Seminar zur Komplexen Analysis – SS 2008
Thema: ¨ Uber eine Vermutung von Hartshorne Termin im SS: Donnerstag, 16 -18 Uhr
Inhalt:
1. q-konvexe Funktionen und q-konvexe Mannigfaltigkeiten Roitzsch (17.04.)
2. Koh¨ arente analytische Garben und Cohomologietheorie Fritzsche (24.04.)
3. Der Endlichkeitssatz von Andreotti/Grauert Fritzsche (08.05.)
4. Holomorphe Vektorb¨ undel Rottmann (29.05.)
5. Normalenb¨ undel, Divisoren und assoziierte Geradenb¨ undel Harz (05.06.)
6. Euler-Sequenz und projektive B¨ undel Sera (12.06.)
7. Fasermetriken und positive B¨ undel Roitzsch (19.06.)
8. Der Satz von Schneider f¨ ur Hyperfl¨ achen Roitzsch (26.06.)
9. Der σ-Prozess und das Aufblasen von Untermannigfaltigkeiten Sera (03.07.)
10. Der Satz von Schneider im allgemeinen Fall Sera (10.07.)
11. Ersatztermin (17.07.)
12. Literatur
q-konvexe Funktionen und q-konvexe Mannigfaltigkeiten (Roitzsch, 17.04.) Literatur: (A-4), evtl. auch (A-1), aber Vorsicht:
” q“ bei Leiterer ist
” n − q + 1“ bei uns.
” Differenzierbar“ soll hier immer
” beliebig oft differenzierbar“ heißen.
Definiere Leviform auf komplexen Mannigfaltigkeiten (unabh¨ angig von Koordinaten ϕ = (z 1 , . . . , z n ) ):
Sei X eine n-dimensionale komplexe Mannigfaltigkeit, x ∈ X , ϕ eine Karte in x und f differenzierbar nahe x.
Lev x (f )(ξ) := X
ν,µ
∂ 2 (f ◦ ϕ
−1)
∂z ν ∂z µ (ϕ(x))ξ ν ξ µ , f¨ ur ξ = X
ν
ξ ν
∂
∂z ν ∈ T x (X) .
Definition: f heißt q-konvex in x ∈ X , falls Lev x (f ) auf T x (X) h¨ ochstens q −1 Eigenwerte ≤ 0 hat (also mindestens n − q + 1 positive).
Die q-Konvexit¨ at ist eine offene Eigenschaft.
Ist Φ : X → Y eine holomorphe Abbildung, V ⊂ Y offen, f differenzierbar auf V , U := Φ
−1(V ) und x ∈ U . Dann gilt:
Lev x (f ◦ Φ)(ξ) = Lev Φ(x) (f )(Φ
∗ξ). (wobei Φ
∗: T x (X) → T Φ(x) (Y ) die induz. Abb.) Also ist die q-Konvexit¨ at invariant unter biholomorphen Abbildungen.
Satz: Sei Y ⊂ X eine komplexe Untermannigfaltigkeit, x 0 ∈ Y , U = U (x 0 ) ⊂ X offen und f : U → R q-konvex in x 0 . Dann ist auch f | Y
∩Uin x 0 q-konvex.
Satz: f ist genau dann auf X q-konvex, wenn es zu jedem x 0 ∈ X eine offene Umgebung U = U (x 0 ) ⊂ X und eine (n − q + 1)-dimensionale Untermannigfaltigkeit Y ⊂ U mit x 0 ∈ Y gibt, so dass f | Y streng plurisubharmonisch ist.
Folgerung: Ist f auf der n-dimensionalen Mannigfaltigkeit X n-konvex, so kann f kein lokales Maximum besitzen.
Definition: Eine komplexe Mannigfaltigkeit X heißt q-konvex, wenn es eine stetige Funktion ϕ : X → R und eine kompakte Menge K ⊂ X gibt, so dass ϕ| X\K q-konvex ist und
X c (f) := {x ∈ X : ϕ(x) < c} ⊂⊂ X f¨ ur alle c ∈ R gilt. X heißt q-vollst¨ andig, wenn K = ∅ bei passendem ϕ gew¨ ahlt werden kann.
Definition: H x (ϕ) := {ξ ∈ T x (X) : (∂ϕ) x (ξ) = 0}.
Definition: Sei X eine komplexe Mannigfaltigkeit. Eine offene Teilmenge B ⊂⊂ X hat einen q-konvexen Rand, wenn es zu jedem Punkt x 0 ∈ ∂B eine Umgebung U = U (x 0 ) ⊂ X und eine in U differenzierbare Funktion ψ gibt, so dass gilt:
1. B ∩ U = {x ∈ U : ψ(x) < 0} und (∂f ) x
06= 0.
2. Lev x
0(f ) hat auf H x
0(f ) mindestens n − q positive Eigenwerte.
Satz: Sei X eine komplexe Mannigfaltigkeit. Eine offene Teilmenge B ⊂⊂ X hat genau dann einen q-konvexen Rand, wenn es zu jedem Punkt x 0 ∈ ∂B eine Umgebung U = U (x 0 ) ⊂ X und eine in U q-konvexe Funktion f gibt, so dass B ∩ U = {x ∈ U : f (x) < 0} und (∂f ) x
06= 0 ist.
Beweis: (analog zum Fall der Levi-Konvexit¨ at, siehe Vorlesung). Nach Voraussetzung existiert eine Umgebung U = U (x 0 ), eine differenzierbare Funktion f auf U und ein (n − q)-dimensionaler Unterraum E ⊂ H x
0(f ), so dass Lev x
0(f ) auf E positiv definit ist. Außerdem kann man annehmen, dass f (x 0 ) = 0 und (∂f ) x
06= 0 ist. Es gibt also einen 1-dimensionalen Unterraum F ⊂ T x
0(X ), so dass H x
0(f ) ⊕ F = T x
0(X) ist. Sei K := {v ∈ E ⊕ F : kvk = 1} und K 0 := {v ∈ K : Lev x
0f (v) ≤ 0}. Dann gibt es eine reelle Konstante C und eine positive Konstante ε, so dass Lev x
0f ≥ C auf K und |(∂f ) x
0| 2 ≥ ε auf K 0 gilt. Man w¨ ahle ein k > 0, so dass k · ε + C > 0 ist und setze g k := f · exp(kf). Dann ist
Lev x
0g k (v, v) = Lev x
0f (v, v) + 2k|(∂f ) x
0(v)| 2 ,
also Lev x
0g k > 0 auf K 0 (und erst recht auf K \ K 0 ). Damit ist g k in x 0 (und damit in einer Umgebung) q-konvex. Die Umkehrung ist einfach.
Lemma: Sei B ⊂ C n offen, z 0 ∈ ∂B. Außerdem seien ϕ, ψ differenzierbare Funktionen auf einer offenen Umgebung U = U (z 0 ) mit {z ∈ U : ϕ(z) < 0} = {z ∈ U : ψ(z) < 0} = B ∩ U . Ist (∂ϕ)
z06= 0 und ψ q-konvex in z 0 , so hat Lev
z0(ϕ) auf H
z0(ϕ) h¨ ochstens q − 1 Eigenwerte ≤ 0.
Beweis: (A-4), Lemma I.4.9.
Satz: Sei X eine komplexe Mannigfaltigkeit, B ⊂⊂ X eine offene Teilmenge mit q-konvexem Rand.
Dann gibt es eine offene Umgebung U = U (∂B) und eine q-konvexe Funktion f : U → R , so dass B ∩ U = {x ∈ U : f (x) < 0} ist.
Beweis: Man kann eine offene ¨ Uberdeckung (U i ) i∈I von ∂B und q-konvexe Funktionen f i : U i → R finden, so dass gilt:
U i ∩ B = {x ∈ U i : f i (x) < 0} und (∂f i ) x 6= 0 f¨ ur x ∈ U i ∩ ∂B.
Sei (% i ) eine Teilung der Eins zur ¨ Uberdeckung (U i ), U ⊂ X eine offene Umgebung von ∂B mit U ⊂ S
i U i und f := P
i % i f i auf U. Ist x ∈ B , so ist f i (x) < 0 f¨ ur alle i, und deshalb auch f(x) < 0. Sei umgekehrt f (x) < 0. W¨ are x 6∈ B, so w¨ are f i (x) ≥ 0 f¨ ur alle i und damit auch f (x) ≥ 0. Also ist
{x ∈ U : f (x) < 0} = U ∩ B.
Sei nun x 0 ∈ ∂B ein fester Punkt, x 0 ∈ U i f¨ ur i ∈ I 0 = {i 1 , . . . , i r } und x 0 6∈ U i (und damit % i (x 0 ) = 0) f¨ ur i ∈ I \ I 0 . Es gibt dann zu jedem i ∈ I 0 eine positive Funktion h i auf einer Umgebung von x 0 in U i ∩ U i
1mit f i = h i f i
1. Dann ist
(∂f) x
0= X
i∈I
0% i (x 0 )(∂f i ) x
0= X
i∈I
0% i (x 0 )h i (x 0 )
· (∂f i
1) x
0.
Da % i (x 0 ) > 0 f¨ ur wenigstens ein i ∈ I 0 ist, ist (∂f) x
06= 0. Nach dem Lemma hat dann Lev x
0f auf H x
0(f ) mindestens n − q positive Eigenwerte.
Wie im Beweis zum vorigen Satz bilde man die Funktion f k := f e k f . Es gibt ein k 0 , so dass f k f¨ ur k ≥ k 0
in x 0 (und damit auf einer offenen Umgebung von x 0 ) q-konvex ist. Da ∂B kompakt ist, kann man ein k
finden, so dass f k auf einer kompletten Umgebung von ∂B q-konvex ist.
Koh¨ arente analytische Garben und Cohomologietheorie (Fritzsche, 24.04.) Literatur: (B-2), (B-4), (B-5).
Eine analytische Garbe auf einer Mannigfaltigkeit X ist eine O X -Modulgarbe auf X . Definition: Sei F eine analytische Garbe ¨ uber X.
1. F heißt endlich erzeugt, falls es zu jedem Punkt x 0 ∈ X eine offene Umgebung U = U (x 0 ) ⊂ X und Schnitte s 1 , . . . , s q ∈ Γ(U, F ) gibt, die (bzw. deren Keime) in jedem Punkt x ∈ U den Modul F x uber ¨ O x erzeugen.
2. F heißt relationsendlich, falls gilt: Ist U ⊂ X offen und ϕ : O q | U → F | U ein surjektiver Garben- homomorphismus, so ist die Garbe Ker(ϕ) endlich erzeugt.
3. F heißt koh¨ arent, falls F endlich erzeugt und relationsendlich ist.
Beispiele:
1) Die
” Strukturgarbe“ O X ist koh¨ arent. Das folgt aus dem keineswegs trivialen Koh¨ arenzsatz von Oka.
2) Eine analytische Garbe F ist genau dann koh¨ arent, wenn es zu jedem x ∈ X eine offene Umgebung U = U (x) und eine exakte Garbensequenz O p | U → O q | U → F | U → 0 gibt.
3) Ist A ⊂ X analytisch und I = I (A) die Idealgarbe von A (bestehend aus den Keimen von holomor- phen Funktionen, die auf A verschwinden), so ist I koh¨ arent (Koh¨ arenzsatz von Cartan).
4) (Serre’sches F¨ unferlemma): Ist F 1 → F 2 → F 3 → F 4 → F 5 eine exakte Seuenz von analytischen Garben und sind die vier ¨ außeren Garben koh¨ arent, so ist auch die Garbe in der Mitte koh¨ arent.
5) Die Nullgarbe ist koh¨ arent.
6) Eine Garbe F heißt lokal-frei, wenn es zu jedem Punkt x ∈ X eine offene Umgebung U = U (x 0 ⊂ X und einen Garbenisomorphismus O q | U = F | U gibt. Offensichtlich ist F dann auch koh¨ arent.
Einer koh¨ arenten analytischen Garbe kann man ein geometrisches Objekt zuordnen. Ist F eine solche Garbe ¨ uber X, U ⊂ X offen und
O p | U
−→ ϕ O q | U
−→ ψ F | U −→ 0
eine exakte Sequenz, so kann man ϕ durch eine Matrix (ϕ νµ ) von holomorphen Funktionen ϕ νµ : U → C beschreiben. Man setzt dann
L( F )| U := {(x, w) ∈ U × C q :
q
X
ν=1
ϕ νµ (x)w ν = 0 f¨ ur µ = 1, . . . , p}.
Das ist eine analytische Teilmenge von U × C q , die ¨ uber U in lineare R¨ aume gefasert ist. Man kann solche lokalen Modelle zu einem globalen Raum verkleben, dem sogenannten
” linearen Faserraum“ zu F . Ist F lokal-frei, so haben alle Fasern die gleiche Dimension und man erh¨ alt ein
” Vektorb¨ undel“ (vgl. Vortrag 4). Im allgemeinen kann die Faserdimension aber springen.
Beispiel: Sei I die Idealgarbe des Nullpunktes im C 2 . Dann wird I durch die Koordinatenfunktionen z 1 , z 2 erzeugt, und man hat eine exakte Sequenz O −→ ϕ O 2 −→ ψ I −→ 0 mit ϕ(1) := (z 2 , −z 1 )
>und ψ(e λ ) := z λ . Dann ist L( I ) = { (z 1 , z 2 ), (w 1 , w 2 )
∈ C 2 × C 2 : z 2 w 1 − z 1 w 2 = 0}. Die Faser ¨ uber dem Nullpunkt ist der C 2 . ¨ Uber einem Punkt z = (z 1 , z 2 ) 6= (0, 0) liegt dagegen der 1-dimensionale Raum L
z( I ) = {(w, (z 2 /z 1 )w) : w ∈ C }.
Definition: Sei X eine komplexe Mannigfaltigkeit, F eine Garbe von (abelschen) Gruppen ¨ uber X und U = (U i ) i∈I eine offene ¨ Uberdeckung von X . Eine q-dimensionale Cokette ξ uber ¨ U mit Werten in F ist ein System von Schnitten ξ(i 0 , . . . , i q ) ∈ Γ(U i
0...i
q, F ), das alternierend in den Indizes ist. 1 Die Gruppe alle q-Coketten bezeichnet man mit C q ( U , F ).
1
U
i0...iq:= U
i0∩ . . . ∩ U
iq.
Der Homomorphismus δ : C q ( U , F ) → C q+1 ( U , F ) mit (δξ)(ı 0 , . . . , i q+1 ) :=
q+1
X
λ=0
(−1) λ+1 ξ(i 0 , . . . , i b λ , . . . , i q+1 )| U
i0...iq+1heißt Corandoperator. Im Falle q = 1 ist z.B. (δξ)(i 0 i 1 i 2 ) = −ξ(i 1 i 2 ) + ξ(i 0 i 2 ) − ξ(i 0 i 1 ) (eingeschr¨ ankt auf U i
0i
1i
2), und allgemein δ ◦ δ = 0.
Die Elemente von Z q ( U , F ) = {ξ ∈ C q ( U , F ) : δξ = 0} nennt man Cozyklen, die Elemente von B q ( U , F ) := {ξ ∈ C q ( U , F ) : ∃ η ∈ C q−1 ( U , F ) mit δη = ξ} Cor¨ ander. Es ist speziell Z 0 ( U , F ) = {(ξ i ) : ξ i | U
ij= ξ j | U
ij} ∼ = Γ(X, F ), und man setzt B 0 ( U , F ) := 0.
Offensichtlich ist B q ( U , F ) ⊂ Z q ( U , F ), und man nennt H q ( U , F ) := Z q ( U , F )/B q ( U , F ) die q-te Cohomologiegruppe von F ¨ uber U . Offensichtlich ist H 0 ( U , F ) = Γ(X, F ).
Geh¨ ort X selbst zur ¨ Uberdeckung, so ist H q ( U , F ) = 0 f¨ ur q ≥ 1. Geht man von einer ¨ Uberdeckung U zu einer Verfeinerung V ¨ uber, so erh¨ alt man f¨ ur jedes q ≥ 1 einen Homomorphismus τ
Uq ,
V: H q ( U , F ) → H q ( V , F ), der im Falle q = 1 sogar injektiv ist.
Definition: Eine komplexe Mannigfaltigkeit X heißt holomorph ausbreitbar, wenn es zu jedem Punkt x 0 ∈ X endlich viele holomorphe Funktionen f 1 , . . . , f r auf X gibt, so dass x 0 isoliert in N (f 1 , . . . , f r ) liegt. X heißt holomorph konvex, falls es zu jeder unendlichen diskreten Teilmenge D ⊂ X eine holomorphe Funktion f auf X mit sup D |f | = +∞ ist. X heißt Steinsch, falls X holomorph ausbreitbar und holomorph konvex ist.
Die L¨ osung des Leviproblems auf Mannigfaltigkeiten ergibt: X ist genau dann Steinsch, wenn X 1- vollst¨ andig ist (wenn es also eine streng plurisubharmonische Aussch¨ opfungsfunktion auf X gibt). Jedes Holomorphiegebiet im C n ist Steinsch.
Eine offene ¨ Uberdeckung U = (U i ) i∈I von X heißt Steinsch, falls jedes ¨ Uberdeckungselement U i und alle Durchschnitte U i
0...i
qSteinsch ist. Man ¨ uberlegt sich leicht, dass es immer Steinsche ¨ Uberdeckungen gibt.
Sind U und V Steinsche ¨ Uberdeckungen und ist V eine Verfeinerung von U , so besagt der Satz von Leray, dass die Homomorphismen τ
Uq ,
VIsomorphismen sind. In diesem Falle schreibt man H q (X, F ) :=
H q ( U , F ).
Satz: Sei X eine Steinsche Mannigfaltigkeit und F eine koh¨ arente analytische Garbe auf X .
1. (Theorem A): Zu jedem Punkt x 0 ∈ X gibt es endlich viele Schnitte s 1 , . . . , s k ∈ Γ(X, F ), die F x
0als O x
0-Modul erzeugen.
2. (Theorem B): Es ist H q (X, F ) = 0 f¨ ur alle q ≥ 1.
Es gilt noch mehr: Ist H q (X, F ) = 0 f¨ ur jede koh¨ arente analytische Garbe F ¨ uber X und alle q ≥ 1, so ist X Steinsch. Dabei reicht es sogar, das Verschwinden von H 1 (X, I ) f¨ ur jede koh¨ arente Idealgarbe zu fordern.
Zum Schluss soll noch das folgende wichtige Ergebnis erw¨ ahnt werden:
Satz von der Cohomologiesequenz: Sei 0 → F → G → H → 0 eine (kurze) exakte Seuenz von koh¨ arenten analytischen Garben auf X . Dann ist auch die folgende (lange) Cohomologiesequenz exakt:
0 → Γ(X, F ) → Γ(X, G ) → Γ(X, H ) → ∂ H 1 (X, F ) → . . .
. . . H q−1 (X, H ) → ∂ H q (X, F ) → H q (X, G ) → H q (X, H ) → ∂ H q+1 (X, F ) → . . .
Die Homomorphismen zwischen Cohomologiegruppen gleicher Dimension werden auf nat¨ urliche Weise von den Garbenhomomorphismen induziert. Die
” Verbindungshomomorphismen“ ∂ : H q−1 (X, H ) →
H q (X, F ) findet man durch Diagrammjagd bei den Cohomologiegruppen zu (Steinschen) ¨ Uberdeckungen.
Der Endlichkeitssatz von Andreotti/Grauert (Fritzsche, 05.06.) Literatur: (C-1), (A-3), (B-3), (B-7), (C-3), (C-7)
Definition: Ein Fr´ echetraum ist ein C -Vektorraum mit einer Folge von Halbnormen (p i ), so dass gilt:
1. Zu jedem f 6= 0 in E gibt es ein i mit p i (f ) > 0.
2. Jede Cauchyfolge in E konvergiert.
Ein Fr´ echetraum ist ein vollst¨ andiger Hausdorff’scher lokal-konvexer topologischer Vektorraum. Er ist genau dann endlich-dimensional, wenn er eine kompakte Nullumgebung enth¨ alt.
Ein Beispiel ist der Raum E := O (X ), mit den Halbnormen p i (f ) := sup K
i|f |, wobei (K i ) eine kompakte Aussch¨ opfung von X ist.
Definition: Eine stetige lineare Abbildung f : E → F zwischen Fr´ echetr¨ aumen heißt kompakt, falls es eine Umgebung U = U(0) ⊂ E gibt, so dass f (U ) relativ-kompakt in F liegt.
Beispiel: Sei X eine komplexe Mannigfaltigkeit und B ⊂⊂ X offen. Dann ist die Einschr¨ ankungsabbil- dung r : O (X ) → O (B) mit r(f ) := f | B kompakt.
Satz von Laurent Schwartz: Gegeben seien zwei stetige lineare Abbildungen u, v : E → F zwischen Fr´ echetr¨ aumen. Ist u kompakt und v surjektiv, so ist (u + v)(E) ein abgeschlossener Unterraum von F und dim
CF/(u + v)(E) < ∞.
Sei X eine kompakte komplexe Mannigfaltigkeit und F eine koh¨ arente analytische Garbe auf X . Außer- dem seien U = (U i ) i∈I und U c = ( U b i ) i∈I zwei endliche Steinsche ¨ Uberdeckungen von X mit U i ⊂⊂ U b i . Dann sind die R¨ aume C 0 ( U , F ), Z 1 ( U , F ) und Z 1 ( U c , F ) Fr´ echetr¨ aume. Man hat lineare Abbildungen u, v : Z 1 ( U c , F ) ⊕ C 0 ( U , F ) → Z 1 ( U , F ) mit u(ξ, η) := −ξ|
Uund v(ξ, η) := ξ|
U+ δη. Dann ist u kompakt und v surjektiv. Außerdem ist u + v = δ : C 0 ( U , F ) → Z 1 ( U , F ) Mit dem Satz von Schwartz folgt nun, dass dim
CH 1 (X, F ) < ∞ ist.
Theorem (Andreotti/Grauert): Sei X eine q-konvexe komplexe Mannigfaltigkeit und F eine koh¨ aren- te analytische Garbe auf X. Dann ist dim
CH i (X, F ) < ∞ f¨ ur i ≥ q. Ist X sogar q-vollst¨ andig, so ist H i (X, F ) = 0 f¨ ur i ≥ q.
Im Falle q = 1 erh¨ alt man wieder Theorem B.
Es folgen einige Bemerkungen zum Beweis des Satzes.
Zun¨ achst wird die lokale Situation betrachtet. Sei G ⊂ R m × C n ein Gebiet und π : G → R m die kanonische Projektion. Es sei stets G t := π
−1(t) leer oder ein Holomorphiegebiet. Man spricht von einer regul¨ aren Familie von Holomorphiegebieten, falls es ein Holomorphiegebiet D ⊂ C n gibt, so dass gilt:
1. π
−1π(G) ⊂ π(G) × D.
2. F¨ ur alle t ∈ π(G) ist (G t , D) ein Runge’sches Paar 2 mit G t ⊂⊂ D.
Ist nun G ⊂ C n ein Gebiet, ϕ eine q-konvexe Funktion auf G, z 0 ∈ G und G 0 := {z ∈ G : ϕ(z) <
ϕ(z 0 )} ⊂⊂ G. Nach Anwendung einer Drehung kann man Polyzylinder Q = Q(z 0 ) ⊂ P ⊂ G finden, so dass π : Q ∩ G 0 → R 2(q−1) mit π(z 1 , . . . , z n ) := (z 1 , . . . , z q−1 ) eine regul¨ are Familie von Holomorphiege- bieten ergibt.
π(G) ⊂ R m π
G 0
Q ⊂ R m × C n−q+1
2
G
0⊂ G heißt ein Runge’sches Paar, falls das Bild der Restriktionsabbildung O (G) → O (G
0) dicht ist.
Indem man Dolbeault-Theorie mit Parametern betreibt und das Verschwinden von Cohomologiegruppen auf Holomorphiegebieten ausnutzt, erh¨ alt man unter den obigen Bedingungen:
Sei X eine komplexe Mannigfaltigkeit, B ⊂⊂ X ein Gebiet mit q-konvexem Rand, x 0 ∈ ∂B und U = U (x 0 ) ⊂ X eine offene Umgebung und ϕ : U → R eine q-konvexe Funktion mit U ∩ B = {x ∈ U : ϕ(x) <
0}. Dann gibt es beliebig kleine Steinsche Umgebungen Q = Q(x 0 ) ⊂ U, so dass H j (B ∩ Q, F ) = 0 f¨ ur j ≥ q ist und die Elemente aus Z q−1 (B ∩ Q, F ) beliebig gut durch Elemente aus Z q−1 (Q, F ) approximiert werden k¨ onnen.
Sei nun X q-konvex (verm¨ oge einer Aussch¨ opfung ϕ), B c := {x ∈ X : ϕ(x) < c}. Mit Hilfe von sogenannten
” Mayer-Vietoris-Sequenzen“, den lokalen Aussagen und der Grauert’schen Beulenmethode zeigt man: Zu jedem c ∈ R gibt es ein ε > 0, so dass H j (X c+ε , F ) → H j (X c , F ) f¨ ur j ≥ q surjektiv ist.
Mit Hilfe des Satzes von L. Schwartz zeigt man weiter, dass dim
CH j (B c , F ) < ∞ f¨ ur j ≥ q gilt. Und schließlich beweist man, dass die Einschr¨ ankungsabbildung H j (X, F ) → H j (B c , F ) f¨ ur j ≥ q surjektiv ist (weil X die Vereinigung aller B c ist).
Mit Dichtheitsaussagen, etwas Funktionalanalysis und verfeinerten Techniken erh¨ alt man, dass die als surjektiv erkannten Abbildungen sogar Isomorphismen sind. Das ergibt die Endlichkeit der Cohomologie.
Ist X sogar q-vollst¨ andig, so kann man mit B c = ∅ beginnen und erh¨ alt sogar das Verschwinden der Cohomologie.
Definition: Eine komplexe Mannigfaltigkeit X heißt cohomologisch q-vollst¨ andig, falls H i (X, F ) = 0 f¨ ur jede koh¨ arente analytische Garbe F auf X und jedes i ≥ q ist. Unter der cohomologischen Dimension cd(X) versteht man die gr¨ oßte nat¨ urliche Zahl q, so dass eine koh¨ arente analytische Garbe F auf X mit H q (X, F ) 6= 0 existiert.
Genau dann ist cd(X) = 0, wenn X Steinsch ist. Und man kann zeigen, dass cd(X) ≤ n − 1 f¨ ur jede nicht-kompakte zusammenh¨ angende Mannigfaltigkeit X gilt. Aus dem Satz von Andreotti-Grauert folgt:
Ist X q-vollst¨ andig, so ist X auch cohomologisch vollst¨ andig (und deshalb cd(X ) ≤ q − 1).
Offenes Problem: Gilt die Umkehrung (cd(X) ≤ q − 1 = ⇒ X q-vollst¨ andig)??
1970 untersuchte W. Barth die Komplemente von Untermannigfaltigkeiten Y im komplex-projektiven Raum P n . Er zeigte, dass f (x) := − dist 2 (x, Y ) eine Aussch¨ opfungsfunktion auf P n \ Y ist, deren Levi- form auf H x (f ) immer n − q positive Eigenwerte (mit q := codim(Y, X)) besitzt, zumindest dort, wo f differenzierbar ist. Also ist P n \ Y q-konvex und dim
CH j ( P n \ Y, F ) < ∞ f¨ ur j ≥ q. Zugleich kann man an Beispielen sehen, dass die Cohomologie nicht unbedingt f¨ ur j ≥ q verschwindet.
Offenes Problem: Was ist der (geometrische oder analytische) Grund daf¨ ur, dass eine Mannigfaltigkeit q-konvex, aber nicht q-vollst¨ andig ist.
Komplemente von Untermannigfaltigkeiten im projektiven Raum sind das analytische ¨ Aquivalent zum Begriff der quasiprojektiven Variet¨ at in der Algebraischen Geometrie. Nimmt man eine Hyperfl¨ ache her- aus, so bekommt man eine Steinsche Mannigfaltigkeit, die durch das Verschwinden der Cohomologie charakterisiert werden kann. In der Algebraischen Geometrie entspricht dem eine affine Variet¨ at, die ebenfalls durch das Verschwinden der entsprechenden (algebraischen) Cohomologie charakterisiert wird.
Offenes Problem: Gibt es ein algebraisches ¨ Aquivalent zur q-konvexen oder q-vollst¨ andigen Mannig-
faltigkeit. Zumindest bei der q-Vollst¨ andigkeit w¨ urde sich ein Cohomologie-Kriterium anbieten (das aber
leider im analytischen Fall nicht zur Verf¨ ugung steht). Da die Cohomologiegruppen in der Algebraischen
Geometrie automatisch endlich-dimensional sind, hat man bei der q-Konvexit¨ at schlechte Karten. Die
folgenden Vortr¨ age werden aber Denkanst¨ oße geben.
Holomorphe Vektorb¨ undel (Rottmann, 29.05.)
Literatur: (A-3), (A-5), (B-8). Vektoren werden als Spaltenvektoren aufgefasst!
Definition: Sei X eine komplexe Mannigfaltigkeit. Ein komplexes Vektorb¨ undel vom Rang q ¨ uber X ist gegeben durch eine komplexe Mannigfaltigkeit E und eine holomorphe Abbildung π : E → X , zusammen mit einer offenen ¨ Uberdeckung (U i ) von X und biholomorphen Abbildungen ϕ i : E| U
i= π
−1(U i ) → U i × C q (sogenannten lokalen Trivialisierungen oder Vektorb¨ undelkarten) mit pr 2 ◦ ϕ i = π, so dass gilt:
Zu jedem Paar (i, k) gibt es eine holomorphe Abbildung g ik : U i ∩ U k → GL q ( C ) (eine sogenannte Ubergangsfunktion) mit ¨
ϕ i ◦ ϕ
−1k (x, v) = (x, g ik (x)
•v).
Es ist dann g ik (x)
•g kl (x) = g il (x) f¨ ur alle x ∈ U i ∩ U k ∩ U l , und g ik (x)
−1= g ki (x).
Ist q = 1, so spricht man auch von einem Geradenb¨ undel. Die ¨ Ubergangsfunktionen sind dann nirgends verschwindende holomorphe Funktionen.
Mit Hilfe der ¨ Ubergangsfunktionen kann man lokale Modelle U i × C q zu einem Vektorb¨ undel zusam- menkleben. Deshalb kann man die Konstruktion neuer B¨ undel aus bereits vorhandenen gut mit Hilfe der ¨ Ubergangsfunktionen beschreiben. Die B¨ undel sind dann jeweils nur bis auf Isomorphie festgelegt.
Speziell ist H 1 (X, O
∗) die Menge aller Isomorphieklassen von komplxen Geradenb¨ undeln auf X.
1. Direkte Summe E 1 ⊕ E 2 = {(v, w) ∈ E 1 × E 2 : π 1 (v) = π 2 (w)} mit G ik := g ik (1) 0 0 g ik (2)
! . 2. Duales B¨ undel E
∗= S
x∈X Hom
C(E x , C ) mit g
∗ik := g ki
>Es werden Vektorb¨ undel-Homomorphismen und -Isomorphismen definiert.
Definition: Sei π : E → X ein komplexes Vektorb¨ undel, U ⊂ X offen. Ein holomorpher Schnitt ¨ uber U in E ist eine holomorphe Abbildung s : U → E mit π ◦ s = id U . Die Menge aller solcher Schnitte bildet den Vektorraum Γ(U, E).
Jeder Schnitt s ∈ Γ(U, E) bestimmt ein System von Funktionen s i : U i ∩U → C q mit ϕ i ◦s(x) = (x, s i (x)).
Es gilt die ¨ Ubergangsbedingung s i (x) = g ik (x)
•s k (x) ¨ uber U i ∩ U k ∩ U .
Man kann die Garbe O (E) der Keime von holomorphen Schnitten in E bilden. Sie ist lokal-frei, also eine koh¨ arente analytische Garbe.
Definition: Sei π : E → X ein Vektorb¨ undel vom Rang q. Eine Teilmenge F ⊂ E heißt Unterb¨ undel (vom Rang p), falls es zu jedem x ∈ X eine Umgebung U = U (x), einen p-dimensionalen Untervektorraum V ⊂ C q , und eine Trivialisierung ϕ : E| U → U × C q gibt, so dass ϕ
−1(U × V ) = F ∩ π
−1(U) ist.
Man kann dann auch das Quotientenb¨ undel E/F bilden, mit (E/F ) x = E x /F x . Beweis!
Ist f : X → Y eine holomorphe Abbildung und π : E → Y ein komplexes Vektorb¨ undel, so kann man das zur¨ uckgeliftete B¨ undel f
∗E auf X bilden (
” Pullback“):
f
∗E := {(x, v) ∈ X × E : f (x) = π(v)}.
Es sollen auch dazu ¨ Ubergangsfunktionen gefunden werden.
Beispiele:
1. Triviales B¨ undel: X × C
2. Tangentialb¨ undel T (X) (Details siehe (A-3), Example auf Seite 176). Die globalen Schnitte in T (X ) sind die holomorphen Vektorfelder auf X.
3. Kanonisches B¨ undel: K X (Details siehe (A-3), Example auf Seite 173/174). Die globalen Schnitte im kanonischen B¨ undel sind die globalen holomorphen n-Formen auf X .
4. Das tautologische B¨ undel (oder
” Hopf-B¨ undel“) auf dem P n :
O (−1) := {([z], w) ∈ P n × C n+1 : w ∈ C z},
wobei [z] = (z 0 : . . . : z n ) das Bild von z = (z 0 , . . . , z n ) unter der kanonischen Projektion C n+1 \ {0} → P n
bezeichnet. Man beachte, dass hier die Bezeichnung nicht zwischen dem B¨ undel und der zugeord- neten Garbe der holomorphen Schnitte unterscheidet. Lokale Trivialisierungen gewinnt man so:
Sei U i := {(z 0 : . . . : z n ) : z i 6= 0} und ϕ i : O (−1)| U
i→ U i × C definiert durch ϕ i (x, w) := (x, w i ).
Dann ist
ϕ i ◦ ϕ
−1k ([z], c) = ϕ i
[z], c
z k
· z
= [z], z i
z k
c , also g ik = z i /z k .
O (−1) ist ein Unterb¨ undel des trivialen B¨ undels P n × C n+1 . Deshalb besitzt O (−1) außer dem Nullschnitt keine weiteren globalen holomorphen Schnitte.
Satz: Sei X eine kompakte komplexe Mannigfaltigkeit und π : E → X ein komplexes Vektorb¨ undel. Dann ist dim
CΓ(X, E) < ∞.
Beweis: (A-2) Field 2, Theorem 5.9.1.
Normalenb¨ undel, Divisoren und assoziierte Geradenb¨ undel (Harz, 05.06.) Literatur: (A-3), (A-5) und (A-7).
Satz: ei X eine komplexe Mannigfaltigkeit und Y ⊂ X eine Untermannigfaltigkeit. Dann ist T (Y ) ein Unterb¨ undel von T (X)| Y := i
∗T (X ) (wobei i : Y → X die Inklusionsabbildung bezeichnet).
Bezeichnungen: siehe voriger Vortrag, Beweis: siehe (A-3), Example auf Seite 181.
Definition: Das Quotientenb¨ undel N X (Y ) := i
∗T (X)/T (Y ) nennt man das Normalenb¨ undel von Y in X .
Unter einem Divisor wird hier immer eine zusammenh¨ angende 1-codimensionale Untermannigfaltigkeit verstanden, also eine glatte Hyperfl¨ ache.
Sei Y ⊂ X ein Divisor. Es gibt eine offene ¨ Uberdeckung (U i ) von X und holomorphe Funktionen f i
auf U i , so dass Y ∩ U i = {x ∈ U i : f i (x) = 0} ist. Man kann f i = 1 setzen, wenn U i ∩ Y = ∅ ist.
Durch g ik := f i /f k werden nirgends verschwindende holomorphe Funktionen auf U i ∩ U k definiert, die als Ubergangsfunktionen eines Geradenb¨ ¨ undels aufgefasst werden k¨ onnen, das man mit [Y ] bezeichnet. Wie immer ist es nur bis auf Isomorphie bestimmt. Man nennt [Y ] das zum Divisor Y assoziierte B¨ undel. Die holomorphen Funktionen f i definieren einen globalen Schnitt s Y in [Y ], der genau auf Y verschwindet.
Konsequenz: [Y ] ist ¨ uber X \ Y trivial.
Details siehe (A-3), Seite 200, und auch (A-7).
Satz (Erste Adjunktionsformel): Unter den obigen Voraussetzungen ist [Y ]| Y = N X (Y ).
Beweise siehe (A-3), Seite 215, sowie (A-5), Proposition 2.4.7.
Tensorprodukt von Vektorb¨ undeln (siehe (A-3), Seite 179, und (A-5).
Satz (Zweite Adjunktionsformel): Unter den obigen Voraussetzungen ist K Y = i
∗K X ⊗ N X (Y ).
Beweise siehe (A-3), Seite 215, sowie (A-5), Proposition 2.2.17
Beispiel: Ist H ⊂ P n eine Hyperebene, so nennt man O (1) := [H ] das Hyperebenenschnittb¨ undel. Dabei ist es egal, von welcher Hyperebene man ausgeht. Nimmt man etwa H = {z 0 = 0}, so ist H ∩ U i = {(z 0 : . . . : z n ) : z 0 /z i = 0}. Als ¨ Ubergangsfunktionen f¨ ur O(1) erh¨ alt man also g ik = (z 0 /z i )/(z 0 /z k ) = z k /z i . Das zeigt, dass O (1) das duale B¨ undel zu O (−1) ist.
Die q-te Tensorpotenz O (q) := O (1)
⊗qwird durch die ¨ Ubergangsfunktionen (z k /z i ) q bestimmt (siehe (A-3), Seite 178/179).
Jedes homogene Polynom F vom Grad q (in den Ver¨ anderlichen z 0 , . . . , z n ) induziert einen globalen Schnitt s F ∈ Γ( P n , O (q)), durch
(s F ) i (z 0 : . . . : z n ) := z
−qi F (z 0 , . . . , z n ) auf U i .
Details dazu siehe (A-3), Seite 221. Man kann die Aussage auch umdrehen und erh¨ alt:
Satz: F¨ ur q ∈ N ist Γ( P n , O (q)) isomorph zum Raum der homogenen Polynome vom Grad q in den
Variablen z 0 , . . . , z n .
Euler-Sequenz und projektive B¨ undel (Sera, 12.06.) Literatur: (A-3), (A-5), (A-9)
F¨ ur das Hyperebenenschnittb¨ undel O (1) (vgl. voriger Vortrag) gibt es eine alternative Beschreibung:
Sei p 0 := (0 : . . . : 0 : 1) ∈ P n+1 und die Projektion π 0 : P n+1 \ {p 0 } → P n definiert durch π 0 (z 0 : . . . : z n : z n+1 ) := (z 0 : . . . : z n ).
Das ist in Wirklichkeit ein Faserb¨ undel und isomorph zu O (1).
Sei z ∈ C n+1 \ {0}. Durch
ϕ
z[f ] := d dt
0 (f ◦ π(z + tw))
wird eine surjektive lineare Abbildung ϕ
z: C n+1 → T π(z) ( P n ) definiert, mit Ker(ϕ
z) = C z. Dies benutzt man, um folgende exakte Sequenz einzuf¨ uhren:
0 −→ O
Pn−→ O (1)
⊕(n+1)−→ T ( P n ) −→ 0.
Details siehe (A-3), Seite 222, sowie (A-5), Seite 91 - 93.
Ist π : E → X ein Vektorb¨ undel vom Rang q, so bezeichnet man P (E) := [
x∈X
P (E x ), mit P (E x ) := (E x \ {0})/ C
∗, als das zugeh¨ orige projektive B¨ undel.
Mit Hilfe der lokalen Trivialisierungen ϕ i von E erh¨ alt man lokale Trivialisierungen ϕ e i : P (E)| U
i→ U i × P q−1 ,
und die kann man zu dem globalen B¨ undel P (E) zusammenkleben.
Uber jeder Faser des projektiven B¨ ¨ undels hat man ein tautologisches B¨ undel. Alle diese B¨ undel zusammen ergeben ein Geradenb¨ undel L(E) = O
P(E) (−1) ¨ uber P (E).
Literatur dazu: (A-9), (A-5), leider etwas d¨ unn. Man muss wohl selber rechnen.
L(E) ist Unterb¨ undel von P (E) X E := {(p, v) ∈ P (E) × E : π(p) = e π(v)}. Die Inklusion induziert eine biholomorphe Abbildung
Φ : L(E) \ P (E) → E \ Z E ,
wenn man den Nullschnitt (oder genauer das Bild des Nullschnittes in E) mit Z E bezeichnet.
Fasermetriken und positive B¨ undel (Roitzsch, 19.06.) Literatur: (A-4)
Definition: Sei π : E → X ein komplexes Vektorb¨ undel. Ein Fasermetrik auf E ist eine differenzierbare Abbildung h : E ⊕ E → C , die auf jeder Faser E x ein hermitesches Skalarprodukt induziert. Man nennt E dann ein hermitesches Vektorb¨ undel.
Lokale Beschreibung: Ist ϕ : E| U → U × C q eine lokale Trivialisierung, so gibt es eine differenzierbare Abbildung H ϕ : U → GL q ( C), so dass f¨ ur alle x ∈ U gilt:
1. H ϕ (x)
>= H ϕ (x).
2. h x (ϕ
−1x v), ϕ
−1x (w)
= v
>•H ϕ (x)
•w.
Ist eine ¨ Uberdeckung von X durch Trivialisierungen ϕ i : E| U
i→ U i × C q gegeben (mit ¨ Ubergangs- funktionen g ik : U i ∩ U k → GL q ( C )) und h durch ein System von Matrix-Funktionen H i , so gilt ¨ uber U i ∩ U k :
H k (x) = g ik (x)
>•H i (x)
•g ik (x).
Satz: Ist π : E → X ein beliebiges komplexes Vektorb¨ undel, so gibt es auf E eine Fasermetrik.
Beweis: Benutze ¨ Uberdeckung durch Trivialisierungen und dazu eine Teilung der Eins (e i ). Das Standards- kalarprodukt auf dem C q induziert Fasermetriken h i auf E| U
i. Dann ist h := P
i e i h i eine Fasermetrik auf E.
Beispiel: Ber¨ uhmt ist die Fubini-Study-Metrik auf dem P n . Die kann man als Fasermetrik auf dem T( P n ) einf¨ uhren. Sei U i = {[z] ∈ P n : z i 6= 0}, ϕ i : U i → C n die Karte, die durch
ϕ i (z 0 : . . . : z n ) := z 0 z i
, . . . , c z i z i
, . . . , z n z i
gegeben wird. Wir schreiben t iν := z ν /z i f¨ ur die lokalen Koordinaten. Sei f i : U i → R definiert durch f i (z 0 : . . . : z n ) := ln X n
ν=0
|t iν | 2 .
Dann kann man h i : T ( P n )| U
i⊕ T( P n )| U
i→ C definieren durch h i ([z], v, w) := Lev [z] (f i )(v, w).
Man rechnet leicht nach, dass so eine globale Fasermetrik eingef¨ uhrt wird.
Sind auf B¨ undeln E, E 1 , E 2 Fasermetriken h, h 1 , h 2 gegeben, die durch Matrizensysteme (H i ), (H i (1) ) und (H i (2) ) beschrieben werden, so erh¨ alt man
1. Eine Fasermetrik auf E 1 ⊕ E 2 , mit Matrizen H i (1) 0 0 H i (2)
! , 2. eine Fasermetrik auf E
∗, mit Matrizen (H i
>)
−1.
Definition: Sei π : E → X ein Vektorb¨ undel, h eine Fasermetrik auf E und x 0 ∈ X . Eine Trivialisierung ϕ : E| U → U × C q (mit x 0 ∈ U) heißt normal in x 0 bez¨ uglich h, falls h bez¨ uglich der Trivialisierung ϕ durch eine Matrixfunktion H ϕ : U → GL q ( C ) beschrieben wird, so dass gilt:
H ϕ (x 0 ) = E q (Einheitsmatrix) und (∂H ϕ ) x
0= 0.
Tats¨ achlich kann man diese Situation immer herstellen:
Ausgangspunkt ist eine beliebige Trivialisierung ϕ 0 ¨ uber U . Sei H 0 die hermitesche Matrixfunktion, die
h bez¨ uglich ϕ 0 beschreibt. Weil H 0 (x 0 ) eine positiv definite hermitesche Matrix ist, gibt es eine Matrix
A ∈ GL q ( C ) mit A
>•H 0 (x 0 )
•A = E q . Sei F A : C q → C q die lineare Abbildung mit F A (z) := A
•z.
Setzt man ϕ := (id U × F A
−1) ◦ ϕ 0 , so gilt f¨ ur die Matrix H , die h bez¨ uglich ϕ beschreibt, die Gleichung H (x 0 ) = A
>•H 0 (x 0 )
•A = E q . Als n¨ achstes wird R : U → M n,n ( C ) definiert durch
R ik (x) := δ ik −
n
X
ν=1
∂H ki
∂z ν
(0)z ν ,
wobei z 1 , . . . , z n lokale Koordinaten auf U mit z ν (x 0 ) = 0 f¨ ur ν = 1, . . . , n sind. Dann ist R(x 0 ) = E q (und o.B.d.A. R(x) ∈ GL q ( C ) f¨ ur x ∈ U ). Jetzt definiere man die Trivialisierung ψ durch ψ := Φ ◦ ϕ, mit Φ(x, v) := (x, R(x)
−1•v). Die hermitesche Matrix H e beschreibe h bez¨ uglich ψ. Dann ist H e (x) = R(x)
>•H (x)
•R(x), also H(x e 0 ) = E q . Und man rechnet leicht nach, dass ∂ H e ik
∂z λ
(0) = 0 f¨ ur alle i, k, λ ist.
Definition: Sei π : E → X ein Vektorb¨ undel, Z E ⊂ E der Nullschnitt. E heißt negativ, falls es auf E eine Fasermetrik h gibt, so dass χ h (mit χ h (v) := h(v, v)) auf E \ Z E 1-konvex ist. Das B¨ undel heißt positiv, falls E
∗negativ ist.
Sei x 0 ∈ X und ϕ eine Trivialisierung, die in x 0 normal bez¨ uglich h ist. Ist v ∈ E x
0, so kann man E x
0als Untervektorraum von T v (E) auffassen. Die biholomorphe Abbildung ϕ : E| U → U × C q induziert einen Isomorphismus T v ϕ : T v (E) → T ϕ(v) (U × C q ) = T x
0(X) ⊕ C q , der E x
0auf {0} × C q abbildet. Es sei B (ϕ) v
das Urbild von T x
0(X) × {0} unter T v ϕ.
Satz: E ist genau dann positiv, wenn es eine Fasermetrik h auf E gibt, so dass f¨ ur jeden Punkt x 0 ∈ X und jede in x 0 bez¨ uglich h normale Trivialisierung ϕ : E| U → U × C q gilt:
F¨ ur v ∈ E x
0\ {0} ist Lev v (χ h ) auf B v (ϕ) negativ definit.
Beweis: Sei h
∗eine Fasermetrik auf E
∗, so dass χ h
∗auf E
∗\ Z E
∗1-konvex ist. Sei x 0 ∈ X und ϕ
∗: E
∗| U → U × C q eine Trivialisierung mit x 0 ∈ U , sowie H
∗die Matrix, die h
∗bez¨ uglich ϕ
∗beschreibt, und H := (H
∗>)
−1. Es sei ϕ
∗dual zu einer in x 0 normalen Trivialisierung ϕ von E. Dann beschreibt H die Fasermetrik h bez¨ uglich ϕ, und ϕ
∗ist ebenfalls in x 0 normal. Man rechnet nach: Ist v ∈ E x
0, ϕ(v) = (x 0 , v), v
∗∈ E x
∗0
und ϕ
∗(v
∗) = (x 0 , w), sowie η = (η
0, η
00) ∈ T v (E) und ξ = (ξ
0, ξ
00) ∈ T v
∗(E
∗), so ist
Lev v (χ h )(ξ, ξ) =
q
X
j=1
|ξ
00j | 2 +
n
X
ν,µ=1
X q
i,k=1
∂ 2 H ik
∂z ν ∂z µ (0)v i v k ξ ν
0ξ
0µ
Lev v
∗(χ h
∗)(η, η) =
q
X
j=1
|η
00j | 2 −
n
X
ν,µ=1
X q
i,k=1
∂ 2 H ik
∂z ν ∂z µ (0)w i w k
η
0ν η
0µ
Daraus folgt die Behauptung des Satzes.
Lev v (χ h ) hat in Faserrichtung immer q positive Eigenwerte. Das B¨ undel heißt positiv, wenn Lev v (χ h ) auf E \ Z E in
” horizontaler Richtung“ die maximale Zahl von negativen Eigenwerten (also n) besitzt.
Der Grund f¨ ur die Bezeichnung
” positiv“ kann hier nicht erl¨ autert werden.
Beispiel: Das Hyperebenenschnittb¨ undel O (1) auf dem P n wird durch die ¨ Ubergangsfunktionen g ij = z j /z i beschrieben. Auf U i = {(z 0 : . . . : z n ) ∈ P n : z i 6= 0} sei h i definiert durch
h i (z 0 : . . . : z n ) := |z i | 2 P n
j=0 |z j | 2 = X
j6=i
|t j | 2 + 1
−1,
f¨ ur t j := z j /z i . Dann ist h i |g ij | 2 = h j , also wird durch das System der h i eine Fasermetrik auf O (1) definiert.
Sei x 0 ∈ U i . Mit Hilfe einer orthogonalen Koordinatentransformation kann man erreichen, dass x 0 = (0 : . . . : 1 : . . . : 0) ist. Dann ist h i (x 0 ) = 1, und die Ableitungen
∂h
−1verschwinden im Punkt x 0 . Also ist die Trivialisierung ϕ i : O (1)| U
i→ U i × C in x 0 normal bez¨ uglich der konstruierten Fasermetrik h. Man rechnet nun leicht nach, dass
∂ 2 h i
∂t ν ∂t µ (x 0 ) = −δ νµ
ist. Also hat Lev (x
0,v) (χ h ) f¨ ur jedes v 6= 0 die maximale Anzahl negativer Eigenwerte. Das bedeutet, dass O (1) positiv ist.
Definition: Das B¨ undel E heißt r-positiv, wenn Lev v (χ h ) f¨ ur jedes v ∈ E \ Z E in horizontaler Richtung h¨ ochstens r − 1 Eigenwerte ≥ 0 (also mindestens n − r + 1 Eigenwerte < 0) besitzt, wenn also f¨ ur jedes v 6= 0 die hermitesche (n × n)-Matrix
q
X
i,k=1
∂ 2 H ik
∂z ν ∂z µ
(0)v i v k
ν, µ = 1, . . . , n n − r + 1 negative Eigenwerte besitzt.
Bei Schneider heißt ein B¨ undel metrisch r-konvex, wenn es eine Fasermetrik h auf E gibt, so dass χ h auf E \ Z E r-konvex ist. Das B¨ undel heißt metrisch r-konkav, falls E
∗metrisch r-konvex ist. In diesem Falle gibt es auf E
∗eine Fasermetrik h
∗, so dass Lev(χ h
∗) h¨ ochstens r −1 Eigenwerte ≤ 0 besitzt. Also stimmt
” metrisch r-konkav“ mit
” r-positiv“ ¨ uberein.
Der Satz von Schneider f¨ ur Hyperfl¨ achen (Roitzsch, 26.06.) Literatur: (A-8)
Sei π : E → X ein Geradenb¨ undel und ϕ i : E| U
i→ U i × C eine ¨ Uberdeckung durch Trivialisierungen mit ¨ Ubergangsfunktionen g ij . Eine Fasermetrik auf E ist gegeben durch ein System (h i ) von Funktionen h i : U i → R + mit h j = h i |g ij | 2 auf U i ∩ U j . Dann ist
log h j = log h i + log g ij + log g ij , also Lev x (log h j ) = Lev x (log h i ) auf U i ∩ U j .
Es ist
Lev x (log h i )(ξ, ξ) = − 1
h i (x) 2 |(∂h i ) x (ξ)| 2 + 1
h i (x) Lev x (h i )(ξ, ξ).
Liegt also eine in x 0 normale Trivialisierung vor, so ist Lev x
0(log h i )(ξ, ξ) = Lev x
0(h i )(ξ, ξ). Das Gera- denb¨ undel ist demnach genau dann r-positiv, wenn Lev x (log h i ) f¨ ur jedes i und jedes x ∈ U i mindestens n − q + 1 Eigenwerte < 0 hat.
Satz: Sei X eine kompakte komplexe Mannigfaltigkeit und Y ⊂ X eine abgeschlossene 1-codimensionale komplexe Untermannigfaltigkeit. Ist das Normalenb¨ undel von Y in X q-positiv, so ist X \Y eine q-konvexe Mannigfaltigkeit.
Zum Beweis: Mit L := [Y ] ist L| Y = N X (Y ). Die Positivit¨ at von N X (Y ) liefert eine Fasermetrik g (gegeben durch Funktionen g i ), die man mit einer Teilung der Eins zu einer Fasermetrik h auf L fortsetzen kann. Ist Y ∩ U i = {f i = 0}, so ist h durch ein System von Funktionen h i mit
h j = h i
|f i | 2
|f j | 2 und h i | U
i∩Y= g i
gegeben. Nach Voraussetzung hat Lev x (log g i ) f¨ ur x ∈ Y ∩ U i mindestens n − q = (n − 1) − q + 1 negative Eigenwerte. Das gilt dann auch f¨ ur Lev x (log h i ) in den Punkten x ∈ Y ∩ U i .
Sei c > 0 und ϕ i := h i /(1+c|f i | 2 h i ) auf U i . Weil ϕ i |f i | 2 = ϕ j |f j | 2 auf U i ∩U j ist, wird durch f | U
i:= ϕ i |f i | 2 eine globale differenzierbare R + -wertige Funktion f auf X definiert, die auf Y verschwindet.
Sei x 0 ∈ Y ∩ U i fest gew¨ ahlt. Man kann lokale Koordinaten z 1 , . . . , z n um x 0 w¨ ahlen, so dass gilt:
1. f i = z n ,
2. Lev x
0(h i )(ξ, η) = ξ
>•Λ
•η, mit Λ =
λ 1 0
. . .
0 λ n
und λ 1 , . . . , λ n−q < 0.
Es ist ϕ i (1 + c|z n | 2 h i ) = h i , also log ◦h i (z 1 , . . . , z n−1 , 0) = log ◦ϕ i (z 1 , . . . , z n−1 , 0) und
∂ 2 (log ◦ϕ i )
∂z ν ∂z µ (x 0 ) = ∂ 2 (log ◦h i )
∂z ν ∂z µ (x 0 ) =
0 f¨ ur ν, µ < n und ν 6= µ, λ ν f¨ ur 1 ≤ ν = µ ≤ n − 1.
Weiter ist λ n = ∂ 2 (log ◦h i )
∂z n ∂z n
= ∂ 2 (log ◦ϕ i )
∂z n ∂z n
+ c · h i + c|z n | 2 ∂ 2 h i /(∂z n ∂z n ) 1 + c|z n | 2 h i
, also
∂ 2 (log ◦ϕ i )
∂z n ∂z n (x 0 ) = λ n − c · h i (x 0 ) . Schließlich ist ∂(log ◦h i )
∂z n
(z 1 , . . . , z n−1 , 0) = ∂(log ◦ϕ i )
∂z n
(z 1 , . . . , z n−1 , 0), also
∂ 2 (log ◦ϕ i )
∂z n ∂z n
(x 0 ) = ∂ 2 (log ◦h i )
∂z n ∂z n
(x 0 ) = 0 f¨ ur 1 ≤ ν ≤ n − 1.
Jetzt sei ϕ := − log(f | X\Y ). Das ist eine differenzierbare Aussch¨ opfungsfunktion f¨ ur X \ Y . In der N¨ ahe
von Y ist Lev x (ϕ) = −Lev x (log f ) = −Lev x (log ϕ i + log f i + log f i ) = −Lev x (log ϕ i ). Also ist ϕ dort
q-konvex und X \ Y eine q-konvexe Mannigfaltigkeit.
Der σ-Prozess und das Aufblasen von Untermannigfaltigkeiten (Sera, 03.07.) Literatur: (A-5), (A-3)
F¨ ur z ∈ C n+1 \ {0} sei `(z) = C z die Gerade durch z und den Nullpunkt und [z] der zugeordnete Punkt im P n . Betrachte F := {([z], w) ∈ P n × C n+1 : w ∈ `(z)} (man nennt so etwas eine
” Inzidenzmannigfal- tigkeit“) mit den beiden Projektionen
π = pr 1 : F → P n und σ := pr 2 : F → C n+1 .
Es ist π
−1([z]) = {[z]} × `(z), π beschreibt also das tautologische B¨ undel O (−1). Dies ist ein Unterb¨ undel des trivialen B¨ undels P n × C n+1 : ¨ Uber U i = {[z] ∈ P n : z i 6= 0} definiere man die Trivialisierung ψ i : U i × C n+1 → U i × C n+1 durch
ψ i [z], w :=
[z], u 0 ([z], w), . . . , u n ([z], w) , mit
u i ([z], w) := w i und u ν ([z], w) := w ν − w i z i
z ν f¨ ur ν 6= i.
F¨ ur [z] ∈ U i ist { z 1
i