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Archiv "Karl Holtermüller zum 65. Geburtstag" (20.02.1975)

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Spektrum der Woche Aufsätze . Notizen PERSONALIA

Franz Büchner zum 80. Geburtstag

Franz Büchner, emeritierter ordent- licher Professor der Allgemeinen Pathologie und Pathologischen Anatomie, ehemaliger Direktor des Pathologischen Institutes der Uni- versität Freiburg, feierte am 20. Ja- nuar 1975 seinen 80. Geburtstag.

In Boppard geboren, legte er nach Studienjahren in Münster und Hei- delberg in Gießen sein Staatsex- amen ab. Die Entscheidung über sein weiteres Leben brachte sein Eintritt in das Pathologische Insti- tut der Universität Freiburg als Schüler von Ludwig Aschoff.

Hier habilitierte er sich 1927 mit ei- ner Arbeit über das peptische Ge- schwür des Magens und seine Beziehungen zum Magenkarzinom, und hierher konnte er nach einer vorübergehenden dreijährigen Tä- tigkeit als Prosektor am Kranken- haus Friedrichshain in Berlin als Nachfolger seines Lehrers zurück- kehren. Er blieb Freiburg treu. Es ist sein Verdienst, die Hypoxie als allgemein wirksames pathogeneti- sches Prinzip erkannt zu haben, das sowohl bei den von Büchner besonders intensiv bearbeiteten Durchblutungsstörungen des Her- zens als auch bei der Entstehung von Fehl- und Mißbildungen die entscheidende Rolle spielt. Unter Anwendung der modernen Metho- den der Autoradiographie und der Elektronenmikroskopie und mit Hil- fe der dabei erhaltenen Versuchs- ergebnisse entwickelte er neue Vorstellungen über die zur Krebs- entstehung hinführenden Differen- zierungs- und Wachstumsstörun- gen.

1965 erhielt er die Würde eines Eh- rendoktors der Medizinischen Fa- kultät der Universität Würzburg und kam als Ehrenmitglied in die Van-Swieten-Gesellschaft der Österreichischen Ärzte. Bereits 1951 war ihm die Karl-Ludwig-Eh- renmünze der Deutschen Gesell- schaft für Kreislaufforschung ver- liehen worden.

Über den Verdiensten als Wissen- schaftler dürfen nie Mut und Glau- be des Arztes Franz Büchner ver- gessen werden. In einem öffentli- chen Vortrag in der Universität Freiburg am 18. November 1941 in- terpretierte er den Eid des Hippo- krates und hob die Grundgesetze der ärztlichen Ethik hervor. Er setz- te sich dabei unter Gefährdung sei- ner eigenen Person in direkten Ge- gensatz zu der damals befohlenen Auffassung und trat kompromißlos für die Würde des Menschen ein.

Sein Eintreten für die Grundprinzi- pien der Ethik wurde zusammen mit seinen Verdiensten um die Me- dizin 1971 durch die Verleihung der Paracelsus-Medaille der deutschen Ärzteschaft gewürdigt. Oe/H

Karl Holtermüller zum 65. Geburtstag

Am 9. Januar 1975 feierte der Ärzt- liche Direktor der Städtischen Krankenanstalten Saarbrücken und

Sanitätsrat Dr. med. Karl Holtermüller, Ärztlicher Direktor der Städtischen Krankenanstalten Saarbrücken und Chefarzt der Kinderklinik, feierte seinen 65. Geburtstag Foto: privat

Chefarzt der Kinderklinik dieses Hauses, Sanitätsrat Dr. med. Karl Holtermüller, seinen 65. Geburts- tag.

In Bad Kreuznach, dort 1910 gebo- ren, verbrachte er die entscheiden- den Jahre seiner Jugend- und Schulzeit. Staatsexamen und Pro- motion legte er 1934 in Bonn ab.

Wesentliche Eindrücke klinischer Tätigkeit sammelte er in der Chir- urgischen Universitätsklinik unter von Redwitz und an der Medizini- schen Poliklinik Max Bürgers in Bonn. Sein Bild über die Innere Medizin wurde durch Baumgartner an der Inneren Abteilung des All- gemeinen Krankenhauses in Ha- gen/Westfalen geprägt.

Die Fachausbildung zum Kinder- arzt begann im Juli 1936 an der Kinderklinik des Bürgerhospitals in Saarbrücken unter Dr. Schulz- Schmidtborn. 1944 baute er die Kinderklinik im Raum Neunkirchen/

Saar auf. Nachdem die Stadt Saar- brücken ihn zum Nachfolger seines früheren Lehrers Schulz-Schmidt- born gewählt hatte, übernahm er 1953 die Kinderklinik des Bürger- hospitals Saarbrücken. Sein Le- benswerk krönte er nach jahrelan- ger intensiver Planung durch den Bau der neuen Kinderklinik der Städtischen Krankenanstalten in Saarbrücken. 1965 wurde Dr. Hol- termüller in das Amt des Ärztlichen Direktors der Städtischen Kranken- anstalten Saarbrücken berufen.

Wissenschaftlichen Problemen stand er stets aufgeschlossen ge- genüber. Ein von ihm erstmalig be- schriebenes seltenes Krankheits- bild trägt unter der Bezeichnung

Holtermüller-Wiedemann-Syndrom seinen Namen.

Seit 1958 ist Dr. Holtermüller Sach- verständiger der Kinderärzte im Weiterbildungsausschuß. 1960 wur- de er Vorsitzender des Chefarzt- verbandes im Saarländischen Ärz- tesyndikat und Vorsitzender der leitenden Krankenhausärzte. Der Delegiertenversammlung der Ärzte- kammer des Saarlandes gehört er seit 1962 an. Diese vertritt er in der Ständigen Konferenz für Kranken- hausfragen in der Bundesärzte- kammer. Fragen allgemeiner medi- zinischer Fortbildung hat er we- sentlich gefördert und beeinflußt in

DEUTSCHES ARZTEBLATT Heft 8 vom 20. Februar 1975 531

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen PERSONALIA

der Zeit von 1964 bis 1966 als Vor- sitzender der Medizinischen Ge- sellschaft des Saarlandes, deren stellvertretender Vorsitzender er in den Jahren 1966 bis 1968 war. Dem Gesamtvorstand des Saarländi- schen Ärztesyndikats gehört er seit 1966 an.

Seine großen Fachkenntnisse, sein breites Allgemeinwissen und vor allem seine menschlich, hilfreiche Art, eingeschlossen in ein humor- volles Wesen, machen den Jubilar zu einem weit über den eigentli- chen Wirkungskreis hinaus hoch- geschätzten und beliebten Men- schen. Nachtigall/Schmögen

Otto Garde 70 Jahre

Otto Garde, Generaldirektor a. D.

der „Concordia-Lebensversiche- rungs-AG" und Gründer der Stif- tung „Hufeland", feierte am 10. Ja- nuar 1975 seinen 70. Geburtstag.

Garde, einer der großen alten Män- ner des Versicherungswesens, ist seit Jahrzehnten Problemen der Ärzteversicherung und der deut- schen Sozialpolitik verbunden.

Auch eine schwere Kriegsverlet- zung konnte ihn nie daran hindern, für die Grundsätze der sozialen Marktwirtschaft mit Erfolg zu kämpfen.

Die ärztliche Standesorganisation hat ihn 1965 mit dem „Goldenen Ehrenzeichen der deutschen Ärzte- schaft" ausgezeichnet. Der Staat folgte mit dem Großen Verdienst- kreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik, das ihm im Som- mer 1969 verliehen wurde. EB

Werner Zeitler, früherer Gewerk- schaftssekretär und SPD-Ge- schäftsführer, MdB seit 1972, wur- de zum neuen Vorsitzenden der Ar- beitsgruppe Jugend, Familie und Gesundheit der SPD-Bundestags- fraktion anstelle von Dr. med. Hans Bardens gewählt. BID

Bundesverdienstkreuz für Hermann Zwecker

Dr. med. Hermann Zwecker, prakti- scher Arzt in Heisa, Landkreis Kas- sel, hat anläßlich seines 70. Ge- burtstags das Große Verdienst- kreuz der Bundesrepublik Deutsch- land erhalten. Der hessische So- zialminister Dr. med. Horst Schmidt überreichte dem Präsidenten des Landesgesundheitsrates Hessen und Ehrenvorsitzenden der Kas- senärztlichen Vereinigung Hessen die Auszeichnung im Ärztehaus Frankfurt und würdigte dabei seine zahlreichen Verdienste um das Ge- sundheitswesen in Hessen.

Es müsse anerkannt werden, sagte der Minister, daß die KV Hessen in den zwanzig Jahren, in denen Dr.

Zwecker ihr Vorsitzender war, mit Bemühungen um die Sicherstel- lung der ärztlichen Versorgung, insbesondere in den ländlichen Be- reichen, frühzeitig mit Überlegun- gen und Maßnahmen hervorgetre- ten sei, die sicherlich für manche andere KV in der Bundesrepublik wegweisend gewesen seien. KV-H

Ehrendoktorwürde für William Polk Longmire

Die Medizinische Fakultät der Uni- versität Heidelberg verlieh dem Di- rektor der Chirurgischen Klinik der Kalifornischen Staatsuniversität in Los Angeles, William Polk Longmi- re, die Würde eines „doctor medi- cinae honoris causa".

W. P. Longmire, ein alter Freund der Heidelberger Medizinischen Fakultät, demonstrierte in dem vom internationalen Forschungs- stand abgeschnittenen Nachkriegs- deutschland kollegial unvorstellbar scheinende Leistungen. Mit seiner Familie kam er als Gastprofessor 1952 an die FU Berlin und stand der Heidelberger Medizinischen Fakultät bis 1954 als chirurgischer Berater zur Seite, selbst als vielbe- schäftigter Arzt der US-Luftwaffe.

Als Mitglied einer Familie, die im 19. Jahrhundert aus Westfalen nach Oklahoma ausgewandert war, wählte er Rüdesheim als dienstli- chen Wohnsitz, den er wiederum dank der guten Transportmöglich- keiten der Luftwaffe in einen Vorort Berlins umfunktionierte. Unzähli- gen herzkranken Kindern aus bei- den Teilen Deutschlands wurde so geholfen, wobei Operateur und As- sistenz in einem planmäßigen Auf- bautraining abwechselten und so die möglichen Risiken dieser neu- en Chirurgie verminderten. Dieser

Kooperation ist es letztlich zu dan- ken, daß das Herzzentrum dieser Klinik mit seinem Berliner Beginn bis heute nahezu siebentausend Eingriffe durchgeführt hat.

Als Sohn eines Arztes 1913 in Sa- pulpa geboren (wo er übrigens selbst seinen kranken Vater einmal für zweieinhalb Jahre vertrat) hat Longmire seine medizinische und chirurgische Ausbildung an der Johns Hopkins Medical School in

Baltimore unter Blalock erhalten.

In bestem Teamgeist hat er seinem Lehrer auch bei den experimentel- len und klinischen Arbeiten zur Korrektur der Fallotschen Tetralo- gie geholfen.

Schließlich wurde ihm 1948 mit fünfunddreißig Jahren eine der attraktivsten medizinischen Aufga- ben des Landes übertragen: die Gründung der kalifornischen medi- zinischen Fakultät der UCLA.

Zwei Magen- und Gallengangsope- rationen tragen seinen Namen. Er begann sehr früh an Hühnerem- bryonen allgemeine Grundlagen der Immunologie zu erarbeiten. Diese Forschungen führten ihn in die Or- gantransplantation und die chirur- gische Onkologie.

Zahlreiche Ehrungen blieben nicht aus. Der Höhepunkt war sicherlich nach dem Präsidentenamt der ex- klusiven American Surgical Asso- ciation (mit nur 300 Mitgliedern) die Führung des 30 000 Mitglieder um- fassenden American College of Surgeons. L/H

532 Heft 8 vom 20. Februar 1975 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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