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Archiv "Diagnostik" (25.03.1976)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

Elektroenzephalographie

sationsspannung. Hier ist Silber- chlorid unter allen bekannten Elek- trodenmaterialien das mit Abstand beste, das heißt das in seinen Ei- genschaften hinsichtlich Stabilität der Polarisationsspannung geeig- netste Elektrodenmaterial. Andere Materialien gehen mit den im Leit- vermittler enthaltenen Ionen leich- ter neue Verbindungen ein, und jede andere Verbindung hat eine andere elektrochemische Span- nung, die bis zu einigen hundert Millivolt differieren kann und die mit dem Biosignal in den Verstär- ker — aber als Artefakt — gelangt.

Besonders störend sind Ionen-Kon- zentrationsänderungen im Leitver- mittler durch Schweißsekret- Emissionen, die bei polarisierba- ren Elektroden die gefürchteten

„Schwitzartefakte" verursachen.

Silberchloridelektroden sind unpo- larisierbar, also stabil, und verhält- nismäßig leicht aus Silberelektro- den herzustellen. Der Leitvermittler enthält demgemäß vornehmlich Chlor-Ionen (NaCI). Die fachge- rechte Pflege der Elektroden ist eine wichtige Aufgabe der Assi- stentin.

5. Aspekte der Polygraphie

Um den methodischen Anforderun- gen in bezug auf die Mitregistrie- rung auch relevanter Nicht-EEG- Parameter gerecht zu werden, ver- fügen moderne EEG-Geräte über Umschaltmöglichkeiten für die Ver- stärkung und die Übertragungs- bandbreiten (Frequenzumfang) der Signale. Diese Umschaltmöglich- keiten sind simultan für alle Ka- näle oder nur auf einen Registrier- kanal wirkend vorgesehen.

Für die Registrierung durch EEG- Geräte kommen verschiedene Bio- signale in Frage. Tabelle 2 enthält die für die technische Registrie- rung relevanten Eigenschaften.

Die in der Tabelle gemachten An- gaben sind Anhaltswerte für die Routinediagnostik. Für wissen- schaftliche Maßstäbe gelten we- sentlich erweiterte Daten.

Unter der Gruppe der relevanten Nicht-EEG-Parameter nehmen die sogenannten „Mechanogramme", zum Beispiel Tremorregistrierun- gen und Atmungsregistrierungen, eine besondere Stellung ein. Allen Mechanogrammen ist gemeinsam, daß die mechanischen Größen mit Hilfe von mechanisch-elektrischen Wandlern in elektrische Signale umgewandelt werden. Die Varia- tionsbreite der elektrischen Kenn- daten dieser Wandler ist sehr groß, und häufig müssen besondere An- paßarbeiten durchgeführt werden;

aber auch nach der technischen Anpassung muß mit Hilfe der Um- schalteinrichtungen des EEG-Gerä- tes eine individuelle Anpassung an den jeweiligen Patienten erfolgen.

6. Ausblick

In letzter Zeit werden verstärkt An- strengungen unternommen, das EEG einer Computerauswertung zu unterziehen. Zielsetzung ist die Ex- trahierung quantitativer Daten aus dem EEG, um auf diesem Weg ob- jektivierte und verfeinerte diagno- stische Aussagen machen zu kön- nen. Während die automatische EKG-Analyse bereits routinemäßig eingesetzt werden kann, befindet sich die automatische EEG-Analy- se noch im Stadium der For- schung. Informationstheoretisch ge- sehen, liegen beim EEG sehr große Datenmengen vor, die verarbeitet werden müssen. Der Schwerpunkt der Bemühungen bei der Entwick- lung brauchbarer Auswertepro- gramme liegt im Ausloten der er- laubten Datenkompression, das heißt bei der Beantwortung der Frage: Welche Informationsmenge kann ohne Beeinträchtigung der diagnostischen Aussagekraft ent- fallen? (Redundanz). Auch das Pro- blem der automatischen Muster- und Artefakterkennung ist noch nicht befriedigend gelöst.

Anschrift des Verfassers:

Gerhard H. Buchhorn Aidenbachstraße 179 8000 München 71

IN KÜRZE

Diagnostik

Fluor bei Kindern wird oft über einen längeren Zeitraum erfolglos behandelt, wenn sich die Ursache nicht feststellen ließ. Schreitet man in solchen Fällen zur röntgenologi- schen Aufklärung, ist eine kausale Behandlung möglich. Am häufig- sten wird Fluor bei Mädchen durch Fremdkörper in der Vagina ausge- löst. Da auf die anamnestischen Angaben der Eltern meist wenig Verlaß ist, empfiehlt es sich, eine Vaginographie durchzuführen. Ins- besondere metalldichte Gegen- stände sind auf diese Weise rönt- genologisch direkt nachweisbar.

Eine weitere Ursache für ungeklär- ten Ausfluß kann eine vestibuläre Harnleiterektopie sein. Dieser De- fekt läßt sich durch ein intravenö- ses Urogramm mit erhöhter Kon- trastmittelapplikation und durch retrograde Pyelographie sichtbar machen. cb (Förster, A.: Röntgen-BI.

28

[1975]

477-482)

Mit radiologischer Ösophagusunter- suchung in maximaler Hypotonie lassen sich bei Kindern Varizen wesentlich besser darstellen als mit der konventionellen Technik.

Eine erhebliche Erleichterung bringt dieses Verfahren auch bei der Erkennung flüchtiger axialer Hiatusgleithernien. Ferner sind da- mit Ösophagusstenosen besser be- urteilbar; außerdem eignet sich die Methode in manchen Fällen zur Abklärung tumoröser oder polypö- ser Prozesse. Nach der herkömm- lichen Speiseröhrenuntersuchung wird durch intravenöse Injektion von Hyoscin-N-butylbromid (Busco- pang) in einer Dosis von 1 Milli- gramm/Kilogramm Körpergewicht die maximale Hypotonie herbeige- führt. Rund 30 Sekunden nach der Applikation erweitert sich der tubu- läre Ösophagus deutlich; überra- schenderweise stellt sich dann das Vestibulum gastro-oesophageale

eng. cb

(Zwad, H.-D.; Uthgenannt, H.: Rönt- gen-BI. 28 [1975] 455-462)

890

Heft 13 vom 25. März 1976

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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