• Keine Ergebnisse gefunden

Jammern auf hohem Niveau

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Jammern auf hohem Niveau"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

12 DIE PTA IN DER APOTHEKE | September 2018 | www.diepta.de

KOLUMNE

K

ennen Sie das auch? Das ewige La- mentieren von Leuten, die meinen, die Welt werde immer schlechter? Dabei ist das oft gar nicht mal nur so daher gesagt, sondern ein konkretes Gefühl der Ver- schlechterung der eigenen Lebensbedingungen.

Selbst dann, wenn dies objektiv betrachtet gar nicht zutrifft. Ich wundere mich zum Beispiel immer darüber, wenn in meiner Stadt von sozia- len Brennpunkten gesprochen wird, denn nach meinem Empfinden gibt es hier so etwas wie echte soziale Probleme gar nicht. Aber vermutlich liegt das daran, dass ich auch schon einmal woanders gelebt habe, wo das soziale Gefüge deutlich ange- spannter und die Unterschiede größer waren.

Aber der Mensch beziehungsweise sein Gehirn bewertet die Dinge eben grundsätzlich nicht ob- jektiv, sondern subjektiv.

Und nicht nur das: Diese subjektive Einschätzung der Welt um uns herum ist nicht starr, sondern verändert sich, wenn sich die Welt verändert: Das Gehirn passt seine Bewertungskriterien also fort- laufend an die aktuellen Gegebenheiten an. Dies gilt sowohl für einfache sensorische Wahrneh- mungen wie auch für soziale oder ethische Kon- zepte. Zeigt man Probanden zum Beispiel Punkt- raster mit verschiedenen Farben zwischen lila und blau in (nach physikalischen Kriterien) gleichmä- ßiger Verteilung, so werden die Testpersonen

gleich viele Punkte als blau beziehungsweise lila bewerten. Redu- ziert man aber drastisch die Zahl der blauen Punkte, so werden auf einmal mehr Punkte als blau klassifiziert als wirklich da sind! Das gleiche funktioniert mit Gesichtsausdrücken: Wird die Zahl der be- drohlich aussehenden Gesichter reduziert, werden auf einmal auch solche als bedrohlich bewertet, die vorher eher neutral eingeschätzt wurden. Auch ethische Bewertungen unterliegen dieser Anpassung an die Häufigkeit des Auftretens bestimmter Ereignisse. Besonders verblüffend dabei ist, dass der Effekt auch dann auftritt, wenn die Testpersonen genau über die Veränderungen dieser Häufigkeiten informiert werden, ja sogar dann noch, wenn man ihnen Geld dafür bietet, wenn sie sich davon nicht beeinflussen lassen! Das Ge- hirn passt sein Bewertungsraster dennoch an, und man kann wil- lentlich nichts dagegen tun!

Evolutiv war dies sicherlich eine sinnvolle Anpassung: Die einzel- nen Dinge relativ zur Verteilung ihrer Gesamtheit zu bewerten. In unseren modernen Gesellschaften erscheint dieser Mechanismus aber nur noch bedingt sinnvoll, denn er führt dazu, dass wir schon nach kurzer Zeit nicht mehr in der Lage sind, soziale Errungen- schaften, sinkende Kriminalität oder verbesserte Umweltbedin- gungen als solche zu schätzen, sondern im Gegenteil Zustände, die wir uns vor wenigen Jahren noch herbeigesehnt hätten, heute ne- gativ bewerten und den-

ken, die Welt wird immer schlechter. Als ich noch zur Schule ging, war eine Aggression auf dem Schul- hof noch eine handfeste Schlägerei, heute kann es schon ein falscher Blick sein. Wenn man so darü- ber nachdenkt, leben wir eigentlich bereits im Para- dies, jedenfalls aus dem Blickwinkel der Vergan- genheit, finden Sie nicht auch?  n

Um uns in der Welt zurechtzufinden, teilen wir die Dinge um uns herum ein in hell oder dunkel, gut oder böse. Doch diese Kategorien sind veränderbar.

ZUR PERSON

Prof. Dr. Schulze Hirnforscher

Holger.Schulze@uk-erlangen.de Prof. Dr. Schulze ist Leiter des Forschungslabors der HNO-Klinik der Universität Erlangen-Nürnberg sowie auswärtiges wissenschaft- liches MItglied des Leibniz-Instituts für Neurobiologie in Magdeburg.

Seine Untersuchungen zielen auf ein Verständnis der Neurobiologie des Lernens und Hörens.

www.schulze-holger.de

Jammern

auf hohem Niveau

»Was heute gut ist, kann morgen schlecht sein!«

HOLGER SCHULZE

(2)

Imupret® N Dragees • Zusammensetzung: 1 überzogene Tablette enthält an gepulverten Drogen: Eibischwurzel 8 mg, Eichenrinde 4 mg, Kamillenblüten 6 mg, Löwenzahnkraut 4 mg, Schachtelhalmkraut 10 mg, Schafgarbenkraut 4 mg, Walnussblätter 12 mg. Sonstige Bestandteile: Calciumcarbonat, Dextrin, Glucose-Monohydrat, sprühgetrockneter Glucose-Sirup, Kartoffelstärke, Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Montanglycolwachs, Povidon (K25, K30), natives Rizinusöl, Schellack, hochdisperses Siliciumdioxid, Stearinsäure (pfl anzlich), Sucrose, Talk, Farbstoffe: Indigotin (E 132), Titandioxid (E 171). Anwendungsge- biete: Traditionell verwendet bei ersten Anzeichen und während einer Erkältung, z. B. Kratzen im Hals, Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Hustenreiz. Hinweis: Imupret® N Dragees ist ein traditionelles pfl anzliches Arzneimittel, das ausschließlich aufgrund langjähriger Anwendung für das Anwendungsgebiet registriert ist. Gegenanzeigen: Nicht anwenden bei Überempfi ndlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile und bei bekannter Allergie gegen Korbblütler, z.B. Beifuß, Schafgarbe, Chrysantheme, Margarite, wegen sogenannter Kreuzreaktionen zu Kamillenblüten. Keine Anwen- dung bei Kindern unter 6 Jahren, Schwangeren sowie Stillenden, da keine Daten zur Anwendung vorliegen. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Fructose-Intoleranz, Lactase-Mangel, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Imupret® N Dragees nicht einnehmen. Nebenwirkungen: Es können allergische Reaktionen (Exanthem, Urticaria, Kreislaufbe-

schwerden) auftreten. Die Häufi gkeit ist nicht bekannt.Gelegentlich Magen-Darm-Störungen. Stand: 10|16

BIONORICA SE | 92308 Neumarkt

Mitvertrieb: PLANTAMED Arzneimittel GmbH | 92308 Neumarkt

www.imupret.de

wirkt in jeder Phase der Erkältung unterstützt den Körper

bei der Erregerabwehr

mildert den Erkältungsverlauf

Imupret® N Erkältet?

heimische Heilpfl anzen

7

Imupret® N Dragees • Zusammensetzung: 1 überzogene Tablette enthält an gepulverten Drogen: Eibischwurzel 8 mg, Eichenrinde 4 mg, Kamillenblüten 6 mg, Löwenzahnkraut 4 mg, Schachtelhalmkraut 10 mg,

mildert den Erkältungsverlauf

Vertiefen Sie Ihr F achwissen unter www.imupret.de /onlinefortbildun g10

DD-Imupret N-AZ-Fach-210x297-2018 07 23-CW.indd 1 23.07.18 17:00

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Durch die Zumischung wird ein gemäß der Düngemittelverordnung stan- dardisiertes organisch-mineralisches Düngemittel geschaffen, das sich nicht nur durch eine ausge-

Bis zum 31. März sind laut Düngeverordnung für Stickstoff und Phosphor Nährstoffbilanzen für das abgelaufene Düngejahr zu erstellen. Insbesondere bei organischen Düngern stellt

Nach Zimmerzahl zeigt sich in der Berichtsperiode eine gegen- sätzliche Entwicklung für die kleinsten (1-Zimmer-Woh- nungen: 7 Tage längere Insertionszeit) und die grössten

Die noch offenen Stellen sowie weitere Stellen, die entweder sofort oder auch zu Beginn des neuen Schuljahres im August 2015 besetzt werden können, werden in den nächsten Wochen

13 Auch ist die Wahrscheinlich- keit, dass Langzeiterwerbslose, die bisher als noch nicht armutsgefährdet gelten, im Folge- jahr in Armut abrutschen, mit 26,8 Prozent sehr hoch..

Die Klimakrise führt damit nicht nur die Wälder und die Waldeigentümer in eine existenzbedrohende Krise, sondern gefährdet auch die zahlreichen Ökosystemleistungen der Wälder

Den heute vom bayerischen Staatsminister für Landwirtschaft und Forsten Herrn Josef Miller vorgelegten Waldzustandsbericht bewertet der Bund Naturschutz (BN) als

Vor dem Hintergrund, dass insbesondere die Zahl der Gewaltdelikte gegenüber 1999 noch einmal um 0,2 Prozent auf jetzt über 187.000 Delikte angestiegen ist, forderte