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Archiv "Private Krankenversicherung bleibt zuversichtlich" (24.10.1974)

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Grenzen

der Belastbarkeit

Abgaben in% des Verdienstes . 1950 1960 1970 1974 Lohn-u.

Kirchensteuer 15,4

Sozial- versicherung

insgesamt 14,0 16,3

*Durchschnittsverdienste

Die Belastung des durchschnitt- lich verdienenden Arbeitnehmers durch Lohn- und Kirchensteuer sowie Abgaben zur Sozialversi- cherung hat sich seit der Grün- dung der Bundesrepublik mehr als verdoppelt. Beim Durch- schnittsverdiener (verheiratet, ohne Kinder) erreichte sie in die- sem Jahr 30 Prozent des Brutto- verdienstes. In absoluten Zahlen

ausgedrückt: Von einem Durch- schnittsverdienst von 19 780 DM

im Jahr waren 5944 DM Abga- ben fällig. Bundesarbeitsminister Arendt sprach in diesem Zusam- menhang davon, daß nunmehr die Grenze der Belastbarkeit er- reicht sei. Ab 1975 wird die Steu- erreform freilich eine Entlastung bringen Schaubild: Globus Leserdienst

Hinweise • Anregungen

WIRTSCHAFT

Private Krankenversicherung bleibt zuversichtlich

Über zehn Millionen Bundesbürger waren Ende 1973 privat kranken- versichert. Das sind 17,3 Prozent der Bevölkerung. Wie der Verband der privaten Krankenversicherung (PKV) in Köln in seinem jüngsten Zahlenbericht 1973/1974 bekannt- gab, haben die 42 privaten Kran- kenversicherer in der Bundesrepu- blik jetzt erstmals seit 1969 wieder einen Aufwärtstrend zu verzeich- nen: Der gesamte Versicherungs- bestand hat sich in der ersten Hälf- te 1974 um 41 000 auf über 70 Mil- lionen Versicherungen erhöht.

Zu diesem Ergebnis haben zu ei- nem beträchtlichen Teil jene 76 000 Bundesbürger beigetragen, die in der ersten Hälfte dieses Jahres von der gesetzlichen zur privaten Kran- kenversicherung übergetreten sind.

Im vergangenen Jahr haben sich 150 000 ehemalige gesetzlich Versi- cherte der privaten Versicherung angeschlossen, sie waren damit zu mehr als der Hälfte an den 272 000 Neuabschlüssen beteiligt.

Trotzdem verzeichnete die Haupt- versicherungsart der PKV — die Vollversicherung — einen Be- standsrückgang: Der Verlust lag 1973 mit 272 262 Versicherungen allerdings weit unter dem im Jahre davor (824 986). Ende 1973 wurden 4 389 829 Vollversicherungen regi- striert. Die immer noch beachtliche Einbuße wird vom PKV-Verband auf die sozialpolitische Entwick- lung zurückgeführt. Viele Selbstän- dige werden Arbeitnehmer und da- mit versicherungspflichtig, ferner wirkten sich die Dynamisierung der Pflichtgrenze und die Pflichtversi- cherung der Landwirte (seit 1. Ok- tober 1972) aus.

Die Verdienstausfallversicherung hat um 161 822 zugenommen. Ihr Bestand machte Ende vergangenen Jahres 1 616 832 Versicherungen aus. In der Teilversicherung, die vor allem die im Krankenhaus ent-

stehenden Kosten deckt, ist zwar ein Rückgang um 174 416 zu regi- strieren, jedoch ist das nur auf die Zusammenlegung von Mehrfach- verträgen Zurückzuführen. In Wirk- lichkeit hat die Zahl der nach sol- chen Tarifen versicherten Perso- nen zugenommen. Dazu hat nicht zuletzt die öffentliche Diskussion über das neue Krankenhausrecht und über das „klassenlose Kran- kenhaus" beigetragen. Etwa vier

Millionen Versicherte der gesetzli- chen Kassen sind jetzt privat zu- satzversichert.

Gegenüber 1972 stiegen die Lei- stungen an die Versicherten um 7,19 Prozent, die Beitragseinnah- men demgegenüber nur um 6,61 Prozent. 1973 wurden den Versi- cherten, die keine Leistungen in Anspruch nahmen, 361,7 Millionen DM zurückerstattet. Das sind 9,44 Prozent der Gesamtleistungen.

Einschließlich der Eigenläistungen der Versicherten zahlten die Privat- versicherten an Ärzte und Zahnärz- te 1973 nahezu 1,4 Milliarden DM, davon rund 1,2 Milliarden DM über die Versicherungsunternehmen.

Das sind 30,5 Prozent ihrer Ge- samtleistungen. Für Krankenhaus- pflege und -nebenkosten wurden von der PKV über 1,4 Milliarden DM gezahlt. Gegenüber 1972 sind das 16,12 Prozent mehr. An Zahlun- gen und versicherungstechnischen Rückstellungen wurden den Versi- cherten insgesamt 4,39 Milliarden DM gutgebracht.

Die Beitragseinnahmen stiegen ge- genüber 1972 um 0,321 Milliarden DM auf 5,18 Milliarden DM. 55,94 Prozent entfielen auf die Vollversi- cherung. Die Steigerungsrate ist auf den vergrößerten Bestand in der Verdienstausfallversicherung und auf die Zunahme der Zahl der nach Teiltarifen Versicherten zu- rückzuführen. Außerdem spiegelt sich darin die Anpassung der Bei- träge auf Grund gestiegener Ko- sten wider. Auch die Bemühungen der Unternehmen, ältere Verträge auf neuzeitliche Tarife zu überfüh- ren, wirkten sich aus. Für 1974 wird ein Beitragsaufkommen von etwa 5,7 Milliarden DM erwartet.

Durch Vermögensanlagen im Wert von fast 5,39 'Milliarden DM (5,03) ist die Erfüllung der Ansprüche der Versicherten gesichert. Sie decken den Leistungsbedarf von nahezu eineinhalb Jahren. Infolge weiterer Rationalisierung lagen die Verwal- tungskosten mit 7,14 Prozent un- ter dem Satz des Vorjahres (7,15 Prozent). WZ/DÄ

3134 Heft 43 vom 24. Oktober 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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