl-Otto Ha- bermehl, ehemaliger Direktor des Instituts für Klinische und Experimentelle Virologie der Freien Universität Berlin und dortiger Ordinarius, wurde am 31. Januar 75 Jahre alt.
Habermehl gehört zu den ersten Wissenschaftlern, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland das Fach Vi- rologie begründeten. Sein wis- senschaftliches Lebenswerk betrifft virologische Grund- lagenforschung und deren Bedeutung für die Aufklä- rung von Viruskrankheiten.
Das breite Forschungsspek- trum seiner Arbeitsgruppen erstreckte sich von der Struk- turaufklärung der Picornavi- ren und der Pseudorabiesviren über die Aufklärung der Vi- rusreproduktionsschritte und die zellulären Pathogenitäts- mechanismen bis hin zur Neu-
entwicklung und Automati- sierung der Virusdiagnostik.
Prof. Habermehl wurde 1997 entpflichtet, er ist aber weiter wissenschaftlich und in Fach- gesellschaften engagiert.
Dr. med. dent. Dr. med. Ma- riantonius Hofmann, HNO- Facharzt aus Berlin, wurde am 26. Februar 80 Jahre alt.
Hofmann ist seit langen Jahren berufspolitisch und gemeinnützig aktiv, so insbe- sondere in der Kassenärztli- chen Vereinigung und in der Ärztekammer Berlin. Er war mehrere Legislaturperioden lang Vizepräsident der Ärzte- kammer und gehörte dem KV- Vorstand an. Er war stell- vertretender Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin. Die berufspolitische
„Heimat“ von Mariantonius Hofmann war und ist der NAV-Virchow-Bund (Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands e.V.). EB
Berufen
Rechtsanwalt Peter Rehaag (42), Hamburg, seit 1974 Mit- glied einer Rechtsanwalts- kanzlei, ist zum Senator und Präses der Umweltbehörde Hamburgs, der Behörde für Umwelt und Gesundheit, be- rufen worden. Rehaag gehört der „Schill“-Partei an. EB
Gewählt
Helmut Walbert(57), Allge- meinarzt in Würzburg, ist zum neuen Vorsitzenden des
Landesverbandes Bayern des NAV-Virchow-Bundes (Ver- band der niedergelassenen Ärzte Deutschlands e.V.) ge-
wählt worden. Er wurde Nachfolger von Hartmut Det- loff, der vom Amt zurückge- treten war. Walbert gehört dem Vorstand des Landes- verbandes Bayern seit 1996 an und war von 1986 bis 1996 stellvertretender Vorsitzen- der des Vorstandes des Lan- desverbandes Bayern. EB
Gestorben
Fritz Tervooren, ehemaliger Direktor des Bundesverban- des der Innungskrankenkas- sen, Köln (heute: Bergisch Gladbach), starb am 14. Janu- ar im Alter von 81 Jahren.
Von 1952 bis 1983 (seiner Pen- sionierung) war er im Dienst der Selbstverwaltung und als Geschäftsführer des Bundes- verbandes der Innungskran- kenkassen tätig. Lange Jah- re hat Fritz Tervooren die Verbandszeitschrift „Die Kran- kenversicherung“ verantwort- lich redigiert und Leitartikel zur aktuellen Gesundheitspo- litik veröffentlicht. EB
Universitäten
Ernannt – Priv.-Doz. Dr. med.
Bernhard Planz(37), Facharzt für Urologie, hat sich an der Urologischen Klinik der Universität Wien habilitiert und wurde zum außerordentli- chen Universitätsprofessor er- nannt. Thema der Habilita- tionsschrift: „Molekularbiolo- gische Untersuchungen zum Zellwachstumsverhalten der Prostata“.
Berufen – Dipl.-Volksw. Dr.
rer. pol. Jens Jessen (59), Mainz, von 1974 bis 1989 Hauptgeschäftsführer der Lan- desärztekammer Rheinland- Pfalz (Mainz) und von 1989 bis 1998 Hauptgeschäftsführer der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen, Frankfurt/Main, ist auf eine Professur für Gesund- heitsökonomie an der Euro- pa-Fachhochschule Fresenius in Idstein/Hessen berufen wor- den. Jessen ist insbesondere in der Internationalen Gesell- schaft für Gesundheitsökono- mie e.V., Mainz, aktiv. EB V A R I A
Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 9½½½½1. März 2002 AA589
Personalien
Manfred Richter-Reichhelm
Foto: Archiv
Helmut Walbert
Foto: privat/NAV-Virchow-Bund
Ausschreibungen
H. G. Creutzfeldt-Arzneimit- telpreis 2002 – ausgeschrie- ben durch das H. G. Creutz- feldt-Institut, Kiel, zur Aus- zeichnung eines in Deutsch- land zugelassenen Medika- mentes, „das die Vorzüge ei- nes wichtigen Therapiekon- zeptes im Hinblick auf Wirk- samkeit, Arzneimittelsicher- heit und positiver Langzeit- Wirkung in besonders über- zeugender Weise repräsen- tiert“. Bewerbungen (bis 25.
März) an das H. G. Creutz- feldt-Institut, Prof. Dr. med.
Wulf-Dieter Möller, Waitz- straße 6, 24105 Kiel.
Förderpreis – ausgeschrieben durch die Walter Schulz-Stif- tung für das Jahr 2002, Do- tation: 10 000 A, zur Förde- rung junger Nachwuchswis- senschaftler (nicht älter als 35 Jahre), die in der Krebsfor- schung tätig sind. Bewerbun- gen (bis zum 1. Mai) an die Walter Schultz-Stiftung, Ver- waltung, Nußbaumstraße 10, 80336 München.
Ludwig-Heilmeyer-Preis – ausgeschrieben durch die Ge- sellschaft für Fortschritte in der Inneren Medizin e.V., Do- tation: 10 000 A, zur Aus- zeichnung einer wissenschaft- lichen Arbeit über aktuelle Themen der Inneren Medi- zin. Anforderung der Aus- schreibungsbedingungen und Bewerbungen (bis zum 15.
Mai) an den Generalsekretär der Fachgesellschaft, Prof.
Dr. med. Rudolf Mies, Chef- arzt der Inneren Abteilung, St.
Antonius-Krankenhaus, Schil- lerstraße 23, 50968 Köln, Tele- fon: 02 21/37 93-15 31, Fax:
02 21/ 37 93-15 39. EB
Verleihungen
Jürgen-Bierich-Gedächtnis- preis – gestiftet von der Firma Pharmazia GmbH, Erlangen, verliehen durch die Arbeits- gemeinschaft für Pädiatrische Endokrinologie, Sektion Pä- diatrische Endokrinologie in
der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde/Deutsche Gesellschaft für Endokrino- logie, Dotation: 20 000 DM, an Priv.-Doz. Dr. med. Joa- chim Pohlenz, Universitäts- kinderklinik Mainz, und an
Priv.-Doz. Dr. med. Stefan Wudy, Zentrum für Kinder- heilkunde und Jugendmedi- zin der Universität Gießen.
Pohlenz und Mitarbeiter iden- tifizierten bei einem sechs- jährigen Jungen mit laten- ter Hypothyreose und ei- nem komplexen neurologi-
schen Phänotypus eine he- terozygote Neumutation auf dem Schilddrüsentranskripti- onsfaktor-1-(TTF)-Gen, das für die embryonale Entwick- lung der Schilddrüse bedeut- sam ist, heißt es in der Lauda- tio.
Wudy und sein Team stell- ten in ihrer Arbeit die Ent- wicklung eines ersten Assays für 11-Desoxycortisol nach dem Prinzip der Isotopenver- dünnung/Gaschromatographie- Massenspektromie dar, heißt es in der Laudatio.
Wissenschaftspreis – verlie- hen durch die Gesellschaft für Recht und Politik im Ge- sundheitswesen e.V., Dotati- on: 5 000 A, zur Auszeichnung wissenschaftlicher Arbeiten von Nachwuchswissenschaft-
lern. Der Preis für das Jahr 2001 ging an zwei junge Nach- wuchswissenschaftler, und zwar an Kenneth Achu, zurzeit bei der Konrad Adenauer- Stiftung tätig, und an Henrik Brinkmann, Referent im Be- reich Wirtschaft bei der Ber- telsmann-Stiftung in Güters- loh.
Der gebürtige Kameruner Achu wurde ausgezeichnet in Würdigung seiner Arbeit zu einem Thema aus dem Ge- biet der Arzthaftpflichtversi- cherung. Brinkmann erhielt die Auszeichnung in Würdi- gung seiner Arbeit über eine ökonomische Analyse des deutschen Marktes für Ret- tungsdienstleistungen.
Fördermittel –verliehen von der Ernst-von-Weber-Stiftung für die Vermeidung von Tier- versuchen, Dotation: 20 000 DM, an Dr. rer. nat. Monika Leicht, Carl-Ludwig-Institut für Physiologie der Univer- sität Leipzig, für ihre Arbeit mit dem Thema „Untersu- chungen zu kardialen Fibro- blasten“, und an Dr. med. vet.
Petra Madaj-Sterba, Medi- zinisch-Experimentelles Zen- trum, und Prof. Dr. rer. nat.
Karl Drößler, Institut für Zoologie, beide Universität Leipzig, für ihr Vorhaben
„Herstellung monoklonaler Antikörper aus B-Zellen pe- ripherer Lymphknoten von Balb/c-Mäusen“.
Förderpreis „Pädiater für Kinder in Krisenregionen“ – verliehen anlässlich des 29.
Herbst-Seminar-Kongresses des Berufsverbandes der Kin- der- und Jugendärzte e.V. in Bad Orb, Dotation: 10 000 DM, gestiftet von der Firma Merck KGaA, Darmstadt, an Dr. med. Gudrun Kern, Kin- derärztin aus Offenburg/Ba- den. Der Förderpreis wird an Kinder- und Jugendärzte ver- liehen, die mindestens acht Wochen in einer Krisenregi- on pädiatrischen Dienst gelei- stet haben.
Preis „Leukämie“ – verliehen von der Deutschen Leuk- ämie-Forschungshilfe/Aktion für krebskranke Kinder e.V.,
Dachverband, Dotation: 10 000 DM, zur Auszeichnung eines Projektes der Kinderkran- kenschwestern Anne Horn, Kristina Hinteregger und Gi- na Lehmann sowie des Assi- stenzarztes Christian zu Ca- stell. Das Projekt befasst sich mit der Unterweisung von Patientenangehörigen und ei- ner Anleitung zum Katheter- spülen.
Boehringer Ingelheim-Preis 2001 – verliehen durch die Firma Boehringer Ingelheim Pharma KG, Ingelheim, Do- tation: 40 000 DM, an Dr.
med. Angela Valeva, Institut für Medizinische Mikrobiolo- gie und Hygiene, und an Pri- vatdozent Dr. med. Peter Urban, Neurologische Kli- nik, beide an der Universität Mainz. Dr. Valeva wurde für ihre Forschungsarbeiten zum Mechanismus der Porenbil- dung und Zellschädigung aus- gezeichnet. Dr. Urban be- schäftigte sich mit der Patho- physiologie von Dysarthro- phonien bei akuten zerebralen Ischämien, also mit Sprech- störungen mit Beeinträchti- gung der Artikulation, Pho- nation, der Sprachmelodie und des Sprechrhythmus.
Jahrespreis 1999/2000 – verlie- hen durch die Konrad-Mor- genroth-Fördergesellschaft e.V., Dotation: 5 000 DM, an
Privatdozent Dr. med. Dr.
med. dent. Richard Werkmei- ster, Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Universitätsklinik Mün- ster („Die Bedeutung von ErbB-Onkogenen für die Pro- gnose und Therapie des Mund- höhlenkarzinoms und seiner
Vorstufen“). EB
V A R I A
A
A590 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 9½½½½1. März 2002
Preise
Joachim Pohlenz
Foto: Das Atelier, Mainz
Stefan Wudy Foto:
Fotoatelier Susanne Hofmann
Richard Werkmeister Foto:
privat