Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen PERSONALIA
Irma Blohm
zum 65. Geburtstag
Am 24. November 1974 vollendete Irma Blohm, langjährige Gesund- heitspolitikerin, ihr 65. Lebensjahr.
Wer das Vergnügen hat, die Jubila- rin persönlich zu kennen, steht ein wenig ungläubig vor der Tatsache ihres 65. Geburtstages, strahlt sie doch wie seit Jahren unverändert jene bemerkenswerte Mischung von Vitalität und Besonnenheit aus, die ihre Freunde an ihr bewundern und die ihre politischen Gegner re- spektieren.
Nach einer zwölfjährigen erfolgrei- chen Tätigkeit im Bundestag ist Frau Blohm seit 1969 stellvertreten-
Irma Blohm Foto: privat
de Vorsitzende des Bundesgesund- heitsausschusses der CDU in Bonn und Deputierte der Gesundheitsbe- hörde Hamburg, seit 1970 Landes- vorsitzende der Frauenvereinigung der CDU in Hamburg, seit 1973 stellvertretende Vorsitzende der Bundesfrauenvereinigung der CDU.
Die Verdienste, die sich Frau Blohm um die deutschen Ärzte und das deutsche Gesundheitswesen erworben hat, wurden schon 1957 auf dem Deutschen Ärztetag in Berlin mit der Verleihung des gol- denen Ehrenzeichens der Deut- schen Ärzteschaft gewürdigt. Die Gesetzgebung auf dem Gesund- heitsgebiet hat Frau Blohm in jün- gerer Vergangenheit maßgeblich beeinflußt. Dabei hat sie sich be-
sonders für die freiheitliche ärztli- che Berufsausübung eingesetzt.
Daneben galten ihre Bemühungen aber auch der Förderung der medi- zinischen Assistenzberufe. Das ist verständlich, denn Frau Blohm, frü- her selbst von Beruf medizinisch- technische Assistentin, Ehefrau ei- nes vor einigen Jahren verstorbe- nen Hamburger Arztes, übersieht die Probleme ärztlicher Arbeit in unserer Zeit besonders gut.
Wir Ärzte haben allen Grund, Frau Blohm für ihre bisherige Tätigkeit zu danken und zu ihrem Geburts- tag den Wunsch auszusprechen, daß sie zum Wohle der Allgemein- heit noch lange wirken möge. Wer Frau Blohm telefonisch Glückwün- sche übermitteln möchte, muß das allerdings frühmorgens tun, denn nach neun Uhr rufen sie ihre selbstgewählten Pflichten aus dem Hause. DÄ-H
Karl Bätzner 65 Jahre
Am 17. Oktober 1974 feierte Profes- sor Dr. Karl Bätzner, Ordinarius für Orthopädie an der Universität Frei- burg und Vorstand der Orthopädi- schen Abteilung der Chirurgischen Universitätsklinik, seinen 65. Ge- burtstag.
Die Ausbildung führte den 1909 in Wildbad Geborenen nach dem Staatsexamen in die Klinik der Uni- versität Freiburg. Die Ausrichtung der Klinik seines Lehrers E. Rehn auf die Extremitäten- und Gefäß- chirurgie mit dem Schwerpunkt Wiederherstellungschirurgie im Sinne E. Lexers bestimmte den be- ruflichen Werdegang. Seit fünfund- zwanzig Jahren leitet Professor Bätzner die Freiburger Orthopädie.
Moderne Osteosyntheseverfahren und funktionelle Hüft- und Extre- mitäteneingriffe lösten den fixieren- den Gipsverband ab. Die Fort- schritte in der Gelenkchirurgie fan- den ihren vorläufigen Höhepunkt in der Implantation künstlicher Gelen- ke. Die Klinik Bätzner hat bis heute über 1000 künstliche Hüftgelenke mit Erfolg eingesetzt.
Große Verdienste erwarb sich Karl Bätzner als Landesarzt für Körper- behinderte und bei der Organisa- tion und ärztlichen Beratung der Spastikerzentren. An die hundert Veröffentlichungen und Vorträge zu chirurgischen und orthopädi- schen Problemen zeugen von der vielseitigen wissenschaftlichen Ar- beit.
Patienten, Kollegen und Schüler wünschen den Jubilar noch lange in Frieden und Gesundheit und in ihrem Kreis zu sehen. UFr
Wolfgang Frenzel 60 Jahre
Der Kurator der Medizinischen Hochschule Hannover, Dr. h. c.
Wolfgang Frenzel, vollendete am 3.
November 1974 sein 60. Lebens- jahr. Knapp eineinhalb Jahrzehnte widmete er davon ausschließlich der Planung sowie dem Auf- und Ausbau der Hochschule. Bereits im Oktober 1961 betraute ihn das Nie- dersächsische Kultusministerium mit der Vorbereitung des Aufbaues der Medizinischen Hochschule. Zu- gleich nahm Wolfgang Frenzel sei- ne Aufgaben als Sekretär des Gründungsausschusses der Medi- zinischen Hochschule wahr. Ab 1.
April 1963 wurde er mit der Verwal- tung der Hochschule beauftragt, und seit ihrer Eröffnung am 17. Mai 1965 ist er deren Kurator. An der Verwirklichung der längst voll funk- tionsfähigen Medizinischen Hoch- schule hat er einen maßgeblichen
Anteil. MHH
Ehrendoktorwürde Hans Popper
Professor Dr. Dr. Hans Popper ist gebürtiger Wiener. Er mußte seine Heimat auf Grund der politischen Ereignisse im März 1938 verlassen und emigrierte in die Vereinigten Staaten. Dort war er zunächst als Research Fellow am Cook County Hospital in Chicago tätig. 1946 wur- de er zum Direktor des Pathologi- schen Institutes dieses Hospitals
3514 Heft 48 vom 28. November 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
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ernannt. In den darauf folgenden Jahren rückten die Pathologie, Pa- thophysiologie und Klinik der Le- bererkrankungen in den Mittel- punkt seiner Arbeiten. Schließlich erhielt er auf Grund seines Erfah- rungsreichtums und seiner grund- legenden Studien, vor allem auf dem Gebiet der Hepatologie, einen Ruf als Leiter und Nachfolger des berühmten Pathologen Klemperer an das Pathologische Institut des renommierten Mount Sinai Hospi- tals in New York. Seiner Initiative als Dean für Academic Affairs war es zu verdanken, daß dort 1968 die Medical School der City University of New York eröffnet wurde, deren Präsident er von 1972 bis 1973 war.
— Sein Wirken und seine Erfolge fanden ihren Niederschlag in vier- hundert wissenschaftlichen Publi- kationen, einer Reihe von Büchern und Monographien sowie in einer Fülle nationaler und internationaler Ehrungen. Professor Popper ist be- reits mit der Ehrendoktorwürde der Universitäten Wien, Löwen und Bo- logna ausgezeichnet. Anfang No- vember 1974 hat die Medizinische Hochschule Hannover dem „großen Lehrer, Forscher und Arzt" Hans Popper die Ehrendoktorwürde ver- liehen. DÄ-N
Ehrenring
der Stadt Singen für Max Ernst
Am 20. November 1974 feierte Pro- fessor Dr. med. Max Ernst seinen 75. Geburtstag. Der Jubilar wurde in Mannheim geboren; nach Ablei- stung des Kriegsdienstes 1917 bis 1919 folgte das Medizinstudium an der Universität Heidelberg. Nach bestandenem Staatsexamen und Erlangung des Doktordiploms mit der Bewertung „magna cum laude"
erwarb er sich als Assistent am Anatomischen Institut der Universi- tät Heidelberg unter Geheimrat Kallius eine gründliche Vorbildung für den angestrebten Beruf eines Chirurgen. Die eigentliche chirurgi- sche Ausbildung begann 1926 bei Geheimrat Sauerbruch an der Chir-
urgischen Universitätsklinik in München, zwei Jahre später folgte er Professor Lebsche an die Chir- urgische Poliklinik München.
In seiner Habilitationsschrift 1930
„Experimentelle und klinische Un- tersuchungen über die Wirkung anisotinischer Lösungen auf Ge- hirn und Liquor" ging er ein auch heute noch gegenwartsnahes Pro- blem der Entwässerung des Ge- hirns im Gefolge von Operationen, aber auch nach Hirntraumen an.
Als der Jubilar 1940 seine endgülti- ge Berufung zum außerordentli- chen Professor erhielt, erfolgte gleichzeitig seine Ernennung zum
Max Ernst Foto: privat
Direktor der Chirurgischen Univer- sitätspoliklinik München, die er be- reits seit 1936 geleitet hatte.
Mit der Übernahme der Chirurgi- schen Abteilung des Städtischen Krankenhauses Singen im Juni 1946 hat Professor Ernst zielstrebig den Ausbau des Singener Kranken- hauses betrieben. Bereits 1946 wurde dort der Grundstein für das jetzige Röntgeninstitut unter der Leitung eines Röntgenologen ge- legt; es folgte die Einrichtung ei-
ner eigenen Kinderabteilung. 1960 wurde das Pathologische Institut eröffnet. Kurz danach entstand eine urologische Abteilung.
Professor Ernst genoß als Arzt und Operateur einen großen Ruf weit über das Einzugsgebiet Singens hinaus; seine Bescheidenheit, sei- ne unermüdliche Arbeitskraft und seine selbstverständliche Hilfsbe- reitschaft — wenn es galt, den in der Ausbildung stehenden Assi- stenten an schwierige Aufgaben heranzuführen — sind in bleiben- der Erinnerung.
Am 21. Dezember 1964 trat Profes- sor Ernst in den Ruhestand, den er in seiner Wahlheimat München ver- bringt. Als Zeichen des Dankes und der Anerkennung für seine am Städtischen Krankenhaus in Sin- gen geleistete Arbeit wurde ihm der Ehrenring der Stadt Singen verliehen. A. Huegel
Generalstabsarzt Dr. Heinz S.
Fuchs, Amtschef des Sanitätsamtes der Bundeswehr, wurde anläßlich der 31. Jahresversammlung des Aerospace Medical Panel der AGARD (Advisory Group for Ae- rospace Research and Develop- ment) der NATO zum Chairman dieses luft- und raumfahrtmedizini- schen Gremiums gewählt. SdB Dr. med. Luise Gericke, Wolfsbur- ger Ratsherrin, wurde mit dem Ver- dienstkreuz am Bande des Ver- dienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichent. DÄ-N Hans Maier (Gröbenzell bei Mün- chen), Träger des Ehrenzeichens der deutschen Ärzteschaft, ist am 14. Oktober 1974 verstorben. Hans Maier war seit 1934 bei der Kas- senärztlichen Vereinigung Deutsch- lands und nach 1945 bis zu seinem Ausscheiden 1968 bei der Kassenärztlichen Vereinigung Ba- yerns kaufmännischer Geschäfts- führer. Zi
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