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Archiv "Karl Schuchardt zum Geburtstag" (20.01.1977)

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Spektrum der Woche Aufsätze -Notizen PERSONALIA

Günther Budelmann t

Professor Dr. med. Günther Budelmann ist am 3 Dezember 1976 in Hamburg gestorben — Foto: Kempe, Staatliche Landeslichtbildstelle Hamburg

Kurz nach Vollendung des 73. Le- bensjahres ist Professor Dr. med.

Günther Budelmann am 3. Dezem- ber 1976 nach langer, schwerer Krankheit in einem Hamburger Krankenhaus gestorben. Professor Budelmann war von 1953 bis 1969 Ärztlicher Direktor des Allgemeinen Krankenhauses Hamburg-Harburg.

Er hatte entscheidenden Anteil an der Gestaltung der Krankenversor- gung in Hamburg während des Zweiten Weltkrieges und in der Nachkriegszeit.

Nachdem Professor Budelmann in den Jahren 1943 bis 1944 das Aus- weichkrankenhaus in Bevensen auf- gebaut hatte, übernahm er die Lei- tung des Allgemeinen Krankenhau- ses Barmbek. Von 1948 bis 1953 war er Ärztlicher Direktor des Allgemei- nen Krankenhauses Rissen, von wo er nach Harburg überwechselte.

Professor Budelmann hat sich be- sonders um die Fortbildung der Ärzte in Hamburg verdient gemacht.

Bis zu seinem Tode hat er noch so- weit wie möglich aktiv die Fortbil- dungsprogramme mitgestaltet. Seit

mehr als zwanzig Jahren war er Vor- sitzender des Fortbildungsaus- schusses der Ärztekammer Ham- burg. Auf wissenschaftlichem Ge- biet hat er sich besondere Verdien- ste bei der Erforschung und Be- handlung von Herz- und Kreislauf- krankheiten errungen. Für seinen Einsatz in der Fortbildung hat er die Ernst-von-Bergmann-Plakette der Bundesärztekammer erhalten, au- ßerdem ist er Träger des Martini- Preises und der Vesalius-Medaille.

Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin hatte ihn zum Ehrenvorsit- zenden ernannt. DÄ-H

Karl Schuchardt zum Geburtstag

Der Senior der deutschen Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen und dynamische Förderer dieses jungen Faches über 30 Jahre, Professor Dr.

med. Dr. med. deut. Dr. med. h. c.

Karl Schuchardt, Hamburg, feierte am 24. Dezember 1976 seinen 75.

Geburtstag. Seine hervorragenden Verdienste, besonders auf dem Ge- biet der plastischen Chirurgie, fan- den ihre Würdigung durch die Ver- leihung der Paracelsus-Medaille der deutschen Ärzteschaft auf dem 75.

Ärztetag 1972 in Westerland. Der Text der Verleihungsurkunde, veröf- fentlicht im DEUTSCHEN ÄRZTE- BLATT, bringt die große Bedeutung dieses Wissenschaftlers und Hoch- schullehrers, begnadeten Opera- teurs und Klinikers, Standespoliti- kers und Botschafters der deut- schen Medizin und Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde im Ausland prägnant zum Ausdruck. Nachzutra- gen bleibt sein Werdegang in einer bewegten Zeit, dem ich im Namen aller früheren Mitarbeiter sowie vie- ler Kollegen und Freunde unsere herzlichen Glück- und Zukunfts- wünsche voranstellen möchte.

Karl Schuchardt wurde in Itzehoe/

Holstein geboren, ging dort zur Schule und studierte Medizin und Zahnheilkunde an den Universitäten Freiburg, Kiel und München. Nach beiden Approbationen und Promo-

Prof. Schuchardt Hamburg, vollendete am 24. Dezember 1976 sein 75. Lebens-

jahr Foto: Conti-Press

tionen war er zwischen 1928 und 1934 in Berlin Assistent in den Kie- ferkliniken von Axhausen und Wass- mund sowie in der Chirurgischen Klinik von Dencks. Nach einer Ober- arztzeit bei Wassmund übernahm er eine Fachabteilung im St.-Norbert- Krankenhaus und leitete während des ganzen Krieges das große Re- servelazarett für Kiefer- und Ge- sichtschirurgie des Militärkranken- hauses in Berlin mit 450 Betten. In Berlin erfolgte auch unter Hofer die Habilitation mit einer Monographie

„Der Rundstiellappen in der Wieder- herstellungschirurgie des Gesichts- Kieferbereiches", die seinen Ruf und Ruhm begründete.

Am Kriegsende überführte er fast 1000 Kiefer- und Gesichtsverletzte in mehrere norddeutsche Großstädte.

Die viele Jahre in Anspruch nehmen- de Versorgung dieser schwer ver- letzten oder verbrannten Patienten konzentrierte sich auf den Raum Hamburg, in dem Schuchardt die vor dem Krieg gegründete Nord- westdeutsche Kieferklinik im Allge- meinen Krankenhaus Eilbek über- nahm. Um diese Zeit erhielt er auch den Ruf auf den vakanten Lehrstuhl für Zahn-, Mund- und Kieferheilkun- de der Universität Hamburg.

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 3 vom 20. Januar 1977 179

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen PERSONALIA

Unter extrem schwierigen Bedin- gungen hat er zwölf Jahre lang beide Kliniken aus Trümmern aufge- baut und geleitet, bis 1957 ein Neu- bau im Universitätskrankenhaus Ep- pendorf bezogen werden konnte.

Seine klinische und wissenschaft- liche Tätigkeit hat in 120 Publikatio- nen, 15 Monographien und Hand- buchbeiträgen ihren Niederschlag gefunden. Viele Operationsmetho- den der Mund-, Kiefer- und Ge- sichtschirurgie sind für die Dauer mit dem Namen Schuchardt ver- bunden.

Engagement und Leistung haben eine Fülle von Ämtern und Ehrungen mit sich gebracht. Schuchardt war 1951/52 Dekan und vier Jahre lang Vorsitzender der Hochschullehrer- vereinigung für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Aus dieser Zeit hat er großen Anteil an der Schaffung eines einheitlichen Zahnärztestan- des und an der Einführung des Facharztes für „Mund- und Kiefer- chirurgie". Die Deutsche Zahnärzte- schaft hat seine Verdienste mit der Ehrennadel gewürdigt.

Zehn Jahre lang war Prof. Schu- chardt Präsident der Deutschen Ge- sellschaft für Kiefer- und Gesichts- chirurgie. Anschließend wurde er Ehrenvorsitzender und Ehrenmit- glied in der Deutschen Gesellschaft für plastische und Wiederherstel- lungschirurgie. Seit 1965 ist er Mit- glied des Wissenschaftlichen Beira- tes der Bundesärztekammer und darüber hinaus Mitglied und Ehren- mitglied vieler in- und ausländischer wissenschaftlicher chirurgischer, fachchirurgischer und zahnärztli- cher Gesellschaften. Die Universität Helsinki hat ihm 1966 den Dr. med.

ehrenhalber verliehen. 1968 wurde er zum Senator in der Akademie der Naturforscher „Leopoldina" in Halle ernannt.

Prof. Schuchardt war ein Hoch- schullehrer, der anschaulich, fes- selnd und mit Humor gewürzt aus der Fülle seines Wissens und seiner Erfahrungen schöpfen konnte. Die Studentenschaft hat ihm dafür an- läßlich seiner Emeritierung 1970

trotz turbulenter Zeiten an der Uni- versität mit einem Fackelzug ge- dankt. Durch seinen internationalen Ruf hat er nach dem Kriege frühere Kontakte wieder gefestigt und viele neue Verbindungen geknüpft. In To- kio existiert ein Schuchardt-Club seiner japanischen Gäste und Schüler.

In der Bundesrepublik haben sich dreizehn frühere Mitarbeiter habili- tiert, acht sind Ordinarien, zehn wei- tere leiten chirurgische Fachabtei- lungen. Unzählige Gäste und Sti- pendiaten haben aus dem Hambur- ger Zentrum für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie fachliches Trai- ning und Anregungen in ihre Hei- matländer mitgenommem.

Die guten Wünsche anläßlich des 70.

Geburtstages für ein beschauliches Emeritusdasein sind freilich keine Wirklichkeit geworden. Nach wie vor steht Schuchardt voll im wissen- schaftlichen Leben. Seit 22 Jahren ist er Herausgeber der im Thieme- Verlag erscheinenden Jahrbuchrei- he „Fortschritte der Kiefer- und Ge- sichtschirurgie". Mehrere wissen- schaftliche Arbeiten zum Teil für eine chirurgischa Operationslehre haben in diesem Jahr ihren Ab- schluß gefunden. Ein Chirurg mit Leib und Seele wie er, kann die Hände nicht in den Schoß legen.

Deshalb wünschen wir unserem ver- ehrten Lehrer auch weiterhin Ge- sundheit und Spannkraft zur Ver- wirklichung von Zukunftsplänen als Früchte seiner Arbeit in der Mitte seiner so sehr verständnisvollen Fa- milie. G. Pfeifer, Hamburg

In den Ruhestand getreten

Wolfgang Stamm, Geschäftsführer der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH), und sein Stellvertreter, Artur Friedrich, treten zum 31. Dezember 1976 nach über 46jähriger bezie- hungsweise über 43jähriger Tätig- keit bei dieser Ersatzkasse in den

Ruhestand. KKH

PREISE

Ausschreibungen

Marius-Tausk-Förderpreis — Auch in diesem Jahr wird — wie seit 1971 — von der Pharmafirma Organon der Marius-Tausk-Förderpreis ausge- schrieben. Hiermit sollen vor allem junge Wissenschaftler bis zum 33.

Lebensjahr angesprochen werden, die sich mit Arbeiten auf dem Gebiet der Endokrinologie (ausgenommen Diabetes mellitus) um diesen Preis, der mit 15 000 DM dotiert ist, bewer- ben können. 12 000 DM sind für die wissenschaftliche Fortbildung des Preisträgers zweckgebunden. Die Satzungen des Förderpreises sind beim Präsidenten der Gesellschaft für Endokrinologie erhältlich. An- schrift: Professor Dr. med. Gerhard Bettendorf, Direktor der Abteilung für klinische und experimentelle En- dokrinologie, Universitäts-Frauen- klinik, Martinistraße 52, 2000 Ham- burg-Eppendorf. KI

Paul-Martini-Preis 1977 Auf 20 000 DM verdoppelt wird die Do- tierung des Paul-Martini-Preises im Jahr 1977. Wie die Medizinisch Pharmazeutische Studiengesell- schaft e. V. (Frankfurt) mitteilt, wird diese international ausgeschriebene Auszeichnung gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Medizi- nische Dokumentation, Informatik und Statistik e. V. zur Förderung kli- nisch-pharmakologischer Metho- denforschung und zur Entwicklung einer wissenschaftlichen Therapie- beurteilung seit 1969 verliehen.

Die Arbeiten, die in sich abgeschlos- sen sein sollen, dürfen bereits publi- ziert, aber nicht älter als zwei Jahre sein. Sie sind in sechsfacher Ausfer- tigung in deutscher oder englischer Sprache an die Medizinisch Phar- mazeutische Studiengesellschaft e.

V., 6 Frankfurt am Main, Humboldt- straße 94, zu richten. Einsende- schluß ist der 30. April 1977.

Jede Arbeit ist mit einem Kennwort zu versehen und darf den Namen des Verfassers nicht enthalten. In ei- nem zusätzlichen verschlossenen

180 Heft 3 vom 20. Januar 1977 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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