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Archiv "Josef Schmitz-Formes zum 65. Geburtstag" (01.01.1976)

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen PERSONALIA

Josef Schmitz-Formes zum 65. Geburtstag

Der 1. Januar 1976 wird die dienst- tuende Poststelle in Hachenburg (Westerwald) gewiß besonders in Atem halten: Zahlreiche Glückwün- sche werden an diesem Tag zu Sa- nitätsrat Dr. med. Josef Schmitz- Formes gehen, der seinen 65. Ge- burtstag feiert. Das werden nicht nur Glückwünsche derer sein, die in der Kassenärztlichen Bundes- vereinigung, in der Landesärzte- kammer Rheinland-Pfalz, in der Kassenärztlichen Vereinigung Ko- blenz berufspolitisch eng mit ihm zusammenwirken, sondern Glück- wünsche aus weiten Kreisen der politischen Öffentlichkeit, insbe- sondere aus Bonn und Mainz, und nicht zuletzt Glückwünsche aus der umfangreichen Patienten- schaft, der er in einer großen Landpraxis als Arzt für Allgemein- medizin dient.

Ich hätte die Reihenfolge dieser Aufzählung eigentlich umgekehrt wählen müssen; denn aus der Sicht des mir freundschaftlich ver- bundenen Jubilars ist es so, daß er sich neben der Bewältigung einer großen ländlichen Allgemeinpraxis mit Energie und mit einem bis an die Grenze des Möglichen gehenden Zeitaufwand der Bearbeitung und Lösung berufs- und gesundheitspo- litischer, sozial- wie gesellschafts- politischer Fragen widmet. Ich möchte fast sagen: Dies tut er, vom Kern seiner Praxis in Hachenburg ausgehend — sozusagen in kon- zentrischen Kreisen —, im Landes- teil Koblenz-Montabaur, im gan- zen Land Rheinland-Pfalz wie auf der Bundesebene in Köln. Und er tut dies mit einem außerordentli- chen inneren Engagement, wie alle wissen, die seinen Lebensweg und seine Arbeit kennen.

Josef Schmitz-Formes wurde am 1.

Januar 1911 in Köln geboren; er studierte in Köln, Bonn, Königs- berg, München und legte 1937 das Staatsexamen ab, erhielt 1938 die Approbation und promovierte im gleichen Jahr zum Dr. med. Sein

Berufsziel, Internist zu werden — er hatte seine Weiterbildung bei Professor Wüllenweber in Köln be- gonnen —, mußte er aus politi- schen Gründen aufgeben. Als dienstverpflichteter Arzt lernte er erstmals den Westerwald näher kennen, in dem er sich nach dem Kriege dann als praktischer Arzt niederließ, nachdem er, im Mai 1941 zur Wehrmacht einberufen, wäh- rend des Krieges an der Ostfront

Josef Schmitz-Formes wird am 1. Januar 65 Jahre

insbesondere in Seuchenlazaretten tätig war — worüber er übrigens noch während des Krieges drei wissenschaftliche Arbeiten publi- zierte.

Nur andeuten will ich heute, wie vielen Menschen Josef Schmitz- Formes trotz großen politischen Druckes im „Dritten Reich" und vor allem im Krieg geholfen hat und welch schwere Schicksals- schläge er selbst unter den Bom- benangriffen des Zweiten Weltkrie- ges erlitten hat. Er würde es ab- wehren, noch mehr auf diese seine persönliche Sphäre einzugehen, wie er überhaupt seine Person hin- ter der Sache, die er vertritt, völlig zurücktreten läßt. Und diese Sache ist seit 1945, seit nun mehr als drei-

ßig Jahren also: eine bestmögliche ärztliche Versorgung der Bevölke- rung durch eine sittlich und wis- senschaftlich hochstehende freibe- rufliche Kassenärzteschaft zu ge- währleisten.

Ehrenämter könnte ich in imponie- render Zahl aufzählen. Er hat kein einziges davon etwa um des „De- kors" willen auf sich genommen:

Alle diese Ämter spiegeln nur das Spektrum der Arbeit und der Aufgaben, zu deren Erfüllung ihn die Kollegenschaft gewählt hat.

Um nur einige zu nennen: Als Zweiter Vorsitzender der Kassen- ärztlichen Bundesvereinigung und als Vorstandsvcrsitzender des Zen- tralinstituts für die kassenärztliche Versorgung sorgt er sich um die Regelung und die Verbesserung der Vertragsbeziehungen zwischen Krankenkassen und Ärzten, um den Ausbau von Vorsorgemaßnahmen (Mutterschaftsrichtlinien, Früher- kennungsuntersuchungen bei Män- nern, Frauen und Kindern) und de- ren wirtschaftliche Sicherung, um die Planung von Möglichkeiten ge- meinsamer Berufsausübung, um die technische Weiterentwicklung der Praxis, um die Erfüllung und die Aufrechterhaltung des jetzt wieder viel zitierten Sicherstellungs- auftrags an die Genossenschaft der freipraktizierenden Kassenärz- te. Als 1. Vorsitzender der Kassen- ärztlichen Vereinigung Koblenz führt er seit 1961 eine solche Ge- nossenschaft in seinem engeren Heimatbereich. Daneben widmet er sich auch intensiv der Kammer- arbeit als Vizepräsident der Landes- ärztekammer Rheinland-Pfalz, als Mitglied des Präsidiums des Deut- schen Ärztetages.

Josef Schmitz-Formes ist indes nicht einfach ein „Interessenvertre- ter", ein „Funktionär" der „Eta- blierten", wie jene allzuoft apostro- phiert werden, die in einem Wahl- amt „.Arbeit für andere" tun. Er hat, weit über seine amtliche Tätigkeit hinaus, ein Verständnis und ein Verhältnis zur jüngeren Genera- tion, wie es nur jemand haben kann, der den ärztlichen Beruf glaubhaft lebt. Vielleicht hat gera-

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 1 vom 1.Januar 1976 35

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Spektrum der Woche Aufsätze -Notizen PERSONALIA

de auch die stetige Beschäftigung mit den Problemen des prakti- schen Arztes es ihm nahegelegt, sich besonders intensiv darum zu bemühen, der nächsten Generation schon während der Ausbildung zum Arzt die freie Praxis und ins- besondere die freie Allgemeinpra- xis nahezubringen. Ein erster Schritt dazu wurde schon 1968 ge- tan, als er einen Lehrauftrag für ärztliche Berufskunde an der Medizinischen Fakultät der Johan- nes-Gutenberg-Universität Mainz erhielt. Aber mehr noch dient die- ser selbstgewählten Aufgabe der Lehrauftrag derselben Universität für das Fach Allgemeinmedizin;

und dieses, sein von ihm be- herrschtes Fach Allgemeinmedizin

Albert Schretzenmayr 70 Jahre

Am 2. Januar 1976 feiert der Nestor der ärztlichen Fortbildung in der Bundesrepublik, Professor Dr.

med. Albert Schretzenmayr (Augs- burg), seinen 70. Geburtstag.

Professor Dr. Albert Schretzenmayr wurde am 2. Januar 1906 in Mün- chen geboren. Nach dem Studium der Medizin an den Universitäten Tübingen, Greifswald, Wien und Rostock folgte eine vierjährige Tä- tigkeit als wissenschaftlicher Assi- stent an der Medizinischen Univer- sitäts-Poliklinik in Rostock, an- schließend eine kurze Tätigkeit an der Medizinischen Universitätskli- nik in Köln, wo er sich habilitierte.

Von 1936 bis 1939 war er Ordina- rius für Innere Medizin an der Mili- tary Medical Academy in Kanton/

China. Während des Zweiten Welt- krieges war er fünf Jahre als Chef- arzt der Medizinischen Klinik am Stadtkrankenhaus Gotenhafen und anschließend ein Jahr als Chefarzt in Brunnberg tätig. Nach dem Kriegsende folgte eine dreijährige Tätigkeit als niedergelassener Arzt in Bachhagel/Schwaben. Danach nahm er seine internistische Tätig- keit in Augsburg auf, wo er seither

vertritt er nun zum wiederholten Male auch im Rahmen der interni- stischen Hauptvorlesung in Köln.

Rheinland-Pfalz hat ihn bereits zur Vollendung des 60. Lebensjah- res mit der Verleihung des Titels Sanitätsrat geehrt; der Präsident der Bundesrepublik Deutschland verlieh ihm 1972 das Große Bun- desverdienstkreuz. Wir Kassenärz- te haben keine Ehren und Orden dieser Art zu vergeben. Wir wün- schen Dr. Josef Schmitz-Formes und uns noch etliche Jahre harmo- nischer Zusammenarbeit — und sagen Dir, lieber Jupp, zur Voll- endung Deines 65. Lebensjahres schlicht: Glückauf!

Hans Wolf Muschallik

Albert Schretzenmayr wird am 2. Januar

70 Jahre Foto: Kroher

auch am Diakonissenkrankenhaus als Belegarzt tätig ist.

Professor Schretzenmayr hat sich um die Fortbildung der Ärzte in der Bundesrepublik Deutschland au- ßerordentlich verdient gemacht. Er ist seit 1952 Vorsitzender des Deut- schen Senats für ärztliche Fortbil- dung und hat in dieser Eigenschaft die gesamte ärztliche Fortbildung wesentlich mitgestaltet.

Er bemüht sich seit mehr als 23 Jahren unter großen zeitlichen Op- fern, die neuesten Erkenntnisse der Entwicklung in der Medizin — Prävention, Früherkennung, Dia- gnostik, Therapie und Rehabilita- tion — durch die Fortbildung der Ärzte den Patienten schnellstens zugute kommen zu lassen. So hat er u. a. die internationalen Kon- gresse der Bundesärztekammer für praktische Medizin entwickelt: in Badgastein, Davos, Grado, Meran und Montecatini. Durch die Vorbe- reitung und Durchführung dieser Kongresse der Bundesärztekam- mer hat Professor Schretzenmayr fruchtbare Kontakte zu anderen europäischen Ländern geschaffen und damit dazu beigetragen, daß das Ansehen der deutschen Medi- zin auch im Ausland wesentlich ge- stiegen ist.

Außerdem hat er den „Augsburger Fortbildungskongreß für praktische Medizin" gegründet. Vor einigen Jahren hat er auch den Zentralkon- greß der Medizinischen Assistenz- berufe gegründet und damit we- sentlich zur Förderung der Fortbil- dung dieser Berufsgruppe beige- tragen.

Das Wirken. von Professor Schret- zenmayr wurde durch die Verlei- hung zahlreicher Auszeichnungen gewürdigt: des Bayerischen Ver- dienstordens (Januar 1962), des Bundesverdienstkreuzes Erster Klasse (Februar 1970), 1972 durch die höchste italienische Auszeich- nung, des „Grande Ufficiale al Me- rito della Repubblica Italiana".

Schretzenmayr ist Mitglied zahlrei- cher in- und ausländischer medizi- nischer Gesellschaften.

Zu seinem 70. Geburtstag gelten Albert Schretzenmayr die Glück- wünsche zehntausender Ärzte aus der Bundesrepublik Deutschland und aus den europäischen Nach- barstaaten, aber auch von zahlrei- chen Wissenschaftlern, die er aus der ganzen westlichen Welt zu Mit- arbeitern an der deutschen ärztli- chen Fortbildung gewann.

Hans J. Sewering

36 Heft 1 vom 1.Januar 1976 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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