Analysis in einer Variable f¨ur LAK F. Hofbauer
Mengen und Abbildungen
1. Man beweise A∪(A∩B) =A und A∩(A∪B) =A.
2. Man beweise A∪(B∩C) = (A∪B)∩(A∪C) und A∩(B∪C) = (A∩B)∪(A∩C).
3. Man beweise (A∩B)∪(B∩C)∪(C∩A) = (A∪B)∩(B∪C)∩(C∪A).
4. Man zeige (A∪B)′ =A′∩B′ und (A∩B)′ =A′∪B′. 5. Man beweise A′∆B′ =A∆B.
6. Man beweise A×(B∩C) = (A×B)∩(A×C).
7. Sei f :A →Beine Abbildung. Sei U ⊆A undV ⊆A. Man beweise f(U∪V) =f(U)∪f(V) und f(U ∩V)⊆f(U)∩f(V). Hinweis: x ∈f(C) ⇔ es gibt ein y∈C mit f(y) =x
8. Sei f : A → B eine Abbildung und U ⊆ A und V ⊆ B. Man zeige U ⊆ f−1(f(U)) und V ⊇f(f−1(V)). Hinweis: x∈f−1(C) ⇔ f(x)∈C
9. Ist f in Beispiel 8 injektiv, dann gilt U = f−1(f(U)). Ist f in Beispiel 8 surjektiv, dann gilt V =f(f−1(V)).
10. Sei f :A→B eine Abbildung und V ⊆B. Man zeige f−1(B\V) =A\f−1(V).
11. Sei f : A → B eine Abbildung und U und V Teilmengen von B. Man zeige f−1(U ∪V) = f−1(U)∪f−1(V) undf−1(U ∩V) =f−1(U)∩f−1(V).
12. Sei f :A→B eine Abbildung (A und B endliche Mengen). Man zeige f ist injektiv ⇔ es gibt eine Abbildung g:B →A mit g◦f = id f ist surjektiv ⇔ es gibt eine Abbildung g:B →A mit f ◦g= id
f ist bijektiv ⇔ es gibt eine Abbildung g:B →A mit g◦f = id undf ◦g= id
Z¨ahlen
13. Man zeige |A∪B|=|A|+|B| − |A∩B|, wobei |C|die Anzahl der Elemente vonC bezeichnet.
14. Man zeige, dass die Menge N×Nabz¨ahlbar ist. Man folgere, dass die MengeQder rationalen Zahlen abz¨ahlber ist. Hinweis: Die Abbildung (m, n)7→2m−1(2n−1) von N×N nach N ist bijektiv.
15. Seien A und B Mengen mit |A| =a und |B|= b. Sei F die Menge aller Abbildungen von A nach B. Man zeige |F|=ba.
16. SeienAundB Mengen mit|A|=a und|B|=b. SeiG die Menge aller injektiven Abbildungen von A nach B. Man zeige |G|=b(b−1)(b−2). . .(b−a+ 1), wennb≥ a gilt. F¨ur b < a ist G leer.
Induktion
17. Man zeige n2 <2n f¨ur n∈ {5,6,7, . . .}. 18. Man zeige ∑n
k=1k2 = n(n+1)(2n+1)
6 f¨ur n∈N. 19. Man zeige ∑n
k=1(2k−1)2 = (2n−1)2n(2n+1)
6 f¨ur n∈N.
20. Man zeige ∑n
k=1k3 = n2(n+1)4 2 f¨ur n∈N. 21. Man zeige ∑n
k=1(−1)k−1k2 = (−1)n−1n(n+1)2 f¨ur n∈N. 22. Man zeige ∑n
k=1 1
k(k+1) = 1− n+11 f¨ur n∈N. 23. Man zeige ∑n
k=1 k
2k = 2− n+22n f¨ur n∈N.
24. Man zeige (1 +x)n≥1 +nx f¨urx ≥ −1 undn∈N. 25. Man zeige (1−x)n< 1+nx1 f¨ur 0< x <1 und n∈N.
26. Sei M eine Menge mit |M| = m. F¨ur 0 ≤ n ≤ m sei Tn(M) die Menge der n-elementigen Teilmengen von M. Man zeige |Tn(M)|=(m
n
). Hinweis: Seia ∈M und K =M \ {a}. Dann gilt Tn(M) =Tn(K)∪ {L∪ {a}:L∈ Tn−1(K)}.
27. Man zeige (1 +x)n=∑n k=0
(n
k
)xk f¨ur x∈R und n∈N. 28. Man zeige ∑n
k=0
(m+k
k
)=(m+n+1
n
) f¨ur m∈N0 undn∈N0. 29. Man zeige ∑n
k=m
(k
m
)=(n+1
m+1
) f¨ur n≥m.
30. Man berechne aundbso, dass k2 =a(k
2
)+b(k
1
)f¨ur allek ∈Ngilt. Man beachte, dass(u
v
)= 0 gilt, wenn u < v. Mit Hilfe von Beispiel 29 berechne man ∑n
k=1k2. 31. Man berechne a, b und c so, dass k3 = a(k
3
)+b(k
2
)+c(k
1
) f¨ur alle k ∈ N gilt. Man beachte, dass (u
v
)= 0 gilt, wenn u < v. Mit Hilfe von Beispiel 29 berechne man ∑n k=1k3. 32. Man zeige 2√
n+ 1−2<∑n k=1
√1
k <2√
nf¨ur n∈N.
Indirekter Beweis 33. Man zeige, dass √
2 keine rationale Zahl ist.
34. Man zeige, dass es unendlich viele Primzahlen gibt.
35. Man zeige, dass die Menge [0,1) nicht abz¨ahlbar ist.
Addition, Multiplikation
36. Man verwandle 0.11123123123. . . in einen Bruch und 275 in eine Dezimalzahl.
37. Man berechne die Summe der beiden periodischen Dezimalzahlen 0.789789. . .+ 0.565656. . . und ¨uberpr¨ufe das Ergebnis mittels Bruchrechnung.
38. Man berechne das Produkt von x= 0.111. . . und y= 0.333. . ..
39. Sei x = 0.0235721. . . und y = 2.3496281. . .. Wie groß muss man n w¨ahlen, damit das Produkt der aufnDezimalstellen gerundeten Zahlen die ersten 5 Dezimalstellen vonxyrichtig wiedergibt?
40. Sei x = 23.235721. . .. Wie groß muss man n w¨ahlen, damit die Inverse der auf n Dezimal- stellen gerundeten Zahl die ersten 7 Dezimalstellen von 1x richtig wiedergibt?
Aquivalenzumformungen¨
41. F¨ur a und b in R+ zeige man a+b2ab ≤√
ab≤ a+b2 ≤√
a2+b2 2 . 42. Man zeige f¨ur a, b, c, d >0, dass √
(a+c)(b+d)≥√
ab+√
cd gilt.
43. Man zeige f¨ur a, b >0, dass √
a+b≤√ a+√
b≤ √ab + √b a gilt.
44. Man bestimme alle x∈R, f¨ur die |x| ≤ x2 + 1 gilt.
45. F¨ur welche x∈R gilt 2x2−2≤x2−x?
46. F¨ur welche x∈R gilt 2+xx−2 <3?
47. F¨ur welche x∈R gilt 3x+3x−1 < x+ 1?
48. Man bestimme alle x∈R, f¨ur die x+4x−1 > x+15 gilt.
49. Man l¨ose ||x| −2|<1.
50. Man l¨ose (x+ 5)(x+ 2)2(x−1)(x−3)≤0.
51. Man bestimme die Menge aller Punkte (x, y)∈R2 f¨ur die x−3y > 2 und x+y≤1 gilt.
52. F¨ur welche (x, y)∈R2 gilt |x|+|y| ≤1?
53. F¨ur welche (x, y)∈R2 gilt |x| − |y| ≤2?
Intervallschachtelung
54. Sei x > 0. Seien a1 und b1 so gew¨ahlt, dass 0 < a1 < b1 und a1b21 = x gilt. F¨ur n ≥ 1 sei bn+1 = 13an+ 23bn und an+1 = b2x
n+1
. Man zeige, dass bn+1−an+1 = a27bn+8b2 n n+1
(an−bn)2 gilt.
Man folgere, dass die Intervalle [an, bn] eine Intervallschachtelung bilden. Es gibt genau einen Punkt y, der in allen Intervallen enthalten ist. Wegen anb2n =x f¨ur alle n folgt y3 = x. Wir haben also ein Intervallschachtelung f¨ur √3
x gefunden.
55. Seien c1 = 1, a1 = 2 und b1 = 3. F¨ur n ≥ 1 sei cn+1 = n+1cn , an+1 =an+cn+1 und bn+1 = an+1+ cn+1n+1. Man zeige, dass bn+1 = bn− n(n+1)cn+1 gilt. Daher bilden die Intervalle [an, bn] eine Intervallschachtelung. Es gibt genau einen Punkt, der in allen Intervallen enthalten ist.
Wegen an= 2 + 2!1 + 3!1 +· · ·+ n!1 ist das die Eulersche Zahl e.
56. Sei x > 0. Seien c1 = x, a1 = 1 + x und b1 = 1 + 2x. F¨ur n ≥ 1 sei cn+1 = n+1cnx, an+1 =an+cn+1 und bn+1 =an+1+cn+1. Man zeige, dass bn+1 =bn−cn+1(n+1x −2) gilt.
Daher bilden die Intervalle [an, bn] f¨ur n ≥ 2x−1 eine Intervallschachtelung. Es gibt genau einen Punkt, der in allen Intervallen enthalten ist. Wegen an = 1 +x+x2!2 +x3!3 +· · ·+ xn!n ist das die Zahl ex.
57. Sei x > 1. Wir suchen eine Intervallschachtelung f¨ur die Fl¨ache Fx unter dem Graph der Funktion f(y) = y1 in den Grenzen von 1 bis x. Sei k ≥ 1. F¨ur 1 ≤ m ≤ k sind die Rechtecke (√k
xm−1,√k
xm] × [0,1/√k
xm] disjunkt und liegen unterhalb des Funktions- graphen. Ihre Gesamtfl¨ache ist rk = k(1− √k1
x). Ebenso f¨ur 1 ≤ m ≤ k sind die Rechtecke (√k
xm−1,√k
xm]×[0,1/√k
xm−1] disjunkt und ragen ¨uber den Funktionsgraphen hinaus. Ihre Gesamtfl¨ache ist sk =k(√k
x−1). Daher gilt rk≤Fx ≤sk f¨ur allek ≥1.
58. F¨ur n≥ 0 sei an = r2n und bn = s2n, wobei rk und sk wie im letzten Beispiel sind. Es gilt a0 = 1−1x und b0 =x−1. F¨ur n≥0 zeige manan+1 = 2an
√bn
√an+√
bn undbn+1 = 2bn
√an
√an+√
bn. Aus dem letzten Beispiel folgt an < bn f¨ur alle n. Damit zeige man an < an+1 und bn > bn+1. Weiters zeige man, dass bn+1 −an+1 < 12(bn−an) gilt. Die Intervalle [an, bn] bilden daher eine Intervallschachtelung f¨ur Fx, wobei das n¨achstfolgende Intervall jeweils h¨ochstens halb so lang ist wie das vorhergehende.
59. Man zeige (1 + n1)n < (1 + n+11 )n+1 f¨ur n ∈ N. Hinweis: Beide Seiten nach Beispiel 27 entwickeln und die Summanden vergleichen.
60. Man zeige (1 +n1)n+1 >(1 +n+11 )n+2 f¨urn∈N. Hinweis: Ist ¨aquivalent zu (1 +n2+2n1 )n+1 >
1 + n+11 . Jetzt Beispiel 24.
61. Sei an = (1 + n1)n und bn = (1 + n1)n+1 f¨ur n ∈ N. Es gilt a1 < a2 < a3 < . . . und b1 > b2 > b3 > . . . wegen der beiden letzten Beispiele, und außerdem an < bn f¨ur alle n≥1.
Man zeige bn −an < bn1 f¨ur n ∈ N. Die Intervalle [an, bn] bilden eine Intervallschachtelung mit einem eindeutig bestimmten inneren Punkt.
Grenzwerte von Folgen
62. Man bestimme den Grenzwert der Folgen (falls er existiert)
3n2−n+2
2n2−1 , (n−2)(2n+1)(3n+3)
(4n2+1)(2n−1) , (n+1)3n32−n3, 2nn23+1+4
63. Man bestimme den Grenzwert der Folgen (falls er existiert)
√n+ 1−√ n, √
n(√
n+ 1−√ n), 64. Sei a1 = 2 und an+1 = √3
3an−1 f¨ur n≥ 1. Man zeige, dass diese Folge monoton fallend ist und an≥1 f¨ur alle ngilt. Daher existiert limn→∞an.
65. Sei a1 = 1 und an+1 = 16(a4n+a2n+ 1) f¨ur n≥1. Diese Folge ist monoton fallend und durch 0 nach unten beschr¨ankt. Der Grenzwert existiert und ist eine L¨osung vonx4+x2−6x+ 1 = 0.
Fibonaccizahlen
66. Sei a0 = a1 = 1 und an = an−1 +an−2 f¨ur n ≥ 1. Die Zahlen a0, a1, a2, . . . nennt man Fi- bonaccizahlen. F¨ur n≥1 sei wn= aan
n−1. Das sind die Wachstumsraten der Fibonaccizahlen.
Man zeige w1 = 1 und wn = 1 + w1
n−1 f¨ur n≥2.
67. F¨ur die Zahlen wn aus Beispiel 66 zeige man 32 ≤wn≤2 f¨ur n≥2 durch Induktion.
68. Man zeige w1 < w3 < w5 < . . . und w2 > w4 > w6 > . . . indem man zuerst wn < wn+2 ⇒ wn+1 > wn+3 und wn > wn+2 ⇒ wn+1 < wn+3 beweist.
69. Aus Beispiel 67 und Beispiel 68 folgt, dassu= limk→∞w2k−1 undv= limk→∞w2k existieren.
Mit Hilfe von Beispiel 67 zeige man |wn+1 −wn+2| ≤ 49|wn −wn+1| f¨ur n ≥ 2 und folgere u=v. Somit existiert auch limn→∞wn und ist gleich u.
70. Man zeige, dass u = 1 + 1u f¨ur den Grenzwert u aus Beispiel 69 gilt und berechne u.
Funktionen
71. Man bestimme den gr¨oßtm¨oglichen Definitionsbereich der folgenden Funktionen:
f(x) = 4−2xx2, f(x) =
√ 1 9−x2
72. Sei f : R → R durch f(x) = x2 definiert. Man bestimme f(R), f([0,2]), f([−2,1]), f−1({0,1,2}), f−1([0,1])
73. Seien f und g auf R durch f(x) =x2+ 1 und g(x) = 2x+ 1 definiert. Man bestimme f ◦g und g◦f.
74. Man berechne Nullstellen, horizontale, vertikale und andere Asymptoten der folgenden Funk- tionen und skizziere aus diesen Informationen deren Graphen: 4+2x1−x , x2−x−3x+53 .
75. Ebenso: 1x − 1−1x = x(11−−2xx) 76. Ebenso: xx+13−4x
77. Sei f : R → R eine Funktion. Wie ist der Graph der folgenden Funktionen gegen¨uber dem Graph von f ver¨andert: x 7→3f(x)−1, x 7→f(x+ 2), x7→f(5x)
78. Man zeige, dass folgende Funktion eine Umkehrfunktion besitzt und bestimme diese. Man skizziere den Graphen: f(x) = 2−xx mit Definitionsbereich D = (0,∞)
79. Ebenso: f(x) =√
1−x2 mit Definitionsbereich D= (0,1)
80. Man bestimme Definitionsbereich und Umkehrfunktion von f(x) = 12log 2+x2−x.
Zwischenwertsatz
81. Man zeige, dass f(x) =x4−x−1 im Intervall [1,2] mindestens eine Nullstelle besitzt.
82. Man zeige, dass jedes Polynom ungeraden Grades mit reellen Koeffizienten mindestens eine reelle Nullstelle hat.
83. Man zeige, dass jede stetige Abbildung g eines Intervalls [a, b] in sich einen Fixpunkt hat, indem man den Zwischenwertsatz auf die Funktion x7→g(x)−x anwendet.
Grenzwerte von Funktionen
84. Man berechne die Limiten (falls sie existieren): limx→1 xx3−−11, limx→1 xxn−−11, limx→1 xx23−−11
85. Die Funktion f(y) = 1y(√
1 +y−√
1−y) ist auf D = (−1,1)\ {0} definiert. Man berechne limy→0f(y).
Ableitung
86. Man differenziere: x2√ x, √3
x(1 +x2)
87. Man differenziere: (x−1)3(2x+ 3)4(x+ 1)2 88. Man differenziere: 2xx42−1, ax+bcx+d
89. Man differenziere: x2+ax+bxn , (x+5)(x−7)75
90. Man differenziere: 3
√x−√ x 3+x
91. Man differenziere: √
x2+x+ 2, x2√
1 + 3x2 92. Man differenziere: (3 + 2√
x)2,
√4+x 1−x
93. Man differenziere:
√ x+√
x+√ x.
94. Man bestimme die Gleichung der Tangente an die Kurve f(x) =√
1−x2 im Punkt x= 35. 95. Man bestimme den Schnittpunkt der Tangente an den Graphen von (x+ 2)(x−1)2 im Punkt
(−2,0) mit der y-Achse.
96. Man bestimme die Gleichung der Normalen an den Graph der Funktion 2x+ x42 im Punkt x= 1.
Monotonieverhalten von Funktionen
97. In welchen Bereichen ist die Funktion 4+xx 2 monoton wachsend bzw. fallend?
98. Wo ist die Funktion 1−x3x22 definiert? Wo ist monoton wachsend? Wo monoton fallend?
99. F¨ur x ∈ R und n ∈ N mit n > −x zeige man (1 + xn)n ≤ (1 + n+1x )n+1, indem man das Monotonieverhalten der Funktion f(x) = (1 +n+1x )n+1/(1 + nx)n auf (−n,∞) untersucht.
100. F¨ur x∈[0,1] undn∈N zeige man (1 + xn)n+1 ≥(1 +n+1x )n+2, indem man das Monotoniev- erhalten der Funktion f(x) = (1 + n+1x )n+2/(1 + nx)n+1 auf [0,1] untersucht.
101. Sei f :R→R definiert durch f(x) = (1 +x2)α. F¨ur welcheα ∈R ist f konvex?
Extremwertaufgaben
102. Man bestimme das Rechteck mit maximalen Fl¨acheninhalt, das dem Einheitskreis eingeschrie- ben werden kann.
103. Einem Halbkreis ist ein gleichseitiges Trapez mit maximalem Fl¨acheninhalt einzuschreiben.
104. Der Ellipse xa22+yb22 = 1 ist ein achsenparalleles Rechteck von maximalem Umfang einzuschrei-
ben.
105. Einem gleichseitigen Dreieck mit H¨ohenfußpunkt H ist das fl¨achengr¨oßte gleichschenkelige Dreieck mit Spitze in H einzuschreiben.
106. Welcher Punkt der Hyperbel y2−x2 = 1 hat die kleinste Entfernung vom Punkt (1,0)?
107. Seien a1, a2, . . . , an ∈R. F¨ur welches x ist ∑n
k=1(x−ak)2 minimal?
108. Lichtreflexion: Seien P1 und P2 zwei Punkte in der Halbebene {(x, y) : y > 0}. Gesucht ist der k¨urzeste Weg vonP1 nach P2, der einen Punkt der x–Achse enth¨alt.
109. Einer Kugel mit Radius r ist ein Zylinder mit maximalem Volumen einzuschreiben.
110. Einer Kugel mit Radius r ist ein Kegel mit maximalem Volumen einzuschreiben.
111. Einer Kugel mit Radius r ist eine quadratische Pyramide mit maximalem Volumen einzu- schreiben.
112. Bienenzelle: Eine regelm¨aßige sechsseitige S¨aule ist durch ein aus drei kongruenten Rhomben bestehendes Dach so abzuschließen, dass die Oberfl¨ache des entstehenden K¨orpers bei vorge- gebener Grundfl¨ache und vorgeschriebenem Rauminhalt m¨oglichst klein wird.
Exponentialfunktion, Logarithmus, trigonometrische Funktionen 113. Man differenziere: xlogx, x2sinx
114. Man differenziere: cotx, cossin32xx
115. Man differenziere: log(1 +x2), ex−logx 116. Man differenziere: sin2(x3+ 1)
117. Man differenziere: √
x2+ cos3√ x
118. Man berechne log(xex), elogx+logy, loge12x, e−2 logx 119. Man zeige√
x−√1x−logx >0 f¨urx >1, indem man das Monotonieverhalten dieser Funktion untersucht. Sei a ̸= b und a, b > 0. Setzt man x = ab, wenn a > b, und x = ba, wenn a < b, dann erh¨alt man die Ungleichung logaa−−logb b < √1
ab.
120. Man zeige, dass arctanx+arctanx1 = π2 f¨ur allex >0 gilt, indem man das Monotonieverhalten der Funktion f(x) = arctanx+ arctanx1 auf dem Intervall (0,∞) untersucht.
121. Man zeige, dass x−x2 ≤log(1 +x)≤x f¨ur x∈(−12,∞) gilt, indem man das Monotoniever- halten der Funktionen f(x) =x−log(1 +x) und g(x) = log(1 +x)−x+x2 auf dem Intervall (−12,∞) untersucht. Man schließe daraus, dass 1−x ≤ 1xlog(1 + x) ≤ 1 f¨ur x ∈ (0,∞) und 1− x ≥ x1 log(1 +x) ≥ 1 f¨ur x ∈ (−12,0), also 1 − |x| ≤ 1xlog(1 + x) ≤ 1 + |x| f¨ur x∈(−12,∞)\ {0}gilt. Daraus folgt limx→0 1xlog(1 +x) = 1 und limx→0(1 +x)1/x =e.
122. Aus dem letzten Beispiel folgere man limx→0 1
xlog(1 +ax) =a und limx→0(1 +ax)1/x =ea. 123. Sei α >0. F¨ur 0 < x <1 zeige man−logx≤ α1x−α, indem man das Monotonieverhalten der
Funktion f(x) = α1x−α+ logx untersucht. Es folgt limx→0xclogx= 0 f¨ur alle c >0.
124. Seiα > 0. Man Zeige logx ≤ α1xα f¨urx≥1, indem man das Monotonieverhelten der Funktion f(x) = α1xα−logx auf dem Intervall [1,∞) untersucht.
125. F¨ur c >0 zeige man limn→∞ logn
nc = 0 mit Hilfe von Beispiel 124.
126. Sei f : (0,∞)→Rdefiniert durch f(x) =xlogx. Man zeige, dass f konvex ist.
127. Die Funktion cos : (0,π2)→(0,1) ist streng monoton fallend und hat daher eine Umkehrfunk- tion arccos : (0,1)→(0,π2). Man berechne die Ableitung von arccos.
Eine Reihe
128. Man zeige sin12x = 14(sin12 x 2
+ cos12 x 2
) = 14(sin12x 2
+ 1
sin2 π+x2 ) f¨ur x∈R. 129. Man zeige 41n
∑2n k=1
1 sin2 (2k−1)π
2n+1
= 1 f¨ur n≥ 1 durch Induktion nach n. Hinweis: x = (2k2n+1−1)π
in Beispiel 128.
130. Man zeige 42n
∑2n−1 k=1
1 sin2 (2k−1)π
2n+1
= 1 f¨urn≥1. Hinweis: Wegen sin(π−x) = sinx gilt f¨ur die Summe in Beispiel 129: erster Summand = letzter Summand, zweiter Summand = vorletzter Summand, dritter Summand = drittletzter Summand, . . .
131. Man zeige sin12x > x12 > sin12x −1 f¨ur 0< x < π2. Hinweis: sinx < x <tanx.
132. Man zeige 1 > π82
∑2n−1 k=1
1
(2k−1)2 > 1− 21n f¨ur n ≥ 1. Hinweis: Man setze x = (2k−1)π2n+1 in Beispiel 131 und summiere ¨uber k von 1 bis 2n−1. Dann Beispiel 130.
133. F¨ur n ≥ 1 sei An = ∑2n k=1
1
k2, Bn = ∑2n−1 k=1
1
(2k)2 und Cn = ∑2n−1 k=1
1
(2k−1)2. Man zeige An=Bn+CnundBn+1 = 14An. Nach Beispiel 132 giltBn≤Cn ≤ π82 und daherAn≤ π42 f¨ur alle n, sodass A = limn→∞An, B = limn→∞Bn und C = limn→∞Cn wegen der Monotonie der Folgen existieren. Es folgt A =B+C und B = 14A. Aus Beispiel 132 folgt C = π82 und damit A= π62. (Wir haben∑∞
k=1 1
k2 = π62 gezeigt.) Regel von de l’Hospital
134. Man berechne limx→0 log(1−x)
sinx und limx→0 e2x−ex tanx
135. Man berechne limx→0 ex1+e−cos−x−x2 136. Man berechne limx→0
√1+x2−cosx sin2x
137. Man berechne limx→0 2 cosx+ex+e−x−4 x4
Mittelungleichungen
138. Man zeige logx < x−1 f¨ur alle x∈(0,1)∪(1,∞).
139. Seien v1, v2, . . . , vn ∈(0,∞) und V =∑n
j=1vj. Es gilt log nvV
i = nvV
i −1, wenn vi = Vn, und log nvV
i < nvV
i −1, wennvi ̸= Vn, wegen Beispiel 138. Sind die Zahlen v1, v2, . . . , vn nicht alle gleich, dann folgt ∑n
j=1 vi
V log nvV
i < ∑n j=1
vi
V (nvV
i −1). Man forme um, und zeige so, dass logV − V1 ∑n
j=1vjlogvj <logn gilt.
140. Seia1, a2, . . . , an ∈(0,∞). Seif(x) = (n1 ∑n
j=1axj)1x f¨urx∈R\{0}undf(0) = √n
a1a2. . . an. Sei g(x) = logf(x). Man zeige, dass g und damit f im Punkt 0 stetig ist (de l’Hospital).
141. Sind die Zahlen a1, a2, . . . , an alle gleich c > 0, dann zeige man, dass die Funktion f in Beispiel 140 konstant gleich c ist.
142. Seienf undgwie in Beispiel 140. Die Zahlena1, a2, . . . , anseien nicht alle gleich. Mit Hilfe von Beispiel 139 zeige manx2g′(x)>0 f¨urx ̸= 0, sodassg und damitf streng monoton wachsend ist. Bemerkung: f(1) = arithmetisches,f(0) = geometrisches, f(−1) = harmonisches Mittel.
143. Sei 0 < a1 ≤ a2 ≤ · · · ≤ an. Man zeige, dass limk→∞(n1 ∑n
j=1akj)k1 = an gilt. Hinweis:
akn≤∑n
j=1akj ≤nakn. Ebenso limk→−∞(n1 ∑n
j=1akj)1k =a1. Integration
144. Partielle Integration: ∫
xexdx, ∫
logx dx (erg¨anze ∫
1·logx dx).
145. Substitution: ∫
xlog(x2)dx, ∫ 1
ax−b dx, ∫ x
1+x2 dx, ∫ x√3
1−5x dx, ∫ x2√
1 +x3dx,
146. Berechne: ∫ 2
x2−1 dx (x22−1 = x−11−x+11 ),∫ dx−c
(x−a)(x−b)dx ((x−dx−ca)(x−b) = b−1a(c−adx−a +db−cx−b)).
147. Substitution: ∫ 1
√ex+1dx, ∫ (logx)2
x dx, ∫
sinxcos3x dx, ∫
esinxcosx dx.
148. Partielle Integration: ∫
xsinx dx, ∫
arctanx dx (erg¨anze ∫
1·arctanx dx).
149. Eulerformel: ∫
sin3x dx,∫
sin2xcos2x dx.
150. Trigonometrische Substitution: ∫ 1
√a2−x2 dx, ∫ a2
(a2−x2)3/2 dx (tan′ = ?, tan = √sin
1−sin2) Fl¨ache, Volumen, Drehk¨orper, Bogenl¨ange, Schwerpunkt
151. Man berechne die von den beiden Parabeln y2 = x4 und y2 = 5−x eingeschlossene Fl¨ache.
152. Man berechne die Fl¨ache, die von der Parabel y=√
x, derx-Achse und der Geradeny=x−2 eingeschlossen wird.
153. Man berechne das Volumen des K¨orpers, der durch Rotation des Fl¨achenst¨ucks zwischen den Parabeln y =√
x und y= 54√
x−9 um diex-Achse entsteht.
154. Die durch die Gleichung x2/3+y2/3 = 1 auf dem Intervall [−1,1] definierte Funktion rotiert um die x-Achse. Man berechne das Volumen des Drehk¨orpers.
155. Man berechne die L¨ange des Graphen von y=√
(x+ 1)3 zwischen x= 3 und x= 8.
156. Man berechne die L¨ange des Graphen von y= x84 + 4x12 zwischen x= 1 und x= 2.
157. Man berechne die L¨ange des Graphen von f(x) = ex+e2−x mit x ∈[0,1].
158. Sei a > r. Man berechne die Oberfl¨ache des Ringes (Torus), der durch die Rotation des Kreises x2+ (y−a)2 =r2 um die x-Achse entsteht.
159. Der Graph von x2/3 +y2/3 = 1 mit 0 ≤ x ≤ 1 rotiert um die x-Achse. Man berechne die Oberfl¨ache des dadurch entstehenden Drehk¨orpers.
160. Man berechne den Schwerpunkt eines Halbkreises mit Radius r.
161. Man berechne den Schwerpunkt einer Halbkugel mit Radius r.
162. Der Graph von x2/3+y2/3 = 1 mit 0 ≤ x ≤ 1 rotiert um die x-Achse. Man berechne den Schwerpunkt des dadurch entstehenden Drehk¨orpers.
Uneigentliches Integral 163. Partielle Integration: ∫1
0 −logxdx. Hinweis: Beispiel 123 164. Substitution: ∫ π2
0 cotxdx, ∫∞
0 e−√√x
x dx 165. Substitution: ∫∞
2 1
xlogxdx und∫∞
2 1 x(logx)2dx Das Wallissche Produkt
166. F¨ur n ≥ 2 zeige man, dass ∫ π
2
0 sinnxdx = (n−1)∫ π
2
0 sinn−2xdx−(n−1)∫ π
2
0 sinnxdx gilt.
Hinweis: ∫ π
2
0 sinnxdx=∫ π
2
0 sinn−1xsinxdx und partielle Integration.
167. Man zeige∫ π2
0 sin2kxdx = 2k2k−12k2k−2−3. . .3412π2 und∫ π2
0 sin2k+1xdx= 2k+12k 2k2k−1−2. . .4523 mit Hilfe der Formel ∫ π2
0 sinnxdx = n−1n ∫ π2
0 sinn−2xdx aus Beispiel 166
168. Man zeige π2 ≤ 325222...(2k42...(2k)−1)222k ≤ π22k+12k f¨ur k ≥ 2 und folgere limk→∞ 2242...(2k)2
3252...(2k−1)22k = π2. Hinweis: F¨ur 0 ≤x≤ π2 gilt sin2kx≤sin2k−1xund sin2k+1x≤sin2kxund dann Beispiel 167.
169. Man zeige 212k(2k
k
)= 1·3·5···(2k−1)
2·4···(2k) und folgere limk→∞
√k 22k
(2k
k
)= √1
π mit Hilfe von Beispiel 168.
Taylorformel
170. Man entwickle cosx nach der Taylorformel.
171. Sei α ∈R. Man entwickle (1 +x)α nach der Taylorformel.
172. Man entwickle arcsinx mit Hilfe von Beispiel 171. Hinweis: arcsin′x= (1−x2)−12
Reihen
173. Konvergent oder divergent: ∑∞
k=1 k+1
k2 , ∑∞
k=1 k+1
k3 . 174. Konvergent oder divergent: ∑∞
k=0(−1)k, ∑∞
k=1 logk
k2 (Beispiel 123 mit x= 1k).
175. Konvergent oder divergent: ∑∞
k=2 1
klogk, ∑∞
k=2 1 k(logk)2.
176. Alternierende Reihe: Sei (ak)k≥0 eine monoton fallende Folge, die gegen 0 konvergiert. F¨ur n ≥ 0 sei Sn = ∑n
k=0(−1)kak. Man zeige S1 ≤ S3 ≤ S5 ≤ · · · ≤ S4 ≤ S2 ≤ S0 und
|Sn−Sn−1|=an und folgere daraus, dass limn→∞Sn existiert.
177. Ist die Reihe ∑∞
k=0(−1)kk+3k konvergent? Ist∑∞
k=0(−1)k k+1k2+1 konvergent?
178. Bestimme den Konvergenzradius: ∑∞
k=0 1
k+1xk, ∑∞
k=0 2k (k+2)2xk. 179. Bestimme den Konvergenzradius: ∑∞
k=0 2k
k!xk, ∑∞
k=0 k7 2kxk. 180. Bestimme den Konvergenzradius: ∑∞
k=0(k4−4k3)xk, ∑∞
k=0
(2k
k
)xk.
Die Stirlingsche Formel 181. Seian= nn!en√n
n undbn = loganf¨urn≥1. Man zeigebn−bn+1 = 2x1 log 1+x1−x−1 mitx= 2n+11 . 182. Zeige 2x ≤log1+x1−x ≤2x+ 3(1−x2x32) f¨ur 0 ≤x < 1[] entweder durch Entwickeln von log1+x1−x in eine Reihe oder durch Untersuchen des Monotonieverhaltens der Funktionenf(x) = log1+x1−x− 2x und g(x) = 2x+ 3(1−x2x32) −log1+x1−x.
183. F¨ur n ≥ 1 sei cn = bn− 12n1 . Man folgere 0 ≤ bn−bn+1 ≤ 12n1 − 12(n+1)1 aus Beispiel 181 und 182. Die Folge (bn)n≥1 ist monoton fallend und die Folge (cn)n≥1 ist monoton wachsend.
Es existiert ein bmit limn→∞bn = limn→∞cn =bund es gilt b≤bn ≤b+ 12n1 f¨ur allen.
184. Man zeige aa2n2 n =
√n 22n√
2
(2n
n
)f¨urn≥1. Wegen Beispiel 183 gilt limn→∞an =amita=eb. Mit Hilfe von Beispiel 169 zeige man a = √
2π. Es folgt b = log√
2π. Damit ist die Stirlingsche Formel limn→∞ n!en
nn√ n =√
2π gezeigt.