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Der beo – Wettbewerb Berufl iche Schulen ist eine Investition in die Zukunft der jungen Generation

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Academic year: 2022

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Der beo – Wettbewerb Berufl iche Schulen zeigt, dass junge Men- schen sich sehr wohl in den Dienst einer guten Sache stellen, dass sie Initiative ergreifen und zu erstaunlichen Leistungen fähig sind.

Liebe Schülerinnen und Schüler der berufl ichen Schulen in Baden-Württemberg, liebe Lehrerinnen und Lehrer, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste der heutigen Preisverleihung,

es ist bemerkenswert, wie viele Dinge in den berufl ichen Schulen entstehen, die weit über den normalen Unterricht hinaus führen.

Es ist gut, dass die Landesstiftung Baden-Württemberg ein Augenmerk auf die Arbeit in diesen berufl ichen Schulen lenkt, in dem sie einen Preis gestiftet hat, der nun schon zum fünften Mal vergeben wird. Dieses Jahr gibt es zum ersten Mal einen Titel dazu, den „beo – Wettbewerb Berufl iche Schulen“. Ich freue mich mit allen, die als Preisträger diesen Preis in Händen halten dürfen.

Sie haben gezeigt, dass Sie sich ganz unterschiedlichen Themen zuwenden, wenn Sie überlegen, was Sie über den Unterricht hinaus machen können. Viele Impulse holen Sie sich aus dem sozialen Bereich, z.B. die „Arbeit mit autistischen Schüle- rinnen und Schülern“. Es freut mich, dass Sie nicht die vergessen, die es besonders schwer haben, eine Eintrittskarte in die Berufswelt zu lösen. Auf der anderen Seite lassen Sie sich auch von den Möglichkeiten der Technik begeistern: Solarzellen, Rennautos und anderes mehr.

Alle Projekte haben einen wichtigen Hintergrund. Sie zeigen sehr eindrucksvoll, dass junge Menschen sich sehr wohl in den Dienst einer guten Sache stellen, dass sie Initiative ergreifen und zu erstaunlichen Leistungen fähig sind. Dies wird ihnen sehr hilfreich sein, wenn sie im Beruf Bewährung suchen, wenn sie Verantwortung übernehmen und zeigen müssen, dass sie konstruktiv im Team arbeiten können.

Dafür wünsche ich ihnen viel Erfolg.

Danken möchte ich auch den Lehrerinnen und Lehrern, die in den vergangenen Monaten und vielleicht sogar Jahren mit Ihnen zusammen über den Unterricht hinaus Projekte durchgeführt haben, die Sie fasziniert haben, die Sie zu tollen Leistungen gebracht haben. Diesen Lehrerinnen und Lehrern rufe ich zu:

„Bleiben Sie bei Ihrem Engagement für die Schülerinnen und Schüler. Die Jugend- lichen brauchen Sie, damit sie ihr Ziel, ein selbstveranwortetes Leben zu führen, auch wirklich erreichen können“.

Bedanken möchte ich mich auch bei der Landesstiftung Baden-Württemberg. Sie kam im Jahr 2000 auf die Idee, einen Fokus auf die berufl ichen Schulen zu richten und diesen Wettbewerb immer wieder neu auszuschreiben. Ich hoffe sehr, dass wir jetzt mit dem „beo“ einen weiteren Grund dafür haben, diese Ausschreibung auch in Zukunft weiter vornehmen zu können.

Der beo – Wettbewerb Berufl iche Schulen ist eine Ermutigung, eine wichtige Bühne für die Präsentation der Arbeit in den berufl ichen Schulen Baden-Württem- bergs über den Schulalltag hinaus.

Herzlichen Dank, Landesstiftung Baden-Württemberg!

Helmut Rau

Aufsichtsratsmitglied der LANDESSTIFTUNG und Minister für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg

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beo – 5. WETTBEWERB BERUFLICHE SCHULEN

Der beo – Wettbewerb Berufl iche Schulen ist eine Investition in die Zukunft der jungen Generation

Lieber Herr Moser, liebe Schülerinnen und Schüler, sehr geehrte Damen und Herren, der beo – Wettbewerb Berufl iche Schulen ist nicht nur eine Bühne für die Leis- tungsfähigkeit des berufl ichen Schulwesens, er ist eine Investition in die Zukunft unserer jungen Generation. Die Gewinner sind die Schülerinnen und Schüler, die Lehrerinnen und Lehrer und auch die Vertreterinnen und Vertreter der Ausbil- dungsbetriebe als Partner im dualen System der Berufsausbildung.

Sie haben sich mit über 90 Beiträgen an diesem Wettbewerb beteiligt. Und was mich dabei besonders beeindruckt: Gut die Hälfte Ihrer Projekte setzt sich mit sozialen und umweltrelevanten Themen auseinander. Ihre Projekte zeigen, dass Sie als junge Menschen von heute sich der Verantwortung gegenüber der Gesell- schaft und unserer Umwelt sehr bewusst sind.

Bewahren Sie sich dabei Ihren Humor und Ihre Unbefangenheit. Sie sind die Basis für die Kreativität und die Innovationen, die den weltweiten Ruf unseres Landes prägen. Und Sie werden auch Ihnen – gepaart mit dem notwendigen Maß an Einsatzbereitschaft sowie fachlicher und menschlicher Kompetenz – helfen, Ihren Weg zu Erfolg und Anerkennung in der Arbeitswelt und in unserer Gesellschaft zu fi nden.

Wer sich an einem Wettbewerb beteiligt, der möchte auch gewinnen. Nun liegt es aber in der Natur eines Wettbewerbs, dass nicht alle, die daran teilnehmen, einen Preis gewinnen können. Insbesondere beim beo – Wettbewerb Berufl iche Schulen stellt sich dabei die Auswahl der Preisträgerinnen und Preisträger in jedem Jahr als eine äußerst schwierige Aufgabe heraus. Ich begrüße es deshalb sehr, dass es der Landesstiftung möglich war, in diesem Jahr zu den ersten, zweiten und dritten Preisen auch lobende Anerkennungen auszusprechen. Bei dieser großen Vielfalt an Beiträgen auf sehr hohem Niveau, bei denen oft nur Nuancen über eine Prä- mierung entscheiden, da ist dies die einzig richtige Entscheidung. Danken möchte ich an dieser Stelle ganz besonders auch der Jury und allen denjenigen, die in stundenlanger Arbeit über mehrere Tage hinweg die Beiträge bewertet haben. Sie haben es sich nicht einfach gemacht, dafür aber sehr gut.

Liebe Schülerinnen und Schüler,

„Alles Große in unserer Welt geschieht nur, weil jemand mehr tut, als er muss.“

Mit diesen Worten beschreibt Hermann Gmeiner, der Gründer der SOS-Kinderdör- fer das, was Sie heute und in den Tagen davor mit Ihren Projekten und der Teilnah- me am beo – Wettbewerb Berufl iche Schulen getan haben, unabhängig ob Sie jetzt einen Preis gewonnen haben oder nicht. Machen Sie weiter so.

Deshalb rufe ich alle Schülerinnen und Schüler der berufl ichen Schulen und Aus- zubildende in Baden-Württemberg auf: Nutzen Sie die Chancen, die Ihnen der beo – Wettbewerb Berufl iche Schulen bietet und machen sie auch im kommenden Schuljahr wieder mit.

Ihnen liebe Gäste, liebe Lehrerinnen und Lehrer, allen Beteiligten und insbesonde- re den engagierten Schülerinnen und Schülern wünsche ich für heute und weiter- hin viel Erfolg und Freude beim beo – Wettbewerb Berufl iche Schulen.

Tanja Gönner

Aufsichtsratsmitglied der LANDESSTIFTUNG und Ministerin für Umwelt des Landes Baden-Württemberg

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Freitag 28. April 200611.30 - 19.00 Uhr Samstag 29. April 2006 9.00 - 16.00 Uhr Ausstellungszelt Schlossplatz (Planie), Stuttgart. Eintritt frei.

www.wettbewerb-bs.de

5. Wettbewerb Berufliche Schulen

Die Gewinner stellen aus!

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17 Projektteam: Auszubildende des CJD Stuttgart sowie Schülerinnen und Schüler

der Hauswirtschaftliche Schule Stuttgart-Ost Gruppe 1: Berufsschule / Duales System

[ Erster Preis geteilt ] „Warum sind die anders?”

Eine Begegnung mit autistischen Menschen

Projektziele

Alle Beteiligten sollen auf folgenden Gebieten von dem Projekt profi tieren:

• Toleranz gegenüber Menschen entwickeln, die nicht den eigenen Vorstellungen von einem Gleichaltri- gen entsprechen

• Wissen über Informationsrecherche und Präsentationsmöglichkeiten aneignen

• Vertraut machen mit IT-Technik wie Digitalkamera und Präsentations- software

• Entwicklung von Lehrmaterial für autistische Menschen

• Verzahnung der Ausbildungsinhalte von Berufsschule und Ausbildungs- betrieb

• Ausweitung der Lernortkooperation

• Teamarbeit und Soziales Lernen

• Stärkung des individuellen Selbst- wertgefühles

Projektbeschreibung

Die beteiligten Auszubildenden aus Berufsschule und Ausbildungsbetrieb werden in zwei Gruppen mit folgenden Arbeitsschwerpunkten aufgeteilt:

Gruppe 1: Klasse SBSH 2/7 der Haus- wirtschaftlichen Schule Stuttgart-Ost.

Die Klasse beschäftigt sich schwer- punktmäßig mit der Frage „Was ist Autismus?“, um das im Betrieb erlebte verstehen und einordnen zu können.

Zur Beantwortung der Frage werden im Unterricht zunächst grundlegende Möglichkeiten der Informationsbe- schaffung erörtert und praktisch ange- wandt. Im nächsten Schritt muüssen die Informationen bewertet und für eine Präsentation aufbereitet werden.

Die Präsentation erfolgt vor Mitschü- lernnen und Mitschüler, der Schullei- tung und Fachfrauen auf dem Gebiet des Autismus.

Gruppe 2: Auszubildende des Restau- rants „Heimgarten St. Antonius“ aus allen drei Lehrjahren.

Bei den Auszubildenden im Betrieb liegt der Schwerpunkt auf der An- passung von Ausbildungsmateriali- en auf die Bedürfnisse autistischer Menschen durch Strukturierung und Visualisierung von Rezepten aus dem Restaurantalltag. Außerdem müssen die Auszubildenden ein gemeinsames Kochen der Berufsschülerinnen und -schüler der Klasse SBSH 2/7 und der Auszubildenden des Heimgartens mit autistischen Jugendlichen aus der Be- rufsvorbereitenden Bildungsmaßnah- me (BvB) des CJD Stuttgart vorbereiten und durchführen.

Beide Arbeitsgruppen sind von ihrer personellen Zusammensetzung her nicht völlig identisch, haben jedoch in den Schülerinnen und Schüler, die ihre Ausbildung im CJD Stuttgart absolvie- ren eine gemeinsame Schnittmenge.

Erfolge und Ausblick

Die oben beschriebenen Projektziele werden, wenn auch in unterschiedlicher Intensität, durch den Gesamtablauf des Projektes erreicht. Insbesondere die Klassengemeinschaft und das indivi- duelle Selbstwertgefühl der beteiligten Schülerinnen und Schüler und der Auszubildenden werden maßgeblich gestärkt.

In den nächsten Monaten müssen die ersten Rezepte auf ihre Praxistauglich- keit überprüft werden, weitere Rezepte entsprechend visualisiert und struktu- riert werden. Ein Transfer auf andere Ausbildungsbereiche des CJD Stuttgart soll erfolgen.

Die mit diesem Projekt angestoßene Intensivierung der Lernortkooperation wird sicherlich weitere Formen der Zu- sammenarbeit zwischen Berufsschule und Ausbildungsbetrieb fördern.

Woran erkenne ich Autismus?

Gemeinsam lernen in der Küche

Team am Messestand

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Projektteam: Schüler des Berufsvorbereitungsjahrs und der einjährigen Berufs- fachschule an der Ferdinand-von Steinbeis-Schule in Tuttlingen Gruppe 2: Berufsvorbereitungsjahr und einjährige Berufsfachschule

[ Erster Preis geteilt ] Planung, Herstellung und Vermarktung eines Red-Fire- Rennwagens

Projektbeschreibung

Schüler dreier unterschiedlicher Klassen (Berufsvorbereitungsjahr, Einjährige Berufsfachschule und einer Fachklasse Bau) bauen, beraten von ihrem Schrei- nerlehrer Ralf Bieberstein und Lehrern aus dem Metallbereich, einen Renn- wagen im Maßstab 1:1, streng nach dem Vorbild eines bekannten Boliden.

Allerdings erhält dieser Renner einen eleganten Anhänger für einen Copi- loten. Ein Marketingkonzept entsteht mit dem Ziel, den Red-Fire-Boliden an Firmen oder sonstige Institutionen zu verleihen.

Schüler des Technischen Gymnasiums nehmen bei der Gestaltung der soge- nannten „Kolbenmenschen“ die mit dem Rennwagen verbundene Technik- euphorie auf und fügen nachdenkliche Aspekte hinzu, in denen der Mensch in seinem auch problematischen Verhält- nis zur Technik gezeigt wird.

Wichtig für die Motivation der Schüler sind die unterschiedlichen Kooperatio- nen mit Betrieben. Puma z. B. sponsert zwei Paar Rennschuhe, eine Firma rea- lisiert die Werbeschriftzüge, Vertreter aus Autohäusern und Schreinereien schauen in der Schule vorbei und loben Schüler und Lehrer für den Mut, ein solch komplexes Projekt zu realisieren.

Obwohl sich der Rennwagen in einer fertigen Form noch nicht annähernd erahnen lässt, bestellen Firmen den Rennwagen für einen Tag der offenen Tür, Ausstellungen oder Präsentationen.

Neben Methoden- und Projektkompe- tenz sammeln die Teilnehmer Erfah- rungen in komplexer handwerklicher Arbeit. So können z. B. bei der Herstel- lung der organisch geschwungenen fi ligranen Spoiler kaum Maschinen eingesetzt werden. Dabei ist gute alte Handarbeit gefragt. Das Bewältigen der manchmal mühsamen manuellen Arbeiten, und sei es nur das vielfache Schleifen vor dem Lackieren, wird von den schwitzenden Schülern akzeptiert, denn diese Tätigkeiten stehen doch wohl im Dienste eines großen High- tech-Symbols.

Ausblick

Die Erfolge des Projektes haben die Schüler und alle anderen Beteiligten so befl ügelt, dass das nächste Projekt in Kooperation mit einer Firma geplant wird.

Ein Sieger-Rennwagen

Der Bremser nimmt Platz

Im Ziel

Die Rennwagenbauer beo – 5. WETTBEWERB BERUFLICHE SCHULEN

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19 Projektteam: Schülerinnen und Schüler des Berufsvorbereitungsjahres an der

Luise-Büchner-Schule in Freudenstadt

Gruppe 2: Berufsvorbereitungsjahr und einjährige Berufsfachschule

[ Erster Preis geteilt ] BVJ – Management

Projektziel

Schüler des Berufsvorbereitungsjahres sollen besser auf die bevorstehende Ausbildung vorbereitet werden. Sie sol- len mehr Verantwortung für sich selbst, für die Mitschüler und die Schule über- nehmen. Durch dieses Management werden Schlüsselqualifi kationen wie:

Selbstständigkeit, Eigenverantwortung, Durchhaltevermögen, Zuverlässigkeit, Toleranz, Durchsetzungsvermögen geschult. Die Schüler werden nicht nur

„bedient“, sondern sie arbeiten aktiv am Schulgeschehen mit.

Projektbeschreibung

Bei diesem Projekt handelt es sich um eine pädagogische Konzeption. Schüler fühlen sich an Schulen häufi g wie Touristen. Verstärkt wird dieses Gefühl dadurch, dass Lehrer den Schülern sehr oft Entscheidungen, Aufgaben und Verantwortung abnehmen. Lehrer planen die Ausfl üge, Lehrer bewahren für erkrankte Schüler die ausgeteil- ten Arbeitsblätter auf, Lehrer teilen fehlenden Schülern mit, welchen Stoff sie verpassten usw. In dem Projekt wird versucht den Schülern im BVJ die Gele- genheit zu geben, mehr Verantwortung für sich selbst, für die Mitschüler und die Schule zu übernehmen. Die Klas- sen werden wie eine Firma mit einem Management geführt. Es werden keine Klassensprecher gewählt, sondern Betriebsräte. Jeder Schüler erhält ein Manager-Amt, das er das ganze Schul- jahr über eigenverantwortlich ausüben muss. Und zum Halbjahr und am Schul- jahresende erhalten alle Schüler dafür ein Arbeitszeugnis.

Projektdurchführung 1. Schulwoche:

Den Schülern werden verschiedene Manager-Ämter anhand von Stellen- ausschreibungen vorgestellt. Auf zwei

bis drei dieser Stellenausschreibungen bewerben sich die Schüler.

2. Schulwoche:

Es fi nden zwei Teamtage statt. Die Klassen fahren für zwei Tage mit den Klassenlehrern weg. Dadurch lernen sich die Schüler schneller kennen und die Team- und Kooperationsfähigkeit wird geschult. Innerhalb dieser zwei Tage fi nden auch die Vorstellungsge- spräche für die Manager-Ämter statt.

Bei diesen Vorstellungsgesprächen wird geprüft, welcher Schüler für welches Manager-Amt geeignet ist.

3. Schulwoche:

Die Klassenlehrer verteilen die Mana- ger-Ämter auf die Schüler. Immer zwei Schüler haben gemeinsam ein Amt ein Schuljahr lang inne. Sie entscheiden selbstständig, wie sie sich die Aufgaben teilen. Ab diesem Zeitpunkt heißt es für jeden Schüler sein Amt pfl ichtbewusst und eigenverantwortlich durchzufüh- ren. Für alle Lehrer, die in diesen Klassen unterrichten, bedeutet es aber auch, sich umzustellen. Nicht der Lehrer soll am Ende kontrollieren, ob die Tafel sauber ist, ob die Stühle aufgestellt sind usw., sondern die entsprechenden Manager. Jeder Lehrer muss lernen sich zurückzuhalten und den Schülern die Verantwortung zu überlassen.

Laufendes Schuljahr:

Alle Lehrer, die im Berufsvorbereitungs- jahr unterrichten, sowie die Betriebsrä- te beobachten die Manager, wie sie ihre Ämter ausführen. Es fi nden Klassenkon- ferenzen bzw. Betriebsversammlungen statt, bei denen über die Klassensitua- tion, aber auch über die Ausübung der Manager-Ämter gesprochen wird. Klas- senlehrer und Betriebsräte beobachten die Manager und können Missstände, aber auch positive Rückmeldungen geben.

Stellenausschreibung

Arbeitszeugnis

Managerinnen am Messestand

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Projektteam: Schüler des dreijähriges Berufkollegs für Grafi k-Design an der Carl-Hofer-Schule in Karlsruhe

Gruppe 3: Berufskolleg und zweijährige Berufsfachschule

[ Erster Preis ] Werbung für das Jugendberatungscafé VIP

Projektziel

Soziale Einrichtungen in Karlsruhe bitten uns um Hilfe bei einem bisher deutschlandweit einmaligem Projekt.

Unter dem Motto „Jugendliche beraten Jugendliche“ können junge Menschen in lockerer Caféatmosphäre mit Gleich- altrigen über ihre Probleme sprechen:

egal ob Drogen, Liebeskummer, Schul- den oder Selbstverletzung.

Die Aufgabe besteht in der Entwick- lung einer zielgruppenorientierten und schlüssigen Einführungswerbung und Werbemittelgestaltung, sowie der gesamten Kommunikationsstrategie.

Alles liegt in unseren Händen: Der Name des Cafés, Logo, Flyer, Homepage, Kinospot, Plakat, Postkarten, Merchan- dising.

Leider steht nur relativ wenig Geld zur Verfügung, so dass der Einsatz der Wer- bemittel möglichst effektiv sein muss.

Der Auftraggeber will in kürzester Zeit die fertige Werbekampagne vorliegen haben.

Projektbeschreibung

Das Jugendberatungscafé heißt „VIP“.

Unter dem Motto „Du bist wichtig!“ soll den Jugendlichen verdeutlicht werden, dass sie und ihre Probleme hier ernst genommen werden. Das VIP-Logo ori- entiert sich am modernen Sprüh-Scha- blonenstil und wirkt dadurch zeitge- mäß und aktuell. Es ist orange, da das eine sehr junge, warme und lebendige Farbe ist, die somit gut zum Charakter des VIP passt. Um Jugendliche direkt anzusprechen, stellen wir sie als Co- micfi guren dar. Jede Figur verkörpert in der Kampagne einen bestimmten Typ der Zielgruppe (z.B. Sportinteressierte, Musiker, Intellektuelle). Die Probleme der Jugendlichen schweben über ihren Köpfen mit „Ankreuzfeldern“. Der Be-

trachter wird eingeladen, dem Charak- ter ein Problem zuzuordnen und sich somit aktiv mit dem Inhalt der Anzeige auseinander zu setzen. Die Zielgruppe soll so erkennen, dass jeder Probleme haben kann, die man ihm nicht direkt ansieht.

Die Plakate hängen in 63 Karlsruher Schulen, in 20 Kinder- und Jugendtreffs, in 19 Szenekneipen und unser Kino- spot läuft im größten Karlsruher Kino.

VIP-Kondome werden an Jugendliche verteilt und die Postkarten liegen unter anderem in Karlsruher Kneipen aus. Sie sind schon bei vielen zum Sammlerob- jekt geworden und schnell vergriffen.

Auf der VIP-Homepage können die Jugendlichen anonym eine E-Mail ins VIP schicken oder sich im Gästebuch verewigen.

Erfolge und Ausblick

Die Jugendberater sind Preisträger beim Ehrenamtswettbewerb „Echt gut!“ des Landes Baden-Württemberg.

Alle Konzepte unserer Grafi k-Design- Klasse werden in einer großen Ausstel- lung im Foyer des Karlsruher Rathauses der Öffentlichkeit präsentiert. Hier wird auch offi ziell unsere VIP-Kampagne vorgestellt. Die Werbung läuft bisher recht gut. Viele Jugendliche geben uns ein positives Feedback. Die Postkarten sind in kürzester Zeit vergriffen und der Kinospot kommt super an. Schon jetzt nehmen junge Leute gezielt das Beratungsangebot wahr, wohl auch aufgrund unserer Werbung.

Ansprechende Plakatwerbung

Vorbereitende Arbeiten für einen Flyer

Die Macher beo – 5. WETTBEWERB BERUFLICHE SCHULEN

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21 Projektteam: Schüler der Fachschule für Technik, Fachrichtung Elektrotechnik

und Mechatronik an der Elektronikschule Tettnang Gruppe 4: Berufl iches Gymnasium, Berufsoberschule und Fachschule

[ Erster Preis geteilt ] Entwicklungshilfeprojekt „Brennstoffzelle“

Projektziel

Entwicklung eines mobilen kosten- günstigen Brennstoffzellensystems mit hohem Wirkungsgrad. Bau eines Prototyps für den Einsatz in Entwick- lungsländern und Durchführung von Schulungsmaßnahmen.

Projektbeschreibung

Als Schüler einer Schule, die das Prä- dikat “Klima- und energiefreundliche Schule“ mit großer Nachhaltigkeit in ihren Aus- und Weiterbildungsgängen umsetzt, sind wir sensibilisiert für den Bereich regenerative Energien. Durch unsere Partnerschule in Indonesien – dem Vocational Education Develop- ment Center (VEDC) in Malang/Ostjava – kommen wir auf die Idee, unsere Pro- jektarbeit auf dem Gebiet der Brenn- stoffzellen-Technologie zu realisieren.

Die Wirkungsweise einer Brennstoffzel- le unterscheidet sich grundsätzlich von der herkömmlichen Art der Energieum- wandlung in thermischen Kraftwerken.

Bei der Brennstoffzelle wird die che- mische Energie des Erdgases oder des Wasserstoffs direkt (ohne thermische und mechanische Energie) in elektri- schen Strom (und nutzbare Wärme) umgewandelt. Abfallprodukt ist reines Wasser, somit wird die Atmosphäre nicht mit zusätzlichem Kohlendioxid belastet. Bei den bisherigen Kleinsys- temen wird die Umgebungsluft für die elektrochemische Reaktion genutzt.

Bei unserem Prototyp wird eine interne Luftführung mit einem kleinen Memb- rankompressor realisiert. Dadurch kann eine kleinere Baugröße und ein wesent- lich verbessertes Preis/Leistungsver- hältnis erreicht werden.

Der Kostengesichtspunkt – zusammen mit einem höheren Wirkungsgrad – ist besonders für Entwicklungs-

/Schwellenländer ein wichtiger Faktor.

Alle Komponenten müssen auf ihre Systemtauglichkeit geprüft werden.

Professionelle Entwicklungsarbeit mit Kennlinienaufnahmen, Prüfstandsläu- fen und Optimierungen des Gesamt- systems führen zu einem erfolgreichen Abschluss des Projekts.

Erfolge und Ausblick

Im Verlauf der Projektarbeit treten immer wieder Probleme und Rück- schläge auf, die wir aber unter Mithilfe unserer Partner Elektronikschule und dem Forschungszentrum Sonnenenergie und Wasserstofftechnik (ZSW) in Ulm meistern. Der Prototyp mit 1 kW Leis- tung versieht seinen Dienst als „Energie- spender“ und Schulungsgerät in Indo- nesien.

Unter den Bedingungen eines Tropen- landes und des Langzeitbetriebs ergeben sich noch weitere Verbesse- rungsaufgaben. Wegen der hohen Luft- feuchte am Einsatzort sollte das Gerät vollständig abgedichtet werden.

Da das Gerät besonders für Schulungs- maßnahmen konzipiert ist, bietet sich dem VEDC die Möglichkeit, die Markt- chancen der Brennstoffzellentechno- logie nachhaltig zu verbessern und ein Produktionspotential an inländischen Betrieben zu initiieren.

Komplexe Technik

Die Brennstoffzelle und ihr Konstrukteur

Stolze beo-Preisträger

... hier ist das Herz der Brennstoffzelle 20

Projektteam: Schülerinnen und Schüler des Wirtschaftsgymnasiums an der

Kaufmännischen Schule Wangen

Gruppe 4: Berufl iches Gymnasium, Berufsoberschule und Fachschule

[ Erster Preis geteilt ] Projekt Eco Solar – einzigartig, innovativ, rekordverdächtig

Projektziele

Eco Solar- d.h. gemeinsam die Sonne nutzen. Eco Solar, so heißt die aus Schülern und betreuenden Lehrern be- stehende AG an den Kaufmännischen Schulen Wangen, die sich seit mittler- weile mehr als drei Jahren aktiv mit den erneuerbaren Energien beschäftigt. Ein erster Schritt ist die Planung und der Bau einer schuleigenen Anlage mit 18,9 kWp und einem Investitionsvolumen von 79 TSD €, deren Größe jedoch im Vergleich zu den nun folgenden und mittlerweile fertiggestellten beiden Großprojekten wie ein Versuch wirkt.

Projektbeschreibung

Eco Solar d.h. auch, Bürger investieren in eine sonnige Zukunft. Eco Solar betreibt intensives Solar-Marketing, das nachweislich fünf Interessenten zum Bau einer Photovoltaikanlage bewogen hat. Trotzdem kristallisiert sich eines bei den mit interessierten Bürgern ge- führten Gesprächen sehr bald heraus:

der Mangel an geeigneten Dächern und der hohe Arbeitsaufwand, der mit dem Betrieb einer Anlage verbunden ist, sind die meistgenannten Gründe, sich gegen die Anschaffung einer An- lage zu entscheiden. Deshalb ist es na- heliegend, ein Bürgerprojekt ins Leben zu rufen. Die Finanzierung erfolgt über einen geschlossenen Fonds mit einem Investitionsvolumen von über 880 TSD € und ist somit das weltweit wohl größte schulische Photovoltaikprojekt.

Eco Solar kann durch dieses einzig- artige Vorhaben Bürger aus Wangen und der näheren Umgebung für eine Investition in die Zukunftstechnologie Photovoltaik gewinnen und ein Projekt mit Vorbildcharakter schaffen.

Mit den Geldanlagen der Bürger ist es möglich, diese zweite, um ein Vielfaches größere Solaranlage auf dem Dach der Autobahnmeisterei in

Herfatz/Wangen zu installieren. Diese Anlage (207,57 kWp) läuft seit März 2005 störungsfrei und hat bisher knapp 160.000 kWh Strom erzeugt.

Die Eco Solar AG erstellt einmal im Jahr einen ausführlichen Geschäftsbericht für die Gesellschafter und tritt als Veranstalter der Gesellschafterver- sammlung in Aktion. Und mit dieser Aufgabe steht Eco Solar mindestens für die nächsten 20 Jahre in der Pfl icht!

Diese Laufzeit ist nicht nur ein Garant für Nachhaltigkeit, sondern verpfl ichtet auch zu Ausdauer und Beständigkeit.

Schon vor Fertigstellung der Bürgeran- lage beginnt die Planung für die dritte Anlage. Man einigt sich, diese auf einer Wangener Grundschule, der Berger- Höhe-Schule, zu bauen. Die Kosten von knapp 300 TSD € werden durch eine „Sonnenanleihe“ fi nanziert. Der Anleger erhält nicht nur einen festen Zinssatz, sondern profi tiert auch noch von einem ertragsabhängigen Bonus.

Ergebnis und Ausblick

Neben der erneuten Einbindung Wan- gener Bürger in ein großes Photovol- taik- Projekt wird das ganz besondere pädagogische Ziel verfolgt, bereits Grundschüler mit dieser wichtigen, zukunftsrelevanten Thematik vertraut zu machen. Die Größe der Anlage weckt schon bei den jüngsten Schülern Interesse und Neugier. Daher veranstal- tet Eco Solar begleitend zum Bau der Anlage in der Grundschule Informati- onsstunden und eine AG.

Die von Eco Solar „geschriebene“

photovoltaische Trilogie – schuleigene Anlage, Bürgeranlage, Grundschulan- lage – hat inzwischen ein Finanzie- rungsvolumen von mehr als 1,2 Mio. € erreicht und leistet so einen spürbaren Beitrag zur Energieeinsparung und Energiegewinnung durch die Sonne, die uns ihre Strahlen Tag für Tag aufs Neue zur Verfügung stellt.

Energiequelle Sonne….

…und ihre Nutzung in einer Solaranlage

Messestand

Modell der Solaranlage beo – 5. WETTBEWERB BERUFLICHE SCHULEN

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23 Projektteam: Schülerinnen und Schüler der Berufsschule, Fachklasse für

Konditoren/Konditorinnen, an der Johannes-Gutenberg-Schule

in Heidelberg

Gruppe 1: Berufsschule / Duales System

[ Zweiter Preis ] Backen – Bücher – Bildung

Projektziel

Ein Schülerprojekt zu Gunsten der Schülerbibliothek

Projektbeschreibung

Nach vier Jahren ohne Schülerbiblio- thek (wegen Umbaumaßnahmen) wird zu Beginn des Schuljahres 2005/06 im Rahmen eines Schülerprojektes ein Ersatzraum geschaffen – für Bücher, eine Ausleihsoftware und einen Bar- code-Scanner ist im Haushalt kein Geld vorhanden.

Ein Jahr warten?

Die Idee der Klasse H2KD einen Weih- nachtsbasar mit Bücherfl ohmarkt, Literaturcafé mit Lesungen von Schü- lern und Erzählwettbewerb durchzu- führen, schafft Abhilfe. Ein Spenden- aufruf erbringt einen Grundstock an Büchern für die Bibliothek. Durch den Verkauf der restlichen Bücher sowie selbst hergestellter Speisen und Ge- tränke werden 1400 € erwirtschaftet.

Fünf Tage lang schmökern Hunderte von Schülern im Foyer der Schule in Büchern bei Speis und Trank. Leselust statt Lesefrust!

Der Weihnachtsidee verpfl ichtet, verbindet die Klasse das Projekt mit dem Verkauf fair gehandelter Produkte (Erlös 200 €) zu Gunsten des Eine- Welt-Kreis e.V. Heidelberg. Die örtliche Bahnhofsmission beteiligt sich mit einem Infostand. Ihre Arbeit wird mit einer 100 €-Spende unterstützt.

Erfolge und Ausblick

1400 € können den Leiterinnen der Schülerbibliothek übergeben werden.

Soft- und Hardware für die Verwaltung der Bibliothek wurden angeschafft. Das restliche Geld wird für die Erweiterung der Buchbestände verwendet. Die Bibliothek wird eröffnet und von den Schülern freudig genutzt.

Backen,….

….Bücher und

Investition für Bildung

Am Messestand 22

Projektteam: Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule für Altenpfl ege an der Peter-Bruckmann-Schule in Heilbronn

Gruppe 1: Berufsschule / Duales System

[ Zweiter Preis ] Parcours des Lebens – Intergeneratives Projekt für ein positives Altersbild

Projektziel

Das gesellschaftliche Altersbild ist wesentlich von einem Defi zit-Kon- zept bestimmt. Es ist nicht nur für die Lebensqualität der heutigen älteren Generation von Bedeutung, sondern in der Zukunft auch für uns Jüngere.

Wir stellen in einem intergenerativen Projekt die Chancen positiven Alterns heraus, wollen aber auch eine Situation schaffen, in der Alter für uns Schüler

„fühlbar“ wird. Aus diesem konkreten Betroffensein heraus wollen wir in der Begegnung mit aktiven Senioren aus dem Seniorenbüro Heilbronn unser Altersbild differenzieren lernen.

Projektbeschreibung Vorbereitung

Wir treffen uns klassenübergreifend im ersten Schulhalbjahr 2005/06 wö- chentlich in einem „Extracurricularen Kurs“. Wir beschließen an zwei aus der Forschung bekannten und erfolgrei- chen Strategien anzusetzen:

• dem Gefühls- und Fühlfaktor (über das Erleben von Alter bei einem Basketballspiel),

• dem positiven Modell (beim Gespräch mit erfolgreichen und glaubwürdigen Senioren).

Die Senioren sind uns als Zeitzeugen wichtige Vorbilder. Ihre Geduld, ihr Humor und ihre Kraft sind uns sehr wichtig.

Durchführung

Unser Projekt besteht aus vier Stati- onen eines Parcours, die in etwa 90 Minuten durchlaufen werden können.

Wir starten in der Aula mit einem ganz besonderen Basketballspiel.

Schülerinnen unserer Schule kämpfen als „Alte“ (Grufti Out) gegen „Junge“

(Juventus Cool) auf verlorenem Posten.

Dafür sorgen nicht nur Bandagen und Sichtbehinderungen, sondern auch ein

schriller Schiedsrichter „Marke Jugend- wahn“, der völlig parteiisch immer für die Jungen pfeift.

Spieler und Zuschauer begeben sich dann nach Wahl in vier speziell zu den Themen „Kindheit“, „Beruf“, „Krieg“ und

„Aufbau“ dekorierte Erlebnisräume. Die Senioren begeistern mit ihren Ge- schichten, viele Fragen werden gestellt.

Im letzten Teil des Parcours kann man sich über die Arbeit des Seniorenbüros informieren.

Ergebnis und Ausblick

Wir haben das Projekt mit einem klei- nen Fragebogen evaluiert. Die höchste Zustimmung mit 97,6% fi ndet Frage 2 („Es ist eine sehr gute Idee, bei diesem Thema Alt und Jung zusammen zu bringen“). Die zentrale Frage 5 („Das eher negative Bild des Alters lässt sich durch so eine Aktion positiv beein- fl ussen“) wird von 81,5% der Besucher positiv beantwortet und sogar 85,5%

wünschen eine Wiederholung des Projekts.

Die „Heilbronner Stimme“ bringt einen großen Bericht („Wenn der Jugend- wahn pfeift“) mit Foto. Eine Dokumen- tation kann auf der Website unserer Schule herunter geladen werden.

Das Projekt kann jederzeit von Schul- klassen oder Gruppen durchgeführt werden. Wir selbst haben den „Parcours des Lebens“ am Tag der offenen Tür am 18.2.06 in reduzierter Version bereits wiederholt.

Alt und Jung in gemeinsamem Seminar

Durch künstliche Behinderung gealtert

Das Projektteam

Voller Stolz auf den Preisscheck beo – 5. WETTBEWERB BERUFLICHE SCHULEN

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25 Projektteam: Schülerinnen und Schüler des Berufsvorbereitungsjahres der

Justus-von-Liebig-Schule Mannheim

Gruppe 2: Berufsvorbereitungsjahr und einjährige Berufsfachschule

[ Zweiter Preis ] Voneinander lernen – Ehrenamtliche Mentoren im Berufsvorbe- reitungsjahr

Projektziel

Schüler des Berufsvorbereitungsjah- res arbeiten im Rahmen des Projekts gleichberechtigt und vertrauensvoll mit den ehrenamtlichen Mentoren und Lehrern der Justus-von-Liebig- Schule Mannheim zusammen, um ihre gesellschaftliche Integration voranzu- treiben und ihre Ausbildungsfähigkeit zu verbessern. Im Teamwork wird eine Mentoren-PowerPoint-Präsentation erarbeitet und ein Film über die Men- torenarbeit gedreht, sowie ein „Tag der Wahrheit“ organisiert, an dem Schüler zusammen mit Experten aus der Wirt- schaft Bewerbungsgespräche in einer

„Live-Situation“ durchführen.

Projektbeschreibung

Jugendliche Migranten der Klasse BVJA erkunden, welche Aufgaben die ehrenamtlichen Mentoren seit 2004 erfüllen und in welcher Weise sie einzelne Schüler fördern. Sie sichten vorhandenes Bildmaterial, interviewen die Betroffenen und begeben sich auf eine „Fotosafari auf den Spuren der Ehrenamtlichen“. Das zusammenge- tragene Material und die gesammelten Informationen bearbeiten sie an meh- reren Nachmittagen im Computerraum und erstellen eine Mentoren-Power- Point-Präsentation im “original Justus- Design“.

Unterstützt von einem ehemaligen Kameramann, der als Mentor tätig ist, fi lmen Schüler der Klasse BVJR2P die Ehrenamtlichen bei ihrer täglichen Arbeit mit den BVJ-Schülern. In vielen Extraschichten am Apple-Computer, den ihnen der Mentor leihweise zur Verfügung stellt, entsteht mit Unter- stützung eines Computerlehrers ein Kurzfi lm zur Mentorenarbeit. Der Film wird seitdem erfolgreich als Informati- onsmedium eingesetzt.

Am 08. Dezember 2005 fi ndet in der Aula der Justus-von-Liebig-Schule Mannheim der „Tag der Wahrheit“

statt. Mentoren motivieren im Vorfeld Vertreter der Unternehmen Alstom, AOK, Bäckerinnung, BASF, Marktkauf und Saturn dazu, mit ca. 20 Schülern in einer Art „Praxis-Check“ Bewerbungs- gespräche durchzuführen. Unter- stützt von ihren Coaches bereiten sich die Schüler intensiv vor und stellen einwandfreie Bewerbungsunterlagen zusammen. Einige der anwesenden Ausbildungsleiter sind von den Leistun- gen der BVJ-Schüler so sehr angetan, dass sie drei Jugendliche einen Prak- tikumssplatz anbieten. Einige Schüler werden aufgefordert, sich bei Unter- nehmen um einen Ausbildungsplatz zu bewerben.

Erfolge und Ausblick:

Alle Beteiligten – Schüler, Mentoren und Lehrer – lernen bei diesem Projekt äußerst viel voneinander. Die partner- schaftliche Zusammenarbeit an den gemeinsamen Aufgaben hat die Gene- rationen einander näher gebracht, das gegenseitige Verständnis füreinander gefördert und unsere Schule in ihrem Öffnungsprozess für externe Experten ein entscheidendes Stück vorangebracht.

Pläne für die Zukunft existieren jede Menge: die Gründung einer Schülerfi r- ma, eine kooperative Multi-Media-AG, die Erweiterung unseres Konzepts des

„Tages der Wahrheit“ zu einem umfas- senden und erfolgreichen Instrument der Berufsvorbereitung und der erfolg- reichen Integration benachteiligter Jugendlicher in die Berufswelt.

Die bisherigen Erfolge machen allen Projektbeteiligten Mut für die Zukunft, denn alle haben erfahren: „Ganz gleich was wir gemeinsam tun, wir lernen stets voneinander.“

Hilfe bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen

Schwergewichtige Trainingseinheit mit Charly Graf

Gemeinsam schaffen wir es

Das Team am Messestand

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Projektteam: CTA-Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs Institut Dr. Flad, Stuttgart

Gruppe 3: Berufskolleg und zweijährige Berufsfachschule

[ Zweiter Preis ] Theaterprojekt „Rechte, sagst Du, soll ich haben?“

Projektziele

Die Aufgaben der berufsbildenden Schule sind neben Ausbildung auch Bildung und Erziehung. Hierzu gehört auch die Entwicklung der Persönlich- keit der Schülerinnen und Schüler.

Obwohl „Theater“ kein Schulfach ist, hat es doch eine anerkannte bildungs- politische Dimension. Die Theaterarbeit macht selbstbewusst, selbstständig, stärkt die Teamfähigkeit und entwickelt Fähigkeiten über den normalen Un- terricht hinaus: sicheres Auftreten, Im- provisations- und Organisationstalent.

Immer mehr Schulen lassen deshalb die Theaterarbeit aufl eben.

Projektbeschreibung

Zu der Umsetzung dieses Theaterpro- jektes gehört die gesamte Planung der Produktion, die Konzeption, die Recher- che der Texte, die Entwicklung des Pro- gramms und die szenische Umsetzung.

Auch müssen sich die Schülerinnen und Schüler mit der Sprecherziehung und Stimmbildung befassen. Kostüme, Requisiten, Kulissen gehören wie die Probenpläne und das Regiebuch zu den Aufgaben. Von Beginn an begleitet der Theaterpädagoge Andreas Frey (DEIN Theater) die Schülerinnen und Schüler.

Unter der Schirmherrschaft von Dr.

Annette Schavan wird das Theater- projekt im Weißen Saal im Neuen Schloss in Stuttgart im Rahmen des 10-jährigen Jubiläums des Internatio- nalen Jugendprogramms in Deutsch- land am 18. Juni 2005 aufgeführt. Das anwesende internationale Publikum ist begeistert. Die Erfahrungen, die die Schülerinnen und Schüler bei diesem Projekt machen, möchten alle nicht missen.

Ausblick

Dieses Theaterprojekt ist nicht das erste und auch nicht das letzte des Be- rufskollegs Institut Dr. Flad. Ein weiteres Theaterprojekt („Alles was Recht ist!“) hatte kürzlich Premiere, für das nächste Schuljahr ist ein weiteres Projekt zum Thema Nachhaltigkeit und Globalisie- rung schon geplant.

Aufruf der Geschwister Scholl zur Freiheit

Schülerin beim Rezitieren

Ausschnitt aus dem Augsburger Kreidekreis von B. Brecht

Team am Messestand beo – 5. WETTBEWERB BERUFLICHE SCHULEN

(14)

27 Projektteam: Schüler des Technischen Gymnasiums und der

Technischen Oberschule an der Hohentwiel-Gewerbeschule Singen

Gruppe 4: Berufl iches Gymnasium, Berufsoberschule und Fachschule

[ Zweiter Preis geteilt ] Bau einer Kletterwand

Projektanlass

Das Klettern ist an unserer Schule seit Jahren fester Bestandteil des Schulsports und Inhalt einer Arbeitsgemeinschaft.

Darüber hinaus bildet es einen wichti- gen Baustein für an der Schule ange- botene erlebnispädagogische Aktivitä- ten. Als eine bereits installierte, nicht schuleigene Kletterwand ausgebaut werden muss, wird beschlossen, dass im Rahmen eines Projektes der Bau einer neuen Kletterwand geplant und realisiert werden soll. So wollen wir gewährleisten, dass für unsere und für andere Singener Schulen auch weiterhin eine Kletterwand zur Verfügung steht.

Projektbeschreibung

Der Startschuss für unser Projekt fällt, als ein Schüler beim Internet-Auktions- haus Ebay über eine dort angebotene, gebrauchte Wand stolpert und wir dank unserer Sponsoren den Zuschlag erhalten. Der Kauf einer gebrauchten Kletterwand bedeutet letztlich nichts anderes als den Erwerb eines gro- ßen Holzhaufens, aus dem dann die eigentliche Wand gebaut werden muss.

Hierzu gilt es zuerst einen Bauplan zu entwerfen, nach dem die Holzteile zugesägt und verbaut werden können.

Der Aufbau der Kletterwand erfolgt im Wesentlichen in zwei Schritten.

Zuerst muss eine Balken-Hinterkons- truktion geplant, gesägt und vernagelt werden, auf welche dann Wandplatten aufgebracht werden. An diesen Platten können mit Hilfe von Griffen unter- schiedlich schwere Routen geschraubt und geklettert werden können.

Zusätzlich gilt es, Umlenk- und Siche- rungspunkte zu verankern, welche die Sicherungsseile der Kletterer führen und eventuelle Stürze auffangen.

Das alles war für uns „learning by doing“ in Reinform, denn außer einem Zimmermann in unseren Reihen hatte niemand Erfahrung in Sachen Holzbau. Hinzu kommt, dass wir teils auf einem Gerüst, teilweise nur auf Balken sitzend, in großer Höhe arbeiten müssen. Ohne individuelle Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme geht hier gar nichts. Nach ersten Vorarbeiten teilt sich die Gruppe. Ein Gruppenteil ist für die Balkenkonstruktion zustän- dig, andere beginnen dort, wo diese fertig gestellt ist, mit dem Zusägen und Verschrauben der Wandplatten. Wieder andere agieren als Springer und helfen dort, wo Not am Mann ist. Wir begin- nen den Aufbau in einer Projektwoche vor den Sommerferien und arbeiten zusätzlich in der ersten und letzten Woche der Ferien.

Dann beginnt der Unterricht wieder.

Aus diesem Grund verlegen wir die letz- ten Handgriffe auf Nachmittage und Wochenenden. Kaum legen wir dann das Werkzeug zur Seite, kommt der TÜV und gespannte Gesichter verfolgen, wie eine Last von 800 Kilogramm an jeden der von uns gesetzten Sicherungspunk- te gehängt wird. Dass keine Mängel festgestellt werden, war für uns eine tolle Bestätigung unserer Arbeit und endlich können wir Kletterrouten schrauben und an der „eigenen“ Wand klettern.

Ergebnis / Ausblick

Alle haben an einem Strang gezogen, handwerklich viel gelernt und die Schule nennt wieder eine Kletterwand ihr Eigen. Wie geht es weiter? Auch die neue Wand soll nicht nur unserer Schu- le dienen. Geplant sind Kooperationen mit Vereinen, anderen Schulen und pädagogischen Einrichtungen, welche in die Lage versetzt werden sollen, das Klettern für ihre Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu nutzen.

Kletterwand im Aufbau..

..und nach der Fertigstellung

Die Seilschaft aus Singen

…auf dem Gipfel 26

Projektteam: Schüler der Technischen Gymnasiums an der Max-Eyth-Schule

in Stuttgart

Gruppe 4: Berufl iches Gymnasium, Berufsoberschule und Fachschule

[ Zweiter Preis geteilt ] Mousetrap-race

Projektziel

Den Antrieb eines Fahrzeuges lediglich mit der Energie einer zuklappenden Mausefalle zu realisieren, ist technisch vielseitig lösbar. Der Fantasie und der Kreativität von uns Schülern sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Projektkurzbeschreibung

Im Rahmen des Projekts „Mousetrap- race“ planen, konstruieren und bauen wir einen Mausefallenrennwagen. Uns stehen dazu handelsübliche Mausefal- len als „Motoren“ zur Verfügung. Die selbstgebauten Renner nehmen am abschließenden Mousetrap-race teil.

Gestartet wird in zwei Disziplinen.

• Geschwindigkeitsrennen:

Eine fünf Meter lange Strecke muss in möglichst kurzer Zeit zurückgelegt werden.

• Langstreckenrennen:

Die Fahrzeuge müssen mit der Energie der zuklappenden Mausefalle so weit wie möglich fahren.

Diese unterschiedlichen physikalischen Anforderungen erfordern verschiedene Konstruktionslösungen.

Der Physikunterricht liefert uns die notwendigen Grundlagen. Die Kennt- nisse und Fertigkeiten zum Bau der Renner vermitteln uns Fächer wie Angewandte Technik sowie Gestaltung und Medientechnik. In der Werkstatt werden die Bauteile an manuellen und computergesteuerten Werkzeugma- schinen gefertigt. Es fl ießen detaillierte CAD-Konstruktionszeichnungen oder Handskizzen mit ein. Essays und tech- nische Beschreibungen zum Projekt runden die Arbeiten ab.

Umsetzung

Es wird beschlossen, das 1. Mousetrap- race Stuttgart offen auszuschreiben.

Schülern anderer Schulen oder sonsti- gen Interessenten ist es daher möglich, an den Rennen teilzunehmen. Neben der Planung des Projektes werden Wer- beplakate und Flyer erstellt. Um den Wettbewerb noch bekannter zu ma- chen, schalten wir eine Internetseite.

Wir erstellen Regeln für den Wettbe- werb. Medaillen und Urkunden für die Sieger werden gestaltet und herge- stellt. Der originellste oder schönste Renner erhält für gelungenes Design einen Sonderpreis.

Ausblick

Das 2. Moustrap-race Stuttgarts fi ndet am 12.05.2006 im Eissportzentrum Waldau statt.

(www.mousetraprace.de , www.mouse- trap-race.de).

Mit großem Rad auf Rekordjagd

Rasende Mausfalle in Filigrantechnik

Erklärungen am Messestand

Das Konstrukteursteam der Formel Mousetrap beo – 5. WETTBEWERB BERUFLICHE SCHULEN

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29 Projektteam: Technische Zeichnerinnen und Technische Zeichner an der

Robert-Bosch-Schule Ulm

Gruppe 1: Berufsschule / Duales System

[ Dritter Preis ] Katamaran-Projekt

Idee und Projektziele

Wir, die Klasse M2MV1 der Robert- Bosch-Schule in Ulm, beschließen im Schuljahr 2004/2005 beschlossen, ein fächerübergreifendes Projekt zu starten. Unsere Klassenlehrerin steht uns dabei mit Rat und Tat zur Seite. Sie macht uns den Vorschlag, ein Hub- schraubermodell zu entwerfen, die Teile zu fertigen und zusammen zu bauen.

In unserer ersten Sitzung werden noch andere Ideen geboren und über Vor- und Nachteile diskutiert. Schließlich entscheiden wir uns für einen Kata- maran – die Geburtsstunde unseres Projektes.

Unsere Ziele sind

• die Teamfähigkeit zu verbessern,

• die Klassengemeinschaft zu stärken,

• den Umgang mit verschiedenen Materialien zu erlernen,

• sich fachlich und praktisch weiter zu bilden,

• daran zu arbeiten, die Meinungen anderer zu berücksichtigen und

• Arbeiten eigenständig und terminge- recht zu erledigen.

Projektbeschreibung

In den ersten Projektsitzungen werden zuerst gemeinsam die grundlegenden Dinge festgelegt, wie zum Beispiel:

Welches Material wollen wir für die Schwimmkörper verwenden? Mit welcher Antriebsart soll der Katamaran sich fortbewegen? Wer übernimmt die Kosten?

Wir haben die Idee mit zwei Propellern – an jeder Seite der Schwimmkörper einen – den Katamaran durch eine Bat- terie anzutreiben, alternativ auch mit Solarenergie. Unser Konstruktionsteam erstellt Zeichnungen. Die Fertigung stellt die einzelnen Teile her; das De- signteam überlegt sich einen Namen

und probiert verschiedene Farbkom- binationen am Modell. Der Einkauf nimmt wichtige Besorgungen vor und führt Buch über die laufenden Kosten.

Um all unsere Ideen verwirklichen zu können, bauen wir zwei Prototypen. Am Ragnerrock testeten wir sie. Die Ideen, die sich bewähren, setzen wir dann im Argosy-Boot um. Die Dokumentations- abteilung erstellt einen Projektordner.

Schließlich werden die fertigen Teile in der Werkstatt zusammengebaut.

Ergebnis, Erfolge und Ausblick Am Ende des Projektes können wir sagen, dass wir viel gelernt haben. Wir haben selbständig als Klasse an einem eigenen Projekt gearbeitet und haben dabei gesehen, worauf es ankommt.

Wir haben gelernt zusammen zu arbeiten und in Gruppen die einzelnen Arbeiten zu erledigen. Probleme muüs- sen mit Fachwissen oder Kreativität selbständig gelöst werden. Gemeinsam diskutieren wir über die verschiedens- ten Dinge, suchen nach Lösungen und entwickeln unsere Idee des Prototypen immer weiter. Die Entscheidungen der anderen Mitschülerinnen und Mit- schüler müssen akzeptiert und es muss fl exibel auf neue Vorschläge eingegan- gen werden. Arbeitsabläufe müssen sorgfältig geplant und koordiniert werden. Wir merken, dass viel Eigenin- itiative jedes einzelnen notwendig ist, um das Projekt voran zu treiben.

Rückblickend können wir mit gutem Gewissen sagen, dass wir alle unser Ziel erreicht haben. Wir werden noch lange mit einem guten Gefühl an diese Wochen der Planung, Fertigung und Montage zurückdenken.

Brainstorming

Modellentwurf

Demonstration in der Wanne

Am Messestand

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Projektteam: Schülerinnen und Schüler der Fachklasse für Automobilkaufl eute an der Humpis-Schule Ravensburg

Gruppe 1: Berufsschule / Duales System

[ Dritter Preis ] „Wie halte ich mein Auto fi t?“ – Grundkurs für Führerschein- Neulinge

Projektziel

Wir Auszubildenden wollen unserer Altersgruppe Unsicherheiten bei der Wartung am Fahrzeug nehmen und sie ermutigen, kleinere Pannen selbst zu beheben. Unser Projekt richtet sich an die Zielgruppe der Fahranfänger. Von einem kostengünstigen Kurs einerseits, der Überwindung von Berührungs- ängsten und dem Aufbau einer vertrau- ensvollen Zusammenarbeit anderer- seits profi tieren Autohäuser und junge Fahrer gleichermaßen. Wir entwickeln Konzepte, wie ein solcher Kurs in die Ausbildung von Fahrschülern einge- bunden werden kann.

Neben Fach- und Methodenkompetenz fördert die Projektarbeit die Teamfähig- keit aller Beteiligten. Der sichere Um- gang mit modernen Präsentationstech- niken gehört zu den Anforderungen im Berufsalltag eines Automobilkauf- manns, einer Automobilkauffrau.

Projektbeschreibung

Zunächst haben wir den Inhalt des Grundkurses „Wie halte ich mein Auto fi t?“ entwickelt. Im Theorie-Teil wird über Reifen, Flüssigkeitsstände, mitzuführende Werkzeuge und HU/AU informiert. In der praktischen Anwen- dung schulen wir die Teilnehmer direkt am Fahrzeug. Sie lernen u.a. aktiv, ein Rad zu wechseln, den Ölstand zu prü- fen und zu ergänzen sowie Starthilfe bei defekter Batterie zu geben. Beispie- le einer sinnvollen Notfallausrüstung runden den Praxisteil ab. Am Präsen- tationstag wird der gesamte Kurs in Theorie und Praxis mit Fahranfängern in Gruppen durchgeführt. Ein von uns entwickeltes Quiz mit Gewinnchancen gibt den Teilnehmern einen zusätz- lichen Anreiz, erworbenes Wissen zu testen.

In einer Abendveranstaltung wird der Kurs vor Vertretern von Autohäu- sern und Fahrschulen sowie weiteren Gästen erneut präsentiert. Ergänzend informieren wir die Anwesenden über das Ergebnis einer umfangreichen Befragung von Fahrschülern. Darin kommt zum Ausdruck, dass 83 % der Befragten die Idee eines solchen Kurses gut oder sehr gut fi nden und zu 48 % bereit wären, mindestens 15 € dafür zu zahlen.

Das Projektteam stellt anschließend drei verschiedene Konzepte vor, wie Fahrschulen und Autohäuser in Koo- peration einen solchen Kurs anbieten können. Im Rahmen einer von uns modellhaft durchgeführten Kosten- kalkulation werden die Konzepte auf ihre Wirtschaftlichkeit geprüft. Im Anschluss daran entwickelt sich eine lebhafte Diskussion zwischen Vertre- tern der Autohäuser, Fahrschulen und dem Projektteam. Ein vorbereitetes Handout soll Interessierten als Denkan- stoß dienen.

Erfolg und Ausblick

Alle Teilnehmer sind vom Kurs einhel- lig begeistert, wie Evaluationsbögen zeigen.

Auch die Reaktionen der Autohäuser und Fahrschulen sind überwiegend positiv. Für die Zukunft wünschen wir uns, dass es gelingt, dieses Angebot für Führerscheinneulinge als festen Be- standteil der Fahrausbildung dauerhaft einzurichten.

Die Experten warten auf Kundschaft

Die Beratung kann beginnen

Beratung am Objekt

Team am Messestand beo – 5. WETTBEWERB BERUFLICHE SCHULEN

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31 Projektteam: Angehende Technische Zeichnerinnen, Ausbildende aus den

Firmen Sauter Feinmechanik, Metzingen, und Josef Mehrer

Maschinenfabrik, Balingen.

Gruppe 1: Berufsschule / Duales System

[ Dritter Preis ] Projekt Grill

Projektziele

Bei herkömmlichen Holzkohle Grills erzeugt das vom Grillglut in die Glut abtropfende Fett bei der Verbrennung krebserregende Stoffe, die Nitrosamine.

Sie setzen sich beim Verdampfen am Grillgut fest. Wir haben uns daher zum Ziel gesetzt, einen Grill zu entwerfen, bei dem kein Fett in die Glut gelangen kann.

Projektbeschreibung

In dem Projekt von wollen wir uns selbstständig mit der Funktionen von Zeichnungen und Konstruktionsabläu- fen auseinander setzen. Für uns sind es ganz neue Erfahrungen zu sehen und mitzuerleben, was aus anfänglichen Ideen werden kann und was man alles beachten muss.

Bei unserer Idee werden insgesamt 12 Grillspieße senkrecht zur Glut in den sogenannten Drehteller des Grills gesteckt. Dieser Drehteller dreht sich gleichmäßig um die Glut. Durch das Senkrechtstehen der Spieße wird verhindert, dass das Fett in die Glut abtropfen und verbrennen kann. Die einzelnen Bauteile des Grills sind so konstruiert, dass abtropfendes Öl oder Fett nach außen läuft und sich in einer Nut des Tisches sammelt.

Die Spieße, die sich zusätzlich auch um ihre eigene Achse drehen, kön- nen während des Grillvorgangs zum Bestücken entnommen werden. Die Drehgeschwindigkeit eines Spießes kann mittels am Tisch beweglich angebrachter Bolzen verändert werden.

Drückt man einen Bolzen nach unten, ist dieser nicht mehr aktiv und kann so- mit die Spieße nicht mehr zum Drehen bringen.

Angetrieben wird der Grill bzw. die Spieße durch einen Scheibenwischer- motor, der mit 12V variabel an eine Autobatterie oder an einen Netztrafo mit Gleichrichter angeschlossen wer- den kann.

Erfolge

Im Projekt lernen wir, Theorie und Pra- xis miteinander zu verknüpfen, was uns in unserem zukünftigen Berufsleben von Vorteil sein wird.

Wir lernen auch, was es heißt ein Team zu sein, wie wichtig es ist miteinander zu arbeiten und welche, oft unerwarte- ten, Probleme während einer Neukon- struktion auftauchen können.

Wir sehen, welche Details bei einer Zeichnung ausschlaggebend sind, damit am Ende ein funktionierendes Ganzes entsteht.

Ausblick

Über weitere Verbesserungen haben wir uns bereits Gedanken gemacht:

• Weitere Spießvarianten, in denen das Grillgut z.B. zwischen zwei Gittern eingeklemmt werden kann

• Der Motor kann durch eine Hand- kurbel ersetzt werden, wodurch man nicht mehr von einem Stromanschluss abhängig ist

• Um den Grill kann man eine Art Blende stellen, dadurch erreichen wir eine Rückstrahlung der Hitze und das Grillgut wird schneller gar

Von der Idee …

… über die Fertigung ...

… zum fertigen Produkt

Strahlende Siegerin 30

Projektteam: Schülerinnen und Schüler der Heinrich-Lanz-Schule I und der Wohlgelegen Schule in Mannheim

Gruppe 1: Berufsschule / Duales System

[ Dritter Preis ] ABIS – Förderung der Ausbildungsfähigkeit von Schülern

Projektziel

Vorbereitung auf einen erfolgreichen Übergang von Schule in den Beruf durch:

Sensibilisierung für

• arbeitsmarktpolitische Zusammen- hänge

• Ausbildungsplatzchancen

• Möglichkeiten der erfolgreichen Ausbildungsplatzsuche

Verbesserung der

• Sozialkompetenzen

• Selbsteinschätzung

• Persönlichkeit

• der Übergangsquote in Beruf und Ausbildung

Projektbeschreibung

Die Vorbereitung der Teilnehmer erfolgt in 3 Phasen:

1. Phase

Zunächst lernen sich Schüler und Auszubildende kennen. Bedingt durch unterschiedliche Erfahrungen bilden sich Patenschaften. Bei wechselseitigen Besuchen des jeweiligen Unterrichtsall- tages informieren sich die Teilnehmer über den Kenntnisstand der anderen Gruppe. Sowohl die Hospitation im Un- terricht wie auch die Mitarbeit in den Werkstätten der Berufsschule befähi- gen die Teilnehmer, ihre Ausgangslage bzw. ihre Kenntnisse und Fähigkeiten realistischer einzuschätzen.

2. Phase

Innerhalb eines einwöchigen sozialpä- dagogischen Seminars, außerhalb der gewohnten schulischen Umgebung, trainieren die Schüler unter anderem Schlüsselqualifi kationen, erkennen ihre Talente mit einem speziellem Pro- gramm (steps to success ) und stär- ken ihre Persönlichkeit. Mit Hilfe von Methoden der Gruppendynamik, der Erlebnispädagogik und der Präsentati-

onstechnik üben die Teilnehmer Situati- onen des zukünftigen Berufsalltags.

3. Phase

In der letzten Phase erproben sie das erworbene Wissen bei der Bewerbung, im Unterricht, in der Ausbildung und in ihrer Freizeit. Die Auszubildenden nehmen hierbei die Patenfunktion ein und begleiten die Schulabgänger bei ihren weiteren Aktivitäten.

Erfolge/Ausblick

Es zeigt sich, dass die Übergangsquote der Schulabgänger, die an unserem Ausbildungsreifetraining teilgeneh- men, höher liegt als bei Abgangsklas- sen ohne ein qualifi ziertes Training. In der Projektgruppe beträgt die derzeiti- ge Übergangsquote 50%. Das Ergebnis schließt den Besuch weiterführender Schulen ein.

Eine Übergangsquote von 80 %, davon 60% auf Ausbildungsplätze, wird erwartet.

Ein Teil der Schüler wird seine Ausbil- dung an der Heinrich-Lanz-Schule I beginnen.

Das Projekt wird im Herbst 2006 mit der nächsten Werkrealschulklasse wie- derholt und im Frühjahr 2007 mit zwei 9ten Hauptschulklassen probeweise durchgeführt.

Es ist geplant das Projekt als festen Bestandteil des vorhandenen Schul- programms „Förderung der Ausbil- dungsfähigkeit ab Klasse 5“, für alle Abgangsklassen anzubieten, um eine kontinuierliche Förderung zu gewähr- leisten. Hierbei leisten die Schüler der Berufl ichen Schulen als Paten einen wesentlichen Beitrag zum Berufsbezug des Projektes.

In der Schulwerkstatt

Praxisbezug

Gemeinsam schaffen wir es!

Das Team am Messestand beo – 5. WETTBEWERB BERUFLICHE SCHULEN

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33 Projektteam: Schülerinnen und Schüler des Berufsvorbereitungsjahres der

Sibilla-Egen-Schule und der Gewerblichen Schule Schwäbisch Hall Gruppe 2: Berufsvorbereitungsjahr und einjährige Berufsfachschule

[ Dritter Preis ] Wir kämpfen für unsere Zukunft!

Projektziele

• Protest gegen die desolate Ausbil- dungssituation für Schülerinnen und Schüler des BVJ

• Verbesserung des Ansehens des BVJ in der Öffentlichkeit

• Ermöglichen des Schulbesuchs für Kinder der Partnerschule in Ghana

• Motivierung der Schülerinnen und Schüler und ihre Integration in die Klassengemeinschaft

Projektbeschreibung

Aus der Unzufriedenheit der BVJ-Schü- lerinnen und -Schüler über die desolate Lage auf dem Ausbildungsmarkt und über allgemeine Vorurteile gegenüber dem Berufsvorbereitungsjahr entwi- ckeln die Jugendlichen die Idee, eine Aktion durchzuführen, um ihren Willen zur Ausbildung und Arbeit praktisch und anschaulich zu beweisen. So soll die Öffentlichkeit von der Lage der BVJ-Absolventen erfahren und sich gleichzeitig ein positives Bild vom BVJ machen können.

Die Wahl fällt auf das Angebot einer kostenlosen Einpackhilfe in einem hoch frequentierten Supermarkt. Auf Plakaten und Flugblättern wird auf die geringe Ausbildungschance für BVJ-Schülerinnen und -Schüler hinge- wiesen. Gleichzeitig werden Spenden gesammelt, die zur einen Hälfte der Partnerschule der Sibilla-Egen-Schule in Ghana zukommen und zur anderen Hälfte den eigenen Klassenkassen.

Die Schülerinnen und Schüler entwerfen folgende notwendige Arbeitsschritte:

• Erstellen von Texten für die Plakate, Flugblätter, Hinweisschilder und Spendendosen, Eingabe am PC

• Abschätzen der Kundenanzahl an einem Samstag vor Weihnachten, wonach sich die Anzahl der Flug- blätter und die Kostenkalkulation ergaben

• Hochrechnen der zu erwartenden Spenden in Abhängigkeit der be- setzten Kassen, der Kundenanzahl und der Spendenbereitschaft

• Texte zum Ansprechen der Kunden und für denkbare Situationen beim Anbieten des Einpackservice

• Überlegungen und Übungen zum schonenden Einpacken von Waren

• Generalprobe kurz vor dem Einsatz:

gleichzeitiges Einpacken und Anspre- chen der Kunden

• Ermitteln der Spenden und Kontrolle durch eine Zählmaschine der Spar- kasse, Berechnung der Beiträge für die Partnerschule und für die Klassen- kassen (mithilfe von Excel)

• Feierliche Übergabe des für Ghana vorgesehenen Betrages an die Schul- leitung bzw. eine Überbringerin

• Anfertigen einer Stellwand zur Veranschaulichung des Projektes Umsetzung und Erfolge

An einem Samstag vor Weihnachten setzen die Jugendlichen ihre Vorbe- reitungen in die Praxis um. Nachdem die Plakate aufgehängt sind und die Verteilung an den Kassen geklärt ist, nehmen sie ihre Arbeit auf. Die Kunden reagieren überrascht; die meisten sind erfreut über das ungewohnte Angebot, einige lehnten irritiert ab. Auf mögliche Reaktionen sind die Jugendlichen gut vorbereitet und erklären in höfl icher Form den Zweck der Aktion. Am Ende des Einsatzes sind alle stolz über den erfolgreichen Verlauf des Einpackservice.

Aus pädagogischer Sicht überwinden die Schüler ihre Mutlosigkeit, steigern ihr Selbstbild und wirken erzieherisch auf ihre „verhaltensoriginellen“ Klassen- kameraden ein. Der betreuende Lehrer reduziert seine Einfl ussnahme auf die Jugendlichen deutlich. Sie haben so in jeder Phase des Projekts einen maßgeblichen Anteil am Gelingen des Vorhabens.

Unser Motto

Schülerinnen als Einpackhilfen

Informationen am Messestand

Strahlende Gewinner

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Projektteam: Schülerinnen und Schüler der Fachschule für Sozialpädagogik an der Mathilde-Planck-Schule Ludwigsburg

Gruppe 3: Berufskolleg und zweijährige Berufsfachschule

[ Dritter Preis ] Neugestaltung eines Kindergartenbereiches in ein Erlebnis- und Wahrnehmungsgelände

Projektziel

Angehende Erzieherinnen und Erzieher des Wahlfaches Natur- und Erlebnispä- dagogik bauen ein ebenes Kindergar- tengelände mit einem sehr schwachen Aufforderungscharakter für Kinder, aus den sechziger Jahren, in einen Erlebnis- garten um. Dabei kooperieren sie mit dem Kindergartenteam, den Eltern und Kindern in Löchgau.

Die Schülerinnen und Schüler erwei- tern ihre Kompetenzen, indem sie von der Planung bis zur eigenverantwort- lichen Baustellenorganisation und Durchführung der Arbeiten zuständig sind. Nicht nur Teamfähigkeit, son- dern auch handwerkliche Fertigkeiten wurden hierbei neu erworben. Diese können im späteren Erzieheralltag um- gesetzt und angewendet werden.

Projektbeschreibung Gegen Ende des Schuljahres

2003/2004 kommt der Kindergarten in Löchgau über eine ehemalige Schülerin mit der Idee eines gemeinsamen Pro- jektes auf die Schule zu: Er will das Kin- dergartenaußengelände neu gestalten.

Zu Beginn des Schuljahres 2004/2005 beschließen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wahlfaches Natur- und Erlebnispädagogik sich dieser Auf- gabe zu stellen, die für alle Beteiligte absolutes Neuland bedeutete. In der Zwischenzeit ist das Projekt bis auf die Wasserlandschaft abgeschlossen. Diese soll im Frühjahr 2006 angelegt werden.

Teil 1: Vorplanung im Kindergarten in Löchgau

• Planungsentwurf mit Skizzen, Materialbeschaffung, Organigramm- erstellung,

• Terminen, Organisation der Samstage

• Teamsitzung zur Vorstellung der Ideen

• Elternbrief an die Kindergarteneltern

• Teilnahme am Elternabend und Vorstellung des Projektes Teil 2: Praktische Umsetzung

• Baumstämme mit Rebeleisen und Schälmesser entrinden

• Bau des Amphitheaters

• Bau des Barfußpfades

• Bau der Kriechröhre mit Weidengang

• Bau des Balancierstammes

• Bau der Wasserlandschaft (Frühjahr 2006)

Die verschiedenen Baumaßnahmen werden innerhalb von zwei Schuljah- ren an zehn Samstagen durchgeführt.

Dabei wird die Schülertruppe von den Erzieherinnen, Eltern, Kindern und dem Bauhof unterstützt.

Ausblick

Die vielfältigen Erfahrungen, die bei der Umsetzung des Projektes gemacht werden, wollen weder Schülerinnen und Schüler, noch die Lehrerin mis- sen. Unsere hierbei neu erworbenen Kompetenzen werden an der Schule in der Zwischenzeit für einen „Garten der Sinne“ eingesetzt. Eine teilnehmende Schülerin möchte im Anerkennungs- jahr in ihrem Kindergarten ebenfalls das Außengelände umgestalten.

Das Wahlfach Natur- und Erlebnispäd- agogik ist für weitere Abenteuer offen, d.h. eine Wiederholung des Projektes an einem anderen Ort ist möglich.

Bau des Palisadenzauns

Anlegen des Kriechganges

Barfuß macht Spaß

Das Team am Messestand beo – 5. WETTBEWERB BERUFLICHE SCHULEN

Referenzen

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