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Archiv "Malaria-Prophylaxe und Arzneimittelresistenz" (29.06.1978)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

BEKANNTMACHUNG DER BUNDESÄRZTEKAMMER

DIE ARZNEIMITTELKOMMISSION

DER DEUTSCHEN ÄRZTESCHAFT GIBT BEKANNT:

Malaria-Prophylaxe

und Arzneimittelresistenz

Mit zunehmendem Tourismus in subtropischen und tropischen Ländern steigt die Zahl der Rei- senden, die an Malaria erkran- ken. Todesfälle sind berichtet worden. Durchbrüche von Mala- riainfektionen sind meist, wenn auch nicht immer, Folge von Ver- säumnis oder Unregelmäßigkeit bei der Arzneimittelprophylaxe, Resistenzen gegen Proguanil und Pyrimethamin sind schon seit längerem bekannt und weit verbreitet. Diese Medikamente eignen sich daher nicht zur allei- nigen Verwendung für die Pro- phylaxe. ln den letzten Jahren spielte auch das Auftreten chlo- roquinresistenter Plasmodien- stämme eine zunehmende Rolle.

Die Arzneimittelkommission weist in Übereinstimmung mit Empfehlungen der Weltgesund- heitsorganisation darauf hin, daß zum Schutz gegen Malariaanfälle das Chloroquin das Arzneimittel der Wahl bleibt, mit Ausnahme der Areale, in denen auch chloro- quinresistente Malaria nachge- wiesen worden ist.

Für Reisende, die Gebiete besu- chen, in denen chloroquinresi- stente Tropikaparasiten auftre- ten, werden von Experten der Weltgesundheitsorganisation ge- eignete Sultane und langwirken- de Sulfonamide in Kombination mit Pyrimethamin empfohlen. Derartige Kombinationspräpara- te werden in der Deutschen Bun- desrepublik nicht vertrieben. Von deutschen Sachverständigen

wird berichtet, daß bei regelmäßi- ger Einnahme von wöchentlich 2 Tabletten Chloroquin (Reso- chin®) zu 250 mg und zusätzlich 1 Tablette Pyrimethamin (Dara- prim®, Pyrimethamin Heyl®) zu 25 mg bisher keine Versager bezie- hungsweise Durchbrüche von Malariainfektionen beobachtet oder berichtet worden sind.

Die Arzneimittelprophylaxe sollte spätestens am Tage der Ankunft im endemischen Gebiet begin- nen und nicht früher als 4 Wo- chen nach ihrem Verlassen been- det werden. Sie sollte durch an- dere Schutzmaßnahmen ergänzt werden (Insektizid- und Repel- lentverwendung, mechanischen Schutz gegen das Einfliegen von Moskitos in Schlafräume, Moski- tonetze, gut schließende Klei- dung nach Sonnenuntergang).

Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft Haedenkampstraße 5 5000 Köln 41

Kommentar:

Das Vorkommen chloroquinresi- stenter Plasmodienstämme ist nach den Informationen der

Weltgesundheitsorganisation (Wkly Epidem. Rec. 52 [1977]

366-370) gesichert für die nach- stehend aufgeführten Länder:

.,.. Südamerika: Panama, Colum- bien, Venezuela, Französisch Gu- yana, Surinam, Brasilien,

1546 Heft 26 vom 29. Juni 1978 DEUTSCHES ARZTEBLATT

.,.. Asien und Nordostindien (As- sam, Meghlaya), Bangla Desh, Nepal,

.,.. Ozeanien: Burma, Thailand, Laos, Kambodscha, Vietnam, Ma- laysia einschließlich Nordborneo (Kalimantan), Philippinen, Neu- guinea (West-lrian und Papua).

Die Zusammenstellung darf aller- dings nicht so verstanden wer- den, als ob alle Malariaerreger iri den genannten Regionen chloro- quinresistent wären. Außerdem handelt es sich um unterschiedli- che Resistenzgrade.

ln der Praxis wird man trotzdem allen Reisenden, die in die betref- fenden Länder gehen, empfehlen müssen, die Malariaprophylaxe mit einem Kombinationspräparat von 500 mg Sulfadoxin

+

25 mg Pyrimethamin (im Ausland als

"Fansidar"® erhältlich) durchzu- führen.

Ausdrücklich sei darauf hinge- wiesen, daß eine Chloroquinresi- stenz in Sri Lanka (Ceylon) bisher nicht festgestellt werden konnte.

Gleiches gilt für alle Länder des tropischen Afrika, aus denen mindestens 78 Prozent aller in die Bundesrepublik mitgebrach- ten Malariafälle und 95 Prozent aller Fälle von Malaria tropica stammen (Bundesgesundheits- blatt 17 [1974] 345-348).

Hier sollte man bei der bewährten Prophylaxe mit 2 Tabletten Reso- ehin

+

1 Tablette Pyrimethamin (einmal wöchentlich) bleiben, um die im allgemeinen noch gute Sulfonamidempfindlichkeit von Darmbakterien, Meningokokken u. a. in diesen Ländern nicht zu g·efährden.

Professor Dr. W. Höfler Tropenmedizinisches Institut der Universität Tübingen

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