• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Thromboserisiko bei Immobilisation: Prophylaxe schon ab vierzehn Jahren" (28.01.1994)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Thromboserisiko bei Immobilisation: Prophylaxe schon ab vierzehn Jahren" (28.01.1994)"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

VARIA AUS DER INDUSTRIE

J

ede Immobilisation der unteren Extremität gilt bei Personen über 14 Jahren nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Unfallheilkunde als wesentli- ches Thromboserisiko, beson- ders gefährdet sind OP-Pa- tienten mit vorheriger Ruhig- stellung." Wie Dr. Ruldolf Beisse, Weilheim, bei einer von der Firma Nordmark un- terstützten Veranstaltung während der Herbst-practica in Bad Orb Ende Oktober ausführte, ist das Alter von 40 als „magische Grenze" längst überholt. Thrombotische Er- eignisse sind selbst von Jün- geren auch nach Bagatellver- letzungen mit nur teilweiser Ruhigstellung bekannt — et- wa bei Großzehenfrakturen, die mit einem Unterschenkel- gips versorgt werden, weil hier die Sprunggelenks- oder Wadenpumpe ausgeschaltet ist. Beisse sprach sich ein- dringlich für die Aufklärung der Patienten und eine groß- zügige Heparin-Prophylaxe aus; Thrombozyten-Aggrega- tionshemmer wie Acetylsali-

cylsäure wirken im venösen Bereich nicht ausreichend.

Auf eine Thrombosepro- phylaxe verzichtet der Refe- rent bei Tape-Verbänden und Gipsschienen nur bei un- ter 14jährigen und in den Fäl- len, in denen die normale Funktion der unteren Extre- mitäten — einschließlich der Wadenpumpe — nicht einge- schränkt ist; weist der Patient jedoch Traumata oder Schwellungen auf und liegen zusätzliche Risikofaktoren vor (Adipositas, Nikotin, Pil- le, thromboembolische Ereig- nisse in der Anamnese, Neo- plasien), sollte bis zur Mobili- sation eine Prophylaxe mit niedermolekularem Heparin erfolgen. Für eine mögliche Wirtschaftlichkeitsprüfung empfiehlt Beisse, für jeden

Patienten ein Protokoll mit Angabe der Risikofaktoren zu führen.

Mit einem künftig wach- senden Bedarf an niedermo- lekularem Heparin rechnet Dr. Frank Misselwitz, wissen- schaftlicher Betreuer des seit September 1993 verfügbaren Präparates Clivarin® (Nord- mark), das als Wirkstoff das niedermolekulare Heparin Reviparin-Natrium enthält.

Den steigenden Bedarf er- wartet Misselwitz in der am- bulanten Thromboseprophy- laxe durch vermehrtes ambu- lantes Operieren und ver- stärkte ambulante Nachbe- handlung operierter Patien- ten. Der Vorteil für den Ein- satz im ambulanten Bereich:

Heparine wirken im Ver- gleich zu Vitamin-K-Antago-

nisten kurzfristig. Niedermo- lekulare Fraktionen zeichnen sich neben der Einmalgabe im Vergleich zum Standard- heparin durch ein verminder- tes Blutungsrisiko aus.

Als unerwünschte Begleit- wirkung attestierte Misselwitz den Heparinen bei jedem zehnten Patienten einen mo- deraten und reversiblen Thrombozytenabfall; eine massive, heparin-induzierte Thrombozytopenie mit Wer- ten unter 80 000 werde in we- niger als einem Prozent der Fälle beobachtet und zwinge zum Absetzen. Da in diesen Fällen Heparin-Antikörper nachweisbar sind, müsse eine Thromboseprophylaxe auch im späteren Leben — mit anderen Substanzen er- folgen. Hinsichtlich der La- borkontrollen rät Misselwitz dazu, nach einem Anfangs- wert erst einige Tage später als empfohlen zu kontrollie- ren. „Wenn es zu einem Ab- fall kommt, dann meist zwi- schen dem sechsten und ach- ten Tag der Applikation".

Dr. Renate Leinmüller

Thromboserisiko bei Immobilisation

Prophylaxe schon ab vierzehn Jahren

Antiarrhythmische Befunde der

Magnesium-Therapie

M

agnesium ist nach Ka- lium das zweithäufig- ste intrazelluläre Kat- ion; es ist für die Ionenflüsse an den Membranen ebenso essentiell wie für die Wirk- samkeit der intrazellulären Enzymsysteme. Verbesserte Analysenverfahren für die in- tra- und extrazelluläre Be- stimmung der Magnesium- Konzentrationen führten in den letzten Jahren zur „Wie- derentdeckung" des „verges- senen Elektrolyts" — beson- ders in der Kardiologie.

Neue Erkenntnisse betref- fen vor allem die antiarrhyth- mischen Eigenschaften dieser Erdalkali-Ionen. Während ei- nes Fachpressegespräches der

„Arbeitsgemeinschaft Arz- neimittel Magnesium", der neun Hersteller von Magnesi- um-Präparaten angehören, wurde in München im Okto- ber 1993 unter anderem über gesicherte elektrophysiologi- sche Befunde und klinische Indikationen von Magnesium diskutiert.

Dr. Diethmar Antoni (Medizinische Klinik, Kardio- logie und Pneumologie, Mün- chen-Bogenhausen) erläuter- te, daß Magnesiumionen

■ bei supraventrikulären Rhythmusstörungen wirken können, die den sinuatrialen und/oder atrioventrikulären Knoten miteinbeziehen, oder

■ bei Arrhythmien, de- ren Mechanismus auf der Ak- tivität des langsamen Kanals beruht (zum Beispiel ventri- kuläre Arrhythmien bei Digi- talisintoxikation oder bei ge- triggerter Automatie).

Große systematische Un- tersuchungen zur sicheren Bestätigung dieser Sachver- halte stehen aber noch aus.

Dagegen ist die schnelle Wir-

kung von Magnesium-Gaben (hochdosiert, parenteral) bei lebensbedrohlichen Kammer- tachykardien vom Typ Torsa- des de pointes durch mehrere klinische Berichte bestätigt.

Inzwischen gibt es systema- tische Untersuchungen über die Akutunterbrechbarkeit persistierender monomor- pher ventrikulärer Tachykar- dien durch parenteral hoch- dosierte Magnesium-Gaben.

Zahlreiche Erfahrungsbe- richte liegen für die adjuvante oder alleinige Magnesium- therapie bei akutem Myokardinfarkt und für die koronare Herzerkrankung mit chronischen Herzrhyth- musstörungen vor. Seit 1980 ist bekannt, daß ventrikuläre

und supraventrikuläre Ar- rhythmien beim Herzinfarkt signifikant häufiger bei Hypo- magnesiämie auftreten.

Durch intravenöse Magnesi- um-Gabe bei Patienten mit muskelbioptisch gesichertem intrazellulärem Magnesium- Defizit kann die Häufigkeit der ventrikulären Extrasysto- lie deutlich reduziert werden.

Die verminderte Letalität bei mit Magnesium behandelten Patienten ist seit 1987 nach- gewiesen.

Eindrucksvoll werden die- se Befunde durch die engli- sche LIMIT-2-Studie mit über 2 000 Patienten unter- stützt: In dieser Untersu- chung wurde in einer Inventi- on-to-treat-Analyse unter doppelblind randomisiertem Design eine relative Redukti- on der Infarktsterblichkeit in der magnesium-behandelten Gruppe um 24 Prozent im Vergleich zur Placebogruppe nachgewiesen.

Ventrikuläre Extrasysto- len, die bei herzinsuffizienten A-224 (72) Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 4, 28. Januar 1994

(2)

Zusammensetzung: 100 g flüssige Verdünnung enth.: Euphorbium D4, Pulsatilla D2, Luffa operculata D2, Mercurius bijodatus D8, Mucosa nasalis suis D8, Hepar sulfuris D10, Argentum nitricum D10, Sinusitis-Nosode D13 jeweils 1 g in isotonischer Natriumchloridlösung, Benzalkoniumchlorid 0,01 %.

Anwendungsgebiete: Rhinitis verschiedener Genese (viral, bakteriell, allergisch) und Art, Rhinitis sicca, Rhinitis hyperplastica und atrophicans. Zur unterstützenden Behandlung bei Ozaena. Zur Erleichterung der Nasenatmung bei Heuschnupfen.

Chronische Sinusitiden. Gegenanzeigen:

Nicht bekannt. Nebenwirkungen: Nicht bekannt. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Nicht bekannt.

Dosierungsanleitung und Art der Anwendung: 3-5mal täglich 1-2 Sprühstöße in jedes Nasenloch sprühen, bei Kindern unter 6 Jahren 3-4mal täglich 1 Sprühstoß.

Das Präparat kann unbedenklich auch bei Säuglingen angewendet werden.

Darreichungsform und Packungsgröße:

Dosierspray mit 20 ml DM 8,75 (Stand Januar 1993).

Weitere Darreichungsformen:

Tropfen zum Einnehmen, Injektionslösung.

-Heel

Biologische Heilmittel Heel GmbH 76484 Baden-Baden

Das Biotherapeutikum mit dem • umfassenden Wirkungsspektrum

Rhinitiden und Sinussitiden • Ausgezeichnete Verträglichkeit •

auch bei Langzeitanwendung Niedrige Tagestherapiekosten • zwischen DM 0,38 und DM 0,63

ARIA AUS DER INDUSTRIE

Immunmodulation verbessert Antibiotika-Effekt

Patienten unter Langzeit- diuretika-Therapie auftreten, sprechen auf eine orale Ma- gnesium-Therapie gut an. In diesen Fällen wird der Einfluß auf den Kalium-Haushalt als Grund für die Wirksamkeit diskutiert.

In einer offenen Studie an mehr als tausend Patienten mit unterschiedlichen Herz- rhythmusstörungen (Sinusta- chykardie, supraventrikuläre, ventrikuläre Extrasystolie, Vorhofflimmern) zeigte die orale Magnesium-Therapie eine Senkung der Herzfre- quenz um zwölf Schläge pro Minute im Durchschnitt, bei höherer Ausgangsfrequenz — über 100 Schläge pro Minute

— sogar um 34 Schläge.

Erste positive Ansätze gibt es auch für den Einsatz oraler Magnesium-Gaben bei Patienten mit Angina pecto- ris. In offenen Studien konn-

ten sowohl die Anfallshäufig- keit als auch der Nitratver- brauch gesenkt werden. Zum exakt definierten Stellenwert der oralen Magnesium-The- rapie bedarf es aber noch weiterer systematischer Un- tersuchungen.

Dr. Wolfgang Mucke

Cefapulmon® mono — Zur schonenden Therapie chronisch entzündlicher Bronchialerkrankungen bie- tet Cefak Arzneimittel, Kempten, Cefapulmon® mo- no Tropfen, ein pflanzliches Präparat aus Efeublättern an.

Wegen seiner guten Verträg- lichkeit, so heißt es in einer Fachinformation von Cefak, empfiehlt sich das Präparat besonders zur Langzeit- therapie. Cefapulmon® mono Tropfen gibt es zu 50 ml oder 500 ml. pe

Pflanzliche Immunstimu- lanzien — allein oder als Ad- juvans — können in den ge- störten Regulationsmechanis- mus bei chronisch-rezidivie- renden Atemwegsinfekten eingreifen und den Behand- lungserfolg verbessern. Dies sind die Ergebnisse einer kli- nischen Studie an 90 Patien- ten mit akuter Sinusitis. Der Göttinger HNO-Arzt und Al- lergologe Dr. Michael Zim- mer therapierte nach drei un- terschiedlichen Konzepten:

Antibiotikum, Antibiotikum plus pflanzliches Sekretolyti- kum sowie Antibiotikum plus Immunmodulator Esberitox®

N (Schaper & Brümmer).

Die zusätzlich Gabe von Esberitox® (Wirkstoffkombi- nation aus Echinacea, Bapti-

sia und Thuja) führte zu bes- seren Heilungserfolgen (ob- jektivierbar am Röntgenbe- fund, Gesamt-Therapieerfolg und an den Leitsymptomen) als Antibiotika allein. Auch gegenüber der zusätzlich mit einem Sekretolytikum behan- delten Gruppe erwies sich die adjuvante Immuntherapie signifikant überlegen. Bei 87 Prozent der zusätzlich mit dem Immunmodulator Be- handelten lagen nach 30 The- rapietagen keine pathologi- schen Röntgenbefunde mehr vor im Vergleich zu 50 Pro- zent der nur mit Antibiotika versorgten Patienten.

Esberitox® N gibt es nun- mehr als Lösung, Tabletten, Injektionslösung und Suppo- sitorien. pe

Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 4, 28. Januar 1994 (73) A-225

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Methoden: Grundlage der Analyse sind 33 prospektive Kohorten- und 10 Fallkontrollstudien, in denen der Einfluss körperlicher Aktivität auf das Risiko, einen Schlaganfall zu

Nicht zuletzt zeigt die ergometrische Bela- stung die physische Leistungsfähig- keit des Patienten an; darüber hin- aus ist das Belastungs-EKG eine ausgezeichnete Methode zur

Die Händedesinfektion stellt hin- sichtlich der Hepatitis B ein noch ungelöstes Problem dar. Auch aus diesem Grunde ist das Tragen von Einmalhandschuhen beim Umgang mit Blut

Eine Untersuchung der Sterbestatistiken im Verlauf der letz- ten 20 Jahre zeigt jedoch, daß auch in Japan die lnzidenz der koronaren Herzkrankheit mit tödlichem Aus- gang

Es folgt ein Informa- tionsteil, der Checklisten für die Evaluierung der eigenen Praxis enthält, eine Liste zur Reiseapotheke und Tabellen zu Ursachen und Differen- zialdiagnostik

Ohne jegliche vorbeugende Maß- nahmen besteht eine etwa 80pro- zentige Wahrscheinlichkeit für ein Rezidiv, die bei Beachtung ent- sprechender Metaphylaxe auf so- gar unter 10

334 Patienten, die komplett oder partiell angesprochen hatten, wurden erneut randomisiert, um für weitere zwei Jahre entweder nur be- obachtet zu werden oder alle drei

wird berichtet, daß bei regelmäßi- ger Einnahme von wöchentlich 2 Tabletten Chloroquin (Reso- chin® ) zu 250 mg und zusätzlich 1 Tablette Pyrimethamin (Dara-