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Archiv "Gesundheitskarte: Klare Linie fehlt noch" (07.01.2010)

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GESUNDHEITSKARTE

Klare Linie fehlt noch

Unterschiedliche Auffassungen zur Zukunft des Telematikprojekts bei der Politik und der Selbstverwal- tung erschweren einen zügigen Neustart.

A

uch nach der Ankündigung von Bundesgesundheitsminis- ter Philipp Rösler, die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) in der Region Nordrhein fort- zuführen, bleibt viel Raum für Spe- kulationen. Was diese Aussage im Hinblick auf eine bundesweite Ein- führung der Karten bedeutet, ist letztlich offen. Klar ist derzeit nur, dass das elektronische Rezept und die elektronische Patientenakte vor- erst gestoppt sind, bis – so der Minis- ter in einem Interview mit der „Han- noverschen Allgemeinen Zeitung“ – die Industrie die Datensicherheit nachgewiesen habe. Seit der von der Koalition verkündeten Bestandsauf- nahme des Projekts ist die fachliche Arbeit der Betriebsorganisation Ge- matik zudem praktisch zum Erliegen gekommen, die Position des tech - nischen Geschäftsführers weiterhin vakant.

Mehr Einfluss für die Kassen

Zwar wird die Notwendigkeit einer sicheren Telematikinfrastruktur von allen Akteuren der Selbstverwal- tung betont. Was das konkret heißt, wird jedoch unterschiedlich mit In- halt gefüllt. So enthält das Ende November 2009 beschlossene Posi- tionspapier des GKV-Spitzenver- bandes einige Vorschläge für einen Neustart der eGK und zur künftigen Rolle der Gematik, die für Kon- fliktstoff sorgen dürften. Darin drängen die Krankenversicherun- gen vor allem aus Gründen der Wirtschaftlichkeit auf eine rasche obligatorische Online-Anbindung der Leistungserbringer. Zudem for- dern sie mehr Einflussmöglichkei- ten der Kostenträger. „Eine Ände- rung der Mehrheitserfordernisse ist deshalb angezeigt, um die erfolgrei- che Realisierung des Gesamtpro- jekts zu beschleunigen“, heißt es.

Auch die Bundesärztekammer (BÄK) hat sich nach dem Regie- rungswechsel erneut positioniert.

Sie will sich an der Bestandsaufnah- me der eGK aktiv beteiligen und ih- re Expertise in den weiteren Aufbau einer Telematikinfrastruktur einbrin- gen. Das erklärte Dr. med. Franz- Joseph Bartmann, Vorsitzender des Ausschusses Telematik der BÄK, im Informationsdienst „IT Kompakt“.

Aus Sicht der BÄK sollten bei der Neuausrichtung die medizinischen Anwendungen im Zentrum stehen.

Neu ist die Forderung, dass die Ge- samtarchitektur der Telematikinfra- struktur insbesondere auch für tele- medizinische Anwendungen wie Te- lemonitoring und Telekonsultation erweiterbar sein sollte. Jede neue Anwendung sollte außerdem ausrei- chend getestet werden. Die Neuaus- richtung muss laut Bartmann darauf abzielen, die behandlungsrelevanten Daten eines Patienten „auf hochsi- cheren Wegen immer an dem Ort verfügbar zu haben, an dem der Pa- tient das Gesundheitssystem in An- spruch nehmen muss“. Nach Mei- nung des Experten würde das für mehr Akzeptanz auch bei den Ärz- ten sorgen und der Qualität der Pa- tientenversorgung zugutekommen.

Online über Kartenterminals

Eine weitere Überlegung hat zuletzt die Kassenärztliche Bundesvereini- gung (KBV) in die Diskussion ein- gebracht: Die Online-Anbindung der Praxen zum Abgleich der Versi- chertenstammdaten könnte nur über die Kartenlesegeräte erfolgen, ähn- lich wie bei EC-Terminals. „Dann wären die gesamten, auf dem PC ei- ner Praxis gespeicherten sensiblen Patientendaten vollständig davon ab- gekoppelt“, erläuterte KBV-Vorstand Dr. med. Carl-Heinz Müller. ■

Heike E. Krüger-Brand

A 18 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 107

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Heft 1–2

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7. Januar 2010

P O L I T I K

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