Prof. Dr. J. Ebert PD Dr. T. Timmermann
Ubung zur Analysis 2¨ Blatt 11
Abgabe bis Do, 02.07., 12 Uhr Aufgabe 1 zur Bearbeitung in der ¨Ubung Aufgaben 2-5 zur selbst¨andigen Bearbeitung
Aufgabe 1 Eine Anfangswertproblem der Form
x0(t) =f(t)g(x), x(t0) =x0
mit Funktionen f, g, die in Umgebungen von t0 bzw. x0 stetig sind und g(x0) 6= 0 erf¨ullen, l¨ost man durch Trennung der Variablen mit Hilfe der Stammfunktionen
G(x) :=
Z x x0
dy
g(y) und F(t) :=
Z t t0
f(s)ds.
(a) Zeigen Sie, dass G auf einer Umgebung von x0 umkehrbar ist, und die Funktion x(t) :=G−1(F(t)) das gegebene Anfangswertproblem l¨ost.
(b) L¨osen Sie das Anfangswertproblemx0(t) = exsin(t),x(0) =x0im Fallx0<−ln 2.
F¨ur welche tist x(t) wohldefiniert?
Aufgabe 2 Sei 0< r < RundT ⊆R3die Menge aller Punkte, die man von (r+R,0,0) aus durch Nacheinanderausf¨uhrung
• einer Drehung um die Achse t=R, z = 0 um einen Winkel θ∈[0,2π) und
• einer Drehung um diez-Achse um einen Winkelφ∈[0,2π) erreichen kann.
(a) Skizzieren Sie die MengeT. (b) Zeigen Sie mit Hilfe der Funktion
f:R3 →R, (x, y, z)7→(p
x2+y2−R)2+z2−r2, dass T ⊆R3 eine Untermannigfaltigkeit der Dimension 2 ist.
(c) Bestimmen Sie die Koordinaten des Punktes, auf den (r+R,0,0) nach den oben angegebenen Drehungen abgebildet wird, in Abh¨angigkeit vonφ undθ.
Aufgabe 3 Wir betrachten die DGL x0(t) = Ax(t) mit A ∈ Matn,n(C). Sei v ein Eigenvektor vonA zum Eigenwertλ. Zeigen Sie:
(a) Die Funktion z(t) := eλtv eine L¨osung der DGL (ohne Verwendung der Matrix- Exponentialfunktion) und es gilt z(t) = etAv.
(b) Ist A reell undx eine komplex-wertige L¨osung der DGL, so sind auch der Real- und der Imagin¨arteil von x L¨osungen der DGL. Insbesondere sind, wenn A reel ist und u=v+iw mitv, w∈Rn sowie λ=α+iβ mitα, β∈R, die Funktionen
x(t) = eαt(cos(βt)v−sin(βt)w) und y(t) = eαt(cos(βt)w+ sin(βt)v) reelle L¨osungen der gegebenen DGL.
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(c) Bestimmen Sie mit Hilfe der Matrix-Exponentialfunktion n linear unabh¨angige L¨osungen der DGL im Fall
A=
λ 1 0 · · · 0 0 . .. ... ... ...
... . .. ... ... 0 ... . .. ... 1 0 · · · 0 λ
mit λ∈R. Schreiben Sie dazu A =λEn+N, wobei En die Einheitsmatrix und N nilpotent ist, und verwenden Sie exptA = exptλexptN.
Aufgabe 4 Wir betrachten eine DGL der Form
x(n)(t) +a1x(n−1)(t) +· · ·+anx(t) = 0.
Zeigen Sie:
(a) Istλeine reelle Nullstelle des Polxnoms
P(t) =tn+a1tn−1+· · ·+an−1t+an, so l¨ostx(t) = eλt die gegebene DGL.
(b) Die Funktionen fj(t, λ) :=tjeλt erf¨ullen f¨ur alle j, l∈N0
∂
∂t l
fj(t, λ) = ∂
∂λ j
λleλt
.
(Hinweis: Satz von Schwarz.)
(c) Istλ0 einek-fache reelle Nullstelle dieses Polynoms, so l¨osen die Funktion x(t) = tjeλ0tf¨ur alle j= 0, . . . , k−1 die gegebene DGL.
(Hinweis: Zeigen Sie, dass x(l)(t) = ∂λ∂ j λ=λ
0 λleλt
f¨ur allel und somitx(n)+ a1x(n−1)(t) +· · ·+anx(t) = ∂λ∂ j
λ=λ0(P(λ)eλt).) (d) L¨osen Sie das Anfangswertproblem
x00(t)−2x0(t)−8x(t) = 0, x(0) = 0, x0(0) = 6.
Zusatzaufgabe 5 BezeichneS(n) die reellen, symmetrischen n×n-Matrizen. Berech- nen Sie die Ableitung der Funktion
f: Matn,n(R)→S(n), A7→A>A,
und zeigen Sie, dass jedes A∈GLn(R) ein regul¨arer Punkt vonf ist.
(Hinweis: Betrachten Sie zu X∈S(n) das Produkt 12(A>)−1X.)
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