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Archiv "Internetportal eröffnet vom Verband der privaten Krankenversicherung (PKV)" (08.10.2004)

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ie Folgen der Gesetzge- bung in den letzten Jah- ren verstärken nach Auffassung der dostal &

partner management-beratung gmbh, Neufraunhofen, die Dy- namik in der GKV-Branche.

Die zunehmende Wettbe- werbs- und Vertragsfreiheit der einzelnen Krankenkassen sowie der reglementierte Fi- nanzzugang (als Beispiele wer- den die Verwaltungskosten- deckelung der Krankenkas- sen und die sich verschär- fenden Eigenkapitalrichtlini- en der Banken „Basel II“ ge- nannt) führten in letzter Kon-

sequenz zu einer zweiten In- dustrialisierung der Branche.

Zur Verdeutlichung: Als Industrialisierung bezeichnet man den Prozess des Über- gangs von der Hand- zur Fabrikarbeit, die sich auf Ma- schinen stützt, also eine massive Änderung der Produktionswei- se. Dabei sind Beginn und En- de dieses Prozesses nicht im- mer eindeutig, vielmehr kann vom Prinzip der „Gleichzeitig- keit des Ungleichzeitigen“ aus- gegangen werden. Gleichzei- tig gibt es zum Beispiel Fabri- ken und noch rein handwerk- liche Produktionsweisen.

Eine vergleichbare zweite Industrialisierung sei zurzeit in der Gesetzlichen Kranken- versicherung (GKV) zu beob- achten, analysieren die Markt- forscher der Beratungsgesell- schaft. Diese Phase sei ge- prägt durch

> die zunehmende Syste- matisierung bestehender und hinzukommender Geschäfts- prozesse durch Software-Wei- ter- und Neuentwicklungen (die bisherigen Systeme re- präsentierten noch den Stand der 70er-Jahre des vergange- nen Jahrhunderts),

> das wachsende Bewusst- sein für die eigenen Kernpro- zesse und -kompetenzen ab- hängig von der Marktpositio- nierung,

> ein steigendes Out- und Co-Sourcing zur Konzentrati- on auf eben diese originären Kernprozesse und

> die Wandlung der Mitar- beiter vom Generalisten hin zum themenbezogenen Spe- zialisten.

Damit einher gehe die Ent- wicklung der gesetzlichen Krankenkassen vom Verwal- ter hin zum marktorientierten Versicherungs- und Leistungs-

anbieter – ein Prozess, der durch die aktuellen Gesetzes- änderungen und die Diskus- sion um Bürgerversicherung oder Kopfpauschale in sei- nem zeitlichen Ablauf mehr oder weniger stark beeinflusst werden dürfte. Und wie auch bei der ersten Industriali- sierung in der Wirtschaft des 19. Jahrhunderts komme es auch in der Gesetzlichen Krankenversicherung zu ei- ner „Gleichzeitigkeit des Un- gleichzeitigen“ innerhalb der Krankenkassen mit ihren rund 155 000 Beschäftigten und den rund 10 000 Beschäftigten im nächsten Umfeld.

Als Folgen dieser zweiten Industrialisierung in der Ge- setzlichen Krankenversiche- rung prognostiziert dostal &

partner

> den Rückgang der Be- schäftigten bei den Kranken- kassen um 30 bis 50 Prozent,

> ausbildungsfremde (so- zialfachangestellt-fremde) An- forderungen an jedem dritten heutigen Arbeitsplatz

> und die Verdoppelung der Beschäftigten der GKV- nahen Dienstleistungsbran- chen auf mindestens 20 000.JF V E R S I C H E R U N G E N

Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 418. Oktober 2004 [59]

Mehr Achtsamkeit beim Ab- schluss privater Krankenzu- satzversicherungen fordert der Bund der Versicherten e.V. (BdV). Bei den bereits jetzt angebotenen Zusatzver- sicherungen, die die ab näch- stem Jahr entfallende Zahn- ersatz-Versorgung ausglei- chen sollen, handele es sich ausschließlich um „private Ergänzungsversicherungen“, so der BdV. Diese seien in der Regel nicht notwendig, weil sie kein „Katastrophenrisi- ko“ absicherten. Es gebe bis- lang noch keine Verträge der Krankenkassen oder privater Versicherer, die die Kosten für den Zahnersatz regeln.

Ebenso wenig bestehe mo- mentan Klarheit über die

Beiträge für Zahnzusatzversi- cherungen.

Der BdV warnte zugleich vor einem unüberlegten Wechsel in eine private Kran- kenversicherung. Probleme mit Beitragserhöhungen und Erstattungen seien die Re- gel, der Weg zurück in die Ge- setzliche Krankenversiche- rung (GKV) sei oftmals aus- geschlossen. Zudem kenne die private Krankenversiche- rung keine beitragsfreie Mit- versicherung, zum Beispiel für Kinder. Dieser Versicherungs- status könne gerade für Fami- lien unbezahlbar werden, weil der private Versicherungsver- trag anders als bei der GKV nicht an die Einkommensent- wicklung gekoppelt sei. MM

Gesetzliche Krankenversicherung

Eine Branche im Umbruch

Marktforscher sehen eine zweite Industrialisierung.

Der Verband der privaten Krankenversicherung (PKV) e.V., Köln, hat ein Internetportal eröffnet, das privat Krankenversicherten eine umfassende Orientierungshilfe im Gesundheitswesen sein soll. Im Mittelpunkt der Website www.derprivatpatient.de stehen Informationen, die den Behandlungsvertrag mit dem Arzt oder dem Krankenhaus betreffen. Weitere Serviceangebote sind ein Ärzte- und Krankenhausverzeichnis sowie die Möglichkeit, eine Arztrechnung online zu prüfen. In der Arzt-Suchmaschine sind al- le niedergelassenen Ärzte Deutschlands mit ihrer Facharztbe- zeichnung, ihrer Anschrift sowie weiteren Stammdaten hinter- legt. Im Krankenhaus-Verzeichnis sind alle Krankenhäuser Deutschlands mit ihren Stammdaten, der Abteilungsstruktur, den Entgelten sowie Informationen über Preise und Ausstattungs- standards in den Ein- und Zweibettzimmern für Privatpatienten

hinterlegt. JF

Zusatzversicherung

Nicht übereilt abschließen

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